Die verschwiegene Katastrophe

Ja!
Screening...Wattetupfer in die Nase, drehen, Nährboden damit beimpfen, 1 Tag bebrüten.
Macht ein Labor, kostet privat ca. 10 -15 €. Weil das vor einer OP gespart wird, sterben in D ca. 40.000 Menschen pro Jahr, sind Überlebende (wie ich) amputiert oder anderweitig stark verkrüppelt.
Gruß, James
 
Du hast dir ja schon ganz schön viel Arbeit gemacht.:wave:

Eigentlich kann man als Patient doch nur wissen, dass dieses Management mangelhaft ist, wenn man weiß, wie es idealerweise aussehen soll.:confused:

Was ich deshalb schon im www gesucht hatte und auch gerade im Überblick nicht gefunden habe, sicher gibt es nach den Qualitätsrichtlinien MRSA einen spezifizierten Handlungsablauf/Massnahmenkatalog, den die Kliniken einhalten sollen. Hab ich den übersehen?

Ich meine, ich hatte vor Jahren mal gelesen, dass in Holland bereits bei der Aufnahme überprüft wird, ob ein Patient MRSA-Träger ist und das letztlich auf dieses Vorgehen die niedrige Quote in Holland wesentlich zurückzuführen ist.:confused:

Da Du schreibst Sprechen Sie als aufgeklärter Patient das Thema MRSA vor der Aufnahme an und bestehen Sie auf ein MRSA-Screening, auch wenn Sie das eventuell privat bezahlen müssen.
Gehört eine solche/s Untersuchung/Screening bei Aufnahme nicht generell und als wichtigste Massnahme dazu?
Ohne dies wären die Qualitätskriterien doch mangelhaft oder seh ich das falsch.:confused:
 
Screening ist nicht vorgeschrieben, so sinnvoll es wäre. Weil eben die Finanzierung (im eigenem Hause würde das etwa 5,-€ kosten) unklar ist, wird in vielen Fällen darauf verzichtet und das Pokerspiel beginnt. Auch das Personal im OP wird nicht kontrolliert. Ein Chirurg darf also MRSA-Träger sein. Das ist doch prima...
In Holland wird jeder Patient gescreent. Die Rate ist dort ca. 0,1%. In D über 20%.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir stellt sich auch die Frage, ob bei erfolgten MRSA-Infektionen nicht hygienisch bzw. steril genug gearbeitet wird.

Entschuldigt meine etwas laienhafte Frage. Selbst wenn der Nachbarpatient MRSA hat, wie kann es zur Ansteckung kommen, wenn wirklich sehr sorgfältig im Wundbereich gearbeitet wird mit allen sterilen Mitteln?

Ist es evtl. auch ein "Zeitproblem" so dass Hygiene und Sterilitätsmaßnahmen nicht sorgfältig genug durchgeführt werden; Personalmangel...?

VG, Angie
 
Oh. Hat sich überschnitten.:schock:Wenn ich das leider nicht falsch im Kopf habe, dann verstehe ich es erst Recht nicht.:mad:

Habe jetzt aber Mal den Beitrag als Rückschau dazu rausgesucht, den ich vor gut 4 Jahren in einem anderen Board zu MRSA geschrieben hatte. Weiß aber nicht, ob alle Links noch funzen.
Der größte Segen, die Antibiotika, werden seit Jahrzehnten fahrlässig bei jedem Pipifax und großzügig in der Tierhaltung eingesetzt.

Dies hat ein neues Problem, die antibiotikaresistenten Erkrankungen geschaffen. Eine Studie deutscher Wissenschaftler aus 2001 kam zu dem Schluss, das sich 1998 nach dem Gesundheitsbericht des Jahres zwischen 350.000 und 500.000 Menschen im Krankenhaus eine antibiotikaresistente Lungenentzündung geholt haben. Im Jahr 1998 gab es dadurch 17826 Todesfälle. Ca. 70% hiervon waren über 80 Jahre.

Antibiotika-Resistenz bei Erregern ambulant erworbener Atemwegsinfektionen:
https://www.wissenschaftliche-verlagsgesellschaft.de/CTJ/CTJ2002/CTJ1-02/012-026.pdf


Mitttlerweile spricht man nicht nur von MRSA, wobei die Chance eine solche Infektion in deutschen Krankenhäusern zu bekommen im Schnitt bei ca. 20% liegt, sondern im Altenpflegebereich auch von ORSA und ESBL.

