einige Menschen "empfindlicher" - dazu ganz andere Theorie

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einige Menschen "empfindlicher" - dazu ganz andere Theorie

Hallo,

Immer wieder höre ich, dass Menschen unterschiedlich auf Amalgam reagieren. Regelmässig wird argumentiert, dass genetisch bedingt ist, ob ein Mensch stark oder weniger stark auf die Gifte aus Amalgam reagiert.
Man geht offenbar allgemein davon aus, dass wer stark unter Amalgam leidet, eine schwächere Konstitution hat. Oder mit anderen Worten: einige Menschen sind "einfach empfindlicher" und reagieren bereits auf geringste Mengen von Giften wie Quecksilber.

Ich persönlich kann diese Argumentation nicht mehr hören und habe eine ganz andere Theorie dazu. Gemäss meiner Theorie wäre der Sachverhalt genau umgekehrt.


Amalgam läuft schon sehr lange, also über mehrere Generationen. Mütter geben Quecksilber über Plazenta später über Muttermilch an das Kind weiter. Wir können also davon ausgehen, dass wir über mehrere Generationen Schritt für Schritt weiter degeneriert sind aufgrund von Amalgam.

Sensibilität ist in meinen Augen Ausdruck von kognitiver Leistungsfähigkeit. Ich betrachte Sensibilität als etwas Positives, nicht als etwas Negatives, wie es in der üblichen schulmedizinischen Argumentation dargestellt wird. Der Schulmediziner argumentiert, man sei "empfindlicher" und stellt Sensibilität damit als Zeichen von geringerer Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit und damit als etwas Negatives hin.

Eine Anekdote dazu: Letzten Sommer erzählte mir ein Schweisser, dass er sich gerade aufgrund von Funkensprung am linken Handrücken einen Nerv durchtrennt habe. Ein Funke sei auf seinen Handrücken gesprungen, er habe nur kurz einen Stich verspürt, danach nichts mehr, der Nerv war durchtrennt.
Der Mann könnte sich jetzt auf dem linken Handrücken eine Zigarette ausdrücken und würde nichts spüren. Ich hingegen hätte Schmerzen. Bin ich jetzt "überempfindlich" und gesundheitlich weniger robust als er? Nein, er ist an der Stelle seiner linken Hand degeneriert. Ich bin normal, und er ist verkrüppelt.

Ich glaube, dass diejenigen von uns, die subjektiv wahrnehmbare Symptome haben aufgrund von Amalgam, die Letzten sind, die noch halbwegs bei Gesundheit sind respektive bei denen noch etwas zu holen und zu reparieren ist. Die anderen, die mit all ihren Amalgamfüllungen nichts merken, sind bereits so kaputt, dass sie gar nichts mehr spüren. Oder in etwas harten Worten: Wo nie etwas war, da wird auch nie etwas fehlen!

LG,
Patrick
 
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Hallo Patrick,

das mag so sein, wie Du das siehst. Dennoch gibt es sicherlich Menschen, die empfindlicher reagieren als andere. In meiner Familie gab es fast keine Amalgamzähne, demnach bin ich nicht oder nur geringfügig vorbelastet, war aber auch anderen Schadstoffen viel weniger ausgesetzt als die jungen Leute heute.

Nach Entfernung meiner Amalgamplomben, hatte ich keine Quecksilberbelastung mehr. Das kann bei mir nur bedeuten, daß mein Körper so viel Kraft oder Reserven hatte, daß er es laufend ausscheiden konnte. Für mich war die Entfernung eine Vorsichtsmaßnahme, Vergiftungssymptome hatte ich keine.

