DMPS und DMSA Zitate

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Es folgen hier Literaturauszüge aus der DMPS Monographie, med. Büchern und aus anderen seriösen Quellen.

Dieser Beitrag dient dazu um Informationen zusammenzufassen nicht um Therapieempfehlungen abzugeben.

Alle Quellen werden genau angeben. Somit kann man das Zitat leicht zurückverfolgen und seine Recherchen vertiefen sofern man sich für diese Details interessiert. Wichtige Passagen sind fett hervorgehoben.

Es folgen Zitate aus der DMPS Monographie:

https://www.toxcenter.de/artikel/DMPS-Monographie.pdf

Heyl DMPS Monographie 2008

7. Klinische Anwendung

7.1. Allgemeine Empfehlungen zur Anwendung von DMPS

7.1.3 Art der Anwendung (Seite 145)


DMPS sollte grundsätzlich nur dann parenteral appliziert werden, wenn die orale Zufuhr nicht möglich ist.

Die parenterale Gabe von DMPS wird empfohlen<406,573,657,706,932,1032> • in den meisten akuten Fällen; • bei oralen Vergiftungen, da sonst eine Chelatbildung im Gastrointestinaltrakt stattfinden und die Schwermetallresorption erhöht sein kann; • bei Verätzungen des Gastrointestinaltrakts oder Schleimhautulzerationen im oberen Gastrointestinaltrakt, da die orale Gabe problematisch sein kann

7.1.1 Anwendungsgebiete ( Seite 143)

Dimaval® (DMPS) 100 mg Hartkapseln und Dimaval® sind zurzeit vom BfArM zugelassen für:


Dimaval® (Injektionslösung)

Akute Vergiftung mit Quecksilber (metallisch,
Dampf, anorganische und organische
Verbindungen), wenn die orale Behandlung oder
die Behandlung über eine Magensonde nicht
möglich ist.

Dimaval® (DMPS) 100 mg Hartkapseln

• Klinisch manifeste, chronische und akute
Vergiftungen mit Quecksilber
(anorganische
und organische Verbindungen, Dampf,
metallisches Quecksilber),
• chronische Vergiftungen mit Blei

7.1.4.2 Chronische Vergiftungen (Seite 146)

Ein Vorteil von DMPS gegenüber anderen Chelatbildnern ist die Möglichkeit der oralen Gabe bei chronischen Intoxikationen<657>. Im Fall von chronischer Vergiftung ohne schwere Symptomatik sollte auf die hochdosierte Antidotgabe verzichtet werden, um eine starke Mobilisierung des
Schwermetalls zu vermeiden
<706>.

Es folgen Zitate aus den Gebrauchsinformationen für den Anwender von der Firma Heyl von Oktober 2009. Eine Art Beipackzettel also.

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender Dimaval® Injektionslösung

1. WAS IST DIMAVAL® UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
1.1 Dimaval enthält (RS)-2,3-Bis(sulfanyl)propan-1-sulfonsäure, Natriumsalz 1 H2O und ist ein Antidot zur Therapie von Quecksilbervergiftungen.
1.2 Dimaval wird bei folgenden Krankheiten angewendet:
Akute Vergiftung mit Quecksilber (metallisch, Dampf, anorganische und organische Verbindungen), wenn die orale Behandlung oder die Behandlung über eine Magensonde nicht möglich ist.

3.2 Art der Anwendung:

Die Injektionslösung kann intravenös oder intramuskulär angewendet werden. Bei intravenöser Anwendung muss die Injektion langsam, d.h. über drei bis fünf Minuten erfolgen (siehe Nebenwirkungen).

Die Injektionslösung soll aber nur dann Anwendung finden, wenn eine orale Zufuhr nicht möglich ist.

Dimaval-Injektionslösung darf nicht anderen Injektionslösungen zugemischt werden.

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender Dimaval® (DMPS) 100 mg Hartkapseln

1. WAS IST DIMAVAL® (DMPS) 100 MG HARTKAPSELN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

1.1 Dimaval (DMPS) 100 mg Hartkapseln enthält (RS)-2,3-Bis(sulfanyl)propan-1-sulfon-säure, Natriumsalz 1H2O und ist ein Antidotum zur Therapie von Schwermetallvergif-tungen.

