Testergebnis negativ. Jetzt fängt die Suche wieder von vorne an. Wer kann helfen?
Hallo Pat,
Da du ja nach der Ernährung gefragt hattest, hier ein kurzer Abriß über die Zusammenhänge und wie eine gesunde Ernährung aussehen sollte:
Etwa 80% der heute üblichen Krankheiten sind ernährungsbedingt. Hier eine kleine Aufstellung:
Die meisten dieser Krankheiten waren bis vor rund 120 Jahren so gut wie nicht bekannt. Erst ab diesem Zeitpunkt begannen sie sich massiv auszubreiten und mittlerweile wachsen die Erkrankungsraten exponentiell an. Zu dieser Zeit begann der Aufstieg der Nahrungsmittelindustrie. Ernährte man sich bis dahin vor allem von den Früchten des Feldes, begann mit der Entdeckung, wie man Mehl durch Abtrennung von Keim und Randschichten haltbar machen konnte, die Zeit der Konserven. Gleichzeitig wurde durch die Eigenproduktion von Zucker aus der Zuckerrübe der fabrikatorisch hergestellte Zucker von einem Luxusgut der reichen zum billig und überall verfügbaren Massenprodukt. Kurz und gut: Die raffinierten Kohlenhydrate erhielten Einzug in die Ernährung.
Raffinierte Kohlenhydrate zeichen sich durch zwei Probleme aus: Sie sind hoch konzentriert und im Gegensatz zu ursprünglichen Produkt praktisch frei von biologischen Wirkstoffen (Vitalstoffen). Während das volle Getreidekorn neben dem Stärkekern in Keim und Randschichten viele wichtige Stoffe mitbringt, die der Organismus benötigt, um die Stärke verarbeiten zu können, enthält das Auszugsmehl kaum noch Vitalstoffe. Da der Stoffwechsel aber auf diese Stoffe angewiesen ist, um die Stärke verarbeiten zu können, muß er bei Verzehr von Auszugsmehl diese Stoffe aus seinen spärlich versorgten Depots zuschießen. Es kommt daher zwangsläufig zu einer relativen Mangelsituation an diesen Stoffen und ein Mangel führt auf Dauer immer zu Stoffwechselstörungen, aus denen dann im Lauf der Zeit die o.g. Krankheiten resultieren.
Der Fabrikzucker ist im Gegensatz zum Auszugsmehl völlig vitalstofffrei und zudem noch wesentlich stärker konzentriert. Durch die Konzentration müßte der Organismus die zur Verarbeitung nötigen Vitalstoffe zudem in einer sehr hohen Geschwindigkeit mobilisieren und darauf ist er nicht ausgelegt. Dies verschärft den Mangel und die Folgen zusätzlich.
Die raffinierten Kohlenhydrate sind also ein ganz wesentlicher Faktor bei der Entstehung der ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten.
Ein weiterer Faktor sind die Fette. Auch hier fand ein Übergang von den traditionellen Fetten (kaltgepreßte Öle, Butter) hin zu haltbaren, raffinierten Fetten statt (raffinierte Öle, Margarine). Durch die Raffination bzw. Herstellung werden die wichtigen Vitalstoffe weitgehend zerstört. Wie bei den raffinierten Kohlenhdyraten fehlen dem Organismus dadurch die nötigen Vitalstoffe, um die Fette richtig verarbeiten zu können. Die Folge sind wiederum Stoffwechselstörungen und auf lange Sicht Krankheiten.
Ein letzter Faktor ist der Frischkostanteil, der heute meist viel zu gering ist. Da sie unerhitzt ist, liefert sie alle Vitalstoffe in optimaler Zusammensetzung. Ein zu geringer Frischkostanteil führt zwangsläufig zu Mangelsituationen und damit wiederum zu Stoffwechselstörungen und Krankheiten.
