Esbl

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01.06.09
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Hallo an alle,
weil ich eine schwere Infektion hatte, wurde neben sehr hohen CRP-Werten auch festgestellt, dass ich ESBL nach e-coli haben soll.
Es soll nur im KKHS mit Antibiotika i.v. im Isolierzimmer behandelt werden können.
Meine Grunderkrankung - M. Basedow - löst in vielen Situationen Angstattacken aus, die ich nicht "beherrschen" kann; ich betrete keinen Fahrstuhl und geschlossene Räume sind ein Horror (verkürzte Version).

Ich war schon da und hätte ein Isolierzimmer bekommen; man ließ mich aber wieder gehen, weil ich nur noch ein zitterndes Nervenbündel war. Aber irgend etwas muss ja gemacht werden, nur wenn ich jedes Mal kurz davor "versage", ist mir ja auch nicht geholfen. Auch jetzt, Tage danach, geht es mir "psychisch" nicht besser.

Kennt sich jemand von Euch damit aus, hat es vielleicht selbst oder kann mir sonstwie Hinweise geben?
Vorab einmal lieben Dank
polly
 
Hallo,

Ich stelle mal eine ,zugegebenermassen gewagte,Überlegung in den Raum:

ESBL handelt ja von Lactamen.Die Vorsilbe "Lact..." bedeutet ja im allgemeinen überall etwas,das ,wenn auch vielleicht nur im Entferntesten,mit M i l c h zu tun hat. Und da kommt mir die L a c t o s e -Intoleranz in den Sinn. Sollte die vorliegen,wäre natürlich eine Immunschwäche durchaus denkbar und somit auch eine dadurch eingeschränkte Bakterien-Abwehr.Ob das so ist,wissen die Götter,aber man sollte vielleicht doch mal vorsichtshalber die Lactose unter die Lupe nehmen.

Besten Gruss,
Nachtjäger
 
Hallo Petra und Nachtjäger,
ganz lieben Dank für Eure Antworten. Petra, ich habe mir „ESBL wo stehen wir heute“ ausgedruckt und werde es mit zum Arzt nehmen. Wenn es möglich wäre, dass ich Fosfomycin in Granulatform zu Hause nehmen könnte, wäre erst einmal eine ungeheure Last von mir genommen. Zumal die Nebenwirkungen ja „relativ“ gering sind. Auf den Wirkstoff von Ciprobay reagiere ich stark allergisch (Elefantenkopf) und musste mit Cortison i. v. sofort behandelt werden.
Wie ich auf das vom Krankenhaus vorgeschlagene Imipenem i. v. reagieren würde, weiß ich ja noch nicht, weil noch keine Behandlung begonnen wurde. Meine Panik vor dem Isolierzimmer (eingesperrt sein) kann ich einfach nicht ablegen. Helfen könne man mir dabei auch nicht.
Erst einmal ganz herzlichen Dank für die Links.

und @ Nachtjäger
Nachdem ich jahrelang als „psychisch“ hingestellt wurde, fand endlich ein Arzt, dass ich Hyperthyreose habe. Ich wurde dann über 10 Jahre mit Carbimazol behandelt. Es wurde immer schlimmer. Ich entschloss mich zur Strahlentherapie, das ging nicht. Dann sollte eine OP folgen. Die Werte waren aber zu hoch, so dass ich drei Tage vor der OP Jodid bekam. Nach der OP sind dann die Augen stark hervorgequollen, ich bin sehbehindert na und was so alles dazugehört. Es nützt trotzdem nichts, ich muss immer noch tgl. 7,5 mg Carbimazol. Es ist eine Autoimmunerkrankung. Am schlimmsten sind dabei bestimmte Angstzustände.

Was Du über Lactose-Intoleranz schreibst, leuchtet mir ein. Aber wie merkt man das? Ich esse Joghurt, nehme Milch in den Kaffee und esse manchmal auch Käse, ohne dass ich das Gefühl habe, es bekommt mir nicht.

Vielleicht fällt Euch oder anderen ja noch etwas ein, ich würde mich freuen, könnte ich noch mehr in Erfahrung bringen. Natürlich werde ich berichten, wie es weitergeht.

