(Methyl)cobalamin zur Hg-Entgiftung?

@ mundial

Wenn du die Diskussion hier verfolgt hast, müsstest du eigentlich sehen, dass es auf die Frage der Gefahr bei Quecksilber keine eindeutige Antwort gibt. Es gibt evtl Gefahren der Methylierung als auch Erfolge. B12 ist letzendlich ein überlebenswichtiges Vitamin. Mit Hilfe einer Methymalonsäuretest kannst du beim Arzt ja erstmal feststellen ob es überhaupt einen Mangel bei dir gibt.
B12 wirkt soweit ich weiß unabhängig von anderen Vitaminen.

Was andere BVitamine anbelang sind mir keine Bedenken bekannt.
 
Ja, Mangel gibt es bei mir. Ich bin zudem seit meiner Ausleitungstherapie/seit 14 Monaten Veganer.

Mein Naturheilpraktiker hatte mir zu Beginn gesagt, die (geringe) Menge an Vitamin-B12 im Pro Dialvit44 von Tisso sei unbedenklich für einen Schwermetallvergifteten und dass man zu einem späteren Zeitpunkt die Dosis erhöhen könnte.

Deshalb habe ich hier gefragt, inwiefern Methylcobalamin Vitamin B12 mit einem Vitamin-B-Komplex zusammen eingenommen werden kann und ob Gefahren bestehen, d.h. ob nicht Vitamin B12 und VitaminB12 Methycobalamin miteinander etwas anstellen im Körper des Schwermetallvergifteten. Es heißt ja auch, dass ein Vitamin-B-Komplex besser sei als wenn man die einzelnen B-Vitamine einzeln kauft und einnimmt, weil beim Vitamin-B-Komplex die Mengen zueinander abgestimmt seien.
 
Warum kein Cyanocobalamin anstelle von Methylcobalamin nehmen? Dann kann der Körper immer noch selber regeln wieviel er davon in biologisch wirksames Methylcobalamin umwandelt oder?
 
Warum kein Cyanocobalamin anstelle von Methylcobalamin nehmen? Dann kann der Körper immer noch selber regeln wieviel er davon in biologisch wirksames Methylcobalamin umwandelt oder?

Und der Cyanidrest, der von der Umwandlung übrigbleibt? - Der ist schön giftig.

Und woher kommt der Methylrest, der angehängt wird? Und klappt die Methylierung? Hast du alles Nötige dafür?

LG, Esther.
 
Warum kein Cyanocobalamin anstelle von Methylcobalamin nehmen? Dann kann der Körper immer noch selber regeln wieviel er davon in biologisch wirksames Methylcobalamin umwandelt oder?

gute idee, nur wie esther schon angedeutet hat:

laut dr.mutter werden bei der umwandlung reduziertes glutathion und sam verbraucht.

da beide stoffe oft in zu geringen mengen bei smvergifteten vorhanden sind, kann es zu symptomverschlimmerung kommen.
 
Und der Cyanidrest, der von der Umwandlung übrigbleibt? - Der ist schön giftig.

Nein, die Menge macht das Gift. Apotheker machen bei Blausäure die Geschmacksprobe, indem sie eine Minimenge Blausäure futtern.
Sobald eine bestimmte Menge überschritten wird ist Blausäure tödlich, davor ist sie völlig harmlos. Die Menge die man an Cyanocobalamin benötigt erreicht diese Menge lange nicht.

Wikipedia sagt: "Daher ist eine längere Aufnahme von kleineren Mengen an Cyanid ungefährlich, Vergiftungserscheinungen entstehen durch die Stoßaufnahme."

Gegen die anderen Einwände kann ich nichts vorbringen. Da kommt's dann halt drauf an wie dringend man Vitamin B12 braucht. Ob dann Symptomverschlimmerung aufgrund mangelndem reduzierten Glutathion das kleinere Übel ist.
 
Sobald eine bestimmte Menge überschritten wird ist Blausäure tödlich, davor ist sie völlig harmlos.

