Peter Rühmkorf

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.702
Peter Rühmkorf ist gestorben (1929-2008).
Er war ein feinsinniger Ästhet, ein raffinierter Schöngeist, ein exquisiter Ironiker. Nur war er zugleich ein plebejischer Poet, ein handfester Spaßmacher, ein Verwalter des literarischen Untergrunds, ein Dichter der Gasse und der Masse, einer, der die Lyrik auf den Markt gebracht hat. Er schämte sich nicht, das Drastische, das Vulgäre zu schätzen. Und er zögerte nicht, das Distinguierte, das Elitäre zu bewundern. In seinen Versen finden Schlager, Gassenhauer und Kinderreime ein unmittelbares Echo, aber auch die Oden Klopstocks und die Lieder von Matthias Claudius, die Hymnen Hölderlins. Dieser Rühmkorf ist nie ganz seriös - und immer sehr ernst.
Marcel Reich-Ranicki, Juni 2008 [1]
Peter Rühmkorf – Wikipedia

Er schrieb 1999:
Denen, die vor Gier nach Ewigkeit entbrennen, / geb ich mich geniert / als sterblich zu erkennen" (1999)
"Wenn - aber dann" - Zum Tod von Peter Rühmkorf - br.buecher.blog

Uta
 
Rühmkorf war ein großer Freigeist und ein begnadeter, sperriger Spötter.

1995 las ich seine Autobiographie "Tabu 1". Sehr empfehlenswert für
neblige, dunkle Herbsttage, wenn man/frau etwas Seelenwärme braucht.

Gruß, Bodo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben