Herzlichen Glückwunsch, Adriano!

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hallo!

ein außergewöhnlicher mensch wird 70!

Am Sonntag nun wird Adriano Celentano siebzig Jahre alt. „Il Molleggiato“, den „Federnden“, nennen sie ihn seines weichen, tänzelnd-geschmeidigen Bühnenganges wegen, aber dass der gebürtige Mailänder vor seinem Alter oder vor irgendjemandem in die Knie gehen würde, ist nicht zu erwarten. „Rebellieren“ werde er weiterhin, sagte der Sänger erst am Freitag in einem seiner raren Interviews, „gegen jene, die nur ihre eigenen Interessen verfolgen, gegen die Machtpolitik, gegen die niedrigen Löhne der Arbeiter“.

Begonnen hatte Celentanos Karriere in den fünfziger Jahren, als der Sohn apulischer Gastarbeiter, der Schulabbrecher und Uhrmacherlehrling in einem Mailänder Kino den amerikanischen Rock'n'Roll kennen lernte. Seine Band trat mit beträchtlichem Erfolg schon 1957 beim ersten italienischen Rock-Festival überhaupt auf, und als Celentano neben seiner musikalischen Begabung auch noch sein Talent für den Slapstick entdeckte, war in ihm der Bühnenkünstler schlechthin geboren.

1960 lud ihn Federico Fellini ein, als römischer Salon-Rocker in „La Dolce Vita“ aufzutreten; da spielte Celentano sich praktisch selbst. Eigene Filme folgten, Komödien und Ulkstreifen vor allem: „Ein seltsamer Typ“, „Yuppi Du“, „Der große Bluff“, „Gib dem Affen Zucker“ und viele andere.


Und dann 1968, der Hit schlechthin. Vito Pallavicini dichtete, Paolo Conte schrieb die Musik mundgerecht exakt für Adriano Celentano – und dieser sang, erkältet, wie er gerade war; das verlieh seiner Stimme dieses ganz besondere Timbre. So entstand „Azzurro“. Es ist bis heute die inoffizielle italienische Nationalhymne geblieben.

Hinter Celentanos Erfolg stecken natürlich eine geradezu industrielle Ideenschmiede, ein perfektes Marketing und gefürchtet-knallharte Vertragsverhandlungen. Es handelt sich um eine nach außen so gut wie geschlossene Festung, sie nennt sich „der Clan“. Herr im Haus ist nicht allein Celentano, der intern durchaus als „Despot“ gilt, sondern vor allem seine Frau, die Schauspielerin Claudia Mori. Seit mehr als 43 Jahren sind die beiden verheiratet – auch dies eine Langzeitkonstante im Leben Celentanos. Und eine recht seltene unter Spitzenstars.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.01.2008)
 
Also man kann mich ja für geschmacklos halten. Aber einige seiner Filme fand ich als Jugendlicher richtig witzig!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
er war schon cool, als noch niemand die bedeutung des wortes verstanden hat. und ist es bis heute geblieben.

und er sch.... auf das esteblishment, cool!
 
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