Auch in nicht tödlicher Dosis muss sie von der Leber (oder anderen Organen) entgiftet werden, das heißt, sie verbraucht dort Ressourcen, die damit für die Entgiftung anderer Stoffe nicht zur Verfügung stehen.

Wenn du davon ausgehst, dass sich deine Leber sowieso den längste Zeit langweilt, dann hast du vielleicht recht. Aber ich muss sagen, bei der Menge an Umweltgiften, die so rumschwirren, kann ich mir das nicht vorstellen.

LG, Esther.
 
Hallo,

Es gibt sicher viele Betroffene, die auf B12 angewiesen sind und zwischen den Vor- und möglichen Nachteilen (bei Schwermetallvergiftung) abwägen müssen.

1.
Gibt es denn gar keine Alternative zu Methylcobalamin?


Was ist mit Adenosylcobalamin,Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin?

Cyanocobalamin scheint also ab einer bestimmten Menge toxisch zu
wirken. Wo liegt die Grenze?
Dann scheint es die Leber in Anspruch zu nehmen - wie Esther gerade ansprach. Wie stark ist diese Belastung einzuschätzen?

Ausserdem wird offenbar (red. ?) Glutathion und SAMe verbraucht. Könnte man diese nicht substituieren?
(Wobei ich las, das SAMe selbst Hg methylieren) :cool:

Weiters las ich, dass Hydroxocobalamin dem Cyanocobalamin überlegen sei (ich glaube hinsichtlich der Zeitdauer und Qualität der Speicherung).
Welche Nachteile hat Hydroxocobalamin? Verbraucht es auch Glutathion etc.?

Dann bliebe noch Adenosylcobalamin! Was spricht gegen diese B12-Variante?

2.
Der Körper wandelt diese B12-Formen ja sowieso in Methylcobalamin um. Sind diese B12-Formen dann überhaupt von Vorteil hinsichtlich der Vermeidung einer möglichen Methylierung?

3. ...Eine wahrscheinlich blöde Frage: Wo findet die Methylierung statt? Ist der Haupt-Methylierungsort der Darm?
Dann könnte man das Problem ja umgehen, indem B12 gespritzt oder sublingual gegeben wird. Bzw. man könnte versuchen zusätzlich das Hg im Darm (mit Kohle, Chlorella etc.) zu binden.
Oder wo überall im Körper treffen Methylcobalamin und Quecksilber aufeinander?

Gruß

muede
 
Zuletzt bearbeitet:
1.
Gibt es denn gar keine Alternative zu Methylcobalamin?


Was ist mit Adenosylcobalamin,Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin?
Methylcobalamin ist die aktive Form des B12, und für alle, die Methylierungsprobleme haben, unerlässlich.
Hydroxocobalamin ist die Speicherform der B12 in der Leber.
Cyanocobalamin ist die synthetische Version des B12 und kommt im Körper nicht vor (wenn ich´s nicht von außen zuführe).
Adenosylcobalamin ist die Form B12, die in der Zelle gebraucht wird (bin ich da richtig?), Mitochondrien (?); ich habe es in meinem Testsatz und es testet viel seltener als Methylcobalamin, aber manchmal testet´s schon.

Cyanocobalamin scheint also ab einer bestimmten Menge toxisch zu
wirken. Wo liegt die Grenze?
Bei 0,0.
Dann scheint es die Leber in Anspruch zu nehmen - wie Esther gerade ansprach. Wie stark ist diese Belastung einzuschätzen?
Für einen gesunden wahrscheinlich mehr oder weniger irrelevant, für einen Hg-Vergifteten ist jede zusätzliche Belastung der Leber relevant.

