Chlamydia trachomatis

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05.01.07
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Hallo liebe Mitglieder,

bei mir hat man leider oben gennantes per Schnelltest festgestellt :mad: und mir 20 Tage Doxycyclin verordnet.
Hat da Jmd. Erfahrung damit? Reicht das aus die Dinger nur so kurze Zeit zu behandeln? So wie ich schon gelesen habe, können die ganz schön hartnäckig sein oder trifft das nur auf Chlamydia pneumoniae zu?
Damit hatte ich auch mal eine Infektion und ob die nun immer noch da sind und Beschwerden machen, kann mir natürtlich kein Arzt sagen.

Aber sei`s drum: Ich wollte nur mal eine Meinung haben zu den 20 Tagen Doxycyclin und dessen Behandlungserfolg.

Liebe Grüße
 
hallo helene,

ich find's okay.
aber vielleicht bin ich eh zu arztgläubig...

viele grüsse; shelley :wave:
 
Hallo Helene,
also, ich finde 20 Tage Antibiotika-Behandlung sind ziemlich lange. Da kannst du nur hoffen, dass Magen und Darm das gut überstehen. Ist der Schnelltest denn überhaupt aussagefähig. Hast du Unterleibsbeschwerden, die diese Bakterien vermuten ließen?
Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Shelley und Horaz,

freut mich, dass ihr schreibt.

Meine "Beschwerden" im unteren Bereich sind schwierig zu definieren. Angefangen hat alles vor ca. einem Jahr mit Candida nach einer Antibiotikabehandlung, den hab ich behandelt. Der kam immer wieder und ich hab ihn immer wieder behandelt, ging mal besser, mal schlechter.

Mein Frauenarzt hat gemeint, das sei eine latente Pilzinfektion und jetzt soll ich mal eine Dosis Fluconazol bekommen.

Doch das hat alles total verschlimmert. Das war alles wie entzündet und hat gebrannt, anschließend gab es sogar auf der Haut um diesen Bereich herum Stellen, die entzündet waren und dann hat sich noch eine nette Mandelentzündung dazugesellt, nachdem ich eine Woche lang eine hochrote Zunge hatte.
Also nochmal Frauenarzt und da wurde dann bei einem Abstrich (wurde ins Labor geschickt) eine hohe Anzahl Streptokokken B und Staphylus Aureus gefunden. Meine Frauenärztin meinte, man könnte es mal mit Antibiotika probieren.

Dieses "Probieren" war mit zu blöd, ich hatte so ein Bauchgefühl, dass da was anderes zusätzlich dahinter steckt. Also neuer Arzt und auf einen Chlamydien-Test bestanden und siehe da.

Also ich geh schon davon aus, dass dieser Schnelltest aussagefühig ist, das ist ja ein direkter Erregernachweis.

Kann man sich das eigentlich auch auf Toiletten oder am Baggersee holen oder nur beim Geschlechtsverkehr?


Liebe Grüße, Helene.
 
Wie bekommt man eine Chlamydien-Infektion?
Chlamydien sind auf sexuellem Weg übertragbar.
Infizierte Mütter können ihre Kinder während des Geburtsvorgangs anstecken. Augenentzündungen sowie in seltenen Fällen eine Lungenentzündung des Kindes sind die mögliche Folgen. Die Beschwerden machen sich sieben bis 21 Tage nach der Ansteckung bemerkbar.

Welche Anzeichen deuten auf eine Chlamydien-Infektion hin?
Die Infektion ist oftmals nur mit geringfügigen oder gar keinen Beschwerden verbunden. Dies gilt für beide Geschlechter.

Bei Männern ist die Entzündung der Harnröhre das häufigste Symptom. Das Wasserlassen ist - bei gleichzeitig starkem Harndrang - erschwert. Es kommt zu einem ziehenden Schmerz in der Harnröhre und zu schleimig-eitrigem Ausfluss. Beim Urinieren juckt oder brennt es.
Bei Frauen kommt es zu vermehrtem, gelb-grünlichem Ausfluss und zum Brennen während des Wasserlassens. Es können zudem Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut und der Eileiter vorliegen.
Im Bauchinneren kann es durch eine Infektion mit diesem Erreger zu Verwachsungen kommen, die bei verstärkter Darmtätigkeit zu ziehenden Beschwerden führen können.
Eine Chlamydien-Infektion im Enddarm führt zu schleimig-eitrigem Ausfluss, Schmerzen und eventuell auch Durchfall.
Bei Infektionen während der Schwangerschaften besteht der Verdacht, dass es bei positivem Erreger-Nachweis vermehrt zu vorzeitigen Wehen bzw. vorzeitigem Blasensprung kommt und eine Tendenz zur Frühgeburtlichkeit besteht. Nach der Entbindung können zudem häufiger Entzündungen der Gebärmutter auftreten.


