An Liebe geglaubt...

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13.07.07
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Bei uns vor dem Haus steht auf dem Asphalt, dick mit schwarzer Farbe geschrieben:

an die Liebe geglaubt doch nie bekommen !

Täglich lese ich diesen Satz, und ebenfalls täglich mache ich mir Gedanken darüber. :rolleyes:

Wie denkt ihr über den Satz?

neugierige Grüße von Hexe :hexe: :wave:
 
Hallo Hexe!

Wenn ich sowas irgendwo sehe bzw. lese komme ich immer ins grübeln. Es macht mich traurig da ich immer versuche mir vorzustellen warum jemand so deprimiert ist.

Aber in dieser Hinsicht bin ich wohl sowieso ziemlich zartbesaitet, so kann ich mir z.B. keinen Film ohne Happy End ansehen. Wenn es doch mal passiert bin ich kaum ansprechbar und kann dann manchmal sogar nicht richtig schlafen...


Liebe Grüße.

Heather
 
1. Gedanke: da muß aber jemand mächtig enttäuscht worden sein!
2.: was der wohl unter "Liebe" versteht?
3.: Ob der wohl selbst jemals uneigennützig Liebe gegeben hat?
4.: Klingt für mich irgendwie sehr anspruchsvoll!
5.: Ich denke, das hat jemand geschrieben, der unter 16 war....

Grüsse,
Uta
 
Uta hat das treffend formuliert,:)

Wie auch immer jemand Liebe definiert, es gibt einen der einen immer liebt und das ist man selbst.
Viele können das nicht und suchen die Liebe im Außen, weil sie sich sonst unvollständig fühlen. Das ist wirklich sehr traurig aber auch verständlich, weil es häufig so vorgelebt wird.
Ich denke mir das solche Texte aus dem Augenblick heraus entstehen und das der Schreiber noch alle Chancen hat, dass zu finden wonach er sucht.

Grüsse von Juliette
 
Zur Liebe gehören immer zwei. Und wenn sich zwei richtige nicht finden, hat die Enttäuschung einen ganz und gar realen Hintergrund. Die Fehler mögen individuell sein, aber der erstrebte Zustand kommt trotzdem nicht zustande.
Schlimm ist es, wenn Kinder so einen Satz sagen müssen. Weil sie "bedingungslose" Liebe brauchen. Später ist die Frage, wie sehr viele Bedingungen wir daran knüpfen, dass wir lieben; und enttäuscht sind, dass wir mit all unseren Schwächen nicht bedingungslos geliebt werden.

Viele Grüße, Horaz
 
hallo ihr,

ich danke euch für eure Gedanken. Sie sind meinen sehr ähnlich. :)

Ich denke auch dass das nur ein sehr junger Mensch geschrieben haben kann. (Wer über 18 schreibt auch schon auf den Asphalt?;) )

Gerade weil es ein junger Mensch ist finde ich das echt traurig.
Wer aber Teenager kennt der weiss wie schnell sie von einem absoluten Hoch in eine tiefdunkle Stimmung wechseln können. :confused:
ich hoffe immer wenn ich den Satz lese, dass er aus eben einer solchen "Hormon-STimmung" heraus entstanden ist.

....und enttäuscht sind, dass wir mit all unseren Schwächen nicht bedingungslos geliebt werden...

Natürlich wünscht sich das jeder, so geliebt zu werden. Aber mal ehrlich, wer liebt denn selber so bedingungslos?

Was glaubt ihr, Kinder die als Kinder bedingungslos geliebt wurden, haben die weniger Erwartungen an andere und haben die mehr Liebe zu geben?

Ich finde es ist möglich das (bedingungslose) Lieben zu lernen. Aber ob das auch für Menschen gilt die als Kinder kaum Liebe erfahren haben?

Also wenn ich mir überlege was für mich Liebe bedeutet hat als ich 18 Jahre alt war, und was heute Liebe für mich ist -schade dass man für manche Dinge so lange braucht bis man sie versteht. :schlag:

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Auf mich wirkte der Satz wahrscheinlich im ersten Moment etwas anders.
Ich hatte das Gefühl, dass es von einem Menschen aufgeschrieben wurde, der sich oft verliebt hatte, dann später aber enttäuscht war und somit die ursprüngliche Liebe als "Irrtum" empfindet.

Natürlich sind Enttäuschungen bitter. Trotzdem stellte sich für mich hier die Frage, ob es wirklich nötig ist, im Nachhinein die Gefühle wieder in Frage zu stellen.