MRSA und ORSA und ESBL in der Altenpflege

Hygiene im Alltag und Krankenhaus - ARTE


Schon lange ist von mangelnder Hygiene in Krankenhäusern die Rede.

In Holland, das strengere Hygienebestimmungen hat und wo weniger Antibiotika an die Patienten abgegeben werden, liegt die MRSA-Rate nur bei 1%. Allerdings erfolgt hier bei Aufnahme des Patienten eine entsprechende Untersuchung und ggfs. Behandlung.
Quarks & Co - WDR Fernsehen

Plusminus hat sich diesem Thema schon vor einiger Zeit angenommen und einige Kliniken mit niedriger MRSA-Rate aufgeführt.
www.daserste.de/plusminus/beitrag_archiv.asp?aid=301


Viele sind da nicht aufgeführt.
:rolleyes:

Wie groß der Nutzen pharmazeutischer Produkte tatsächlich ist, lässt sich nicht immer zweifelsfrei beantworten. Vor allem, wenn sie sorglos verabreicht werden.

Schon gar nicht feststellen lässt sich, wie hoch die Schäden tatsächlich sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben jetzt auf RTL geht es um MRSA und mangelnde Hygiene in Krankhäusern.

Was hier gezeigt wird lässt sich an Dämlichkeit freilich nicht mehr überbieten: Man testet die Krankenhaushygiene mit Plastikhundehaufen die Krankenhaus verteilt werden!?!?!
Dann interviewt man Putzfrauen (!!!) zum Thema mangelnder Hygiene, und verknüpft das mit MRSA Patientenschicksalen.

Mit keinem Satz wird erwähnt, dass vl Ärzte für die fragliche Hygiene verantwortlich sind. Und zwar nicht für die vermeintliche Kacke am Klo, sondern für die Keime im OP. Ärzte zu kritisieren hat man sich offenbar nicht gewagt, oder kams nicht durch die Medienaufsicht? Die Vorstellung die Putzfrau sei für das Operationsbesteck oder den Katheter verantwortlich....

*Gott lass Hirn vom Himmel fallen*
 
Früher hat fast jedes Krankenhaus seine eigene
Reinemachenfrauen, die auch ihre Vorschriften
ganz genau einhalten mussten.

Die Hygiene wurde sehr hoch geschrieben
und die Bediensteten standen nicht unter Zeitdruck.


Dann wurde das Personal privatisiert und
diesen Bereich, an eine Reinigungsfirma abgegeben.
Die Arbeitszeit wurde fast um die Hälfte eingeschenkt
und das Resultat bezahlen die Patienten.

Dora

Ps. Meine Schwägerin wurde nur 58 Jahre,
als sie nach einer Op bereits auf dem Wege
der Besserung war und sich diese Keime
eingefangen hat und in derselben Nacht noch verstarb.



Ich verstehe nicht, warum man die Erfahrungswerte
von Holland nicht einfach in Deutschland umsetzt?
 
Ich habe mir wegen MRSA und Co schon Fransen am Mund und wunde Finger geholt.
MRSA war lange der Spitzenreiter. Inzwischen gibt es eine ebenso hohe Infektionsrate bei ESBL und ORSA. Langsam beschleicht mich der Verdacht, dass man so die Alterspyramide wieder zurecht stutzen möchte, weil gerade immunschwache (und das sind besonders Senioren) Menschen betroffen sind.
Die Schuld auf die Reinigungskräfte (meist völlig unterbezahlte Leih-"arbeiter") zu übertragen ist mehr als billig. Schuld sind Gesundheitspolitiker, die ihrer Pflicht "Schaden von der Bevölkerung abzuwenden" nicht nachkommen und die Vorstände und Gesellschafter von Kliniken, die im Interesse der Gewinnmaximierung ausgebildete Krankenhaushygieniker abschaffen und die Pflichtaufgabe einer total überlasteten Krankenschwester aufdrücken, die nicht in der Lage ist gegen den Willen ihrer Arbeitgeber irgend was durchzusetzen.

