Jetzt atme ich durchs Auge (Zahnherde)

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Neben all den positiven Empfehlungen sich Zähne besser ziehen zu lassen, sollte immer mal wieder dazugesagt werden, daß die dadurch im Kiefer entstehenden Löcher evtl. nicht mehr zuheilen könnten. Das gilt besonders bei einem stark vergiftetem und dazu evtl. noch ausgefrästem Knochen.

Nun hat bestimmt schon jeder davon gehört, daß nach einer Zahnextraktion die Kieferhöhle eröffnet wird und dann chirurgisch gedeckt werden muß. Doch wie oft hört man von Patienten, daß damit noch lange nicht gesichert ist, daß die dann auch verschlossen bleibt ? Der Schleimhautlappen kann sich von der Kieferhöhle her immer wieder (in Eiter) auflösen und dann ist die KH wieder offen. Vielleicht nur ein bißchen - damit läßt sich's leben und irgendwann wird die schon zuwachsen (dachte ich).

Zumindest bis letzte Woche, denn da wachte ich eines morgens mit blutunterlaufenen (entzündeten) Augen auf und pfeifte aus dem letzten Loch. Genauergesagt athme ich jetzt aus dem Auge aus. Blubber, blubber ... Irgendwie ist nicht nur eine Verbindung vom Mund in die Kieferhöhle geschaffen worden, sondern von der Kieferhöhle aus scheint sich nun auch noch die Augenhöhle eröffnet zu haben. Und die Moral der Geschichte ? Vielleicht sollte man doch nicht allzulange hoffen, daß die schon wieder von selbst zuwächst ...

Wurde mir die Augenhöhle jetzt etwa durch Kariesbakterien aus der Mundhöhle zerfressen ? Nachdem der Augenarzt mit das nicht mal anatomisch erklären konnte, erwarte ich eigentlich nicht, daß schon jemand ähnliches erlebt hat, aber möglich wäre es ja ...
 
Grüß Dich, Manno.


Doch wie oft hört man von Patienten, daß damit noch lange nicht gesichert ist,
daß die dann auch verschlossen bleibt ? Der Schleimhautlappen kann sich von
der Kieferhöhle her immer wieder (in Eiter) auflösen und dann ist die KH wieder offen.

Dann ist nicht mit ausreichend sauberem Besteck gearbeitet worden.
Erforderlich und Standard ist zudem bei solchem Eingriff eine Spülung.
Durch diese (einseitige) Kiefernhöhlenspülung wird einer postoperativen
Entzündung in der Regel erfolgreich vorgebeugt - das Loch sollte danach
mit einer soliden Lappenplastik aus dem Gaumenmaterial verschlossen werden.


Irgendwie ist nicht nur eine Verbindung vom Mund in die Kieferhöhle
geschaffen worden, sondern von der Kieferhöhle aus scheint sich
nun auch noch die Augenhöhle eröffnet zu haben.

Diese Höhlen haben alle Verbindungen und gehören insgesamt zu den Nasennebenhöhlen:

Die Kieferhöhlen (Sinus maxillaris) gehören wie Stirnhöhle, Keilbeinhöhle und
Siebbeinzellen zu den Nasennebenhöhlen. Hierbei handelt es sich um lufthaltige,
mit Schleimhaut ausgekleidete Hohlräume, die durch enge Ausführungsgänge
mit der Nase in Verbindung stehen und hierüber belüftet werden.
Die Kieferhöhlen liegen im Oberkieferknochen rechts und links von der Nase
und grenzen sowohl an die Oberkieferzähne als auch an die Augenhöhlen.

Du solltest möglichst bald einen Kieferchirurgen aufsuchen, der die Wunden reinigt,
spült und ggf. bei bereits manifestem Herd ein wirksames Antibiotikum verschreibt.





HGB
 
Ne also echt............. :eek:

Nachdem der Augenarzt mit das nicht mal anatomisch erklären konnte...............

bist du sicher, das der Mann sich auskennt und eine Zulassung hat??? Ansonsten gib ihm doch mal den Tipp, dass er hier bei Bodo zum Fortbildungsseminar gehen kann.

Lg
Nuith:wave:
 
bist du sicher, das der Mann sich auskennt und eine Zulassung hat??? Ansonsten gib ihm doch mal den Tipp, dass er hier bei Bodo zum Fortbildungsseminar gehen kann. Nuith:wave:
Der (ein Arzt in der Klinik, weil ich so schnell keinen Termin bekam) meinte, daß es zwar einen Tränenkanal gibt, der in die Nasenhöhle ableitet, daß der aber so dünn ist, daß es beim Ausatmen nicht derart blubbern dürfte. Ich dürfte höchstens mal einen kleinen Lufthauch spüren. Außerdem sollte sowas höchstens mal einen Tag lang anhalten, wenn das Auge ausgetrocknet ist. Dann würde aber wieder Tränenflüssigkeit nachfließen, sodaß der Kanal wieder dicht ist. Zu derart entzündeten Augen sollte es garnicht erst kommen. Dann murmelte er noch etwas von langfristig verstopften Tränenkanälen die sich mit der Zeit ausgedehnt evtl. eröffnet haben könnten. Er zuckte mit den Achseln, sagte "evtl. Kontrastlösung" lies mich stehen, weil er noch zu einem Patienten auf Station mußte ...

Nunja - jetzt muß ich mich eben zu einem anderen Augenarzt überweisen lassen. Mal sehen ...
 
Das hilft jetzt wahrscheinlich nicht wirklich, aber.

Wenn ich Schnupfen habe passiert es mir auch häufiger, dass wenn ich mir die Nase putze, dass es aus dem Auge blubbert, und das nicht gerade wenig....

Ich habe übrigens noch alle Zähne Weißheitszähne ausgenommen.

der Arzt sollte doch nochmal in Anatomie nachsitzen...
 
hallo manno,

bei mir ist das auch so: wenn ich meine nase zu halte und atme, dann blubebrt es auch aus dem rechten auge. oder es geht nur die luft durch und ich kann die nase total lange zu halten ohne zu ersticken, weil ich dann eben durch den tränenkanal atme.

ich hatte davor aber keine zahnbehanldung und nichts.
aber vor 14 jahren hat mir ein chirurg die kieferhölen aufgebrochen. doch da war jahrelang danach nichts.

ich dachte, mein rechtes auge spinnt wegen migräne. weil wenn ich migräne habe, dann wird das auge auch rot und bekommt tränen.

was bedeutet das, wenn man aus und ein dem auge atmet?

heisst das, dass eine infektion irgendwo ist?

aber wo und welche?

ist das nicht einfach eine anatomische kopfplattenverschiebung?

muss man da zum ostheopathen gehen?

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Hallo Manno,

das klingt jetzt übel, aber es ist doch keine Lösung, wenn an dieser Stelle ein "verseuchter Zahn" drin geblieben wäre.
Wahrscheinlich heilt die Stelle ja aus diesen Gründen nicht, weil wie meist zulange abgewartet wird.

Ich denke auch, dass einfach nicht steril genug gearbeitet wurde und wenn die Hautlappenplastik das Loch nicht mehr verschließt oder heilen kann, spielt bestimmt auch das ganze Immunsystem und der Knochenstoffwechsel ein Rolle.

Du brauchst wahrscheinlich wirklich einen guten Mund/Kiefer-und Gesichtschirurgen, der sich der Sache annimmt und die Stelle muss vielleicht im Eigenknochen verschlossen werden, da ich nicht denke, dass Du in deiner Situation irgend ein Knochenersatzmaterial vertragen wirst.

Ich denke, dass ein Augenarzt dir da weniger weiterhelfen kann.

Liebe Grüße
Anne S.
 
Wenn ich Schnupfen habe passiert es mir auch häufiger, dass wenn ich mir die Nase putze, dass es aus dem Auge blubbert, und das nicht gerade wenig.... der Arzt sollte doch nochmal in Anatomie nachsitzen...


