Ergebnisse nach DMPS

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10.11.08
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96
Hallo miteinander, ich habe heute die Ergebnisse nach der DMPS- Spritze bekommen und weiß nicht, ob die schlimm sind oder nicht.

Urin 1 0.25 g/l Kreatinin i. H.
Urin 2 0.38 g/l Kreatinin i. H.

Kupfer 634 µg/l
1668 µg/g Krea.

Zinn 2.5 µg/l
6.6 µg/g Krea.

Quecksilber 34.7 µg/l
91.3 µg/g Krea.


LG
pinball
 
Hallo Pinball.

Quecksilber ist deutlich erhöht, ebenso Kupfer.

Der Referenzwert für Quecksilber liegt bei 50 µg,
der für Kupfer wurde von 500 µg auf 1500 µg verdreifacht.

Du hast also eine Hg- und Cu-Belastung.

Im Abstand einiger Wochen sollte erneut DMPS gespritzt werden,
um eine Verringerung zu bewirken. In aller Regel nehmen die Werte
an Schwermetallen mit jeder weiteren Injektion ab. Also bitte den
Urin jedes Mal erneut ins Labor schicken.

Was sagt denn der Arzt zu diesen Werten?


VGB
 
Liebe margie,

werde im neuen Jahr zum Arzt gehen und mich auf Morbus Wilson testen lassen.
Erst Augenarzt, oder?
Ich wollte erst die Ergebnisse nach der DMPS-Spritze abwarten und dann weitere Untersuchungen machen zu lassen.
Habe einen Brief schon an die KK geschickt, damit sie hoffentlich die Kosten übernehmen.
Für eine sechsköpfige Familie können diese Untersuchungen ganz schön ins Geld gehen. und da wahrscheinlich meine Kinder auch nicht ganz unversehrt geblieben sind habe ich auch um deren Untersuchungen und Kostenübernahme gebeten.

Ich wünsche dir und deiner Familie

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN UND EINEN GUTEN UND GESÜNDEREN RUTSCH
INS JAHR 2009!

LG

pinball
 
Hallo Pinball,

M. Wilson (MW) gilt als selten und noch viel seltener wäre es, wenn Eltern und ein oder mehrere Kinder in einer Familie MW haben.
Wenn man den Erbgang kennt, weiß man, dass dies nur ganz extrem selten sein kann.
D. h. es, wenn jemand von Euch MW hat am wahrscheinlichsten, dass es entweder ein Elternteil ist oder eines oder mehrere Deiner Kinder.

Daher sollte man die Untersuchungen bei demjenigen beginnen, wo die meisten Symptome vorhanden sind, die für MW sprechen.
Natürlich sollte man, wenn MW bei einem Familienmitglied festgestellt wird, die anderen auch untersuchen. Das wird dann immer auch dringend empfohlen.

Zuallererst wird die Leber bei MW untersucht, denn es ist eine Leberkrankheit. Ich fürchte, dass die meisten Ärzte dann mit weiteren Untersuchungen schon aufhören, wenn die Leber keine Auffälligkeiten aufweist. Vor allem Ärzte, die MW nur aus Bücher kennen, wissen nicht, dass MW eine ganz langsam voranschreitende Krankheit ist und so ist die Leber auch lange in der Lage, diese langsam einsetzende Belastung zu kompensieren, d. h. sie reagiert darauf erst sehr spät.

Das aber bedenken viele Ärzte nicht, die eben von anderen Leberkrankheiten wie Hepatitis wissen, dass da die Leberwerte ganz schnell hoch gehen können. MW ist aber kein plötzlich einsetzender Virusinfekt und so bleiben die Leberwerte auch lange unauffällig.
Viele Ärzte haben auch die Einstellung, dass man erst dann nach einem MW suchen soll, wenn die Beschwerden schon sehr heftig sind. Aber gerade das ist auch wieder falsch, denn dann hat man schon Folgeschäden, die man bei einer Früherkennung nicht hätte.


