Zahn mit DMSA-Pulver eingerieben - Labor Beurteilung?

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Hallo Miteinander,

Ich habe etwas ausprobiert: Ich habe einen nach wie vor dunkelgrau verfärbten ehemaligen Amalgamzahn (Amalgamfüllung selbst ist bereits draussen) mit etwas DMSA-Pulver eingestrichen, 1-2 Minuten einwirken lassen, diese Prozedur 4-5 Mal wiederholt, auf der besagten Stelle Speichel gesammelt und die Speichelprobe dann an ein Umweltmedizinisches Labor geschickt um eine Quecksilbermessung durchzuführen.

Ich wollte prüfen, ob DMSA aus diesem verfärbten Zahn eventuell Quecksilber herauslösen würde.

Das Labor-Ergebnis sorgt bei mir jetzt leider für ziemliche Verwirrung:

1) Hg im Speichel war, nachdem ich mit heissem Wasser den verfärbten Zahn erwärmt hatte, OHNE Einstreichen mit DMSA-Pulver: 1,8 ug/l

2) 15 Minuten später, ohne Erwärmen, ohne Kaugummikauen, OHNE Einstreichen mit DMSA-Pulver o.ä. war das Ergebnis: 0,8 ug/l

3) Einige Tage später, wieder ohne Erwärmen, Kauen, OHNE Einstreichen mit DMSA-Pulver o.ä.: 0,3 ug/l

4) Jetzt, nach Einstreichen des verfärbten Zahnes mit DMSA-Pulver gemäss obiger Beschreibung, war das Ergebnis: < 0,1 ug/l

Hg im Trinkwasser in meiner Wohnung war bei: < 0,1 ug/l


Ich bin verwirrt. Interpretiere ich das richtig, dass ein Erwärmen dieses verfärbten Zahnes den Quecksilber-Ausstoss angeregt hat?
Hingegen Einreiben des Zahnes mit DMSA hat gar nichts bewirkt? Wobei mich hier verwirrt, dass nach der DMSA-Prozedur der Hg-Wert tiefer war, als im Ruhezustand. Hat DMSA eventuell DOCH Quecksilber aus dem Zahn gelöst, aber dieser DMSA-Hg-Komplex konnte im Labor nicht korrekt als Hg gemessen werden?

Zur Messmethode schreibt das Labor auf dem Resultate-Blatt:

Die Speichelproben wurden einem Mikrowellen-Vollaufschluss (Salpetersäure/Wasserstoffperoxid) unterzogen. Die Bestimmung des Quecksilbers erfolgte mittels ICP-MS-Spektrometrie. Die Prüfergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die oben angeführten Prüfgegenstände. Auszüge aus dem Prüfbericht dürfen nur mit Zustimmung des Prüflabors veröffentlicht werden.​


Kann hier jemand weiterhelfen?

Grüsse,
Patrick
 
Kann hier jemand weiterhelfen?

Da hast Du Dir ja Mühe gemacht, Patrick. :)

Allerdings geht die Bernsteinsäure (DMSA) nicht an das elementare
Quecksilber der Amalgamreste, so diese überhaupt noch da waren.
DMSA wirkt im Organismus und über das Blut (Bindung an Plasma-
Proteine) - überwiegend im extrazellulären Raum.

Um Quecksilber in dem Zahn zu bestimmen müsste
er ins Labor (Spektrometrie, Chromatographie) ...

GB
 
Hallo Bodo,

Ich werde diesen betreffenden Zahn vermutlich entfernen lassen. Es ist der einzige Zahn, der verfärbt ist. Ich müsste mir also nicht das ganze Gebiss entfernen lassen :)

Wir haben an diesem Zahn vor ca. 2 Monaten bereits versucht, die dunklen Stellen zu entfernen, und was mir auffiel ist, dass sich - glaube ich zumindest - mein Zustand nochmals verbessert hat und ich habe den Eindruck, dass ich aufgehört habe zu knirschen/beissen. In den letzten Jahren hatte ich mir ziemlich die Zähne abgefeilt durch knirschen und pressen. Und jetzt seit einigen Wochen fällt mir auf, dass bspw. morgens nach dem Aufwachen mein Kiefer entspannt und die Zähne nicht zusammengepresst sind.

