Stuhlprobenbefund verlässlich?

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08.01.08
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Hallo an alle !

Bei mir wurde Laktoseintoleranz und Fruktoseintoleranz diagnostiziert (Herbst 07). Seitdem versuche ich genauer rauszufinden wieviel ich von was vertrage (Ernährungstagebuch) und es geht mir auch schon besser. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich nicht eine andere Unverträglichkeit auch noch habe, da ich trotz Weglassen der Laktose und Fruktose meine Verdauung nicht in Ordnung ist. Ich bin mir zwischendrin auch nicht sicher, ob ich mir etwas nur einbilde oder ob es mein Reizdarm ist, der sich manchmal meldet. Ich habe mir auf jeden Fall gedacht, bevor ich verzweifle, will ich alle Möglichkeiten abchecken, die noch Ursache sein könnten. Und das sind ja ganz schön viele und ich habe noch lang nicht alles konsequent durchgetestet bzw. mich schlau gemacht.
Auf jeden Fall habe ich z.Z. Candida im Verdacht, weil mir vorkommt, wenn ich keinen Reissirup und Traubenzucker esse, dann geht es mir besser! (normalen Zucker lasse ich wegen der FI sowieso weg) Also meine Beschwerden sind jetzt nicht voll extrem, aber eben irgendwie ist es doch nie ganz in Ordnung, und ich habe oft einen Druckschmerz, Blähungen oder breiigen-flüssigen Stuhlgang, eben trotz meiner Diät. Ja und mir kommt auch vor, dass es an der Menge liegt, also dass ich einfach immer nur wenig essen sollte, damit mein Bauch sich nicht meldet- das kommt mir aber ein bisschen suspekt vor, denn soviel esse ich auch wieder nicht, früher habe ich viel viel mehr gegessen (was auch am Alter liegen könnte, jetzt bin ich 20 und vielleicht weil ich noch am Wachsen war, aß ich mehr- ich war immer schlank- bis sehr dünn). Und ich bin oft sehr müde und fühle mich schwach. Außerdem habe ich manchmal so einen Augen/Kopfschmerz, der auch mit einer Unvertäglichkeit zusammenhängen könnte.

Ok, JETZT dann ZU MEINER FRAGE: Ich habe vor einem Jahr, als ich noch nichts wusste von den Unverträglichkeiten, aber schon Beschwerden hatte einmal Stuhlproben gemacht, der Befund war negativ, habe ihn zum Hausarzt und einem Internist mitgenommen, sie sagten alles in Ordnung. Auf jeden Fall habe ich diesen Befund jetzt mal wieder in die Hände gekriegt und da sah ich: presenza di miceti genere candida (ital: dass candida gefunden wurde). dann hatte ich jetzt im Dezember 07 eine gastroenterologische Vistite bei einem neuen Arzt, zu dem ich hauptsächlich wegen einer Zöliakie-Untersuchung ging. Da nahm ich dann den Befund mit, wo Candida drauf stand. Inzwischen hatte ich nämlich schon ein bisschen was darüber gelesen hier im Internet, und fragte ihn dann, ob das nicht auch Ursache für Bauchbeschwerden sein könnte. Er sagte klar und deutlich: "Nein, das haben ganz viele Leute, v.a. Frauen." Dann sagte ich, ja aber wenn der Pilz sich ausweiten würde, ist es doch nicht mehr normal oder? Er sagte: "Nein, das ist nur bei HIV-Patienten der Fall." Aha. Es ist so schwierig, da etwas dagegen zu sagen, weil es so endgültig und eindeutig klingt. Aber das stimmt doch nicht oder?

