Ernährung und Immunsystem

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Dass die Ernährung einen - positiven wie auch negativen - Einfluss auf das Immunsystem hat, ist sicher unumstitten.
Unterschiedliche Ansichten gibt es allerdings zum Bedarf und hinsichtlich der "besten" Ernährungsweise.
Besonders in der Herbst- und Winterzeit hat unser Immunsystem alle Hände voll zu tun, um zahlreiche Viren und Erreger in Schach zu halten. Das funktioniert leider nicht immer. Manchmal muss unsere körpereigene Abwehr auch die Waffen strecken. Die Menschen hierzu Lande erkranken durchschnittlich etwa zwei Mal im Jahr an einem grippalen Infekt oder an einer klassischen Erkältung.
Ausgewogene Ernährung hilft gesund bleiben

Dabei muss das gar nicht unbedingt sein. Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung reicht oft schon völlig aus, um gesund und munter durch die nass-kalten Monate zu kommen. Aus Mineralien und Vitaminen baut sich unser Immunsystem nämlich die Helfer, die es braucht, um den täglichen Kampf gegen gefährliche Eindringlinge für sich zu entscheiden.
Eisen unterstützt die Fresszellen

Eisen beispielsweise spielt eine wichtige Rolle, weil es die so genannten Fresszellen (Phagozyten) bei der „Einverleibung“ von Krankheitserregern unterstützt. Fresszellen sind sozusagen der erste Schutzwall unserer unspezifischen Abwehr, die erst einmal von den Krankheitserregern überwunden werden muss, um weitere Reaktionen unseres Immunsystems zu provozieren. Ein ausgeglichener Eisenhaushalt ist deshalb für die Gesundheit unerlässlich. Vor allem Frauen (auf Grund der monatlichen Menstruation), Mädchen (in der Wachstumsphase) und Schwangere sollten ihre Eisenwerte (sowie die Eisenspeicherwerte) in regelmäßigen Abständen überprüfen lassen. Eine vermehrte Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwierigkeiten sind Symptome, die unter Umständen auf einen Eisenmangel hinweisen können.
Zink für die Antikörper-Produktion

Auch eine ausreichende Zinkzufuhr sollte gesichert sein. Denn Zink unterstützt die Produktion von Antikörpern und dient ebenfalls zur Aktivierung der Fresszellen. Zieht sich ein Infekt auffällig in die Länge oder besteht eine verzögerte Wundheilung, kann dies auf einen Zinkmangel hinweisen.
Selen für den Abbau von Schadstoffen

Auch Selen ist ein überaus wichtiger Mineralstoff, welcher beispielsweise in Thunfisch, Hummer oder Sardinen enthalten ist. Selen fördert und unterstützt gewisse Enzyme beim Abbau von Schwermetallen und Schadstoffen......

www.swr.de/swr4/rp/ratgeber/gesund/-/id=263808

Mein Lieblings - Doc, Dr. Hademar Bankhofer, hat folgendes dazu zu sagen:

Was kann ich nun tun, um gezielt zu dieser Jahreszeit mein Immunsystem aufzubauen?
Da sind mehrere Maßnahmen wichtig:

Gesunde Ernährung:

* Leichte Kost, reichlich Obst und Gemüse, 5 kleine Mahlzeiten, Fett und zuviel Fleisch meiden, Konservierungsstoffe meiden, Salmonellen-Gefahr, Pilze im Essen meiden.
* Die Darmflora muß gesund sein ! Sie stützt entscheidend unser Immunsystem und baut es zu 70 Prozent auf. Hilfen: probiotische Joghurts mit lebenden Bakterien. Damit führt man positive, gesundheitsfördernde Bakterien zu. Das sind in erster Linie Michsäurebakterien. Auch Brotsäurebakterien können intensiv die Immunkraft im Darm aufbauen. Das hat Prof. Dr. Grossarth -Maticek in Heidelberg nachgewiesen. Brotsäure-Bakterien führt man mit dem Borttrunk zu.
* Die Zufuhr von reichlich Ballaststoffen fördert die Entwicklung der positiven Bakterien und dei Stärkung der Darmflora. In der Ernährung bedeutet das Vollkorn, Leinsamen, Gemüse, Obst usw...
* Man kann aber auch positive Bakterien aus der Apotheke zuführen: Lactobazillus Acidophilus, Bakterium Bifidum Longum und vielen anderen. Mit Joghurt, Kefir, Brottrunk, Sauerkraut.
* Flüssigkeit zuführen, damit Giftstoffe abtransportiert werden können. 2 Liter Wasser pro Tag. Ideal in diesen Wochen: Hagebuttentee. Er liefert große Mengen an Vitamin C. 8 Hagebutten haben mehr Vitamin C als 5 Orangen.