Liebe Grüße
polly
 
Hallo an Alle,
jetzt muss bzw. möchte ich Euch gern etwas berichten. War heute morgen zum Arzt, weil zwischenzeitlich die Ergebnisse aus dem Krankenhaus vorlagen.
Eine gute Nachricht: ich habe kein ESBL. Man kann sich das überhaupt nicht erklären. Das war mir in dem Moment vollkommen egal, ich bin echt sinngemäß zusammengebrochen, diesmal vor Freude. Und obwohl es nun schon Stunden her ist, zittere ich immer noch herum.
Jetzt nehme ich mir mal eine kleine Auszeit, ich muss einfach zu mir kommen.

Trotzdem interessiert mich das Thema weiterhin; ich will ja nicht schwarz sehen, aber irgendwie ist man immer noch ungläubig. Wenn es aber so bleibt, vielleicht kann man dann doch anderen damit helfen, weil zwei verschiedene Labore das untersuchten und welche Antibiotika, die ich ja schon nahm, wohll angeschlagen hatten.

Ganz lieben Dank für Eure Unterstützung - ich hoffe, wir "kämpfen" gemeinsam weiter.
Liebe Grüße
polly
 
Hallo Polly,

da fällt auch mir ein Stein vom Herzen. Wenn Du die Seiten der Krankenhauskeime MRSA, ORSA, VRSA, VRE und ESBL im Wiki durchgelesen hast, wirst Du ahnen können, welch ein Kelch da an Dir vorüber gegangen ist. Schließlich stecken sich allein in Deutschland pro Jahr über 1 Mio. Patienten daran an und 50.000 sterben. Die Schar der dauerhaft geschädigten und verstümmelten Patienten hat bisher keiner gezählt! Da mutet das Theater um die Vogelgrippe als Possenspiel an. Die echten Probleme werden verheimlicht und die Menschen bleiben auf der Strecke. Ich kann alle informierten Patienten nur auffordern ihr Wissen weiter zu geben. Auf die Gesundheits- (haben die den Namen Gesundheit wirklich verdient?) Politiker braucht man nicht zu hoffen. Die scheinen sich nur Sorgen um ihre lukrativen Pöstchen zu machen. So bleibt uns Patienten keine andere Wahl...wir müssen aktiv werden!
In diesem Sinne mit herzlichen Grüßen,
James
 
Hallo James und alle anderen!
Ja, ich kann es selbst immer noch nicht glauben - natürlich doch - mir sind riesige Felsbrocken vom Herzen gefallen.
Natürlich werde ich mir alles durchlesen, was mit MRSA, ESBL etc. zu tun hat und Du hast vollkommen Recht James, die Politiker kleben so lange an ihren "Pöstchen" bis erst einmal das Finanzielle eingefahren ist und dann die Macht, die man nicht gern aus den Händen gibt. O. K., gehört hier wohl doch nicht hin, aber darüber rege ich mich nicht erst auf, seit ich selbst betroffen war.
Es gibt Dinge, die sind so unglaublich und frech im Gesundheitswesen, dass sie schon wieder unwahrscheinlich sind. Ein Familienmitglied erkrankte vor 3 Jahren an der BSP, was sie aber nicht wusste. War nie im Leben krank und wie sie Hilfe brauchte wurde ihr gesagt, schlank ist doch schön. Wie nach 12 Monaten endlich untersucht wurde, war es zu spät. Sie bekam kaum noch Hilfe mit der Begründung, 72 Jahre sei doch ein begnadetes Alter. Sie hatte dann nur noch wenige Wochen.
Dagegen kämpfen - ich würde gern mitmachen. Aber wie? Welche Möglichkeiten haben wir?
Liebe Grüße
polly
 