1.2 Dimaval (DMPS) 100 mg Hartkapseln wird angewendet zur Behandlung von
• klinisch manifesten (erkennbaren), chronischen und akuten Vergiftungen mit Quecksilber (anorganische und organische Verbindungen, Dampf, metallisches Quecksilber)

3. WIE IST DIMAVAL® (DMPS) 100 MG HARTKAPSELN EINZUNEHMEN?

Soweit nicht anders verordnet, erhalten Erwachsene
• bei chronischen Vergiftungen: 3 bis 4 Hartkapseln Dimaval (DMPS) 100 mg Hartkapseln täglich. Bei schweren chronischen Vergiftungen kann die tägliche Dosis erhöht werden. Die Tagesdosis sollte auf Einzeldosen von 1 bis 2 Hartkapseln gleichmäßig über den Tag verteilt eingenommen werden.

Es folgen Auszüge aus medizinischen Büchern:

Medical toxicology - Richard C. Dart 2004

Diese sorgfältig überarbeitete und aktualisierte dritte Ausgabe des Klassikers Medizinische Toxikologie ist die Standardreferenz über das Management von vergifteten Patienten. Über 300 gut organisierte Kapitel geschrieben von herausragenden Autoritäten führen Kliniker durch die Diagnose und Behandlung von jeder Vergiftung oder Medikamentenüberdosis.

Medical toxicology - Google Books

Kapitel 54 DMPS (Seite 194)

Dosis und Verabreichung:

Bei akuten Vergiftungen werden 250mg I.V. gegeben alle 3-4 Stunden anfangs und an den folgenden Tagen reduziert.

Bei chronischen Vergiftungen gibt man 100mg DMPS oral 3 Mal am Tag am Tag.

Medical toxicology - Google Books

Antidotarium 2008/09 Hruby K, Schiel H

Therapie spezieller Vergiftungen (durch Pharmaka, Drogen, Chemikalien, Pilzgifte, tierische Gifte), Antidotaliste, Präparateverzeichnis, Lagerungshinweise. Der neueste Stand der klinischen Toxikologie in einem Taschenbuch.

CDs und Bücher - Antidotarium 2008/09

Chronische Vergiftungen:

3 bis 4 Kapseln zu 100 mg DMPS täglich (vor dem Essen), maximal zulässige Gesamtdosis: 200 mg/kg (bei ausreichender Nierenfunktion!)

Antidotarium - DMPS (Dimercaptopropansulfonat)

Es folgt ein Schreiben an amerik. Apotheken vom DMPS Hersteller

Schreiben (von 2004)

Auszug (übersetzt aus dem Englischen)

„Heyl empfiehlt dass DMPS nur als orale oder injizierbare Form hergestellt wird. Basierend auf der wissenschaftlichen Literatur könnte die injizierbare Form weniger wirksam sein als die orale Gabe. Die injizierbare Form wird empfohlen wenn die orale Gabe nicht möglich ist“

https://www.circare.org/foia2/heylfloener.pdf

Es folgt ein Auszug vom Labor Bayer.

Labor Bayer DMPS 2008

https://www.labor-bayer.de/publikationen/11_DrBayer-DMPS-2008.pdf

Parenteral Gabe - Orale Gabe (Seite 12)

Parenterale Gabe: In den meisten Untersuchungen wurde eine Dosierung von 3 bis 4 mg DMPS/kg KG gegeben. Zu diesen Dosierungen liegen die meisten Erfahrungen bezüglich der Höhe der Quecksilberausscheidung vor, so dass auch wir diesen Dosierungsbereich empfehlen.

Orale Gabe: Bei oraler Gabe beträgt die Resorption nur zirka 50 % der zugeführten DMPS-Menge, wobei gleichzeitig Unsicherheiten durch Resorptionsstörungen bestehen. Die orale Gabe von 10 mg DMPS/kg KG soll äquivalent zu einer parenteralen Gabe von 4 mg DMPS/kg KG sein und zu gleichen Maximalkonzentrationen im Urin führen (Gerhard, 1997). Dies entspricht tierexperimentellen Untersuchungen, nach denen für die gleiche Wirksamkeit die orale Dosis das 2,5fache der parenteralen Dosis betragen muss.