Auf die Versorgung mit Vitaminen achten:

* An sich sind alle Vitamine im Verbund wichtig, besonders aber Vitamin A, Provitamin Betacarotin, E und C. C schützt die Zellflüssigkeit jeder Körperzelle, A und Betacarotin die Zellstruktur, E die Zellwand. Anregung - Immunsalat esse: Paprikaschoten, Petersilie, Tomaten, geraffelte Möhren, Weizenkeimöl.
* Eine zentrale Role spielt das Vitamine C: Unsere Abwehrzellen - vor allem die Granulozyten - brauchen große Mengen an Vitamin C als Sprit, um arbeiten zu können. Daher im Herbst jeden Tag auf Nahrung mit Vitamin C achten.
* Reichlich Vitamin C tanken kann man über die Nahrung mit Sauerkraut, Kiwis, Grapefruits, Orangen, Paprikaschoten in den Speiseplan einbauen. Kohlgemüse, Pellkartoffel..........
Von Prof. Hademar Bankhofer: So stärken wir unsere Immunkraft | hr3 - voll im leben! | hr

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Früherer Beitrag aus https://www.symptome.ch/threads/rohkost-im-winter.13018/

Soll zu allen Jahreszeiten gleich gegessen werden?
Das Essverhalten und die Wahl der Nahrungsmittel sollten den Jahreszeiten angepasst werden.
Gemäss dem Prinzip: je kälter die Temperatur draussen, desto wärmer das Essen. Je wärmer die Temperatur draussen, desto kühler das Essen.
Im Winter sollte Energie gespeichert werden. Ziel: Kräfte sammeln, um im Frühling neu aufzubrechen.
Dem Körper sollte in dieser Jahreszeit am meisten Wärme zugeführt werden. Tipp: Jeden Morgen Ingwertee trinken, zusätzlich Suppen und Eintöpfe geniessen. Wintergewürze wie Nelken, Zimt, Thymian, Kardamom und Pfeffer sind geeignet, um Wärme zu liefern.

Quelle: "Das Geheimnis des Magenfeuers" (Prinzipien und Heilkraft der chinesischen Ernährungslehre) von Pascale Anja Barmet

Um im Winter reichlich Vitamin C zu sich zu nehmen, essen/trinken viele Menschen reichlich Orangen/-saft.
Aus Sicht der TCM ist dies kontraproduktiv:
Orangen wirken auf den Organismus kühlend, Feuchtigkeit zuführend und bindend.
Durch "Feuchtigkeitsbelastung" werden "Schleimerkrankungen", wie Sinusitis, Bronchitis, Otitis, aber auch Allergien, rheumatische Erkrankungen und Gastroenteritis gefördert.
Der positiven Wirkung des Vitamin C steht eine deutlich negative Beeinflussung des Stoffwechsels gegenüber.
https://www.reutter.com/team/spitta_essen.pdf

Bei fiebrigen Krankheiten kann diese Wirkung der Orangen hilfreich sein.

Liebe Grüsse
pita
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Leon!
Auch Selen ist ein überaus wichtiger Mineralstoff, welcher beispielsweise in Thunfisch, Hummer oder Sardinen enthalten ist. Selen fördert und unterstützt gewisse Enzyme beim Abbau von Schwermetallen und Schadstoffen......

Die Sache mit dem Selen ist ewas heikel.
Neulinge hier sollten unbedingt wissen, dass Selen zwar Schwermetalle "fangen" kann, aber dadurch können sie nicht mehr aus dem Körper ausgeleitet werden. Also keinesfalls über Selbsttherapie und ohne Fachliche Begleitung Selen als NEM(Nahrungsergänzungsmittel) schlucken !
 
Hallo Nobix,

da kann ich Dir nur Recht geben! Und auch in Form von Nahrungsmitteln sollte man Vorsicht walten lassen. Mehr als einmal Fisch pro Woche sollte, meiner Ansicht nach, sowieso nicht gegessen werden. Und Thunfisch (wenn auch aus anderen Gründen, ;) )eh nicht!
Herzliche Grüße von
Leòn
 
Lieber Leon, ich als Fischesser mache das etwas anders, ich nehme stets präventiv am Fischtag eine Menge von 10-30 Chlorellas, wie in meiner Entgiftungsphase, auch im Gasthaus kann man leicht fast unbemerkt 10 kleine "Grünlinge" nachlegen. Thunfisch gibt es bei mir nicht mehr...

Was uns die Asiaten im speiseplan vormachen(grüne Algen...) ist vorbildlich für die Gesundheit, mann muss es nur wissen oder mal gehört haben! Chlorella ist nichts anderes, nur hochrhein!