Gruß,
Clematis
 
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Amalgam läuft schon sehr lange, also über mehrere Generationen. Mütter geben Quecksilber über Plazenta später über Muttermilch an das Kind weiter. Wir können also davon ausgehen, dass wir über mehrere Generationen Schritt für Schritt weiter degeneriert sind aufgrund von Amalgam.

gutes auge ;-) stimme dir voll zu. stichwort energetischer schaden; extremfall genschaden

das mit den genschäden weiß man von mäusen, die durch pestizide gereizt wurden. 3-4 generationen nachher war der gendefekt noch da. wann es sich natürlich regeneriert weiß man noch nicht.

mögliche lösung: quecksilber und/oder zahnamalgam als isopathische arznei lange zeit einnehmen, bei ganz geringen potenzen beginnen -- vorsicht, das kann mobilisieren (ungeklärte frage), deshalb niedrige potenzen. ich kann eine C6 kaum ertragen (!!), bekomme abnormes brennen und schmerzen in der wirbelsäule davon.

nach dr. elmiger kann man genschäden damit entgegenwirken (aufheben?!).

in jedem fall solltest du deutlich auf die isopatischen präparate reagieren, das ist dann schon ein sehr naheliegendes zeichen, damit weiterzumachen.

lg m.
 
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Hallo PatrickK,

für mich ist da einiges vermischt.

Es gibt den Begriff „Sensibilität“ als eher seelisch-geistige Eigenschaft im Sinne von Empfindsamkeit, daß jemand im positiven Sinn empfindsamer ist als andere Menschen. So jemand nimmt Dinge vielleicht schneller wahr, erfaßt auch Zwischentöne, ist empathisch ect. So versteh ich das, was du hier schreibst:
Sensibilität ist in meinen Augen Ausdruck von kognitiver Leistungsfähigkeit. Ich betrachte Sensibilität als etwas Positives, nicht als etwas Negatives.

Aber dann gibt es den Begriff Sensibilität in der Medizin, der etwas ganz anderes meint, nämlich eine besondere biochemische Empfindlichkeit. Und die ist in der Medizin nicht negativ besetzt, sondern wertneutral. Es beschreibt einen medizinischen Sachverhalt, den der Arzt wissen muß, und den er in Behandlungen unbedingt berücksichtigen muß. Deshalb finde ich das wichtig zu erwähnen.
Der Schulmediziner argumentiert, man sei "empfindlicher" und stellt Sensibilität damit als Zeichen von geringerer Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit und damit als etwas Negatives hin.
Ich habe das noch nicht erlebt, daß Sensibilität abwertend mit geringerer Belastbarkeit gleichgesetzt wird und als Schwäche gesehen wird. Empfindlichkeit, Sensibilität sind einfach medizinische Tatsachen, es gibt eine sog. „Biochemische Individualität“, und es wird Zeit, daß Ärzte das in ihren Behandlungen sehr viel mehr berücksichtigen.

Im Forum z.B. liest man in letzter Zeit immer häufiger, daß jemand eine Sache xy macht oder einnimmt, und dann heißt es, „aber das paßt nicht für jeden“, oder „das ist individuell". Individuelle Verträglichkeit ist sicher der bessere Ausdruck für die unterschiedlichen Grade an Sensibilität bei einzelnen Personen.

Individualität findet sich ja schon bei dem simplem Beispiel: 10 Leute in einem Raum, einer hat Grippe, nur 3 stecken sich an.

Es gab ein sehr bemerkenswertes Buch von dem amerikanischen Biochemiker, Roger J. Williams (1893-1988) „ Biochemische Individualität“ (ISBN-10: 0879838930, 1998) in dem er über Untersuchungen berichtet, daß z.B. der Bedarf an bestimmten Nährstoffen bei einzelnen Menschen extrem unterschiedlich sein kann. Es gibt einfach nicht den Normalmenschen, auch wenn das die Medizin immernoch gerne hätte. Immerhin ist man inzwischen in der Krebsmedizin soweit, daß man erkennt, "...dass viele Tumorentitäten biologisch und molekulargenetisch extrem heterogen sind und es sinnvoll sein kann, systemische Behandlungsformen spezifisch an den beim individuellen Tumor vorhandenen sogenannten Treiber-Mutationen auszurichten". (Ärzteblatt 2014) .

Also das sind alles, wenn du so willst "Sensibilitäten“. Und das zu erkennen ist wichtig und das Gegenteil von negativ.

