Bodo
Hallo.
Im Iran wurde ein Urteil gesprochen, welches dem Opfer gestattet,
seinem Täter das Selbe anzutun wie er ihm antat. Ist das mit Recht
und Rechtsprechung vereinbar, oder ist diese Art der Sühne brutale
Vergeltung und mutet alttestamentarisch an? Was meint Ihr?
HGB
Im Iran wurde ein Urteil gesprochen, welches dem Opfer gestattet,
seinem Täter das Selbe anzutun wie er ihm antat. Ist das mit Recht
und Rechtsprechung vereinbar, oder ist diese Art der Sühne brutale
Vergeltung und mutet alttestamentarisch an? Was meint Ihr?
Die Iranerin Ameneh Bahrami ist das Opfer eines verschmähten Mannes.
Einem Mann, der wegen der Abweisung durch Ameneh in seiner Ehre gekränkt
wurde. Er rächte sich auf fürchterliche Weise, schüttete ihr vor fünf Jahren
einen Krug Schwefelsäure ins Gesicht.
Ameneh Bahrami ist seither blind. Mehrere komplizierte Augen- und Gesichts-
Operationen hat sie in Spanien hinter sich. Nach iranischem Recht darf sie
ihrem Peiniger die selben Schmerzen zufügen, darf ihm das Augenlicht nehmen.
Bahrami spricht nun erstmals über den Tag der Vergeltung. Gegenüber der
«Bild» sagt sie: «Er wird betäubt vor mir liegen. Ich werde nach seinen Augen
tasten und ihm dann mit einer Pipette 20 Tropfen Säure in jedes Auge träufeln.»
Am 15. April wird Bahrami in den Iran zurückfliegen. Sie werde Jeans tragen,
ein Shirt, darüber den Tschador. Begleitet wird sie von ihrer Mutter und ihren
Freunden – ihr Vater will die Rache nicht mit ansehen.
Ihr Peiniger wird am Tag der Vergeltung von den Gefängnisbeamten in
Vollnarkose gesetzt. Angebunden an eine Trage wird er sich nicht wehren
können. Bahrami wird mit Unterstützung eines Arztes – der hebt die Lider des
Mannes – ihre Rache vollziehen.
Die Iranerin ist unbarmherzig. Sie will dem Mann seine gesamte Sehkraft
nehmen. «Er hat mich vor Gericht verhöhnt. Jetzt winselt er um Gnade, dass
ich ihm wenigstens ein Auge lasse. Aber dafür ist es nun zu spät.» (num)
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