Beim Fahrradfahren: Helm tragen!

...seid kurzem habe ich auch einen helm. die brille wird durch den schirm am helm eher vor regen geschützt. meine brillenbügel verhakeln sich nicht. nur mein normaler ohrenschutz unter dem helm sieht doof aus. vielleicht gibt es da noch spezielle lösungen zu kaufen?
 
Hallo Oregano,

stimmt, das ist einmal fast so gewesen, als ich dringend zu einem Rechtsanwaltstermin musste und es plötzlich zu gießen anfing. Wenn man da noch an einer Autolackiererei vorbeifahren muss mit Lösemittel verseuchter Umgebungsluft, na danke...

Bei mir ging es nicht anders, aber - stimmt: Earl Grey, einen Ohrenschutz brauche ich bei Kälte natürlich auch, der hat einen Bügel nach oben, ich weiß nicht, ob das unter einen Helm auch noch passen würde - schon Maske und Brille vertragen sich nicht wirklich.

Was ich damit sagen will: Ich fahre ohne Helm "sicherheitshalber".;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Velofahren: Helm tragen!

Leute, hier kam noch kein Helmgegner zu Wort.

1. Wer einen Helm für Velofahrer fordert, sollte auch für Fussgänger einen fordern. Radfahren ist nicht gefährlicher, als zu Fuss gehen. Treppensteigen ist wahrscheinlich sogar gefährlicher als Velofahren. Es hat aber noch niemand einen Treppenhelm vorgeschlagen.

2. Autofahrer sollten auch einen Helm aufsetzen, so wie beim Autorennsport. Trotz Airbag erleigen Autoinsassen extrem oft Kopfverletzungen.

3. Es ist nicht erwiesen, dass ein Velohelm überhaupt einen Vorteil bringt.
(Sollte es mittlerweile einen Beweis geben, lass ich mir den gern ziegen.)
Crashtests werden nicht gemacht. Es gibt nur einen unrealistischen Labortest, bei dem ein Aufprall gerade nach unten ohne Körpergewicht simuliert wird.
Siehe: Wikipedia Helmprüfverfahren
Man sagt, dass die Geschwindigkeit dieses Sturzes bereits aus dem Stand auftritt. Und wie gesagt, die Messen ohne den Körper des Velofahrers. Nur den Kopf!

Ein realistischer Crashtest würde einen Sturz einmal mit und einmal ohne Helm durchführen, aber in einer typischen Velounfallsituation.

4. In unseren Ländern ist Velofahren vergleichsweise sicher. Da ist es kontraproduktiv, zu kommunizieren, es sei gefährlich.
Leute denken: Da braucht man einen Helm - das ist gefährlich - ich fahre lieber Auto.

Wenn aber weniger Leute Velo fahren, wird es für alle gefährlicher. Das ist der Masseneffekt. Je mehr Velos auf der Strasse sind, desto mehr denken andere Verkehrsteilnehmer dran und fahren umsichtiger.

5. Man sollte lieber generell vor Unfällen schützen und nicht vor den Folgen der Unfälle.
D.h. konsequent Licht Kontrollen für Velofahrer und Motorisierte im Winter. Auch Autofahrer bestrafen, die beim Abbiegen nicht den Velofahrer respektieren oder dicht überholen oder auf Velostreifen parken. Unfallschwerpunkte entschärfen.
All das gehört dazu.
Die Velofahrer zum zweifelhaften Selbstschutz zu zwingen ist zynisch.
Die erhöhte Betriebsgefahr geht eindeutig von den Motorisierten aus.
 
Hallo Daniel Kurfuerst,

herzlich willkommen hier :).

Das Argument "wenn Fahrradfahrer einen Helm tragen sollen, sollten auch Fußgänger und Autofahrer einen tragen" finde ich nicht wirklich überzeugend.
Es kann sicher nicht schaden und wäre für die Sicherheit von Fußgängern und Autofahrer förderlich, wenn diese auch einen Helm tragen würden.
Trotzdem ändert das meiner Meinung nichts daran, daß ein gut sitzender und gut gearbeiteter Helm für den Fahrradfahrer Schutz bieten kann.
Einen 100%igen Schutz gibt es sicherlich nicht, aber 50% ist ja auch schon was wert, zumal ich es so empfinde, daß die Autofahrer immer rücksichtsloser fahren.

Es gibt Tests, bei denen Fahrradhelme getestet werden:
https://www.fahrradmagazin.net/testberichte/fahrradhelme-im-test/
Fahrradhelm Test & Vergleich 2017 – Heimwerker.de
Fahrradhelm-Test der Stiftung Warentest ist kritisch zu sehen

Im letzten Link steht:
... Wollen wir hoffen, dass so ein Test und seine reißerische mediale Aufarbeitung nicht kontraproduktiv ist und in der Wahrnehmung der Verbraucher nicht gleichgesetzt wird mit „Fahrradhelme helfen ohnehin nicht, dann muss ich auch keinen aufsetzen.“ ...