Es ist aber immer noch eine Verfärbung sichtbar, an die der Zahnarzt nicht ran kam (Gefahr Wurzelbehandlung) und ich bin davon überzeugt, dass diese Verfärbung mir nach wie vor Mühe macht und für meine persistierenden Kopfsymptome (Konzentrationsschwäche vor allem) verantwortlich ist. Insgesamt hat sich mein Zustand aber sehr verbessert, seit die Plomben draussen sind und ich entgiftet habe.

Gruss,
Patrick
 
Hallo PatrickK,

Es ist aber immer noch eine Verfärbung sichtbar, an die der Zahnarzt nicht ran kam (Gefahr Wurzelbehandlung)
Ist denn eigentlich klar, ob dieser Zahn mit Verfärbung noch lebt, ob also die Wurzel ok ist?
Solche Dunkelfärbungen kommen auch an Zähnen vor, die wurzeltot sind.

... Nach einer Wurzelbehandlung ist der Zahn nicht mehr durchblutet und damit tot. Meist verfärbt er sich aus diesem Grund allmählich braun oder grau. Aus kosmetischen Gründen und um den Zahn zu erhalten, überkront ihn der Zahnarzt daher in der Regel ...
Zahnwurzelbehandlung: Was geschieht dabei?

Grüsse,
Oregano
 
Ist denn eigentlich klar, ob dieser Zahn mit Verfärbung noch lebt, ob also die Wurzel ok ist?
Solche Dunkelfärbungen kommen auch an Zähnen vor, die wurzeltot sind.

Der Zahn sollte noch in Ordnung sein. Mein Zahnarzt hat vor zwei Wochen nichts dahingehendes gesagt. Wir hatten bei der Gelegenheit von diesem Zahn ein kleines Röntgenbild gemacht.

LG,
Patrick
 
Hallo Patrick,

kleine Röntgenbilder zeigen nicht immer an, ob der Zahn noch lebt. - Eigene Erfahrung :eek:). Ich hatte damals einen letztlich durch ein Panoramabild entdeckten toten Zahn, der einfach so (angeblich "trockene Gangrän") abgestorben war.

Ein Bekannter hat einen toten Zahn durch einen Sturz auf's Gesicht. Dieser Zahn verfärbt sich auch immer mehr und ist inzwischen dunkel geworden. Hier ist es klar: der Zahn ist tot.

Aus einem anderen Forum:

...
man kann auf keinem Röntgenbild einen Nerv im Zahn erkennen, man kann also auf gar keinen Fall sagen, dass ein "Nerv nicht mehr zu sehen und daher abgestorben ist". Was ist das den für ein Blödsinn? Was man vielleicht erkennen kann ist eine Entzündungsreaktion (bzw. der dadurch bedingte Knochendefekt um die Wurzelspitze eines Zahnes herum), durch die man dann darauf schließen kann, dass der Nerv tot sein muss.

Durch eine DVT-Aufnahme haben Sie keinen Vorteil in dieser Situation, die kostet Sie nur Geld und liefert kaum relevante Informationen, da ein DVT zur Diagnostik von pathologischen Veränderungen ungeeignet ist. Wenn Sie wirklich wissen wollen, wie die Situation um den Zahn aussieht, dann sollten Sie eine CT-Aufnahme in sehr feiner Schichtung anfertigen lassen, da sind dann auch wenigstens die Informationen drauf, mit denen man die Situation des Zahnes beurteilen kann.