Was sagt ihr dazu? Ist ein Candida-Befund in den Stuhlproben immer eindeutig? Oder ist es vielleicht doch so, dass ein bisschen Candida normal ist? Wie viel aber und wie kann man herausfinden, wie stark der Darm davon befallen ist? Braucht es ein spezielles Labor dazu, das diese Untersuchungen durchführt?
Hat jemand nur durch Selbsttest, also Diät und Beobachtung Candida-Besiedelung rausgefunden? Geht das, ist das sinnvoll?


ich weiß einfach nicht, v.a. auch weil der Arzt so sicher sagte, nein. aber meine Beobachtung, dass es mir ohne Reissirup und Traubenzucker besser geht, passt einfach. (Und ich kann irgendwie nicht richtig austesten, welches Gemüse ich evtl. vertrage wegen der Fruktoseintoleranz, weil ich irgendwie wenige Tage ganz in Ordnung bin.)
Auch den Heißhunger auf Süßes kenne ich sehr gut. Ist allerdings jetzt nicht mehr so da, mir kommt vor, je weniger Zucker, desto weniger ist auch der Heißhunger da.

Und noch eine Frage: Kann man den Pilz irgendwann erfolgreich besiegen, und darf irgendwann wieder Süßes essen?

Ich habe auch schon Stevia daheim und werde bald mal probieren, einen Kuchen damit zu backen. Und meine Mutter bäckt Brot mit Backferment wegen dem Candida-Verdacht.

Also ich wäre gaaaanz ganz froh, wenn mir jemand antworten könnte, auch nur einen kleinen Tipp, oder eine Erfahrung! Danke schonmal!
und vielen Dank fürs Durchlesen!!! Fiorita
 
Hallo Fiorita

Also zuerst, denke ich gemäss Symptome hast Du erhöhten Candida. Zu den fragen zuerst, dann noch anderes:

Was sagt ihr dazu? Ist ein Candida-Befund in den Stuhlproben immer eindeutig?
Nein! In etwa 30% der Fälle ist er falsch negativ! Candida bildet Nester und wenn die Stuhlprobe zwischen den unsichtbaren Nester genommen wurde, ist das resultat falsch negativ. Ausserdem klebt er sich manchmal an der Darmwand fest und er wird nicht ausgeschieden, also findet man ihn so auch nicht.

Oder ist es vielleicht doch so, dass ein bisschen Candida normal ist? Ja das schon, aber die Frage ist eben, ob es wirklich nur ein bischen ist (siehe oben)

Wie viel aber und wie kann man herausfinden, wie stark der Darm davon befallen ist? Braucht es ein spezielles Labor dazu, das diese Untersuchungen durchführt? Ja man kann es in speziellen labors herausfinden. Dazu muss urin ingeschicktr werden, in dem die Stoffwecshelprodukte der pilze und bakterien gemessen werden. Wo leben ist gibt es Stoffwecshel, ist also eine indirekter Nachweis. Kosten so knapp 120€ die man selber zaheln muss.

Hat jemand nur durch Selbsttest, also Diät und Beobachtung Candida-Besiedelung rausgefunden? Geht das, ist das sinnvoll?
Eine Behandlung auf Verdacht hin, wird meist bei Betroffenheit zu Verbesserungen führen und so kann man es oft auch herausfinden. Bei Behandlung auf Verdacht hin empfehle ich die Anleitung im WIKI hier unter candida.

Kann man den Pilz irgendwann erfolgreich besiegen, und darf irgendwann wieder Süßes essen?
Ja. Je nach Ursache muss man aber länger süsses nur reduziert zu sich nehmen, nämlich solange bis die Ursache behoben ist. Meist ist es eine Quecksilberbelastung

Ich habe auch schon Stevia daheim und werde bald mal probieren, einen Kuchen damit zu backen. Und meine Mutter bäckt Brot mit Backferment wegen dem Candida-Verdacht.
Sehr gut

Dann sagte ich, ja aber wenn der Pilz sich ausweiten würde, ist es doch nicht mehr normal oder? Er sagte: "Nein, das ist nur bei HIV-Patienten der Fall." Das ist so nicht ganz richtig. Bei HIV breitet sich der Pilz nur noch starker und im ganzen Körper aus, weil das Immunsystem lahm ist.

