Krankenhaushasser

Jetzt kann man sich den gut gemachten Bericht im Internet ansehen:

ZDFzoom - ZDFmediathek - ZDF Mediathek

Mir ist nur ein Fehler aufgefallen: Es wird gesagt, dass 20 % der Krankenhausinfektionen durch MRSA ausgelöst würden – das dürften wohl (z. Zt. noch) mehr sein.

Es ist vielmehr so, dass in Deutschland 20 % der untersuchten Staphylococcus aureus multiresistent sind = MRSA. (In den Niederlanden sind es 1 – 3 %)

Wenn also bei Wikipedia steht:

S. aureus kommt fast überall in der Natur, auch auf der Haut und in den oberen Atemwegen von 25 bis 30 % aller Menschen vor. Meist löst es keine Krankheitssymptome aus.

bedeutet das, dass 5 – 6 % der Deutschen mit MRSA besiedelt sind – bei knapp 82 Mio. Einwohnern sind das 4,10 – 4,92 Millionen Menschen in Deutschland, die mit MRSA besiedelt sind.

Und da es in Deutschland so gut wie kein cMRSA gibt, haben sich alle diese Menschen in Krankenhäusern und anderen Schweineställen infiziert.

Aber meinen Erfahrungen nach ist das alles schicksalhaft und keine Angelegenheit von öffentlichem Interesse. :mad:
 
Am 25.8.11 habe ich in einem Artikel Folgendes über die Privatisierung der Unikliniken Marburg und Gießen (Rhönkliniken) gelesen:

Viele hr-online-User kritisieren die Privatisierung von Kliniken. Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) teilt ihre Sorge nicht.

"Man kann sich bedenkenlos in ein hessisches Krankenhaus begeben", sagte Grüttner am Donnerstag in der hessenschau des hr-fernsehens.

User Gerd Zipprecht gab zu bedenken: "Wenn private Kliniken Gewinn erwirtschaften wollen, dann muss der Operationssaal so weit wie möglich ausgelastet sein. Wenn's viel Geld bringt, wird es wohl weiterhin unnötige Eingriffe geben."

User Klausi meinte, die "Zwei-Klassen-Medizin in Krankenhäusern" werde in Sachen Hygiene und Betreuung durch eine Privatisierung noch verschlimmert.

Das will Grüttner so nicht stehen lassen. Seiner Ansicht nach handelt es sich bei den Befürchtungen um "diffuse Ängste, die einer Realität entbehren".


Sozialminister Grüttner: "Bedenkenlos in eine hessische Klinik" | Nachrichten | hr

Ach übrigens – bei Wikipedia kann man über Herrn Grüttner folgendes lesen:

Stefan Grüttner ist unter anderem seit 1993 Mitglied der Verbandsversammlung des Landeswohlfahrtsverbandes

Das hört sich ja erstmal edel an !

Aber über den Landeswohlfahrtsverband steht bei Wikipedia:


Alleingesellschafter der Vitos GmbH
Die Vitos GmbH ist eine Gesellschaft des LWV und hat ihre Geschäftstätigkeit zum 1. Januar 2008 aufgenommen. Die GmbH gehört zu den großen Klinikbetreibern in Deutschland und ist größter Anbieter im Bereich der ambulanten, teilstationären und vollstationären Behandlung psychisch kranker Menschen in Hessen. Mit 12 Tochtergesellschaften verfügt sie über psychiatrisch-psychotherapeutische Kliniken für Erwachsene, Kinder und Jugendliche sowie über Kliniken für forensische (gerichtliche) Psychiatrie, in denen psychisch kranke Rechtsbrecher behandelt werden. Zudem gehören zu der Holding (Die Holding-Organisation ist ein Instrument zur Verschaffung von Steuervorteilen, zur Umgehung von Kapitalbeteiligungsgrenzen und zur Verwirklichung von Größen- und Spezialisierungsvorteilen im Rahmen der Kapitalanlage.) zwei Fachkliniken für Neurologie bzw. Orthopädie. Darüber hinaus führt die Vitos GmbH weitere Einrichtungen für Menschen mit geistiger oder seelischer Behinderung, vielfältige Wohn- und Förderangebote und zwei Jugendhilfeeinrichtungen. Etwa 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behandeln und betreuen circa 140.000 Patienten und Bewohner stationär und teilstationär. Insgesamt verfügt die Unternehmensgruppe über 5.272 Betten und Plätze


Und heute habe ich das gefunden:

Uniklinik Gießen-Marburg

Pflegekraft schildert Hygiene-Skandal
Eine Pflegekraft der Uniklinik Gießen und Marburg erhebt im Landesmagazin "defacto" im hr-fernsehen schwere Vorwürfe gegen das privatisierte Klinikum. Aus Personalmangel würden auf ihrer Station Hygienestandards nicht eingehalten.