Zunöchst müssen Sie aber natürlich für sich entscheiden, ob der Zahn wurzelbehandelt werden soll und dadurch mit dem ganzen Ärger drum herum erhalten bleibt und den Körper weiterhin durch die chronische Entzündungsreaktion massiv belastet oder ob man den Zahn nicht lieber gleich entfernt und dadurch auch für den Rest ihres Körpers Ruhe bekommt.
...
Antwort vom 27.3.13: https://www.thanksdoc.de/forum/zahn..._zur_Abklaerung_ob_Wurzelbehandlung_notwendig

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurze Anmerkung:
... auf der besagten Stelle Speichel gesammelt ...
scheint mir recht "abenteuerlich", AUF EINEM einzelnen Zahn Speichel zu sammeln.....Speichel entsteht ja nicht auf den Zähnen, muss also erstmal dorthin kommen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man auf 1 Zahn überhaupt eine Menge "sammeln" könnte, die in µl (Mikroliter) messbar wäre....und dann muss man diese geringsten Mengen auch noch vom Zahn "abnehmen".....wie gesagt, scheint mir abenteuerlich bis sogar unwahrscheinlich.

Gerd
 
na ja, ich hatte den Zahn ja mit DMSA eingestrichen und habe dann - so gut wie möglich - versucht, dieses DMSA-Speichel-Gemisch zu sammeln.

Aber klar, perfekt ist das natürlich nicht...
 
Hallo,

Da hast Du Dir ja Mühe gemacht, Patrick. :)

Allerdings geht die Bernsteinsäure (DMSA) nicht an das elementare
Quecksilber der Amalgamreste, so diese überhaupt noch da waren.
DMSA wirkt im Organismus und über das Blut (Bindung an Plasma-
Proteine) - überwiegend im extrazellulären Raum.

GB

Vielen Dank für den Input, Bodo. Ich selbst kann da fachlich nicht mithalten, ich bin sicher, dass diese Angaben korrekt sind.

Ungeachtet dieser Fakten, kam mir noch eine andere Idee in Bezug auf meine Laborwerte. Wobei auch diese Vermutung falsch wäre, wenn DMSA also nicht in die Zahnsubstanz eindringen und dort Quecksilber binden kann. Hier nochmals die Laborwerte:

1) Hg im Speichel war, nachdem ich mit heissem Wasser den verfärbten Zahn erwärmt hatte, OHNE Einstreichen mit DMSA-Pulver: 1,8 ug/l

2) 15 Minuten später, ohne Erwärmen, ohne Kaugummikauen, OHNE Einstreichen mit DMSA-Pulver o.ä. war das Ergebnis: 0,8 ug/l

3) Einige Tage später, wieder ohne Erwärmen, Kauen, OHNE Einstreichen mit DMSA-Pulver o.ä.: 0,3 ug/l

4) Jetzt, nach Einstreichen des verfärbten Zahnes mit DMSA-Pulver gemäss obiger Beschreibung, war das Ergebnis: < 0,1 ug/l

Hg im Trinkwasser in meiner Wohnung war bei: < 0,1 ug/l

Seltsam ist, dass ich ohne Einstreichen des Zahnes mit DMSA jeweils höhere Quecksilber-Werte im Speichel gemessen habe. Ich hatte ja versucht, mit dem DMSA eine höhere Quecksilber-Emission aus dem Zahn zu provozieren, respektive Quecksilber aus dem verfärbten Zahn herauszulösen mittels DMSA.

Was, wenn das Prinzip in die genau umgekehrte Richtung wirkt? Statt Quecksilber aus dem verfärbten Zahn zu lösen, hat das DMSA stattdessen Quecksilber im Zahn gebunden, und deshalb sank die Quecksilberemission aus diesem verfärbten Zahn und so kam das tiefe (von allen Messungen tiefste) Labor-Resultat zustande?

Statt mit DMSA Quecksilber herauszlösen, hätte ich dann die Hg-Emission für eine kurze Zeitspanne unterdrückt?

Nun ja, ist nur so eine Idee. Wie gesagt, gemäss Bodos Erklärung kann DMSA ja offenbar nicht in die Zahnsubstanz eindringen und Hg binden, entsprechend wäre meine Vermutung falsch.

Es verwirrt mich einfach, dass meine Hg-Messungen nach Einstreichen des Zahnes mit DMSA tiefer waren als ohne DMSA.

LG,
Patrick
 
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