Zöliakie-Untersuchung
Man kann Gluten nicht vertragen, auch wenn man keine Zölliakie hat! Man verträgt relativ oft Gluten schlecht, wenn man Pilz hat, da dieser den Darm durchlässig macht!

Zum Schluss:
Nehmen an,. das Du gewisse nahrungsmittel auch nicht verträgst und wahrscheinlich auch gewisse vitalstoffunterversorgungen wegen dem Pilz hast. Ausserdem ist eine Quecksilberbelastung (Amalgamfüllungen?) gut möglich.
Empfehle Dir zuerst mal die antipilzbehandlung gemäss WIKI hier.
Danach sollte man schauen was Du nicht so verträgst (Kauf das Buch, ist das Ihr Kind, versteckte allergien erkennen und behandlen von Prof Doris Rapp) und auch ob Du Quecksilberbelastet bist bzw eine Unterversorgung hast.
Gehe die Sache schritt für schritt an und es sollte Dir dann auch immer besser gehen.
 
Ich habe auch schon Stevia daheim und werde bald mal probieren, einen Kuchen damit zu backen. Und meine Mutter bäckt Brot mit Backferment wegen dem Candida-Verdacht.

Candida liebt auch Weißmehl. Insofern Vorsicht beim Kuchenbacken!

Gruss,
Uta
 
Vielen, vielen Dank für die Anworten!

Ok, also einen falsch negativen Befund gibt es, aber einen falsch positiven nicht?
Das war ja meine Frage, weil mein Ergebnis positiv ist, allerdings von keinem speziellen Labor aus gemacht, es ist nur von einer allgemeinen Stuhlprobe gewesen.

Also Amalgamfüllungen habe ich nicht, und sonst wüsste ich auch nicht, wieso ich eine Quersilberbelastung haben sollte.
Aber es scheint mir trotzdem stark nach Candida auszusehn und ich hoffe sehr, dass das die Ursache ist, weil sonst weiß ich nicht mehr weiter. Es kommt mir so komisch vor, dass ich nur wenig essen kann, damit ich keine Blähungen o.a. Bauchschmerzen kriege, das ist doch komisch. Und gerade wenn ich mich so an die Fruktose- und Laktosediät halte und es nicht besser wird eindeutig und mal ein paar Tage hintereinander motiviert das nicht gerade. Dann hinterfrage ich mich selber immer wieder, ob ich mir die Beschwerden nur einbilde, aber das tue ich nicht! Gerade heute wieder ist es dagewesen, nur weil ich ein bisschen mehr gegessen habe, aber nichts, was ich nicht vertragen würde (auf jeden Fall meines Wissens).

Wo ich diese Untersuchungen machen lassen soll, weiß ich noch nicht. Das wird schwierig, denn die Ärzte bei denen ich bis jetzt war, sagten ja, da gäbe es nichts weiter zu überlegen, das ist nicht die Ursache usw.. Aber es scheint diesen Candida-Pilz wirklich zu geben udn auch eine Besserung der Beschwerden bei der Behandlung, wie es die Erfahrungsberichte sagen, also scheinen da die Ärzte wirklich eine Wissenslücke zu haben. Es ist irgendwie schwierig, an etwas zu glauben, was die Ärzte ablehnen, aber es wird schon so sein.
Ist jemand von Süddeutschland und kann mir sagen, welcher Arzt Candida ernst nimmt und Proben macht?



bzgl. Weißmehl: Wegen meiner Fruktose-Diät habe ich eben gerade Vollkorn gemieden, weil es mehr Fruktose hat. Also wegen Fruktose sollte ich nur Weismehl, weiße Nudel usw. und wegen Candida nur Vollkornprodukte essen... Gibt es noch jemand hier mit Fruktoseintoleranz + Candida? Was habt ihr denn in dieser Zwickmühle gemacht dann?

noch mehr Fragen (ich hoffe ich stresse nicht):
was ist mit weißem Reis (parboild)- auch schlecht bei Candida?
geht Backpulver (Weinsteinbackpulver)?


