Instinkt von Tieren; Kommunikation zu Pflanzen

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Wissen und Infos - Rund um den Hund

Das ist eine lange Liste von Pflanzen, die Hunden gar nicht bekommen. Viele davon sollten auch Menschen lieber nicht essen.

Wie ist das eigentlich: haben Hunde und Tiere überhaupt einen sicheren Instinkt dafür, was ihnen bekommt oder müssen sie das irgendwie lernen?

Gruss,
Uta
 
Gefährliche Wildpflanzen für Hunde

Hallo Uta,

Danke für das reinstellen der Liste :)

Wie ist das eigentlich: haben Hunde und Tiere überhaupt einen sicheren Instinkt dafür, was ihnen bekommt oder müssen sie das irgendwie lernen?

Ich denke, sie besitzen dieses Wissen schon oder wenigstens Teilweise. Ich habe schon mehrmals beobachtet wie Hunde sich genau aussuchen was sie vom Grünen knabbern möchten. Zum beispiel die junge Blätter von Brennnessel.Und wenn sie Gras fressen, sogar ganz gezielt suchen nach bestimmten Grassorten in einer Grasfläche. :)
Eine bestimmte Pflanze im Teich meiner Eltern wurde schon von mehrere Hunde regelmässig angeknabbert.

In der Zeit dass das Fell gewechselt wird haben manche Hunde eine Vorliebe zu bestimmten Planzenwurzeln (die im Wald ausgegraben werden). Herrchen oder Frauchen denkt meistens dass er da bloß Erde frisst.

Ich kenne auch ein Hund der bestimmte Pilze gerne frisst, da ist auch noch nie was schief gegangen. Ob das auch instinkt ist, keine ahnung, es ist noch nie schief gegangen. Ich weiss nur das der Hund so oder so sehr Gfrässig ist, manchmal auch Papier frisst. Vielliecht, oder eher wahrscheinlich fehlt es da an etwas in dem Futter was er bekommt. Papier wird gefressen wenn es mangelt an pflanzliches im Futter.

Ich denke aber dass manche Hunde ihren "Instinkt" teilweise verloren haben. Hund lebt ja auch schon 14.000 Jahre mit Mensch.

Gefährlich wirds wenn ein Hund sich plötzlich sehr schlecht oder krank/übel fühlt (kann z.B. auch durch Medikamente die er bekommt ausgelöst werden) und unbedingt ein Brechreiz bei sich auslösen möchte. Dann essen sie wirklich alles was vorhanden ist, von Socken bis zu Handy's (erzählte mir mal ein Tierarzt) wenn es keine Pflanzen in der Nähe gibt, und wenn es Pflanzen gibt, wird wahrscheinlich ohne weiteres dem Gegessen was gerade da ist, auch giftiges!

Wenn ein Hund krank ist und oder stark übel darf man ihm nicht unbeaufsichtigt hinaus gehen lassen, da es die Gefahr gibt dass etwas gefressen wird was nicht gut ist.

Welpen können experimentell auch mal Pflanzen fressen die giftig sind, aber bei Welpen gilt generell das man sie nicht unbeaufsichtigt alleine lässt, es sei denn in ein Welpensicheres abgezauntes teil vom Zimmer oder Garten.

Freue mich auf weitere Meinungen in dieser Thread :)

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Gefährliche Wildpflanzen für Hunde

Hallo Kim, :)

habe bei unserem Hund die gleichen Beobachtungen und Erfahrungen gemacht wie Du sie beschreibst. Sie frisst auch regelmäßig Grünzeug (besonders auch Gras) und scheint sich dort ganz bestimmte Halme auszusuchen. Außerdem frisst sie auch Beeren (Stachelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren), die sie dann aber teilweise gleich wieder erbricht. Ich denke mit dem Beerenfressen will sie aber nur den Vögeln im Garten etwas "demonstrieren", ;) dass sie der "Chef" ist oder sowas. Mit den Amseln gibt es nämlich immer wieder Revierstreitigkeiten (u.a.). Auch mit den Igeln trägt sie immer irgendwelche Kämpfe aus. :D

Aber ich denke Hunde halten sich beim Fressen des Grünzeugs auch immer genau an die Regel, die der Kräuterführer erklärt hat, nämlich dass man nie zuviel von nur einem einzigen Kraut essen sollte, sondern immer nur eine relativ geringe Menge ein und desselben Krauts. Dann ist es auch nicht so schlimm, falls sie mal etwas, ab bestimmten Dosen womöglich Giftigeres erwischen sollten... Ich denke Hunde haben trotz allem immer noch einen tausend mal besseren Instinkt und ein besseres Gespür dafür, was ihnen gut tut, als wir Menschen!
 