Vergleich von DMPS und DMSA (Seite 6)

Leider gibt es relativ wenige Studien, in denen die Wirksamkeit von DMPS und DMSA beim Menschen vergleichend untersucht wurde. Nach einer von Hibberd et al. (1998) durchgeführten Studie steigerte die orale Gabe von DMPS in einer Dosierung von 10 mg/kg KG bei 20 Patienten die Quecksilberausscheidung im Harn von 5,05 auf 11,88 μg/l. Die orale Gabe von DMSA in einer Dosierung von 30 mg/kg KG steigerte bei 65 Patienten die Hg-Ausscheidung von 4,98 auf 13,11 μg/l.

Nach dieser Studie wird bei der oralen Gabe von DMSA in etwa die dreifache Dosis benötigt, um vergleichbare Effekte wie bei oraler Gabe von DMPS zu erreichen

Fazit (Seite 18)

Aufgrund der vorliegenden Literaturangaben ist es schwierig, spezifische Empfehlungen für Referenzbereiche nach Mobilisierung mit DMSA anzugeben. Beim oralen Test dürfte eine Gabe von 30 mg DMSA/kg KG in etwa einer oralen Gabe von 10 mg DMPS/kg KG äquivalent sein.

Es folgen Bilder von Studien aus der DMPS Monographie:

Studien Bilder





Es folgen Zitate aus der DMPS Monographie Studien mit DMSA und DMPS:

Studien DMPS Monographie

6.1.25.3.4.1 Anorganische Quecksilberverbindungen (Seite 118)

DMPS zeigte eine geringe Überlegenheit gegenüber dem DMSA<1162>
Die Werte bei den mit DMPS behandelten Tieren waren etwas geringer als in der DMSA-Gruppe<10>.

In anderen Studien zeigten die beiden Chelatbildner die gleiche Wirksamkeit<211a,11>

Nach chronischer Gabe von HgCl2 oder Phenylquecksilberacetat an Ratten führte die mehrwöchige Therapie mit DMPS zu einer Senkung des Schwermetalls in der Leber. Analoges gilt für
DMSA<216>

6.1.25.3.4.2 Organische Quecksilberverbindungen (Seite 119)

DMSA zeigte eine größere<1159,1162> oder gleiche<216,519> Effektivität wie DMPS.

Der Zusatz von DMSA oder DMPS zum Futter von Mäusen nach der i.v.-Applikation von HgCl2 reduzierte die Hg-Belastung. Dabei lagen die Werte bei den mit DMPS behandeltenTieren etwas niedriger als in der DMSA-Gruppe<10>

Möglicherweise folgen noch weitere Ergänzungen.

Es darf hier natürlich auch diskutiert werden.

Allerdings ist dieses Thema dazu gedacht um seriös und objektiv über Sachverhalte zu diskutieren. Also das wäre bitte zu beachten.

Grüsse
 

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Zitieren ist eine Sache.

Will man jedoch einen Text angemessen würdigen, so muß man 1) die Quelle bewerten. (z.B. den impact factor der Zeitschrift kennen; wissen, ob sie peer-reviewed ist. Das kann man nicht, wenn bloß die Nummer der Quelle im Heyl-Literaturverzeichnis angegeben ist.)

Um einen Text zu verstehen, muß man 2) den Kontext kennen, in dem er entstanden ist. Es macht einen riesigen Unterschied, ob es sich um "reine" Forschung handelt oder um Verlautbarungen einer Firma, die um ihr Überleben kämpft. (Es braucht wenig Fantasie, um sich vorzustellen, daß interessierte Kreise DMPS am liebsten vom Markt hätten. Wär toll - man könnte chronische iatrogene Amalgamvergiftungen gar nicht mehr nachweisen. Es gäbe sie nicht mehr.)

Oder ob mit Forschungsergebnissen getrickst wird. Ein Beispiel von vielen: Die Münchener Amalgamstudie (GAT = German Amalgam Trial), die - bei durchaus bedenklichen Ergebnissen - publikumswirksam als "Entwarnung" verkauft wurde. Wie Dr. Mutter in umg (Umwelt Medizin Gesellschaft, 2009) so schön im Detail nachgewiesen hat. In jedem Fall ist es wichtig, die Autoren zu kennen, zu wissen, zu welchen Companies etc. sie Verbindungen haben.

Eine Zitiererei wie die vorliegende, die diese beiden Faktoren - Bewertung der Quelle, Kontext der Entstehung - gezielt außer acht läßt, lenkt vom Wesentlichen ab, täuscht eine Genauigkeit vor, die eben nicht gegeben ist. Also tendenziös. Und, wie ich vermute, durchaus beabsichtigt.