Ok, im Moment fallen mir keine genaueren Fragen ein. Und sonst meld ich mich wieder. Danke nochmal Uta und Beat für die Antworten!
Ganz liebe Grüße, Fiorita
 
Hallo Fiora

Ok, also einen falsch negativen Befund gibt es, aber einen falsch positiven nicht?
Richtig

Gibt es noch jemand hier mit Fruktoseintoleranz + Candida? Was habt ihr denn in dieser Zwickmühle gemacht dann?
So eine Zwickmühle ist es nicht. Wenn Du bei Candidadiät Fructose meidest, ist dies eher positiv.

was ist mit weißem Reis (parboild)- auch schlecht bei Candida?
Vollkornreis wäre besser. Aber meist verträgt es auch etwas weissen Reis.

geht Backpulver (Weinsteinbackpulver)?
Ist nicht gut, lass es. Es ist eigentlich toxisches Produkt, welches auch der Pilz ausstösst. Es gibt einige sehr gute Brotrezepte ohne hefe und Backpulver.

Ich rate Dir zu einer Antipilzbehandlung auf grossen verdacht hin, die rel billig ist und nicht scahden kann. Im WIKI unter Candida ist sie beschrieben.
Dies ist einfacher und schneller als Arzt zu suchen etc etc.
 
Danke Beat für die Informationen!

Wenn es nicht so Seiten wie diese im Internet gäbe bzw. wenn ich so Leute wie dich nicht hätte, die so nett sind und zurück schreiben, hätte ich vielleicht schon aufgegeben. DANKE.

Jetzt habe ich noch mal 3 Fragen: Was ist mit Lebensmitteln, die von Natur aus zuckerhaltig sind, z.B. Hirse, das wird in einer Antipilzdiät-Liste (ich weiß nicht mehr von dieser Seite oder candida.de) als in Ordnung angegeben, aber in Hirse ist relativ viel Saccharose meines Wissens. Jetzt fallen mir gerade keine anderen Beispiele ein. Achja Hafer enthält viel Fruktose.
Also sollten nur die puren Zucker gemieden werden bzw. wenn sie wie z.B. Fruktose in Obst in Einform vorkommen, oder wie?

Und: Kann es sein, dass bei Candida-Befall irgendwie jedes Essen Probleme macht, oder immer wenn es ein bisschen zuviel ist? Weil ich esse jetzt seit ein paar Tagen komplett hefe-, zucker- und weißmehlfrei. fruktosearm und laktosefrei sowieso. und es ging echt viel besser anfangs, aber dann doch wieder nicht? vielleicht auch weil zuviel vollkorn auf einmal wieder (davor habe ich nur weißmehlprodukte gegessen, weil weißmehl wengier fruktose enthält) oder eben, dass durch den Pilz einfach alles nicht so ganz in Ordnung ist und mein darm auf verschiedenes schlecht reagiert. ich weiß schon, es gehören dann auch die Medikamente dazu und die komplette Behandlung. Ich habe jetzt auch einen Termin Anfang Februar bei einem Arzt, der mir wahrscheinlich die Proben macht und mich gegebenfalls auch auf anderes testet, Histamin usw. (was ich nicht glaube eine HI zu haben). Auf jeden Fall trotzdem die Frage, ob das sein kann.

Ist außer dem Essig-Trinken vor der Stuhlprobe sonst noch was zu beachten? Vielleicht, dass ich bevor ich die Probe mache, noch nicht die Diät beginne, weil das sonst das Ergebnis verfälschen könnte? Also jetzt in den drei Wochen vor dem Arzt-Termin nicht die Lebensmittel weglasse, die ungünstig sind bzgl. Candida?

Bin sehr froh, wenn mir jemand antwortet! Schöne Grüße von Fiorita !
 
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