Gefährliche Wildpflanzen für Hunde

Hallo Binnie,

Aber ich denke Hunde halten sich beim Fressen des Grünzeugs auch immer genau an die Regel, die der Kräuterführer erklärt hat, nämlich dass man nie zuviel von nur einem einzigen Kraut essen sollte, sondern immer nur eine relativ geringe Menge ein und desselben Krauts.
Ja, genau so habe ich es auch beobachtet! Meistens sind es ja nur einige Blätterchen. Schön das Du es hier schreibst.:)

(Ausgenommen ja Hunde denen es plötzlich schwer übel ist).

Dann ist es auch nicht so schlimm, falls sie mal etwas, ab bestimmten Dosen womöglich Giftigeres erwischen sollten... Ich denke Hunde haben trotz allem immer noch einen tausend mal besseren Instinkt und ein besseres Gespür dafür, was ihnen gut tut, als wir Menschen!
:D Dir völlig zustimme!

Wo Du Beeren erwähntest, Brombeeren, aber nur die reife, sind bei manche Hunde auch sehr beliebt, auch da werden meine Beobachtungen nach meistens nur einige gegessen, vorsichtig mit den Lippen gepflückt - ich denke so wird gleich die Reifegrad dann noch extra überprüft... :rolleyes: :)

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Gefährliche Wildpflanzen für Hunde

Hallo Ihr Drei,

danke für dieses sehr interessante Thema. :)

Die Gedanken, die mir zur Frage des Instinkts gekommen sind, bzw. wie Hunde - und andere Tiere - Pflanzen die ihnen gut tun von solchen die ihnen schaden, unterscheiden - gehören hier vielleicht eigentlich gar nicht her. Von daher kann dieser Beitrag gerne verschoben werden.

Ich frage mich, ob hier wirklich "nur "Instinkt" eine Rolle spielt, wobei es sicher darauf ankäme zu bestimmen, was genau man damit meint. Instinkt ? Wikipedia.

Bei mir ist der Gedanke aufgetaucht, dass es vielleicht damit zusammenhängt, wie gut die Pflanze und das Tier miteinander kommunizieren können. Oder eben nicht. Ob sich die Pflanze gegenüber dem Tier als (in bestimmten Dosen) gefährlich offenbart oder nicht und ob das Tier diese Signale wahrnehmen bzw. "verstehen" kann.
Leicht eingängig ist mir, dass Tiere, die einem bestimmten Lebensraum entstammen, die "Sprache fremder Pflanzen" nicht verstehen, bzw. deren Signale nicht sinngemäß umsetzen können.

(Andererseits sind von der Besiedelung Madagaskars, das ja eine ganz eigene und auf dem afrikanischen Kontinent unbekannte angestammte Flora besitzt, Überlieferungen bekannt, dass sogar die Menschen sofort wussten welche Pflanzen für sie hilfreich oder zumindest unschädlich und welche gefährlich waren. Also dass sogar Menschen in der Lage sein können, die entsprechenden Signale wahrzunehmen. - Aber das nur am Rande ;)).

...Zu diesen Abwehrstoffen zählen zum Beispiel alle Pflanzengifte. Strychnin, Atropin oder hochwirksame Pfeilgifte sind also auch sekundäre Pflanzenstoffe.

Mit anderen Substanzen schützen sich Pflanzen ebenfalls vor Feinden, wenn auch subtiler als mit Giften....
....Wissenschaftler sprechen hier von "chemischen Pflanzensprachen". Seit Jahrzehnten versuchen sie diese Sprachen zu entschlüsseln. Eine Arbeitsgruppe der Freien Universität Barcelona widmet sich den Terpenoiden, einer Stoffklasse der viele pflanzliche Duftstoffe angehören. Der Leiter, Josep Penuelas meint: "Terpenoide sind eine der vielfältigsten chemischen Sprachen im Netzwerk der Kommunikation zwischen Pflanzen und anderen Organismen". Da Terpenoide aus Modulen von fünf Kohlenstoffatomen aufgebaut sind, entsteht durch Kombination eine ungeheure Vielfalt von Strukturen, oder "Worten", um im Bild zu bleiben. Ein Teil der Terpenoid-Worte sind allen Pflanzen gemeinsam. Daneben gibt es aber auch "Dialekte", die charakteristisch sind für jede Pflanzenfamilie und jede Art.

Auch andere Stoffklassen wie die Flavonoide eignen sich als Sprache. Viele gelbe, rote und blaue Farbstoffe in Pflanzen sind Flavonoide. Dazu Penuelas: "Pflanzen unterscheiden sich also nicht so sehr von Tieren in der Art ihrer Kommunikation untereinander und mit andersartigen Organismen; sie besitzen Sprachen mit Worten und Botschaften."....
DeutschlandRadio Berlin - Mahlzeit - Geheimbotschaften am Stiel

Jetzt stellt sich für mich die Frage, wie ein Tier diese "Botschaften" aufnimmt, verarbeitet und umsetzt. und was beim "verstehen" oder auch "Nichtverstehen" die entscheidende Rolle spielt.

So weit meine Gedanken dazu!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Gefährliche Wildpflanzen für Hunde

Das sind ja hochinteressante Gedanken, Leon.

