Es gibt drei Sprüche von Ärzten, die ich hasse:
Platz drei: Das machen wir immer so.
Platz zwei: Ja, in diesem Alter.
Platz eins: Verhungern ist nicht die übelste Art zu sterben.
Meine Mutter war zu diesem Zeitpunkt 83 – und mein Vater 89 und topfit. Und „ja, in diesem Alter“ mussten wir uns dauernd anhören. Das hat auch mein Vater nicht gern gehört. Man kann doch nicht an einer Jahreszahl festmachen, ob und wie ein Mensch noch behandelt wird!
Meine Mutter hatte ursprünglich (2006 mit 82) eine Art Nervenzusammenbruch. In der MHH NACH der Einlieferung den ersten Krampfanfall. Sie hatte sich gut erholt. In der REHA in Kirchrode dann Clostridien, zu wenig Wasser und falsche Medikamentendosierung, dann der zweite Krampfanfall. Pflegestufe 3. Später im AKK Laatzen
Medis unregelmäßig gegeben: der dritte Krampfanfall. Dann mehrere Monate zuhause: kein Krampfanfall. Seit der REHA durchgehend Lungenprobleme (wahrscheinlich wg. MRSA). Wegen Atemnot (ansprechbar) erneut AKK Intensivstation – danach nicht mehr ansprechbar. Zum Sterben nach Hause entlassen – am 07.05.07 02:00 gestorben.
Der Spruch von dem Arzt mit dem Verhungern war dann das „Tüpfelchen auf dem i“ – es wurde nicht wenig Nahrung und wenig Wasser gegeben sondern überhaupt keins. Die Angehörigen wurden darüber nicht informiert sondern eine Woche lang mit Ausreden abgespeist.
Danach hat mein Vater eine mündliche Patientenverfügung gemacht: Ich möchte nicht ins Heim und nicht verhungern und verdursten – und danach handele ich jetzt.
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