Quecksilberdepots - Grenzwerte

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Beim DMPS-Test gilt zwar bei vielen Ärzten die magische 50µg Hg/g Kreatinin-Grenze, doch die allein ist nicht immer maßgeblich.

Schwer zugängliche Depots oder eine ZNS-Vergiftung mit Hg führen zu niedrigeren Testergebissen. Der Arzt sagt dann: sie haben keine Hg-Vergiftung, und denkt sich: sie haben eine psychosomatische Erkrankung, eine Neurasthenie usw., obwohl in Wirklichkeit eine schwere Vergiftung vorliegen kann, jedoch die Depots durch DMPS nur unzulänglich erreicht werden.

Dr. Daunderer sagt sogar selbst, daß Hg-Depots auch dann vorhanden sind, wenn Werte nach DMPS höher sind als davor.

Aufgrund dieser Beobachtungen und aufgrund der Erfahrung, dass schwere neurologische Stvrungen einer Therapie kaum mehr zugänglich sind (Bakir et al. 1976, Belonozhko et al. 1957, He et al. 1984), findet sich in der Literatur die Empfehlung, eine DMPS-Therapie möglichst früh nach Erkennung einer Quecksilbervergiftung und vor dem Auftreten schwerer zentralnerövser Schäden einzuleiten (Belonozhko et al. 1957, clarkson et al. 1981,He et al. 1984, Oster et al. 1985, Zhang 1984).
Abschließend sei noch erwähnt, dass DMPS inhalativ appliziert, auch zur Prophylaxe von Quecksilberdampfvergiftungen versucht wurde (Ashbel 1959, Fodermann 1977),
Diese Grenzwerte gelten nur für die Bestimmung nach der ersten Mobilisation, nicht, falls nach Exposi-tionsstopp und vorausgegangener Mobilisation erneut das Antidot gegeben wurde.
Ein Schwermetalldepot liegt auch vor, wenn der gemessene Wert nach Mobilisation höher als der vor Mobilisation liegt. In diesem Fall sollte die Mobilisation zur Giftreduktion in monatlichen bis vierteljährlichen Abständen wiederholt werden, je nach gifttypischen Beschwerden,
Bei einer chronischen Vergiftung muss das Antidot regelmäßig bis zur Normalisierung der Urinwerte gegeben werden.
(Handbuch Amalgamvergiftung)

Toxcenter e.V. - Artikel


Daran sollte man immer denken, falls man "gesunde" Werte nach DMPS befundet bekommt.


Grüße,
Notoo.
 
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