Hallo Polly,

nach meiner Erfahrung sind alle Aktivitäten, die sich auf ein Umdenken bei Gesundheitspolitikern, Pharmazie und Krankenhausverwaltungen beziehen völlig sinnlos. Man kann nur Druck machen, indem man Patienten aufklärt und so die genannten Verantwortlichen in Zugzwang setzt. Dabei stehen verantwortungsvolle Ärzte auf unserer Seite. Klinik-Ärzten sind jedoch die Hände gebunden, da sie durch ihre Arbeitgeber in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen, während wissenschaftlich tätige und Ärzte eigener Praxen an einer Eindämmung resistenter Erreger interessiert sein sollten. Sind sie immer noch auf dem Kenntnisstand vor Semmelweis (1848), sollten sie sich anderen, nicht so verantwortungsvollen Aufgaben widmen und von uns Patienten gemieden werden.
Wir können nur aufklären. Familienangehörige, Freunde, Kollegen und Nachbarn muß bewusst werden, dass jeder der Gefahr ausgesetzt ist und welche Folgen entstehen können. Ein Screening kostet wenig Geld und Zeit, die unmissverständliche Nachfrage im örtlichen Krankenhaus nur Überwindung. Reagiert man ablehnend, weiß man sofort, was man von der Einrichtung erwarten darf.
Informationen über die Aktivitäten gegen resistente Krankenhauskeime erfährt man auch über unser Forum. Im Wiki MRSA ist ein Link, der die Krankenhäuser und Kliniken aufzeigt, die sich an der "Aktion saubere Hände" gegen Krankenhauskeime beteiligen. Die Listung ist zwar nie vollständig, da immer wieder neue Einrichtungen dazu kommen und auch kein 100%-iger Schutz. Trotzdem lohnt auch ein Blick dort hin. Wir leben im Zeitalter der Information und sollten diese Möglichkeiten nutzen.

Liebe Grüße,
James
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo James,
Du hast vollkommen Recht, nur das "Aufklären", sprich Weitererzählen im Bekannten- u. Verwandtenkreis, Nachbarn, Freunde usw., was man machen sollte etc. ist die eigentliche "Wunderwaffe" gegen die Ignoranz der Politiker, Pharmaindustrie und Krankenkassen.

Ich habe sofort nicht damit "hinterm Berg" gehalten, schon, weil ich niemanden gefährden wollte. War natürlich froh, dass es doch nicht eingetreten ist. Trotzdem war ich überrascht, wie wenig "noch nicht Betroffene" davon wissen, obwohl sie z. T. sogar als Krankenschwester, Zahnarzt bzw. in anderen "Weißkittelberufen" arbeiten. Ich vermute aber einmal, dass viele es gar nicht wissen wollen oder ignorieren oder aber sogar schon betroffen sind und die sozialen Kontakte nicht verlieren wollen, wenn sie sich outen.

Lange Zeit ging man doch auch mit den Aids-Kranken so um - immer nach dem Motto, diese Krankheit bekommt man nur, wenn man "anders" veranlagt sei. Glücklicherweise ist die Mehrheit heute aufgeklärter.

Mit den "Keimen" ist es doch eine Zeitbombe die da tickt; von dem schlimmen Leid für die Betroffenen einmal abgesehen wird es irgendwann auch nicht mehr finanzierbar sein; weil was man jetzt "spart" zu einem Heißluftballon wird, der dann nichts mehr aufnehmen kann und platzt!
Selbst im Krankenhaus kann oder wird einem nicht erzählt, wie sich diese Keime verbreiten; das weiß ich nun aus eigener Erfahrung.

Ich bin und bleibe dabei, es immer wieder zu erzählen in der Hoffnung, dass wir damit etwas verändern können.
LG polly
 
Hallo polly,

Deine Haltung finde ich sehr gut und ich gebe Dir in allen Punkten recht!
Wenn genau so qie Du viele Menschen reagieren, muß das Problem angepackt werden. Man braucht sich nicht zu wundern, dass sich ständig sich die Ausgaben der Kassen erhöhen und damit auch die Beiträge steigen. Richtig betrachtet finanziert der Beitragszahler die Schlamperei, die den betroffenen Patienten die Gesundheit und Unversehrtheit kostet.
Das muß ein Ende haben!

