hallo,
ich vergass noch die frage zu beantworten in welcher schule ich war.
zuerst war ich auf dem land in einem schön modernen gebäude mit brunnen, wasserplätschern, wasserpflanzen, kletterpflanzen und normalen pflanzen.
danach kam ich in die stadt in einen schrecklichen kasten, welcher wie ein krankenhaus aufgebaut war. da stand vielleicht mal ein blumentopf in einer ecke. die lehrer waren voll brutal, wenn man über den pausenhof heim gehen wollte, statt hinten raus direkt auf den weg. hinten wurde man ausgesperrt in der pause. die türe wurde erst nach der pause wieder geöffnet. auf dem hof und auf dem weg hinten standen die ganze pause lehrer und kontrollierten einem. es war alles so schrecklich! um in die turnhalle zu gehen musste man am pausenhofeingan vorbei die treppe hoch und runter gehen. im winter war das voll kalt und es war oberpeinlich. alle kinder in mänteln und du im turnanzügchen. die handarbeitslehrerin hatte voll den mundgeruch, weil sie immer äpfel ass. sie betoppte alle stoffe und fäden mit ihren apfelfingern. furchtbar! es war ein totaler kulturschock!
nix gegen ausländer. aber in der stadt waren wir plötzlich weniger schweizer als es ausländer gab. auf dem land waren gerade mal eine portugiesin und vielleicht ein oder zwei italiener. in der stadt waren ein paar spanier, türken, italiener, koreaner, und alles mögliche. also ich hatte nix gegen sie, aber das war schon krass der wechsel.
also die schule wurde nach johann peter-hebel benannt.
das ist so ein schweizerischer dichter von ganz früher.
danach kam ich in eine voll schöne schule.
in den 50-ger jahren wurde sie auch affenkasten genannt.
es war ein voll schönes haus. hinten im hof hatte es noch so eine abrisshütte. da hatten wir zuerst schule. das war auch voll toll, weil es so eine geheimnisvolle hütte war.
wir hatten nen voll spitze guten tollen musiklehrer.
gleich daneben war noch eine andere schule.
so durfte ich mit sondererlaubnis in zwei chöre und in zwei orchester gehen. das war toll. also eigentlich war ich noch zu jung dafür. doch ich durfte schon früher gehen.
es war auch voll praktisch, weil der pausenhof der schule gleichzeitig unser garten war. so konnten wir einfach den balkon runterklettern und noch rasch nach dem zweiten leuten den lehrer überholen.
wenn es das zweite mal geklingelt hat, mussten wir einfach rasch vom frühstückstisch aufstehen, auf den balkon raus und runterklettern.
da kamen wir gerade vor dem lehrer runter und standen brav neben dem stuhl, als er das klassenzimmer betrat.
gut war auch, dass ich meine mäuse mitnehmen konnte, wenn es mich ankeckste, die schule zu besuchen. wenn nämlich die lehrerin die mäuse entdeckte, schickte sie mich nach hause. ich hätte ja nicht weit...
ach ja.
ich habe die schule hier schon mal vorgestellt:
www.symptome.ch/vbboard/seele-psyche-geist/3389-moechte-leben-102.html#post61899
danach kam ich in die schule, welche auch von johann-peter-hebel besucht wurde. (meine zweite schule war ja auch nach ihm benannt.)
hebel hat die schule in seinem gedicht, welches für unser stadt-lied vertont wurde, verewigt.
es sei die beste schule der schweiz.
das wurde mir auf alle fälle im theresianum ingenbohl und im mathematisch-naturwissenschaftlichen gymnasium meiner stadt gesagt.
hier habe ich noch das gedicht zur schule von johann peter hebel. er erwähnt auch den platz vor meiner zweiten schule:
Z'Basel an mi'm Rhi,
jo dört möchti si!
Weiht nit d'Luft so mild und lau,
und der Himmel isch so blau
an mi'm liebe,
an mi'm liebe Rhi!
In der Münsterschuel
uf mi'm herte Stuehl
magi zwor jez nüt meh ha,
d'Töpli stöhn mer nümmen a
in der Basler Schuel.
Aber uf der Pfalz
alle Lüte gfallt's.
O wie wechsle Berg und Tal,
Land und Wasser überal
vor der Basler Pfalz!
Uf der breite Bruck,
für si hi und zruck,
nei, was sieht me Here stoh,
nei, was sieht me Jumpfere goh,
uf der Basler Bruck!
Wie ne freie Spatz
uffem Petersplatz,
fliegi um, und 's wird mer wohl,
wie im Buebekamisol
uffem Peters- platz.
Uf der grüene Schanz,
in der Sunne Glanz,
woni Sinn und Auge ha,
lacht's mit nit so lieblig a
bis go Sante Hans.
's Seilers Rädli springt;
los,
der Vogel singt.
Summervögel jung und froh
ziehn de blaue Blueme no.
Alles singt und springt.
Kommentar:
Buebe-Kamisol = Knabenhemd
Sante Hans = Quartier St.Johann
Sailers Reedli = Rad des Seilers
Summerveegeli = Schmetterling
Johann Peter Hebel (1760 - 1826), um 1806
Textunterlegung: bei Johann Jakob Schäublin (1822 - 1901) 1884
hier kann man auch ein wenig reinhören:
home.datacomm.ch/hb9abx/zbasel.mp3
der text ist ein wenig anders:
1.
Z'Basel an mym Rhy,
Jo, dert mecht i sy!
Weiht nit d'Luft so mild und lau
Und der Himmel isch so blau
|:An mym liebe, an mym liebe Rhy.:|
2.
Uf der Basler Pfalz
Alle Lyte gefallt's.
O, wie wechsle Berg und Tal,
Land und Wasser iberal
|: Vor der Basler, vor der Basler Pfalz! :|
3.
Wie ne freie Spatz,
Uffem Petersplatz
Flieg i um und 's wird mer wohl
Wie im Buebekamisol,
|:Uffem Peters-, Uffem Petersplatz.:|
4.
Uf der breite Bruck
Fir si hi und z'ruck
Nai, was seht me Herre stoh,
Nai, was seht me Jumpfere goh,
|: Uf der Basler, uf der Basler Bruck! :|
5.
Uf der griene Schantz
In der Sunne Glanz,
Won i Sinn und Auge ha,
Lacht's mi nit so lieblig a,
|: Bis go Santi-, bis go Santi-Hans. :|
6.
's Seilers Redli springt;
Los, der Vogel singt,
Summervegeli jung und froh
Zieh'n de blaue Blume no,
|: Alles singt und, alles singt und springt. :|
7.
Und e bravi Frau
wohnt der ussen au.
Gäb ech Gott e frohe Muet,
nähm ech Gott in treui Huet
|: liebi Basler, liebi Basler Frau. :|
viele liebe grüsse von shelley :wave: