Zwangsarbeit zum Nulltarif bei Versandapotheke Sanicare

Hallo an alle,
Report Mainz berichtete über die Praxis der dt. Arbeitsämter . ähm Agenturen, Hartz IV-Empfänger über viele Monate an Firmen zum Nulltarif auszuborgen. Das nennt sich dann offiziell "Praktikum". Die Firmen zahlen nichts. Sollte der Hartz IV-Empfänger sich weigern die Arbeit zu erledigen, wird ihm die Leistung um 30 % gekürzt. Was das bei den Hartz-IV-Sätzen heißt, sollte klar sein. Das ist die moderne Form der Zwangsarbeit.
Das ist, wie Report Mainz klar stellte, selbst unter der gegenwärtigen Gesetzeslage rechtswidrig. Firmen und Ämter handeln jedoch weiter nach dem Motto: illegal, scheißegal.

Einer der großen Ausbeuter ist die Versandapotheke Sanicare. Laut Bericht beschäftigte sie 124 Hartz-IV-Praktikanten zum Nulltarif. Die Apo wirbt auf ihrer Website mit "bis zu 50 % Ersparnis". Indem sie den Zwangsarbeitern kein Geld zahlen, können sie die Preise der Konkurrenz unterbieten.
So bereichern sie sich am Leid der Langzeitarbeitslosen, die oft auch chronisch Kranke sind.

Mit solchen Verbrechern werde ich jedenfalls keine Geschäfte mehr machen. :schlag:

Alles Schall und Rauch: Moderner Sklavenhandel in Deutschland

Hallo Rudi,

danke für den Bericht! Das ist ja erschütternd. Ja, die Sklaverei hat heutzutage wieder Konjunktur. Und der unaufgeklärte Verbraucher macht brav mit, teils aus Unwissenheit, teils aus Bequemlichkeit, teils aus anderen Gründen... Ich gehe ja nicht mehr in diese Saniplus und Sanicare-Apotheken, die meines Wissens auch zu diesen großen Klinikketten gehören. Aber in Ballungszentren sind diese eben auch größtenteils in großen Einkaufszentren angesiedelt, und vor Feiertagen ist dort immer der Teufel los! Alles was gerade noch so eben laufen kann, wartet dort brav auf seine Kassenrezepte...

Moderne Sklaverei gibt es heutzutage aber wieder vielerorts, z.B. auch in vielen Zeitarbeitsfirmen und auch in großen Bekleidungsketten wie Zara, H&M, usw., die Kleidung zu Tiefstpreisen anbieten, aber dafür MA im In- und Ausland ausbeuten. Aber auch hier macht der Verbraucher das Spiel brav mit. Geh mal am Wochenende in einen H&M, falls Du es schaffst dort reinzukommen... Aber auch viele andere "international operierende" Großunternehmen sind wohl letztlich nichts anderes wie moderne Sklavenhalter und -treiber...

Soll natürlich kein Entschuldigung für diese Pharmaausbeuter sein!!!

Hallo Rudi,
Du beziehst Dich auf einen Beitrag aus August 2007, meinste nicht es handelt sich um "Olle Kamelle"? Übrigens ist Report Mainz auch bekannt für seine üble Recherche-Methoden und seine oft nicht sehr seriöse Berichterstattung. So ganz unreflektiert würde ich das daher nicht stehen lassen. Menschen mit geringer oder veralteter Qualifizierung in Arbeit zu bringen, ist schwierig – noch dazu, wenn sie schon seit Jahren arbeitslos sind. Die Qualifizierung im Betrieb, zugegebener Maßen zum Hartz 4-Satz, und nachher die Chance auf eine feste Anstellung, ist doch besser als arbeitslos bleiben?
Viele Grüße
Sonne77

Sonne77 schrieb:

Menschen mit geringer oder veralteter Qualifizierung in Arbeit zu bringen, ist schwierig – noch dazu, wenn sie schon seit Jahren arbeitslos sind. Die Qualifizierung im Betrieb, zugegebener Maßen zum Hartz 4-Satz, und nachher die Chance auf eine feste Anstellung, ist doch besser als arbeitslos bleiben?

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Deine Äußerungen erscheinen mir wie der blanke Hohn. Hier wurde nicht ausgebildet, hier wurde handfest ausgebeutet. Das ist nicht besser als arbeitslos zu bleiben, denn wenn diese Sklaven nicht zur Verfügung stehen, müssen die Herren Sklavenhalter andere Bedingungen der Arbeit bieten.

Rudi Ratlos schrieb:

Hallo an alle,
Report Mainz berichtete über die Praxis der dt. Arbeitsämter . ähm Agenturen, Hartz IV-Empfänger über viele Monate an Firmen zum Nulltarif auszuborgen. Das nennt sich dann offiziell "Praktikum". Die Firmen zahlen nichts. Sollte der Hartz IV-Empfänger sich weigern die Arbeit zu erledigen, wird ihm die Leistung um 30 % gekürzt. Was das bei den Hartz-IV-Sätzen heißt, sollte klar sein. Das ist die moderne Form der Zwangsarbeit.
Das ist, wie Report Mainz klar stellte, selbst unter der gegenwärtigen Gesetzeslage rechtswidrig. Firmen und Ämter handeln jedoch weiter nach dem Motto: illegal, scheißegal.

Einer der großen Ausbeuter ist die Versandapotheke Sanicare. Laut Bericht beschäftigte sie 124 Hartz-IV-Praktikanten zum Nulltarif. Die Apo wirbt auf ihrer Website mit "bis zu 50 % Ersparnis". Indem sie den Zwangsarbeitern kein Geld zahlen, können sie die Preise der Konkurrenz unterbieten.
So bereichern sie sich am Leid der Langzeitarbeitslosen, die oft auch chronisch Kranke sind.

Mit solchen Verbrechern werde ich jedenfalls keine Geschäfte mehr machen. :schlag:

Alles Schall und Rauch: Moderner Sklavenhandel in Deutschland

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Hmm, wieso zum Nulltarif!?
Die könnten doch wenigstens die "üblichen" 2 EUR auf die Stunde zahlen (lassen).