Anatomie ... ist für mich gerade das große Rätsel. Aus der (chronisch entzündeten) Kieferhöhle endet ein Kanal in der Mundhöhle. Irgendwo dort in der Nähe soll nun auch der Tränenkanal enden. Aber wie dicht liegen diese Öffnungen beieinander ? Kann nun eine Infektion aus dem einen Kanal auf den anderen übergeifen ? Ich bekomm's anatomisch nicht raus ...

Auflösung: Am Freitag meinte ein niedergelassener Augenarzt, daß eine Entzündung der Kieferhöhle zu einer Entzündung des Tränenkanals führen könnte. Das Problem sei eben, daß chronische Entzündungen in den Nebenhöhlen mit der Zeit zu einem nachlassendem Sekretfluß führen. Er fragte mich, ob ich noch genug Speichel hätte (was ich verneinte) und nach eingedicktem klebrigem Sekret im Auge (was ich bejahte). Er meinte, daß sich dann ein zu zäher Schleim im Tränenkanal bildet, der evtl. bis zum völligen Verschluß des Tränenkanals führt. Bei einigen Patienten weitet sich daraufhin der Tränenkanal, sodaß trotz Pfropf weiterhin (etwas) Tränenflüssigkeit abfließen kann. Dann kann sich im erweiterten Tränenkanal irgendwann dieser Propf lösen und herausrutschen. Plötzlich entsteht beim Patienten dann das Gefühl, als ob er ein Loch im Auge hätte. Dann ist der ausgeweitete Tränenkanal völlig frei und die Luft pfeift erstmal durch. Das sich bei mir die Kieferhöhle in Richtung Augenhöhle eröffnet hat, konnte er definitiv ausschließen - ich wäre eben sehr auf meine Kieferhöhle fixiert ...

Ich hab danach noch etwas im Internet gesucht und fand über diese Propflösung ähnliche Geschichten:

... mußte ich kräftig niesen und siehe da, ich fand in meinem Taschentuch einen ca. 25mm langen und 3mm dicken weißlichen Pfropfen. Daraufhin waren die Schmerzen schlagartig weg. Dies wiederholt sich jetzt bei mir alle 6 bis 12 Monate. Ich drücke mit dem Zeigefinger kräftig gegen den Augenwinkel. Ich spüre dann deutlich, wie sich der Druck erhöht, weil vermutlich die Tränenflüssigkeit um den Pfropfen herumgedrückt wird. Danach einmal in das Taschentuch schneuzen, der Propfen rutscht raus und die Schmerzen sind schlagartig weg. Kein Arzt konnte mir bis jetzt etwas dazu sagen ...

Dein Erlebnis kann ich bestätigen. Kein Augenarzt konnte mir helfen, obwohl ich die Ärzte schon auf einen evtl. Propfen hingewiesen hatte. Dann kamen unerträgliche Schmerzen im Bereich des Tränenkanals und ein ungewohnter Druck im im Bereich des Tränensacks. Darauf begann die Nase zu laufen, als ob ich plötzlich Schnupfen bekommen hätte. Als ich mich daraufhin schneuzte machte es *Flupp* und es kam ein 20 mm langer und ca. 4 mm dicker schneeweißer zylinderförmiger Pfropfen herausgeschossen. Schlagartig waren die Schmerzen weg und die Luft pfiff durch. Der Hammer ! Hab das dann auch der Ärztin erklärt, worauf sie sich keinen Reim machen konnte. Der Tränenkanal war laut Ärztin dann komplett frei.

Wenn ich derartige Geschichten lese (die Augenärzte konnte sich dieses Phänomen nicht erklären ...), dann bin ich für's Erste ja noch ganz gut beraten worden. Ist trotzdem der Hammer, wie zögerlich diese Augenärzte ihre Infos rausrücken. Wenn sich nämlich eine Entzündung der Kieferhöhle auf den Tränenkanal überträgt, dann sollte ich eigentlich mit Augentropfen einem erneutem Verschluß vorbeugen können ... Werde also noch zu einem dritten Augenarzt gehen müssen. (und da kritisiert man dann die deutschen Patienten, weil sie so häufig zum Arzt gehen).
 
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