Gesundheitssystem eher "Krankheitssystem"!

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22.11.07
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Sehr geehrte Kunden,

verehrte Freunde unseres Hauses,

Ich habe in den letzten Tagen - wie Sie sicher auch - viel über den neuen Gesundheitsfonds gelesen. Dieser neue Gesundheitsfonds wird uns allen viel Geld kosten. Sie kennen ja schon meine Grundhaltung zu diesen vielen Gesundheitsreformen, die ich immer mal wieder bei passenden Gelegenheiten etwas bissig kommentiere (warum muss "Gesundheit" reformiert werden?). Wir erleben zum wiederholten Mal, dass uns mehr Geld für Zwangsbeiträge aus der Tasche gezogen wird ohne dass wir mitbestimmen könnten, wofür das Geld dann eigentlich verwendet wird. Welche Heilverfahren von unserem Geld bezahlt werden und mit welchen Medikamenten wir behandelt werden dürfen wir nicht entscheiden. Das haben wir den Pharmas, den Ärzteverbänden und den Krankenkassen überlassen. Dieses Verfahren akzeptieren wir zudem auch noch als "demokratisch" - vom Volk bestimmt.

In den letzten Tagen fand ich einen Artikel von Andreas Hoffmann mit der Überschrift "Viele Psychiater - viele Depressionen". Ich möchte Ihnen den Artikel zur Kenntnis geben:

Viele Psychiater, viele Depressionen

Mit dem Gesundheitsfonds treten neue Honorarregeln für niedergelassene Ärzte in Kraft. Künftig bekommen sie mehr Geld, je mehr Menschen in ihrer Region krank werden. Die Konsequenz lässt sich jetzt schon erahnen. Die Statistik belegt: Ärzte schaffen sich ihre Kundschaft mitunter selbst.

Mit dem Gesundheitsfonds, der am 1.1.2009 in Kraft treten soll, werden auch die Krankenkassenbeiträge steigen - auf voraussichtlich 15,5 Prozent. Wozu braucht brauchen Kassen und Regierung das zusätzliche Geld? Zum Beispiel für die niedergelassenen Ärzte. Für sie sollen vom gleichen Zeitpunkt an neue Honorarregeln gelten. Bislang hängen die Honorare davon ab, wie viel die Menschen in einer Region verdienen. Wuchsen die Löhne, wuchs auch das Honorar der niedergelassenen Ärzte. Künftig erhalten die Mediziner mehr Geld, wenn die Menschen kränker werden. Erleiden etwa mehr Menschen in Hamburg eine Grippe, strömt mehr Honorar.

Eigentlich ist das vernünftig. Ein Arzt, der sich aufwendig um viele Rheumakranke kümmert, sollte dafür gut bezahlt werden. Aber das Prinzip ist auch verführerisch, weil es auf den Behandlungsdaten der Ärzte basiert, meint der frühere Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses Klaus Kirschner. Diagnostizierten viele Ärzte eine einfache Erkältung als Bronchitis, gilt der Mensch als kränker, was die Honorare steigen lässt. "Die Ärzte können den Geldschrank selbst öffnen", sagt er. Auch der Honorarfachmann vom Spitzenverband der gesetzlichen Kassen, Manfred Partsch, hält das Verfahren für manipulationsanfällig. "Irgendwann könnten wir ein Volk von Kranken sein."
:schock:

Zitat von naturepower
 
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