Ausserdem wird offenbar (red. ?) Glutathion und SAMe verbraucht. Könnte man diese nicht substituieren?
(Wobei ich las, das SAMe selbst Hg methylieren) :cool:
Glutathion ist sauteuer und oral praktisch nicht substituierbar, weil es im Darm zerlegt wird. Da kannst du die billigeren Ausgangsbausteine auch futtern. Es gibt Tricks, Glutathion zu erhöhen, aber da muss man sich schon ziemlich auskennen und es ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden.
SAMe ist ein ganz starker Methylgruppendonator und somit in diesem Zusammenhang schwachsinnig. Sicher viel problematischer als Methyl-B12.

Weiters las ich, dass Hydroxocobalamin dem Cyanocobalamin überlegen sei (ich glaube hinsichtlich der Zeitdauer und Qualität der Speicherung).
Welche Nachteile hat Hydroxocobalamin? Verbraucht es auch Glutathion etc.?
Wie schon gesagt, Hydroxocob. ist eine natürliche Form und damit dem künstlichen Cyanocob. sicher überlegen, aber der Körper braucht das aktive Methylcob., und da muss er das Hydroxocob. auch zuerst methylieren.

Dann bliebe noch Adenosylcobalamin! Was spricht gegen diese B12-Variante?
Nicht viel. Der Körper kann den Adenosylrest gut gebrauchen, wenn er durch die Methylierung frei wird. Aber wie gesagt, die meisten Anwendungen brauchen Methylcob. und dafür muss auch das Adenosylcob. methyliert werden.

2.
Der Körper wandelt diese B12-Formen ja sowieso in Methylcobalamin um. Sind diese B12-Formen dann überhaupt von Vorteil hinsichtlich der Vermeidung einer möglichen Methylierung?
???
Die Frage ist, kann er´s in Methyl-B12 umwandeln? Woher nimmt er die Methylgruppen dafür? Wo fehlen diese Methylgruppen dann? Entreißt er sie etwa dem Methyl-Hg (kaum) oder der methylierten Viren-DNA (eher)?

3. ...Eine wahrscheinlich blöde Frage: Wo findet die Methylierung statt? Ist der Haupt-Methylierungsort der Darm?
Physiologisch in der Leber. Im Darm durch diverse (pathogene?) Darmbakterien.

Dann könnte man das Problem ja umgehen, indem B12 gespritzt oder sublingual gegeben wird. Bzw. man könnte versuchen zusätzlich das Hg im Darm (mit Kohle, Chlorella etc.) zu binden.
JAAAAAAAA!

Oder wo überall im Körper treffen Methylcobalamin und Quecksilber aufeinander?
Ich glaube, dass nur durch´s aufeinandertreffen noch kein Methyl-Hg entsteht. Also das Cobalamin hält seinen Methylrest schon so fest, dass er ihm nicht von jedem dahergelaufenen Hg entrissen wird. Du brauchst dafür ein bisschen Chemiefabrik (Leber) bzw. Biofabrik (Darm).

LG, Esther.
 
Wenn man die empfohlene Tagesdosis B12 von ~3µg in Form von Cyanocobalamin aufnimmt, hat man etwa 60ng Cyanid intus. Bei einer Entgiftungsrate von 0,1mg Cynanid pro kg Körpergewicht und Stunde ist das - nichts.
Und nein, diese Aussage
Cyanocobalamin scheint also ab einer bestimmten Menge toxisch zu
wirken. Wo liegt die Grenze?
-Bei 0,0.
ist falsch.

Auch in nicht tödlicher Dosis muss sie von der Leber (oder anderen Organen) entgiftet werden, das heißt, sie verbraucht dort Ressourcen, die damit für die Entgiftung anderer Stoffe nicht zur Verfügung stehen.

Cyanide werden vom Enzym Rhodanase unschädlich gemacht. Enzyme gehen als Biokatalysatoren unverändert aus der Reaktion hervor und werden damit nicht verbraucht. Aber da erzähle ich Dir wahrscheinlich nichts neues. Allerdings wird Schwefel verbraucht, aber das ist laut Cutler eh nicht gut für Hg-Vergiftete, ist also entbehrlich. Vor allem da nur etwa 74ng verbraucht werden.
 
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