Liebe Grüße,
James
 
Ein Familienmitglied wurde nach einem Schlaganfall im KH Tulln im Februar 09 mit ESBL Bildnern im Respirationstrakt infiziert und hat seit 6. April ESBL auch in der Lunge. Er wird künstlich beatmet. Bis Mitte Juni hat man ihn, da ständig Pneumonien auftraten, mit den verschiedensten Antibiotika behandelt. Erfolglos. Der Patient hat mittlerweile mehr als 30 kg abgenommen und befindet sich in einem erbärmlichen Zustand. Im Spital bekamen wir die verschiedensten Aussagen wie: an deisem Keim wird er sterben bis ...was sie immer mit dem ESBL haben, das ist ja nichts (Vorstand der Neurologei).
Dieser weigerte sich auch dezitiert, sich mit den Spezialisten im AKH Wien in Verbindung zu setzen um nach den erfolglosen Antibiotikatherapien eine mögliche hilfreiche Therapie zu besprechen.
Mitte Juni hat man den Patienten nun in ein Pflegeheim abgeschoben. Das Pflegeheim hat kein eigenes Labor. Der im Heim tätige Arzt scheint inkompetent zu sein, denn auf die Frage, warum der Patient einen dunklen und trüben Urin - vergleichbar mit dunklem Bier oder Jauche (mindestens 2 Wochen) habe, bekamen wir die Antwort, dass er es sich aussuchen würde, mit wem er über den Patienten sprechen würde.
Nachem ich deswegen und wegen anderer Dinge (z.B. zu geringe Kalorienzufuhr,...) einen Aufstand inszeniert habe, hatte der Patient am darauffolgenden Tag einen goldgelben Urin.
Eine Pflege zu Hause wäre nicht möglich sagte man uns. Ich würde ihn aber gerne mit nach Hause nehmen.

Gegen den Keim wird aktuell medizin-therpeutisch nichts gemacht. Der Patient is isoliert untergebracht und Betreuer und Patienten beachten die vorgeschriebenen Hygienemassnahmen.
Ich verwende spezielle Öle, mit denen ich ihn täglich an Kopfhaut, Hadinnenflächen, Brustkorb, Fußsohlen, massiere.
Was kann ich für den Patienten tun? Wie sollte er medizinisch betreut werden?
Muß ich zusehen, wie er langsam stirbt?

Im Pflegeheim bekommt
 
Hallo silver1,

vermutlich wirst Du Dich bezüglich ESBL und weitere Krankenhauskeime sowie über die Antibiotika-Resistenzen informiert haben (zumindest hier im Wiki). In der Tat ist es sehr schwierig eine Behandlungsempfehlung zu geben. Antibiotika sollten unbedingt nur dann zum Einsatz kommen, wenn das Antibiogramm deutliche Empfindlichkeiten der Keime anzeigt. Alles Andere schadet dem Patienten viel mehr als es nützt!!!
Es kommt in den meisten Fällen darauf an, den Allgemeinzustand und somit das Immunsystem auf einen hohen Level zu bekommen. Das jedoch dürfte durch die Umstände sehr schwierig zu realisieren sein.
Sollten Fragen offen bleiben, schreibe bitte eine PN an mich.
 
