Medusa schenkt man keine Rosen

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Ich wünsche allen ein gesundes und erfolgreiches 2008.

Es ist Zeit, Weihnachten nachzuverdauen.
Von meiner Schwester bekam ich folgende Reaktion auf ein Weihnachtsgeschenk geschickt.


Ich möchte Euch das für mich "schlechteste Buch des Jahres" vorstellen, "Medusa schenkt man keine Rosen", von Michail A. Xenos. Eine 330seitige völlig faktenfreie Phillipika gegen Frauen mit verquaster Logik und mangelhafter Rechtschreibung.

Unter einer Kapitel-Überschrift "Männer bewegen sich anders" findet sich diese Umschreibung des Hauptanliegens des Buches und sein Hauptmangel:

Männer bewegen sich anders, auch weil sich Männer für anderes bewegen. Nicht für sich selbst, nicht in erster Linie. Sie bewegen sich für die jeweilige Sache, die sie antreibt, und in dem jeweiligen Traum, den sie tragen und der sie trägt, sie streben in Richtung ihrer Vision, deren Aufleuchten in Fernen ihr Leben mit Menschentum und personenüberschreitender evolutionärer Verheißung speist.
In der Zeit, in der Frauen auszogen, um nach feministischem Geheiß ihren Bauch zu erobern und nebenbei durch Quoten und Gesetze auch ein paar lukrative Pöstchen in den öffentlichen Verwaltungseinrichtungen, hatten Männer alle Hände voll zu tun mit der Verwirklichung der kühnsten Menschheitsträume auf ihrem Planeten und in seiner Umgebung.
Wer das mit Emphase von sich geben kann, hat zum Beispiel nicht verstanden, dass die Betätigung von Männern bei der Verwirklichung von Menschheitsträumen nur deshalb mit dem höchsten Maß an Elan betrieben werden kann, weil die Männer die Reproduktionsaufgaben erfolgreich an die Frauen "delegiert" haben.

Jeder intellektuell redliche Mann wird schnell merken, wie viel schlechter es ihm geht, wenn niemand ihm "den Rücken frei hält", ihn von allen Alltagsaufgaben entlastet. Wenn er sich selbst drum kümmern muß, was er ißt, was er trägt, dass er in seiner Wohnung keine Hustenanfälle bekommt, um sein Auto, seine Finanzen, seine Sozialkontakte (die eher pflichtgemäßen). All diese Aufgaben kosten Zeit, sind lästig und füllen leicht die gesamte verbleibende freie Zeit, die der Arbeitgeber noch an Abwesenheit vom Arbeitsplatz ohne Karriere-Nachteile zugesteht.

Wer das nicht sieht, hat selbstgewählte und gewollte Scheuklappen, ist ein abgehobener Spinner mit angeknackster Psyche aber einer Prämium-Physis, vermutlich robust genug, um abends kalte Ravioli aus der Dose als Standardfutter und morgens den Stop bei Starbucks als "Frühstück" und eine sagen wir "pflegebedürftige Wohnung" schadlos zu vertragen. Kauft vermutlich ein neues Auto, wenn das alte dreckig und neue Hemden, wenn die alten verschwitzt sind.
Hat die "Fakts of Life" noch nicht erkannt, aber genug "heiße Luft" im Kopf um auf über 300 Seiten einen geistigen Dünnpfiff abzulassen, der nur der Ventilierung seines Frauenhasses dient.

Immerhin fand das Werk einen Verleger, der offenbar Marktchancen für derartiges sieht. Was mich fürchten läßt um unsere Demokratie, denn immerhin gelten ja die Grundrechte auch für Frauen, wenn auch solche Traktate sie ihnen am liebsten absprechen würden.
Für den Fall, dass jemand sich trotz dieser harschen Worte meiner Schwester für das Machwerk interessiert, hier der Amazon-Link:
Bücher von Amazon
ISBN: 3937801219
Übrigens ist das Machwerk bereits 65 mal gebraucht zu haben. Was für mich einen guten Eindruck macht. ;-)
Für den Fall, dass das Interesse groß sein sollte, "gebt Zunder". Ich bin gespannt.
 
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