LG, James
 
Ich habe mir wegen MRSA und Co schon Fransen am Mund und wunde Finger geholt.
MRSA war lange der Spitzenreiter. Inzwischen gibt es eine ebenso hohe Infektionsrate bei ESBL und ORSA. Langsam beschleicht mich der Verdacht, dass man so die Alterspyramide wieder zurecht stutzen möchte, weil gerade immunschwache (und das sind besonders Senioren) Menschen betroffen sind.
Die Schuld auf die Reinigungskräfte (meist völlig unterbezahlte Leih-"arbeiter") zu übertragen ist mehr als billig. Schuld sind Gesundheitspolitiker, die ihrer Pflicht "Schaden von der Bevölkerung abzuwenden" nicht nachkommen und die Vorstände und Gesellschafter von Kliniken, die im Interesse der Gewinnmaximierung ausgebildete Krankenhaushygieniker abschaffen und die Pflichtaufgabe einer total überlasteten Krankenschwester aufdrücken, die nicht in der Lage ist gegen den Willen ihrer Arbeitgeber irgend was durchzusetzen.

LG, James



Hallo James ich spreche aus Erfahrungen und dabei lag es nicht daran, den Reinigungskräften die Schuld zu geben. Da hast Du etwas ganz schön missverstanden.

Ich gebe dem System die Schuld, weil nicht mehr die Sicherheit von Patienten und Personal im Fordergrund stehen, sondern das GELD!


Ich war fünf Jahre Stationshilfe im KH. Nach der Geburt unseres Sohnes
wurde ich im schmutzigsten Bereich des KH eingesetzt. Das war der HN OP
und ich wäre gewiss dort nicht eingesetzt worden, wenn man mit meiner Arbeit unzufrieden gewesen wäre.


Das waren die Zeiten, wo der Mensch und nicht das Geld im Mittelpunkt standen.



Laut Umweltmediziner sind die Angestellten in einem KH, nach 10 Jahre mit ihrer eigenen Gesundheit am Ende.


LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mir dieses Video ansehe dann muss ich auch an die teilweise hundmiserablen Klimaanlagen in unseren älteren unsanierten Krankenhäusern denken.
Zwar sind in den OPs spezielle Schwebstofffiilter zur Belüftung, die die Keime zurückhalten, aber wenn die entsprechenden lüftungstechnisch notwendigen Druckverhältnisse zwischen Reinraum und den unreinen Räumen nicht mehr stimmt, helfen die auch nicht. Dies kann natürlich durch Verschmutzung der Schwebstofffilter bei mangelnder Wartung auch bei einer recht neuen Anlage passieren.

Zudem wird in älteren und nicht sanierten Krankenhäusern die Zuluft oft durch uralte gemauerte Schächte geführt, deren Zustand ich hier lieber gar nicht im Detail wiedergebe und nur mit ohne Worte umschreibe.
Das wollen wir sicher gar nicht soo genau wissen.:rolleyes:

Die Krankenzimmer selbst sind meist nicht belüftet und das ist vor diesem Hintergrund auch gut so.;)

Während die Seite www.mrsa-net.org/DE/faq.html#14 eine Übertragung durch Luft schlicht ausschliesst, kann man hierzu an anderer Stelle lesen
Durch Lüftungsanlagen bedingte Pneumonien mit MRSA konnten nach einer Studie von Rumbak et al.224 durch Gabe von Mupirocin 2 % und 2-mal wöchentlich Ganzkörperwaschung
mit Chlohexidin signifikant gesenkt werden.
https://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta026_bericht_de.pdf

Dass es bezüglich der massiven Antibiotikavergabe keinerlei Veränderung gibt, ist wohl kaum erwähnenswert.

Das Thema ist also durchaus sehr komplex und vielschichtig.
 
@ nicht der Papa,

das mit den Reinigungskräften war nicht auf Dich bezogen, sondern auf häufig gehörte Äußerungen derer, die es besser wissen sollten.

Eine Übertragung per Luft ist auch mir neu, aber bei Lüftungsanlagen könnte ich mir das durchaus vorstellen, vor allem wenn sie alt und schlecht gewartet sind.

LG, James
 
@ nicht der Papa,

das mit den Reinigungskräften war nicht auf Dich bezogen, sondern auf häufig gehörte Äußerungen derer, die es besser wissen sollten.

LG, James
James, ich habe das auch nicht auf mich bezogen.;)

Im Gegenteil muss ich bei der Bodenreinigung eher an die Realitäten denken.
Wer Mikroben auf der Klobrille fürchtet, sollte nie wieder eine Küche betreten.
Haushalt - Bioterror im Kühlschrank - Panorama - sueddeutsche.de
Und wenn das Waschwasser ein Reinigungsmittel mit antibakterieller Wirkung enthält, wie das üblich ist, sehe ich da eh nicht die Gefahr.;)
 
Eine der verschwiegenen Katastrophen

"In niederländischen Kliniken kommt jeder, der kurz zuvor in einer deutschen Klinik behandelt worden ist, sofort in Quarantäne: Um zu überprüfen, ob er gefährliche Keime einschleppt. Denn in Deutschland bleibt die dringend notwendige Aufklärung der Patienten über die Gefahren
durch Krankenhausinfektionen aus. Wer wissen will, welche Kliniken in Deutschland die größten Probleme mit der Hygiene haben, beißt auf Granit."

Denn das ist doch genau genommen eine Art staatlich hingenommener Massenmord.
Wieso gehen da die verschiedenen Patientenvereinigungen nicht vor Gericht und auf die Barrikaden?
Aber wieder typisch. Für jeden anderen Scheiß, wie z.B. die Verteidigung deutscher Ressourcen am Hindukusch, ist genug Kohle da.:mad:

Hallo Nicht der Papa,
das ist genau genommen dasselbe wie mit den Chemo-Opfern, im blindlings Umgehen aller ebenso möglicher Therapien. BRD-Staatlich hingenommen?

Es gibt kein "staatlich"! Das Volk sind wir. Wir werden jedoch in Republik-Manier nicht einzeln dazu befragt, noch können wir Probelm spezifisch abstimmen. Die Barrikaden, die zu begehen wären, stehen uns in dieser Pseudo-Demokratie nicht zur Verfügung. Das ist bei den Killerbakterien so, wie es beim Zellgift ist. Die Kliniken arbeiten in beiden Fällen ohne jede Haftung. Der Massenbetrieb samt den Non-Sens-OP's werden zunehmend aus Österreich kritisiert.

Für alles, was im Ausland irgendwie einen unnötigen Fuß setzen könnte, ist wahrlich Geld da, das unbefragt auch dafür ausgegeben werden kann.

Ist das immer noch preußisches Erbe? Spukt da noch der alte Fritz noch durch die rein Wirtschaft orientierte Republik? Bei dem ein Menschenleben wahrlich nichts galt? Kamen ja bereitwilligst genügend nach, um sie für fremderorts angelegte Machtansprüche zu verbrauchen.

Da hilft kein Staat weiter, schon gar keiner, der bespendet von der Wirtschaft geführt wird. Diesen Druck kann nur der Patient selbst erzeugen, noch vor der OP. Mit der Forderung einer schriftlichen Haftung seitens der Klinikbetreiber hinsichtlich der ISO zertifiziert übergangen Hygiene-Maßnahme, die dies ausschließen kann - wenn sie es muss.

Es ist wie bei Allem. Es beginnt mit sehr unangenehmen Gesprächen, geführt mit zunächst sehr freundlich auftretenden Ärzten, die daran selbst auch nichts zu ändern vermögen oder können (?).

Gruß
Aprikose
 
Eine der verschwiegenen Katastrophen


Es gibt kein "staatlich"! Das Volk sind wir.

Gruß
Aprikose
Das ist aber sehr theoretisch.:)))

Sorry, Aprikose. Das soll nicht gegen dich gewendet sein.;)

Du hast theoretisch natürlich Recht.
Wenn man sich überlegt, was z.B. die Transplantation an Kohle kostet und bringt, hier ist einschl. der entsprechenden lebenslangen notwendigen medikamentösen Behandlung von bis zu 1Mill. pro Person die Rede, dann fangen die Relationen an, sich stark zu verschieben.

Aber man braucht nicht zu denken, dass diese Menschen von MRSA verschont bleiben. Im Gegenteil ist es bei ihnen ein besonders grosses Problem.
 
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