Offensichtlich gibt es eine Kommunikation zwischen Pflanzen und Tieren:


Wenn eine Tomate von einer Raupe angegriffen und verletzt wird, dann beginnt sie sich zu wehren und bildet zum Beispiel Toxine gegen die Raupe. Die verletzte Tomatenpflanze tut aber noch mehr: Sie sendet einen SOS-Duftstoff aus und warnt damit andere Tomatenpflanzen in der Umgebung, damit diese auch Abwehrstoffe zu bilden beginnen. ForscherInnen kennen dieses SOS-Signal inzwischen: es sind Methyljasmonate, die zum Beispiel auch in Parfums verwendet werden. Bei Experimenten an der Washington State University musste Forschungsleiter Bud Ryan seinen Forscherinnen vorschreiben, im Gewächshaus kein Parfum zu gebrauchen - das hätte die Tomaten verwirrt.
Das Kommunizieren mit Duftstoffen kann noch komplexer sein. Im Sommer 2004 habe ich Ted Turlings von der Universität Neuchâtel (französische Schweiz) interviewt, der ein kompliziertes Dreiecksverhältnis zwischen einer Maispflanze, einer Raupe und einer kleinen Schlupfwespe untersucht: Wenn die Raupe (Spodoptera exigua Hübner) eine Maispflanze befällt und an einem Blatt zu fressen beginnt, dann kommt bald ein natürlicher Feind dieser Raupe angeflogen: Eine Schlupfwespe der Gattung Cotesia marginiventris. Sie legt ihre Eier in die Raupe, die den Schlupfwespenlarven dann als Nahrungsquelle dient. Doch woher weiss die Schlupfwespe kurze Zeit nach Angriff der Raupe, wo sie gute Beute findet? Daran hat Ted Turling und seine Gruppe die letzten 15 Jahre geforscht. Denn die Raupe ist recht unscheinbar und auch geruchlos - sie selber zieht die Wespe kaum an.......
Die Erinnerung der Pflanzen | GeN

Da wird auch geschrieben "Bäume schwatzen mit Bäumen" :)...

Grüsse,
Uta
 

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Hallo
Interessantes Thema.
Im obigen Link fand ich das hier
Pflanzen lernen und erinnern sich
Einige WissenschaftlerInnen gehen noch einen Schritt weiter und postulieren: Pflanzen können auch lernen, sich erinnern und sie können vorausplanen. Dazu drei Beispiele:
Pflanzen können sich aus der Qualität des Lichtes über die Stellung ihrer Nachbarn informieren, bevor sie von diesen effektiv beschattet werden. Das von der Nachbarpflanze reflektierte Licht gibt ihnen diese Information. So können sie sich bereits frühzeitig auf die Anwesenheit der Nachbarpflanzen einstellen. Sie reagieren also nicht erst dann, wenn sie bereits beschattet sind; sie können Informationen verarbeiten, die die zukünftige Verfügbarkeit von Licht betreffen, quasi vorausplanend also.
Wenn die Wurzeln einer jungen, wachsenden Pflanze einer niedrigen Salzkonzentration ausgesetzt werden, dann kann die Pflanze später in Salzkonzentrationen überleben, die normalerweise tödlich für sie wären. Die Erfahrung der Wurzel wird auf die ganze Pflanze übertragen: Die junge Pflanze lernt, sich an eine Salzlösung anzupassen. Die Pflanze erinnert sich Monate oder Jahre später an diese Erfahrung und kann darum in hohen Salzkonzentrationen überleben.
Ein Beispiel von vorausplanendem Verhalten von Pflanzen nennt Anthony Trewavas von der Universität Edinburgh: Die auch in Europa vorkommende Quendelseide Cuscuta ist eine Schlingpflanze, die von andern Pflanzen schmarotzt. Sie geht dabei sehr wählerisch und berechnend vor. Wenn sie eine potentielle Wirtspflanze mit ihren Saugnäpfchen das erste Mal berührt, tut sie es nur, um zu erkunden, wie ergiebig die Wirtspflanze ist. Verläuft die Erkundung negativ, sucht die Quendelseide weiter. Ist das Resultat positiv, windet sie sich um die Wirtspflanze, bildet Sprosse, dringt mit diesen in die Pflanze ein und schmarotzt von ihren Nährstoffen und vom Wasser.


Ist sehr erstaunlich, wie sich in der Natur alles an das Leben anpasst und Ueberlebensmechanismen bildet.
Etwas was wohl aktuell die Menschen besiedelt sind ja die Borrelien, die Meister in der Anpassung wurden.
Könnte es sein, dass der Mensch durch sein Manipulieren die ganzen Systeme der Natur durcheinander brachte/bringt, was da so "perfekt" miteinander kommunizierte ?
Wo will der Mensch hin mit diesem Verhalten, wäre es nicht an der Zeit, dass er sich in das "Grosse Ganze" einbettet ?

LG KARDE
 
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