Er/oder sie hat geliebt und fühlte sich in einem gewissen Moment geliebt. Das ist doch einfach nur toll. Das schöne Gefühl sollte man sich einprägen und möglichst niemals wieder vergessen oder rückwirkend in Frage stellen.:)
Später lebte man sich vielleicht auseinander. Das kann schon sein. Aber in dem Moment die ursprünglichen Liebesgefühle in Frage zu stellen, würde ich als extrem traurig und unsinnig empfinden. Warum steht der Mensch nicht mehr dazu, den anderen mal sehr innig geliebt zu haben... Scham.?...Aber warum....?Ich finde es gut, wenn jemand auch nach dem Ende einer Beziehung noch zu den Liebesgefühlen steht, die er/sie ursprünglich empfand, auch wenn sie irgendwann verblassten.
Das waren meine Gedanken beim Lesen. Natürlich ist es durchaus möglich, dass der Mensch nie Liebesgefühle kennengelernt hat.
 
Hallo Anne,

so habe ich den Satz noch gar nicht betrachtet - finde ich aber sehr interessant.

Dann wären es viele Enttäuschungen gewesen nicht die richtige, endlose und totale Liebe gefunden zu haben, die der Anlass zu diesem Satz gewesen sind.

Weil der Wunsch da ist, das tolle Gefühl des Liebens (oder eher verliebtseins) festzuhalten. Und dann die Enttäuschung, dass so etwas nicht festzuhalten ist. :rolleyes:

Sollten wir dann nicht unseren Kindern zeigen und erklären dass es normal ist wenn das Gefühl der Schmetterlinge im Bauch aufhört. Und dann fallen einem die Fehler des Partners so richtig ins Auge. Meist trennt man sich da, obwohl hier erst die Arbeit an der Beziehung beginnt. Erst mit der Zeit und mit eben dieser Arbeit wird meiner Meinung nach aus der Verliebtheit die Art von Liebe die lange hält, mehr gibt als erwartet und dem Partner Raum lässt zur eigenen Entwicklung.

Meine Gedanken dazu....:D

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Dann wären es viele Enttäuschungen gewesen nicht die richtige, endlose und totale Liebe gefunden zu haben, die der Anlass zu diesem Satz gewesen sind.

Ja genau, so ungefähr meinte ich es.
So (an die Liebe geglaubt doch nie bekommen) würde ich selber den Satz aber nie schreiben, auch wenn ich in der von mir erdachten Situation gewesen wäre, weil ich anders empfinde.

Man muss nicht die Liebe als solche rückwirkend völlig in Frage stellen, nur weil sie vielleicht nicht endlos war. Es ist sogar durchaus möglich, in dem Moment totale Liebe empfunden zu haben. Dieses Gefühl war in dem Moment echt und ehrlich. Wozu soll man hinterher das abschwächen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals ein Liebesgefühl nachträglich in Frage stellen würde, wenn es eine Mindestzeitdauer (anfängliche Euphorie) bereits überschritten hat....

Beziehungsarbeit ist dann nochmal ein anderes Thema. Natürlich kann man Kindern versuchen zu sagen, dass man an einer Beziehung arbeiten muss und dass Liebe sehr verschiedene Facetten haben kann. Aber es wäre auch ehrlich, zu sagen, dass es schon mal passieren kann, dass Liebe manchmal dann doch nicht ewig hält. Deshalb gar nicht erst anfangen zu lieben, wäre aber trotzdem nicht eine sinnvolle Schlussfolgerung.
 
......... Aber es wäre auch ehrlich, zu sagen, dass es schon mal passieren kann, dass Liebe manchmal dann doch nicht ewig hält. Deshalb gar nicht erst anfangen zu lieben, wäre aber trotzdem nicht eine sinnvolle Schlussfolgerung.

Da hast du völlig recht. Wer vorher weiss dass auch solche Gefühle nicht ewig halten und dass Trennungen durchaus vorkommen, der muss nacher nicht derart enttäuscht sein.
Das Gefühl zu lieben und geliebt zu werden ist ganz wichtig und so schön, egal wie kurz oder lange es hält. Es wäre schade es im Nachhinein abzuschwächen oder negativ zu betrachten nur weil es nicht von Dauer war.

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Meine Gedanken: Hat er als Kind nie Liebe bekommen? Würde ich schrecklich finden.
Oder hat er/sie die Liebe allgemein oder eines bestimmten Partners nie bekommen?
dann wird er /sie wahrscheinlich einigermassen darüber hinwegkommen, wenn er/sie noch jung ist.

Grundsätzlich glaube ich, dass kein Mensch einem Menschen die umfassende Liebe geben kann die er eigentlich braucht. Deshalb suchen die meisten Menschen auch Liebe oder Liebesersatz, sei dies Liebe bei Kinder, einem Tier, etc oder als Ersatz: Ansehen und Erfolg (Status) in der arbeit, Verein, Kollegen, Sport etc, (ausufernder) Sex, oder flüchten in Vergnügen oder Süchte
 
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