Die Ursachen der genannten Krankheiten liegen also generell in einer langjährigen Ernährung mit stark verarbeiteten und damit vitalstoffarmen Nahrungsmitteln. Diese Zusammenhänge sind nicht neu, sondern wurden von vielen Forschern nachgewiesen und bestätigen sich immer wieder bei Tier und Mensch. Da sich die Ernährungsfehler von einer Generation auf die nächste übertragen, entwickeln sich die Krankheiten nicht bei jeder Generation neu, sondern jede Generation kommt mit einer immer stärkeren Vorbelastung zur Welt. So erklärt es sich, daß heute bereits Kleinkinder an diesen Krankheiten leiden, die vor Jahren noch als Alterskrankheiten bezeichnet wurden. Die Medizin findet dafür keine Erklärung, weil sie diese Zusammenhänge nicht berücksichtigt. Sie beschränkt sich daher auf die Behandlung der Krankheitsfolgen und versucht die Symptome zu unterdrücken. Dadurch werden zwar immer bessere Möglichkeiten gefunden mit der jeweiligen Krankheit zu leben, aber die Erkrankungsraten steigen exponentiell weiter.
Wir müssen uns bewußt sein, daß jede Verarbeitung unserer Nahrung den Gehalt an Vitalstoffen beeinträchtigt. Die Lösung zur Vermeidung dieser Krankheiten ist daher relativ einfach: Wir müssen nur die stark verarbeiteten Nahrungsmittel meiden und uns wieder von möglichst gering verarbeiteten, naturbelassenen Lebensmitteln ernähren. Dabei sollte der Frischkostanteil so hoch wie möglich gewählt werden.
Der Verarbeitunggrad der Nahrung läßt sich in einer Tabelle ausdrücken, wie das vor Jahren Professor Kollath gemacht hat. Ein Beispiel findet sich hier:
Kollath-Tabelle
Die Tabelle listet die Nahrungsmittel von links nach rechts nach ihrem Verarbeitungsgrad auf. Die linken drei Spalten zeigen die unerhitzten Lebensmittel, die rechten drei die erhitzten Nahrungsmittel. Die Ernährung sollte zur Prävention der Krankheiten mindestens zu einem Drittel auf den linken drei Spalten basieren. Die Spalten fünf und sechs sollten gemieden werden. Bei bereits bestehenden Krankheiten sollte sich die Ernährung noch weiter in den linken Bereich verlagern.
Konkret läßt sich eine gesunde Ernährung folgendermaßen beschreiben:
Vier Dinge sind zu meiden:
- Fabrikzucker
- Auszugsmehle und daraus hergestellte Produkte
- Fabrikfette und raffinierte Öle
- Säfte und gekochtes Obst
Vier Dinge sollten stattdessen verzehrt werden:
- Echte Vollkornmehle und daraus hergestellte Produkte
- kaltgepreßte Öle (nativ extra) und naturbelassene Fette (Butter, Sahne, Nüsse, Kerne, Saaten)
- Ein möglichst hoher Frischkostanteil (unerhitzte Salate aus Gemüse, Blattsalaten, Obst)
- Täglich ein Frischkorngericht (Müsli aus unerhitztem Getreide)
Bei der Umstellung muß eine bekannte Unverträglichkeitsreaktion beachtet werden: Fabrikzucker macht Vollkornprodukte und Frischkost bei den meisten Menschen unverträglich und führt zu Verdauungsproblemen. Gleiches gilt für Säfte und gekochtes Obst, weshalb sie unter den zu meidenden Nahrungsmitteln stehen.
Weiterhin kommt es bei einer Ernährungsumstellung zwangsläufig für einige Wochen zu leichten Verdauungsstörungen, weil sich die Darmflora erst auf die geänderte Ernährung einstellen muß. Eine durch langjährige Zivilisationskost geschädigt Darmflora kommt mit faserreichen Vollkornprodukten und Frischkost zunächst nicht gut zurecht. Die nötigen Bakterien entwickeln sich erst im Lauf der Zeit. Danach wird die neue Ernährung problemlos vertragen und die 'alte' Ernährung würde zu Problemen führen.
Für die Umstellung auf die beschriebene Vollwertkost habe ich einen kleinen Fahrplan zusammengestellt, den ich bei Bedarf gerne posten kann.
Für Fragen stehe ich natürlich gerne zu Verfügung.