Dem schließe ich mich an. Da bei uns für Fahrradfahrer keine Helmpflicht besteht, bleibt es ja weiter jedem Einzelnen überlassen, ob er einen Helm aufziehen mag oder nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Vielen Dank für die Links, Oregano!!

Nun ja, eigentlich bestätigt es doch das, was ich sagte:
Es gibt keinen Beweis, dass ein Velohelm etwas bringt.
Im ADAC Test kann man sehr gut den weltfremden Aufbau sehen.

Ich hatte ja schon die Hoffnung, dass der Allianz Crashtest im Link wissenschaftlich wäre.
Ist er aber nicht.
Der Testaufbau ist gut und so würde man ihn sich wünschen. Es erfolgte aber keine Auswertung. Bei Dummies kann man in der Regel sehr gut den Grad der Verletzungen ablesen. Dies wird auch regelmässig beim ADAC gemacht bei Autos.
Da gibt es sogar prozentuale Angaben für die Verletzungen der Körperregionen.
Hier lediglich eine Zeitlupe und der Hinweis, dass der Helm helfen täte und das Rikiso um die Hälfte minimieren würde. Kann man glauben, kann man auch nicht glauben.
Zumal der "Prüfer" fälschlicherweise sagt, der Dummy täte auf die Scheibe aufschlagen.

Mein Vorschlang an die Allianz:
1. Test wie durchgeführt, aber ohne Helm. Auswertung der Verletzungen des Dummies.
2. Test wie im Video MIT Auswertung der Verletzungen. Danach Vergleich.

Meine Auswertung:
Beim Aufschlag kann man sehr gut sehen, wie eine Menge Energie vom Kinn und vom Gesicht aufgenommen wird - ein Bereich, der vom Helm gar nicht geschützt ist.
Ein Mangel beim Test ist auch, dass ein möglicher Schutzreflex (Arme nach vorne strecken etwa, Rolle über die Motorhaube) nicht abgebildet werden kann.


Und die Schlussfolgerung im von Dir geposteten Zitat ist doch merkwürdig.

Ein Test kommt zu dem Ergebnis, dass Helme nur wenig bringen. Und dann sagen Leute, ja, hoffentlich glaubt es niemand sonst. Denn Helme bringen ja doch was!

Für mich sollte erst der Beweis erbracht werden, dass sie was bringen und dann sollte man versuchen, die Leute zu überzeugen.
 
Hallo 'Daniel,

schreib' doch mal Deine Vorschläge und Anregungen an die Allianz oder eine entsprechende Organisation. Die freuen sich sicher.

Ich finde, man muß den oben von mir zitierten Satz im Zusammenhang des ganzen Artikels sehen, und da steht vorher:
...
Wie die Stiwa im veröffentlichten Artikel mehrmals betont, auch wenn kein Helm mit sehr gut abschneidet, so ist das Tragen eines Helmes in jedem Fall IMMER besser als keinen zu tragen. Medizinische Institute in München und Münster untersuchten Unfälle mit 534 verletzten und 117 getöteten Radfahrern. Ergebnis war unter anderem die Erkenntnis, dass das Risiko tödlich zu verunglücken nicht nur mit der Fahrgeschwindigkeit steigt, sondern auch mit zunehmendem Alter des Fahrers – wenn dieser ohne Helm unterwegs ist. Von den 117 verunglückten Radlern verstarb die Hälfte in Folge eines Schädel-Hirn-Traumas. Lediglich sechs der 117 trugen einen Helm – keiner dieser sechs Fahrer starb an den Folgen einer Kopfverletzung! Das was es in unseren Fahrrad-Fachgeschäften zu kaufen gibt kann also nicht so schlecht sein.
...

Grüsse,
Oregano
 
Hier noch ein Video mit einem "Vergleichstest".
Leider auch nicht wissenschaftlich und das finde ich schon fahrlässig.

https://www.youtube.com/watch?v=eC2VCO9w4KY

Dem Kommentar einen Youtubers ist wenig hinzuzufügen:
Ist schon toll so ein Helm. Ohne Helm fliege ich quer über die Motorhaube und schlage gegenüber senkrecht mit dem Kopf auf dem Asphalt auf. Mit Helm hingegen lande ich sanft auf der Motorhaube und rolle gemütlich herunter. Klappt das mit jedem Helm, oder muss ich einen bestimmten kaufen?
 
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