Auf dieser Seite kann man sich den Bericht und das Video von der Sendung ansehen:

Uniklinik Gießen-Marburg: Pflegekraft schildert Hygiene-Skandal | Nachrichten | hr

Diese mutige Krankenschwester hat es geschafft, dass sich die Politik für dieses Thema interessiert:

Klinikhygiene: Opposition fordert Erklärung zu Klinikum | Nachrichten | hr

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Radio - Interview mit einem Krankenpfleger:

"Vier Monate Überstunden": Krankenpfleger mit Burn-out | Nachrichten | hr
 
Herr Grüttner hat doch Recht!

Man kann sich völlig unbedenklich in eine hessische (und vermutlich auch in jede andere deutsche) Klinik begeben.

Das Gesundheitsamt hat bei einer (höchstwahrscheinlich angemeldeten) Begehung festgestellt, dass es keine Hygienemängel im Uniklinikum Gießen/Marburg gibt.

www.giessener-allgemeine.de/Home/Stadt/Uebersicht/Artikel

Es wurde festgestellt, dass das Personal „mit Unterstützung der klinikeigenen Hygienefachleute »sehr engagiert und kompetent bemüht« sei, die vorgegebenen Hygienestandards umzusetzen“.

Sie haben sich sehr bemüht……..

Ja nee, schon klar – da wollte nur wieder so eine mediengeile Angehörige des Pflegepersonals unbedingt ins Fernsehen, um mit dem Rücken zur Kamera einen nachgesprochenen Text aufzusagen.

Außerdem wurde ja sowieso vorher schon gesagt, dass sich keiner der Patienten irgendwo beschwert hatte (vor allen Dingen nicht die, die an den Krankenhauskeimen gestorben sind).

Und dass obwohl ja allgemein bekannt ist, dass jeder Patient ganz genau über die Krankenhauskeime und die notwendigen Hygienemaßnahmen Bescheid weiß.:confused:
 
Manche Wunden heilt auch die Zeit nicht !!!!

Im WDR lief ein Bericht über ein Ehepaar, dass vor 1 ½ Jahren seine Zwillingsjungs verloren hat.

Die Mutter ging ins Krankenhaus, um einen Routineeingriff machen zu lassen, der verhindern sollte, dass sie wegen der Zwillingsschwangerschaft eine Frühgeburt erleidet. Sie wurde im Krankenhaus zweimal auf Keime gescannt: einmal vor dem Eingriff und einmal danach. Vorher waren keine Keime da – danach wurde MRSA und andere Keime gefunden.

Durch die Keime erlitt sie dann die Frühgeburt, die eigentlich durch den Eingriff verhindert werden sollte: ein Zwilling wurde tot geboren – der andere starb zwei Tage später.

In einem Bericht im Internet äußert sich auch das Krankenhaus:

Hygiene in Krankenhäusern: Zwillinge aus Xanten sterben nach Infektion mit Krankenhauskeim - Rheinberg - DerWesten

„Sämtliche Proben, unter anderem aus dem Operationssaal und von der Station, waren negativ. Somit sei ungeklärt wann, wie und wo die Infektion entstanden sei.“

Wie kann das ungeklärt sein, wenn beide Keimuntersuchungen der Mutter während des Krankenhausaufenthaltes gemacht wurden ? Die werden wohl bei der Untersuchung des OP vergessen haben die natursterilen Hände der Ärzte mit der Latexallergie zu testen.

Weiterhin sagt das Krankenhaus:

„Das Marien-Hospital weist darauf hin, dass Silvia I. wegen Komplikationen in der Schwangerschaft sehr früh entband.“

Sie sagen aber nicht dabei, dass die Komplikationen vom Krankenhaus selbst verursacht wurden.

Verzeihung – aber ich könnte schon wieder kot……
 
Wichtig !

Heute 22:45 Beckmann gucken:

Krankenhaus-Keime - Die unsichtbare Gefahr Es ist der Albtraum aller Patienten: In deutschen Kliniken infizieren sich jedes Jahr etwa 600.000 bis eine Million Menschen mit einem Krankenhauskeim, geschätzte 15.000 Menschen sterben daran. Besonders gefürchtet: Multiresistente Keime, gegen die kaum noch ein Antibiotikum hilft.

