Noch eine Amalgamgeschichte

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Ich bin seid einiger Zeit am Forum angemeldet, konnte mich aber erst jetzt dazu entschließen meine Geschichte aufzuschreiben. Ich hoffe, dem einen oder anderen damit Mut zu machen. Vielleicht ergeben sich ja daraus auch Hinweise, wie man mit diesen Problemen umgehen kann.

Hoffentlich bin ich auch nicht falsch hier, und sorry dass es ein doch etwas längerer Bericht geworden ist.

Status vor 1994:
  • Amalgam habe ich zum ersten mal im Grundschulalter bekommen, warum ist mir heute nicht mehr klar.
  • Während der Ableistung der Wehrpflicht habe ich zusätzlich Kronen aus
    Spargoldlegierung bekommen.

Symptome 1994:
  • Schlafbedarf von 12 Stunden, ich war kaum wach zu bringen
  • Mein Kurzzeitgedächtniss praktisch nicht vorhanden:
    • Wenn ich einen Satz zu lesen angefangen habe, konnte ich mich am Punkt nicht mehr an den Anfang erinnern.
    • Ich habe Termine vergessen, auch wenn sie mir 5 Minuten zuvor noch gesagt wurden
    • Ich erinnere mich an praktisch keinen einzigen Namen von den Leuten, die ich damals kennengelernt habe.
    • Sogar Peinlichkeiten, wie z.B. Vergessen des schwarzen Anzugs zu einem Konzert wurden mir Jahre später wieder gesagt; selbst erinnere ich mich nicht daran.
  • Ich hatte häufig offene Stellen im Mund (Aften).
  • Starke Rötung der Kopfhaut, Neurodermitis im Gesicht (zum Glück hilft dabei Selsun recht gut).
  • Eine Art Dauerschnupfen wurde auf eine krumme Nasenscheidewand zurückgeführt, leider half die Begradigung nicht.
  • Mein Geruchssinn war schlecht

Unschön: Die Gedächtnissleistungen waren derart, dass ich selbst nicht bemerkt habe, wie schlecht mein Gedächtniss war.

Behandlung:

Allgemeinmediziner:
  • ich erinnere mich an einen Lungenfunktionstest
  • allgemeine Untersuchungen
  • Bluttest
Ergebniss bei allen Untersuchungen: Ich bin kerngesund.

Ich bin nicht sicher, warum ich auf eigene Verantwortung alles sichtbare Amalgam entfernen lassen habe. Dennoch war ich an einer Stelle angelangt, an der ich vermutlich alles probiert hätte.
-> Praktisch über Nacht wurde der Schlafbedarf von 12 auf 8 Stunden reduziert.

Dennoch bin ich endgültig durch eine Prüfung im Studium gefallen. Dadurch waren 6 Jahre Studium, einschließlich einem Vordiplom verloren.

Danach: Aufnahme in eine Musikhochschule. Allerdings habe ich die Gehörbildungsprüfung in der Aufnahmeprüfung nicht bestanden. Zum Glück war das eine Prüfung, die man später wiederholen konnte.
-> Wiederholungsprüfung habe ich ebenfalls nicht bestanden
-> Dritte Prüfung habe ich bestanden
-> Bei der Abschlussprüfung nach erfolgter Entgiftung: bester des Jahrgangs in dem Studienfach

Behandlung:
  1. Allergologen gefunden, der mit einem Zahnarzt zusammenarbeitet
    -> die Vermutung, dass meine Probleme mit Zahnmaterialien zusammenhingen lag nach der Entfernung des offensichtlichen Amalgams nahe.
    -> der Zahnarzt hat in Absprache mit mir die beiden Spargoldkronen (beide intakt, und sehr gut eingepasst) entfernt. Anhand eines Anschliffes und der Verfärbung des Materials konnte man erkennen, dass ein Ionenaustausch zwischen dem Amalgan und den Kronen stattgefunden hat. Unter einer der Kronen war ausserdem ein Rest Amalgam, der allerdings komplett nur noch "Matsch" war.
    -> Der Zahnarzt hat als vorläufige Füllungen einfachen Zahnzement verwendet, die nötigen Ersatzkronen wurden mit dem Allergologen abgestimmt.
  2. Der Allergologe hatte alle verwendeten Materialien des Zahnarztes in seiner Praxis. Mit Hilfe eines Elektroakkupunktur Versuchs im Doppelblindtest nach Dr. Voll hat er diese auf Verträglichkeit geprüft. Wichtig dabei:
    -> Es geht nicht nur um Zahnersatzmaterialien, sondern auch um Kleber wie er verwendet wird um Kronen zu befestigen.
    -> Die Elektroakkupunktur kann ich dafür nur empfehlen. Sie ist schmerzfrei und relativ billig. Ich habe mit den danach verwendeten Materialen gute Erfahrungen gemacht.
    Nächster Schritt war die Entgiftung mit DMPS, das ich in zwei Sitzungen intravenös bekommen habe. Ich erinnere mich auch an eine Zink und Selen Gabe, die offensichtlich begleitend nötig ist.

Veränderungen:
  • Bei der ersten DMPS Infusion waren kaum Symptome oder Veränderungen zu bemerken.
  • Nach der zweiten DMPS Infusion war ich für etwa eine Woche wie auf Drogen. Verbesserungen am Gedächtniss waren sofort zu spüren, leider aber nicht stetig sondern mal besser, mal schlechter. Ein dauerhafter Aufwärtstrend war aber zu erkennen. Immerhin war das ausreichend, um mein zweites Studium mit ordentlichen Leistungen in einem durchschnittlichen Zeitrahmen zu bewältigen.

Danach:
  • Mindestens weitere 15 Jahre hatte ich immer wieder Aussetzer meines Gedächtnisses. Seit ca. 2-3 Jahren hat sich das aber stark verbessert. Beispielsweise hatte ich zwei mündliche Prüfungen in Mathematik in der der selbe Beisitzer anwesend war. Die für mich eigentlich schwierigere in Analysis war eine glatte 1, die für mich einfachere Lineare Algebra wurde gerade noch so eine 4. Der Beisitzer hat mich danach sogar darauf angesprochen, dass es für ihn unverständlich war, mich zweimal so unterschiedlich zu erleben.
  • Seit einigen Jahren verwende ich Koriander zur Entgiftung, wann immer ich auch nur den Verdacht habe, dass sich etwas verschlechtert.
  • Ebenfalls seid einigen Jahren achte ich mehr auf Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln:
    • keine Nahrungsmittel mit Zitronensäure (allenfalls noch Zitronensaft sollte enthalten sein)
    • keine Geschmacksverstärker, auch kein Hefeextrakt
    • ich backe mein Sauerteigbrot selbst (der Unterschied in Bezug auf Geschmack und Verträglichkeit zu heutigen Bäckereien ist phenomenal)
    • Alle Produkte, die in der Werbung groß herauskommen stehen unter begründetem Generalverdacht, auf Profit optimiert zu sein.
    • Geschmack ist mir wichtiger als Aussehen.
  • Die Gedächtnissleistung nahm in den letzten 18! Jahren einen deutlich positiven Verlauf. Obwohl ich die 40 Jahre schon überschritten habe, stelle ich immer wieder fest, dass meine Gedächtnissleistung nicht abnimmt, sondern sich verbessert.
  • Rötungen auf der Kopfhaut sind weiterhin vorhanden, jedoch mit deutlich geringerem Umfang.
  • Die Aften im Mund sind seid mehreren Jahren gänzlich verschwunden.
  • Mein Geruchssinn hat "lichte" Momente. Es passiert mir ab und zu, dass ich Gerüche in einer Art und Weise differenzieren kann, wie ich das zuvor einfach nicht kannte.
  • Mein musikalisches Gehör hat sich weiter verbessert. Für einen großen Teil der Töne habe ich inzwischen ein absolutes Gehör.

Es ist ein tolles Gefühl, wenn man bemerkt, dass sein Gedächtniss wieder etwas besser kann. Anders als der Verlust von Gedächtnissleistungen sind diese Veränderungen leicht zu bemerken, wenn man nur darauf achtet.

Auch heute habe ich große Lücken was meine Erinnerungen an die Zeit bis 1994 angeht. Für mich bedeutet das, dass die Erinnerungen es entweder nicht in mein Langzeitgedächtniss geschafft haben, oder völlig daraus verschwunden sind.

Vermutlich werde ich noch einige Jahre brauchen bis die letzten Spätfolgen meiner Schwermetallodyssee behoben sind. Dennoch ist das Leben so wieder lebenswert.

Fazit:
Wer heute noch Amalgam in Zähnen verwendet, den kann ich nur als unverantwortlich bezeichnen. In meinen Augen ist das eigentlich ein Verbrechen, solche Materialien überhaupt zu verwenden. Bei allen Menschen, die Störungen des Nervensystems haben würde ich generell kontrollieren, ob Amalgam noch in den Zähnen ist, oder früher war. Sollte Spargold im Zahnersatzmaterial verwendet worden sein, dann sollte das in jedem Fall entfernt werden. Eine Entgiftung nach der Amalgam Entfernung kann sehr lange dauern aber sie lohnt sich.

Ich bin nicht sicher, ob die reine Entgiftung bereits die Gedächtnissleistung wiederherstellt. Möglicherweise lohnt sich hier die dauernde Anstrengung. Vor allem kurz nach einer Entgiftung voll in einen Lernprozess einzusteigen hat sich denke ich sehr gelohnt.
 
Hallo Larin,

interessanter Bericht! Ist ja Wahnsinn über welchen Zeitraum sich deine Ver - und entgiftung erstreckt! Umfassten eigentlich die schulmedizinischen Untersuchungen damals, den Umfang wie heute? Wurde auch gleich MRT u. so gemacht?

Ich muss leider als Ergänzung hinzufügen, es gibt keine unbedenklichen Alternativen. Es werden auch genug Menschen durch Kunststoffüllungen gesundheitliche Probleme bkommen.

Also schön die eigenen Zähne pflegen!
 
interessanter Bericht! Ist ja Wahnsinn über welchen Zeitraum sich deine Ver - und entgiftung erstreckt! Umfassten eigentlich die schulmedizinischen Untersuchungen damals, den Umfang wie heute? Wurde auch gleich MRT u. so gemacht?

Soetwas wie ein MRT gab es damals glaube ich nicht. Gemacht wurde das bisher jedenfalls nicht. Klar ist, dass alle Zahnersatzmaterialien erst einmal unter Verdacht stehen. Nur sind Amalgam und Metalllegierungen allgemein offensichtliche Kandidaten für langfristige Probleme. Interessanterweise habe ich in medizinischen Artikeln noch nirgends die elektrochemische Begründung dazu gelesen. Mediziner halten offensichtlich mehr von Statistiken als von Physik...

Ich verstehe ich auch nicht, dass so einfache Untersuchungen wie die Elektroakkupunktur zum Testen von Materialien nicht heute schon zur Standarduntersuchung gehören. Diese würden vermutlich einen Großteil der problematischen Materialien von vorneherein ausschließen.
 
Ich verstehe ich auch nicht, dass so einfache Untersuchungen wie die Elektroakkupunktur zum Testen von Materialien nicht heute schon zur Standarduntersuchung gehören. Diese würden vermutlich einen Großteil der problematischen Materialien von vorneherein ausschließen.

ist so weit ich weiß schulmedizinisch nicht anerkannt und wird deshalb auch nicht von der Kasse übernommen.
 
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wie geht es dir jetzt?

mit was hast du noch ausgeleitet? nur 2x DMPS/Vit. C Infusion und Koriander oder mehr?

interessant wäre auch dein Obst/Gemüse/Vitaminkonsum
 
wie geht es dir jetzt?

mit was hast du noch ausgeleitet? nur 2x DMPS/Vit. C Infusion und Koriander oder mehr?

interessant wäre auch dein Obst/Gemüse/Vitaminkonsum

Mir geht es inzwischen gut. Gerade vom Gedächtniss her habe ich den Eindruck, dass das besser funktioniert als bei gleichaltrigen Bekannten.

Tatsächlich bin ich gar kein Freund davon, alles mit Medikamenten beheben zu wollen. Ja, es war notwendig zweimal mit DMPS zu arbeiten. Und auch jetzt ist immer wieder Koriander nötig. Den Rest erledigt der Körper und Zeit...

Obst ist bei mir immer wieder dabei, Gemüse ebenfalls. Auf zusätzliche Vitamine verzichte ich allerdings komplett. Da sind mir zuviele Zusatzstoffe enthalten, die ich nicht einordnen kann.
 
@Larin: Also hast du trotz dieser schweren Symptome dein Studium durchgezogen? Wenn auch ohne Abschluss... Du lagst nicht nur zu Hause im Bett??

Oh man daran sollte ich mir mal echt ein Beispiel nehmen. Ich ertappe mich nämlich immer wieder dabei mit den Gedanken alles abzubrechen wegen der Sache. Tu's aber dennoch nicht.:eek:)
 
Ich ertappe mich nämlich immer wieder dabei mit den Gedanken alles abzubrechen wegen der Sache. Tu's aber dennoch nicht.:eek:)

Das ist glaube ich eine der wichtigsten Erkenntnisse. Abbrechen hilft gar nicht. Solltest Du aber den Eindruck haben, eine Prüfung geht gerade nicht, dann lass Dich krank schreiben. Das hätte mir möglicherweise das Studium gerettet. Naja hinterher weiss man das oft besser.
 
Hoi Larin, ich darf Dir mitteilen, dass ich mich für Dich freue, dass Du durch DMPS anhaltende Verbesserungen Deines Gedächtnisses erzielen konntest! Bei mir verbesserte sich die amalgambedingte Hirnleistungs-Beeinträchtigung dramatisch positiv durch DMPS, wofür ich nachträglich natürlich sehr dankbar bin.

HGB
 
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