Danke James,

Natürlich habe ich versucht mich zu informieren. Grundlegende Infos über ESBL gibt es ja genug. Besiedelung, Antibiotikaresistenz, Zerstörung des Immunsystems, Hygienemaßnahmen.... das ist aber auch schon alles.
Es gibt jedoch keinerlei Informationen darüber ob man den Keim loswird oder ob man bei einer derartigen Besiedelung daran stirbt.
Den Eindruck, dass ihm die Antibiotika extrem geschadet haben hatte ich auch.
Ich benötige jetzt Hilfestellung über mein weiteres Verhalten die weitere Behandlung oder passives Abwarten...
Ob es Erfahrungswerte gibt, dass ein Patient so eine Situation überleben kann. Ob das Immunsystem wieder aufgebaut werden kann. Ob der Keim irgendwann von alleine verschwindet.
Fallbeispiele. Wie ich ihm helfen kann. Ob ich mit etwas Joghurt über die PEG Sonde versuchen kann, die Darmflora wieder aufzubauen.
Ich kann und will nicht tatenlos zusehen, wie mein Bruder immer mehr verfällt. Ich bin offensichtlich die Einzige, außer ihm selbst, die für sein Überleben kämpft.
Obwohl nicht nur ich sondern auch seine Freunde den Eindruck haben, dass er, seit ich regelmäßig 2 x täglich besagte Öle verwende, frischer und gesünder wirkt.
Lediglich die zu geringe Kalorienzufuhr ist m.E. aktuell für den matten Zustand verantwortlich.
Er ist gut aufgelegt wenn er mich sieht. Ist mitteilshungrig und möchte am liebsten ein Buch schreiben so schnell zeigt er auf die Buchstaben. Er ist allerings kraftlos und ermüdet schnell.
Generell bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass ich nur mehr Alternativprodukte anwenden kann. Eben die Öle.
Des Weiteren habe ich mir jetzt kolloidales Silber besorgt, und möchte ihm das mit Wasser über die Sonde zuführen sowie großflächig auf der Haut auftragen.
Generell interessiert mich nach wie vor die Heilungschance.

Liebe Grüsse
 
Hallo silver1,

bitte sehen Sie hier unter Ihren pers. Nachrichten nach, da ich Ihnen eine PN geschickt habe.
 
Hallo James,

in der Zwischenzeit hat sich viel ereignet. Der Patient wurde im August erfolgreich vom Beatmungsgerät entwöhnt.
Bedauerlicherweise braucht er aber nach wie vor eine Trachealkanüle, damit man ihm den Schleim aus der Lunge absaugen kann. Da er nicht schucken kann und daher auch der Kehlkopfdeckel nicht schließt rinnt der Speichel vom Mund in die Luftröhre.
Er kann als Folge des Schlaganfalles auch ncht den Mund öffnen.
Er kann wohl das Sekret heraufhusten, da er aber nicht schlucken kann braucht er die Kanüle zum Absaugen. Da die Kanüle im Weg ist und das Loch in der Lüftröhre, kann er den Schleim nicht bis in den Mund husten...........die Katze beisst sich in den Schwanz.

Trotzdem geht es aufwärts. Er wird bereits mobilisiert, sitzt stundenweise im Rollstuhl, radelt gerne mit dem Motomed, ist fleißig bei den therapeutischen Übungen. Macht sämtliche Therapeuten mit seinem unglaublichen Ehrgeiz und Willen Freude.

Er ist seit 2 Wochen zu Hause.
Seitdem bekommt er vorsichtig und in kleinen Mengen neben der Sondennahrung, die er seit Sept. bereits portionsweise erhält, Normalkost verabreicht. Nachdem er Probleme mit dem Magen und der Speiseröhre bekommen und sich einige Male erbrochen hatte bin ich fest entschlossen, ihn zur Normalkost überzuleiten.
Aktuell bekommt er in der früh frisch gemahlene Biodinkelmehlsuppe mit Tee aufgekocht und etwas Honig, i.L.d.T. Biovollkornreis mit gedünsteten Bioapfelpüree verdünnt mit Tee,
...1/2 geriebenen Apfel...
Als allererstes bekam er das Kochwasser eines Biokartoffels, das wirkt angeblich gegen Gastritis. Ich erklärte ihm er solle sich lebhaft vorstellen, wie sich das Kartoffelwasser als Schutzschicht an seine Magenwand schmiegt. Den kartoffel habe ich anschließend mit Tee püriert und auch durch die Sonde gegeben.
Im Übrigen ist es sehr mühsam all diese Dinge durch die Sonde zu bekommen.