Die Tendenz hier: Bevorzugung von oraler gegenüber parenteraler Gabe. Ein bekanntermaßen sicherer Weg, Schwermetallausleitung weniger wirksam zu machen. Ein medizinpolitisches Schachzüglein (im Format dieses immer engeren Forums)? Wozu? Zu wessen Besten?

DMPS-Ampullen wurden bis zum tausendfachen Giftnachweis ehedem von den Kassen (einschl. GKV) erstattet und hatten vom Hersteller Indikation für akute UND chronische Applikation. Genau so, wie es das russische Unithiol eben noch heute deklariert.
(S.Unithiol: s7.directupload.net/images/110801/amwwgbzw.pdf)

Die Behandlungserfolge werden durch orale Anwendung weniger eindrucksvoll, die Angste der Patienten steigen, die Compliance sinkt. Na also, da haben wir ja, was wir schon längst wußten: Amalgam ist gar nicht so schlimm und die sog. Ausleitung bringt auch nicht viel. Stattdessen mehr Psychopharmaka, mehr psychiatrische Fälle. Auch hier braucht es wenig Fantasie, sich auszumalen, wie befriedigt Zahnärzteverbände und Amalgamindustrie von solchen Fleißarbeiten sein könnten. Und wer wohl davon profitiert?

Windpferd
 
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PS:

"Sie irren nicht - Sie lügen!"​
Sagte der Staatsanwalt, Prof. Dr. Erich Schöndorf, 1996 im Frankfurter Degussa-Prozeß, zu den Vertretern des Amalgamherstellers.

Der Prozeß war zustandegekommen - weitgehend auf Betreiben von Dr. Max Daunderer - eben wegen der massenhaften Amalgam-Testergebnisse und -Ausleitungserfolge. Erzielt freilich mit parenteralem (!) DMPS. (Das ja dann - wen wundert's - für eine Weile vom Markt verschwand.) Gegen das ja nun wieder mobilgemacht wird. Auf daß Friede herrsche? Friede für wen? Pax pharmaceutica?

(Leider gab der Staatsanwalt - wie er später selber einräumte - vorzeitig auf, so daß der Amalgamhersteller nicht verurteilt sondern ein Vergleich geschlossen wurde. Ein paar Millionen für die "Amalgamforschung" im Münchner Stil, die das Geld ziemlich inkompetent aber amalgam-unschädlich vertat. Daneben wurde ja auch bald zügig die Umweltmedizin an den deutschen Universitäten plattgemacht. Krankheiten infolge der wichigsten Umwelt-Noxen werden dort unisono - sehr freundlich - psychologisiert und psychiatrisiert.)

"Wahrlich, wir leben in finsteren Zeiten" (Bert Brecht).

Windpferd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Dmps,
nochmals vielen Dank für den Überblick.
Auch wenn hier vom Pferdeflüsterer Windpferd behauptet wird, das durch das sammeln von Zitaten mit Quellenangaben eine Gefahr bestünde den gesunden Menschenverstand auszuschalten und die Meinung zu verfälschen was ich persönlich nicht nachvollziehen kann.
Man befindet sich ja gerade hier im Forum um sich umfassend zu informieren da man durch Entäuschungen mit der Schulmedizin gelernt hat alles kritisch zu hinterfragen und sich möglichst selbst eine Meinung zu bilden. Daraus ergibt sich folgerichtig das auch Beiträge aus dem Forum dieser kritischen Betrachtungsweise unterliegen. Dmps hat ja am Anfang seines Beitrages ausdrücklich darauf hingewiesen, das es sich hier um keine Empfehlung sondern nur um das zusammentragen von Zitaten handelt.
Alles Gute.
Zahngesund
 
Dmps hat ja am Anfang seines Beitrages ausdrücklich darauf hingewiesen, das es sich hier um keine Empfehlung sondern nur um das zusammentragen von Zitaten handelt.

Ja das ist nicht als Ausleitungs Erklärung gedacht (dafür reicht ein einziger Beitrag bei weiten auch gar nicht aus) sondern als einfach eine Sammlung von Zitaten zu bestimmenten Themen. Wenn man sich dafür interessiert kann man durch die Verweise leicht seine Recherchen vertiefen. Das ganze ist nüchtern gehalten (ich habe auf persönliche Kommentare verzichtet).

LG
 
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