Wer ist besonders gefährdet?
Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern
Personen, die ungeschützten Geschlechtsverkehr praktizieren

Wie wird die Diagnose gestellt?
Es wird ein Abstrich von der Harnröhre genommen, bei Frauen auch vom Gebärmutterhals.
Krankheiten: Chlamydien

Uta
 
Hallo Helene,
also, ich finde 20 Tage Antibiotika-Behandlung sind ziemlich lange. Da kannst du nur hoffen, dass Magen und Darm das gut überstehen. Ist der Schnelltest denn überhaupt aussagefähig. Hast du Unterleibsbeschwerden, die diese Bakterien vermuten ließen?
Viele Grüße, Horaz


hallo horaz,

ich finde das keineswegs lange.
setzt helene das antibiotikum früher ab, züchtet sie damit nur resistente bakterien und die kriegt man dann nicht mehr so einfach los...
oder warum sterben immer noch so viele menschen an resistenten bakterien?

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Hallo Helene

Therapie
Die Therapie der Chlamydien-Infektionen ist verhältnismäßig einfach (Tab. 2). Therapeutika erster Wahl sind die Tetracycline und die Makrolidantibiotika. Eine unkomplizierte Chlamydien-Infektion, d.h. eine Urethritis, Zervizitis etc., ist mit einer acht- bis zehntägigen Therapie gut auszuheilen. Eine Partnerdiagnostik und -therapie ist zwingend erforderlich, da sonst Rezidive vorprogrammiert sind.
Chronische Infektionen der Tuben oder die assoziierte Arthritis bedürfen einer sehr viel länger dauernden (2–3 Wochen) antibiotischen Therapie, wobei die gleichen Antibiotika wie bei der primären Infektion wirksam sind.
Für Spezialfälle und verminderte Empfindlichkeit, die es bei einigen Chlamydienstämmen gegen Tetracycline und Makrolide gibt, ist Rifampicin das Mittel der ersten Wahl. Darüber hinaus scheinen die neuen Gyrasehemmer der dritten Generation, wie Moxifloxacin, eine entsprechend hohe Wirksamkeit gegen Chlamydien zu haben.
https://www.gynundgeburtshilfe.de/archiv/2005/03/gg0503_26.pdf
(umfassender Bericht über Chlamydien)

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo,

also da gebe ich Shelley recht, ich nehm lieber 20 Tage Antibiotika wie irgendeinen Infekt zu verschleppen. Der Darm wird so oder so darunter leiden.

Danke Uta und Pita für die Beschreibungen und Links. Also kann man stark davon ausgehen, dass es nur durch sexuellen Kontakt übertragen wird.
In Sonderfällen auch mal über die Toilette.
Gut, das ist jetzt die Frage woher ich das hab.

Ich bin jetzt etwas stutzig, da im Dez 06`ein Bluttest auf Chlam. trachomatis negativ war, alle Werte. Also kann die Ansteckung ja noch nicht lange zurück liegen. Oder das Ergebnis ist falsch, so wie in Pita`s PDF beschrieben - 25 % Fehlerquote bei Schnelltests.
Gut, um weiter zu forschen ist es jetzt eh zu spät, hab mit der Antibiose bereits begonnen.

Kann der Partner diese Erreger eigentlich in sich tragen und mich dann erst ein Jahr später ansecken?
Andernfalls werde ich misstrauisch :cool:

Hätte ich die Infektion bereits früher gehabt, hätte man das doch im Blut nachweisen können, oder :confused:

Viele Liebe Grüße
 
Nochmals Zitate aus meinem vorhin genannten Link:
Die Chlamydien-Infektion der Frau tritt nach einer Inkubationszeit von ca. ein bis drei oder mehr Wochen nach dem Sexualverkehr mit einem infizierten Partner als zervikale und/oder urethrale Infektion auf. Meistens sind beide Kompartimente befallen. Bei oralem Verkehr ist eine Infektion im Oropharynx, bei analem Verkehr auch im Rektum (Proctitis) möglich.
Frauen wie Männer mit einer chronischen, unbehandelten Chlamydien- Infektion bleiben möglicherweise über Jahre infektiös. Damit ist der Nachweis einer Chlamydien-Infektion nicht als zwingender Beweis für die Untreue des Partners zu werten.