"Beckmann" am Donnerstag, 24. November 2011, um 22.45 Uhr | ARD Das Erste | Presseportal.de
 
Wie sieht denn die Praxis in den Krankenhäuser aus !
Da wird eine Gallen OP angeordnet und der Patient bekommt schon 2 Tage vorher ABs .
Damit werden die Körpereigenen Bakterien und da Imunsystem ausser Kraft gesetzt und ohne eigene Abwer der Patient in den OP gebracht.
Das ist doch das eigendliche Problem.
Durch die vielen ABs wird das Imunsystem zerstört und die Folgen kennen wir wohl alle.
Begreifen tuen das die wenigsten.
Wenn nur jemand sich mal die Menge der ABs ins Gedächnis ruft die er im Leben so bekommen hat, ist es kein Wunder, dass die Probleme immer mehr werden. Vorrausgesetzt er erinnert sich überhaupt noch darann.
Meine Beobachtungen über Jahre im Bekanntenkreis und bei Kollegen sind, die die wenigsten ABs oder Impfungen bekommen haben sind die gesündesten.
Beobachtungen und was ich nachvolziehen kann sind für mich wichtiger wie manche Statistik, die ja meistens gefälscht sind um von der eigentlichen Ursache abzulenken.

Gruss
Juppy
 
Wie sieht denn die Praxis in den Krankenhäuser aus !
Da wird eine Gallen OP angeordnet und der Patient bekommt schon 2 Tage vorher ABs .
Damit werden die Körpereigenen Bakterien und da Imunsystem ausser Kraft gesetzt und ohne eigene Abwer der Patient in den OP gebracht.

Hallo Juppy,
genau mit einer solchen Maßnahme haben die letztendlich meinen Vater umgebracht.

Nachdem er ja vorher mit Keimen infiziert wurde, bekam er bei einer harmlosen kleinen OP prophylaktisch das falsche AB, obwohl ich dem KH mitgeteilt hatte, gegen welche seine Keime resistent sind. Danach explodierten die Keime und er ist gestorben.

LG KHH
 
Jetzt bin ich aber gespannt wie ein Flitzebogen, ob sich die Herren Klitschko mit den üblichen „unvermeidbar“ und „schicksalhaft“ – Erklärungen abspeisen lassen – so wie es jedem normal Sterblichen widerfährt, der im Krankenhaus mit Keimen verseucht wird.

Am Freitag wurde ein endoskopischer Eingriff vorgenommenen, bei dem ein kleiner Nierenstein aus der Harnröhre entfernt worden ist. Die OP verlief komplikationslos – am Samstag wurde er beschwerdefrei entlassen.

Am Sonntagabend musste Herr Klitschko seinen Auftritt bei Herrn Jauch absagen, weil er mit einer Entzündung wieder ins Krankenhaus musste.

Heute wird gemeldet, dass er wegen der Infektion seinen Kampf absagen muss.

Wenn die Herren Klitschko die Uniklinik Düsseldorf erfolgreich auf Schadensersatz verklagen sollten, wird die Klinik bald nach ihrem neuen Besitzer benannt:

Klitschko-Klinik!
 
Hallo Krankenhaushasser,

finde Deinen Namen gut gewählt! Ich persönlich glaube eher, dass Antibiotika eine entscheidene Rolle spielt!

Lg
sonneundregen
 
Ich persönlich glaube eher, dass Antibiotika eine entscheidene Rolle spielt!

Die ungehemmte und unqualifizierte Gabe von AB sind sicherlich Schuld daran, dass die Keime resistent geworden sind – aber die Keime, die in den Ställen sind, sind nicht die, die in den Krankenhäusern sind. Jedenfalls nicht die MRSA – Keime. Bei den ESBL – Keimen bin ich noch am „forschen“. Der MRSA-Stamm aus den Ställen (ST398) ist (noch) sehr selten und es gibt kaum Krankheitsfälle beim Menschen. Träger dieses Keims sind fast ausschließlich Landwirte und Tierärzte, die in direktem Kontakt mit den Tieren sind, die diesen Keim tragen.

Ich bin auch der Ansicht, dass die Krankenhäuser extrem froh über diese ganze Putenstallgeschichte sind, weil sie nun so tun können, als wären SIE NICHT Schuld an der Verbreitung der multiresistenten Keime.
 
Der Stamm ST398 ist zum Glück weder für die Tiere noch für den Menschen stark pathogen, obwohl die Durchseuchungsrate bei uns nun schon um die 80% aller Ställe betragen soll und fast alle der Kontaktpersonen Träger dieser Keime sind. Seine scheinbare Harmlosigkeit muß aber nicht so bleiben. Wir wissen ja inzwischen wie schnell sich Eigenschaften ändern können, da die Stämme untereinander Teile ihrer DNA austauschen können. Ich möchte mir gar nicht ausmalen wenn dieser Keim sich mit einem stark pathogenen Stamm wie USA300 /ST8 zu einem neuen vereint. Dann haben wir neben den schon jetzt bestehenden Problemen noch ein paar mehr...
 
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