Gut, die Feststellung des KF-Ringes durch einen Augenarzt wäre so gut wie eine Diagnose und diese Untersuchung ist weder teuer noch belastend.
Aber: Nach allem was ich selbst in dieser Hinsicht bei Augenärzten erlebt habe und was ich von anderen diesbezüglich gehört habe, muss man Glück haben, dass man einen guten Augenarzt findet, der sicher weiß, wie ein KF-Ring aussieht.
Und dann kommt hinzu, dass der KF-Ring bei nur 60 % der Betroffenen vorhanden ist und dass er ein Symptom des Endstadiums ist.
D. h. man kann ihn, wenn man einen unerkannten MW hat, noch bekommen.

Also ich will Dich nur vorbereiten, auf das, was Dich bei den (unwissenden) Ärzten erwarten kann. Wenn der Verdacht auf MW da ist, muss man selbst sehr viel Eigeninitiative entwickeln.

Ganz wichtig ist, dass die Blutwerte korrekt bestimmt werden, d. h. das Labor muss sie selbst bestimmen können und das Blut nicht noch an ein anderes Labor weiterschicken, wie es viele kleinere Labore tun.
Das Blut sollte nach der Entnahme zentrifugiert, abpippettiert werden und so schnell als möglich ins Labor gehen. Freitags würde ich keine Blutentnahme machen, denn die Labore bestimmen manchmal die Werte erst in der nächsten Woche.
Zink und die Pille beeinflussen die Werte des Kupferstoffwechsels.
Zink wirkt noch monatelang nach evtl. Absetzen erniedrigend auf das Kupfer. Ich denke, je höher die Zinkdosis ist, umso mehr wohl auch.

Ein Absetzen einer evtl. Zinksubstitution kann bei MW gefährlich sein. Es kann zu einem Leberversagen oder eine akuten Hämolyse führen. Zink ist nämlich ein Medikament bei MW und wird in einigen Fällen zur Therapie eingesetzt. Die Leber reagiert bei Therapieabbrüchen bei MW manchmal mit heftigen Reaktionenn (wie die gerade genannten).

Gruß
margie
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe margie,
gibt es ein KK das sich mit MW besonders gut auskennt, denn ich wüßte nicht bei wem ich mich untersuchen lassen sollte als bei meinem Hausarzt.
Ich war beim Endokrinolgen, aber anscheinend sehen die sowas auch nicht, oder?
Der Internist sagte mir im Frühjahr nur das ich eine Fettleber hätte ( ich bin nicht gerade schlank ( 95kg, 178cm) und ich solle auf meine Ernährung achten, hat aber das mehr verharmlost als mich noch genauer zu untersuchen.
Sein Spruch: Ich könnte ntürlich eine Leberbiopsie machen lassen, aber es würde eh nichts andres herauskommen und außerdem ist es schmerzhaft.
Und da ich sehr schmerzempfindlich bin habe ich das natürlich gelassen.

Lg
pinball
 
Hallo Pinball,

hier die Liste der MW-Ärzte:
MorbusWilsonEV
Da Du in Oberfranken wohnst:
Einen guten Ruf hat Regensburg (Prof. Wiedmann, siehe Liste) und in Heidelberg (siehe Liste) werden die meisten MW-Patienten in Deutschland behandelt.

Von Facharztseite ist für MW der Gastroenterologe oder noch besser der Hepatologe zuständig oder bei neurologischem MW auch der Neurologe.
Allerdings sind Neurologen nicht auf die Leberprobleme spezialisiert, die ein MW macht.

Bei MW ist es nicht verwunderlich, wenn man an Gewicht zunimmt, zumal man zuviel Kupfer hat und Kupfer fördert eben ganz stark das Wachstum von Bindegewebe, so dass das Zunehmen dadurch wohl auch begünstigt wird.

Da im Fett sich Schwermetalle besonders speichern, sollte man dies beim Abnehmen bedenken, weil dann viel Schwermetalle freigesetzt werden.

Wenn Du eine Leberbiopsie machen läßt, sollte auch das Leberkupfer bestimmt werden und dies würde ich nur in einer auf MW spezialisierten Klinik machen lassen, da andere Labore nicht viel Erfahrung mit der Bestimmung von Leberkupfer haben.



Gruß
margie
 
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