Liebe Grüsse
pita
 
Danke Pita,

aber ich meinte damit, dass ich mich dann ja schon längst bei ihm anstecken hätte müssen und nicht ein Jahr später erst.
Das versteh ich halt nicht so recht, zumal im Dez. meine Blutuntersuchung negativ war.

Vielleicht hat mein Immunsystem dem Erreger auch bislang standhalten können?! Aber das wiederspricht sich ja wieder mit dem oberen Zitat.

Sorry, vielleicht steh ich auch im Moment auf dem Schlauch :eek:)

Liebe Grüße
 
Hallo Helene

Klassische Symptome einer genitalen Chlamydien-Infektionen sind Fluor cervicalis (37%), reichlich Leukozyten im Vaginalsekret (50–70%) und häufig eine hyperthrophische Ektopie (19%), die bei Berührung leicht blutet. Darüber hinaus klagen die Frauen über Brennen bei der Miktion als Zeichen einer Urethritis.
Viele Frauen geben aber keine klinische Symptomatik an und/oder berichten hierüber erst nach eindringlichem Nachfragen.
Kann auch sein, dass Du bisher keine deutlichen Symptome wahrgenommen hast.

Welche Blutuntersuchung war im Dezember negativ? Betreffend Chlamydien werden serologische Tests scheinbar nicht primär gemacht.

Liebe Grüsse
pita
 
Also die Blutuntersuchung war in der Uniklinik und da hat man jeweils den IgA und den IgG-Wert von C. trachomatis, C. pneumoniae und C. psittaci untersucht.
Bei C. pneumoniae war der IgG-Wert etwas erhöht und dann stand auf dem Laborblatt: derzeit keinen Anhalt für eine aktuelle Chlamydien-Infektion, eine frühere Infektion mit C. pneum. hat bereits stattgefunden.
Also zu dieser Zeit hatte ich zumindest im Blut noch keine Antikörper gegen C. trachomatis, aber vielleicht sind die Erreger im Blut auch schelcht zu finden.

Kann schon sein, dass ich mich vielleicht schon früher bei ihm angesteckt hatte und dass bei dieser Blutuntersuchung einfach das Ergebnis falsch war. Ein Abstrich wurde ja erst jetzt auf mein Drängen hin gemacht.

Weißt du zufällig, wie lange die Antikörper brauchen, um sich zu bilden?
Hab da im I-net nichts darüber gefunden.

Liebe Grüße
 
Vielen Dank Pita :)

Dann weiß ich also Bescheid. Dann hab ich den Infekt also noch nicht lange,
auf der einen Seite ja gut wegen dem Behandlungserfolg auf der anderen Seite stellt sich mir da auch die Frage woher ich das dann habe :mad:
...da gibt es ja nicht viele Möglichkeiten.

Liebe Grüße Helene
 
Hallo Helene

Schwierige Situation :mad: , da hilft wohl nichts anderes, als ein aufklärendes, nicht gleich vorwurfsvoll gestartetes Gespräch!

Aber denk daran: Wir werden heutzutage täglich mit neuesten medizinischen Erkenntnissen überflutet, die später ev. wieder als überholt gelten. "Dies ist der heutige Stand des Irrtums" ;) . Man sollte also nicht jeden "Fakt" als unabänderlich hinnehmen und auch nicht vergessen, dass meist mehrere Faktoren eine Rolle spielen (können).

Liebe Grüsse und alles Gute
pita
 
Liebe Helene,
was du denkst ist klar, aber es muss nicht so sein! In medizinische Schnelltests habe ich nur ein sehr bedingtes Vertrauen. Außerdem sind auch noch andere Erklärungen möglich. Pita hat das sehr gut geschrieben, ein Gespräch zu führen ist notwendig, von gesicherten Annahmen auszugehen, nicht. Ich wünsch dir einen guten Verlauf und ein ebensolches Ergebnis, Horaz
 
Hallo,

Dankeschön für die lieben Worte. Ja, ein Gepräch muss natürlich sein.
Mal schauen, wie das ausgeht.

Liebe Grüße
 
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