Guten Appetit beim 2.-3. Fisch in der Woche ;)
 
Könnte man da nicht ein neues Gericht kreieren : Fisch mit Chlorellagemüse ? ;) Klingt sehr gesund!
 
@ UTA + ANNE !

Tolle ***-Idee"!
Da könnte man ja kreativ werden, stimmt!

Sossenspiegen aus Chlorellapulver, lecker gewürzt mit Knobi, oder Bärlauch, fein gewürzt und abgeschmeckt mit anderen Ingredenzien...

Dann den Fisch und Beilagen...

Alternative: Mix mit Spinat und dann gebratener Fisch oben drauf, lecker!!!
(bei dieser Variante entdeckt u.U. niemand das Chlorella)

Wer bringt das 1. Foto ? = ich freu mich drauf...

PS: Das wäre dann eine Klinghardt-Variante :)
<g>
 
Uaaa, warum nur muss ich gerade an die Molekular - Küche denken? :schock:
Molekulargastronomie.de - Kompetenzzentrum

Noch mal zum Thema:

Ernährung und Immunsystem
Unser Immunsystem schützt uns vor Bakterien, Viren und anderen krankheitserregenden Organismen. Es ist ein leistungsstarkes, komplexes Abwehrsystem. Hat unsere Ernährung Auswirkungen auf das Immunsystem?

Das Immunsystem ist unser Abwehrschild gegen Krankheiten. Aufgrund der Komplexität des Immunsystems ist es sehr schwierig, die Auswirkun-gen der Ernährung auf die Funktion unseres Immunsystems zu bewerten. Dennoch zeigen For-schungsergebnisse einige Ernährungsfaktoren auf, die Auswirkungen auf die menschliche Immunantwort haben.

Die Energiezufuhr hat einen großen Einfluss auf die Immunaktivität. Unterernährte Menschen sind einem erhöhten Infektionsri-siko ausgesetzt. Diäten, die weniger als 1200 kcal pro Tag vorsehen, können zur Abnahme der Immunfunktion beitragen, ein wichtiger Grund, ungesunde „Crash Diäten" zu vermeiden. Übermäßige Energiezufuhr kann ebenfalls die Wirksamkeit des Immunsys-tems, Krankheiten zu bekämpfen, beeinträchtigen. Übergewicht steht mit einer erhöhten Rate von Infektionskrankheiten in Zusammenhang. Darüber hinaus tendieren übergewichtige Menschen zu Herzkrankhei-ten, welche als Folge von Veränderungen im Immunsystem gesehen werden.

Eine fettreduzierte Ernährung ist wichtig um schlank zu bleiben, hat aber auch einen Einfluss auf die Aktivität des Immunsystems. Eine fettreiche Ernährung scheint die Immunantwort zu unterdrücken und steigert so das Infektionsrisiko. Eine Reduzierung des Fettgehalts innerhalb der Ernährung kann die Immunaktivität erhöhen. Dies könnte nicht nur einen Einfluss auf Infektionen selbst haben, sondern auch die Immunzellen stärken, die Tumorzellen bekämpfen können. Entscheidend ist nicht nur die Menge an Fett, sondern auch dessen Herkunft. Die Aufnahme von ölhaltigem Fisch, Nüssen, Soja- oder Leinsamenöl ist für eine ausgewogene Fettsäureversor-gung unverzichtbar.

Der regelmäßige Verzehr von fermentierten Milchprodukten wie Joghurt oder Kefir kann die Immunabwehr im Darm unterstützen. Nach neuesten Forschungsergeb-nissen können Joghurts, die mit bestimmten Bakterien (sog. probiotische Bakterien) hergestellt werden, einen positiven Einfluss auf das Immunsystem haben. So zeigten Testpersonen, die täglich mit probiotischen Bakterien hergestellten Joghurt aßen, eine höhere Resistenz gegenüber Lebensmittel-vergiftung verursachenden Mikro-organismen. Allerdings sind weitergehende Untersuchun-gen notwendig.
Zur Stabilisierung des Immunsystems ist eine ausgewogene Versorgung mit allen essentiellen Vitaminen und Mineralien erforderlich. Dies kann durch eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Joghurtprodukten erzielt werden. Alle bisherigen Studien zeigten, dass Nahrungsergän-zungsmittel bei gesunden, wohlernährten Menschen keine erhöhte Immunantwort auslösen.
Eine aktuelle Studie mit älteren Menschen belegte, dass Multivitamin- und Mineralzusätze deren Immunsystem aktiviert.
Ernährung und Immunsystem (EUFIC)

Herzliche Grüße von

Leòn
 
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