Zu Amalgam/Quecksilber – das ist nochmal ein Sonderfall, insofern als Quecksilber primär ein Toxin ist und zwar für jeden Menschen und eins der giftigsten überhaupt. Trotzdem scheint es tatsächlich Menschen zu geben, deren Organismus mit kleinen Mengen zurecht zu kommen scheint, wie auch immer. Was in ihrem Stoffwechsel wirklich passiert, weiß man natürlich nicht. Das „Sensibilitätsproblem“ scheint im Fall Quecksilber wesentlich mit der Ausstattung mit den entsprechenden Entgiftungsenzymen zu tun zu haben und offenbar auch mit der Darmgesundheit. Die Ausstattung mit Entgiftungsenzymen ist rein biologisch – also wertfrei – halt sehr unterschiedlich. Das sind Tatsachen, die sich kein Mensch negativ als Schwächen auslegen lassen muß.

2013 gab es eine Veröffentlichung von Grandjean, die von einem möglichen 50.000-fachen Unterschied hinsichtlich der Empfindlichkeit auf Toxine spricht:
Frontiers | Genetic susceptibility to methylmercury developmental neurotoxicity matters | Neurogenomics

Paula hat hier davon berichtet:
https://www.symptome.ch/threads/individuelle-empfindlichkeit.118379/

In diesem thread steht auch:

1993 hat die WHO folgende Enzyme als Empfindlichkeits-Marker definiert:

für Phase I
CYP1A1 - Aryl-Hydrocarbon-Hydroxylase
CYP2D6 - Debrisoquin-4-Hydroxylase

für die Phase II
GST M1, Pi, T1 - Glutathiontransferasen
NAT-2 - N-Acetyltransferase

Die WHO verlangt seitdem, daß bei Risikoabschätzungsverfahren die unterschiedlichen genetischen Anlagen des Menschen beachtet werden müssen.

Und in dem Buch von Sid Baker, das auch in diesem thread genannt wrid, steht:
Quecksilber kann in sehr niedrigen Dosen für eine Person schädlich sein, aber nicht für eine andere. Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es einen mindestens tausendfachen individuellen Unterschied für eine Quecksilbervergiftung; ein Forscher hat Unterschiede im Bereich von Millionenfach gemessen.

Zu wissen, wie viel Quecksilber es braucht, um die durchschnittliche Person zu vergiften, hilft wenig, wenn der Durchschnitt irgendwo in einem Größenbereich liegt, der bei eins beginnt und bis zu einer Million geht. ... Diese Situation ist vollkommen anders als bei jedem anderen Toxin oder Allergen.

Und Ihre spezifischen Symptome sind kein sehr guter Anhaltspunkt, über Quecksilber nachzudenken, weil die Liste von Symptomen bei einer low-level Quecksilber Toxizität fast jede Beschwerde umfasst, die Sie nennen könnten.

Es gibt keinen maßgeblichen Test, um herauszufinden, wie viel Quecksilber in Ihrem Körper gespeichert ist.

Es gibt keinen maßgeblichen Test, um Ihre individuelle Toleranz gegenüber Quecksilber zu bestimmen, oder welche Probleme eine bestimmte Dosis nach der Exposition zu einem bestimmten Zeitpunkt in Ihrer Entwicklung oder in Kombination mit anderen Toxinen verursachen kann.

Es gibt keine Tests über Quecksilbertoxizität, die uns eine Vorstellung von den Gefahren im niedrigen Bereich geben. Richard Deth, Ph.D., hat gezeigt, daß einer der wichtigsten chemischen Schritte blockiert wurde von eine Menge Thiomersal, die hundertmal niedriger ist, als die, die bei Babys ein paar Wochen nach einer Impfung, die Thiomersal enthält, gemessen wird.

Symptome von Quecksilbertoxizität fallen in den Bereich jeder medizinischen Spezialität .....

Deth, R. Molecular Origins of Human Attention: The Dopamine-Folate Connection. Boston: Kluwer, 2003, p. 185.

The toxicological effects of methyl mercury, National Research Council of the National Academy of Sciences, National Academy Press, Washington, D.C., 2001.

Stejskal, J. S., et al. Immunologic and brain MRI changes in patients with suspected metal intoxication. Intl J Occup Med Toxicol, 1995;4:1-9
 
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