Obwohl er aktuell sehr geschwächt ist, da er vor 3 WO wieder Antibiotika bekam habe ich den Eindruck, dass ihm diese Zusätzlichkeiten sehr gut tun. Er ist jetzt nur sehr müde, macht aber optisch einen guten Eindruck. In der Apotheke sagte man mir die Müdigkeit wäre auf die kaputte Darmfloa zurückzuführen, da die Nährstoffe über den Dünndarm aufgenommen werden, könnne diese bis zu 3 Monate andauern.
Ich geb ihm auch Omnibiotic 10 zum Aufbau der Darmflora, verschiedenste Heilkräutertees, Sangenor Trinkampullen, tgl 1 EL Schwedenkräuter verdünnt mit Tee, Silberkolloid, Spitzwegerichsirup wegen der Verschleimung, Zinnkrauttee für die Lunge........
Seit er zu Hause ist hat er regelmäßig Stuhl ohne Hilfsmittelchen, braucht durch die Tees keine Entwässerungsmittel, ...goldgelb und in entsprechender Menge.. wird notiert...ebenfalls die Flüssigkeitszufuhr, ca 1500ml zusätzlich zur Sondennahrung.

Und jetzt die alles umspannende Frage:

Was muß ich anstellen, damit der Patient ESBL bei häuslicher Pflege los wird.
Und:
Welche Hygienemaßnahmen sollen wir zu Hause einhalten, mein Mann, meine Kinder, die Pflegeschwester...
Im KH sagte man uns im Grunde keine, wir hätten dieselben Keime wie er nur eben ein gesundes Immunsystem.

Generell interessiert mich nach wie vor die Heilungschance.

liebe Grüße s1
 
Hallo S1,

prinzipiell hat das KH es richtig dargestellt. Alles hängt vom Immunsystem ab. Solange es in Ordnung ist, besteht keine Gefahr, egal ob ESBL oder nicht. Bei ESBL hat man ja genau die gleichen Darmbakterien, nur dass eben diese nicht "normal" auf Antibiotika reagieren. Solange sie dort bleiben, wo sie auch hin gehören gibt es kein Problem! Es muß also zum kaputten Immunsystem auch noch kommen, dass sie irgendwo im Körper eine Infektion erzeugen...
Richtig los wird man wahrscheinlich ESBL nie und neu kann man sich überall anstecken (über Fäkalien), zB. Türklinken oder Wasserhähne von öffentlichen Toiletten. Hygiene mindert die Gefahr aber 100%-ig ist NICHTS.
Die Darmflora ändert sich ständig - ein laufender Prozess...hier macht ESBL auch keine Schwierigkeit. Infektionsherde außerhalb des Darmes mit ESBL ist vom Prinzip her nur mit Hilfe des Immunsystem zu besiegen. Das ist dann eher ein "Entweder-Oder". Die Strategie sollte deshalb beim Aufbau des Immunsystem liegen. Das wäre wichtig!
 
Hallo James,

wie eingangs erwähnt, hat der Patient ESBL in der Lunge.
Ich stimme dir zu, dass unter allen Umständen das Immunsystem aufgebaut werden sollte.
Ja aber wie?

Wie du weisst leben wir in Wien, bei uns hat mans nicht so mit Alternativmedizin.

Liebe Grüße s1
 
Hallo,

diese Frage zu beantworten ist zugegeben schwierig, da das Immunsystem nicht nur individuell verschieden sondern auch von Lebensumständen, Ernährung, Stress, viel frische Luft, keine Gifte usw. abhängig ist. Sogar der seelische Zustand spielt eine nicht unbedeutende Rolle. Gut ist, wenn man mögliche Defizite erkennen und beseitigen kann. Ihr benötigt nach meiner Meinung fachliche Unterstützung vor Ort. Dabei ist die Frage, ob aus der Sicht von Schul- oder Alternativmedizin gehandelt wird unbedeutend. Einzig das Ergebnis zählt.
Sorry, dass ich Euch hier nur sehr schwammige Tipps geben kann, aber alles andere wäre unehrlich. Wie ich aus Eurer Beschreibung der Situation und der Entwicklung sehen kann, befindet Ihr Euch ja schon auf einem guten Weg!
 
Hallo,

habe eine Frage zu der Übertragung der ESBL.

Und zwar nach dem spritzen der Clexane bei einer Pat. mit ESBL ( Harnweg) die sich unglücklicherweise bewegt hat und die Spritze mir aus der Hand fiel direkt mit der Spitze auf meine Hand, mache ich mir Gedanken ob dieser Weg auch Übertragungsweg ist???
 
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