Schüleressen, unverkaufte Ware:es wird viel zu viel weg geworfen

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Im REFOWAS-Teilprojekt zur Schulverpflegung gibt es bereits erste Ergebnisse:
Die Messung und Analyse von Speiseresten an elf Ganztagsschulen ergab, dass rund ein Viertel der produzierten Essensmengen entsorgt werden. Hochgerechnet auf alle deutschen Ganztagsschulen entspricht dies rund 29.000 Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr oder umgerechnet 22 Kilogramm pro Ganztagsschüler. Monetär summieren sich diese Abfälle auf rund 57,8 Mio. Euro Wertverlust.
Die Höhe der Lebensmittelabfälle hängt stark vom Standort und der Struktur der jeweiligen Schulen, Küchen und Caterer ab. Selbst vergleichbare Schulen weisen sehr unterschiedliche Abfallquoten auf. Woran liegt das? Schulküchen und Caterer können die entstehenden Lebensmittelabfälle häufig nicht einschätzen und haben kaum Überblick über deren Art, Menge und Wert. Auch die genaue Zahl der Verpflegungsteilnehmer ist nur selten bekannt, so dass in der Folge sicherheitshalber zu große Speisemengen produziert werden. Frank Waskow von der Verbraucherzentrale NRW konstatiert: „Wenn man Lebensmittelabfälle in der Schulverpflegung spürbar reduzieren will, muss man die einzelnen Akteure mit ins Boot holen und schulspezifische Maßnahmen entwickeln.“
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https://www.thuenen.de/de/infothek/...6/schulessen-ein-viertel-landet-in-der-tonne/

Ich finde diese Zahlen "eindrucksvoll" und schlimm. Es müßte doch eigentlich möglich sein, wesentlich genauer zu planen, damit nicht solche Mengen an Abfällen zustande kommen?
Liegt diese schlechte Planung evtl. daran, daß die Schulen nicht wirklich betriebswirtschaftlich an die Schulverpflegung heran gegangen sind sondern eher unbedarft, weil das ja nicht unbedingt ein Schulthema war? Sind Schulen zu wenig in der passenden Planung unterstützt worden? Ist die Planung deshalb nicht interessant, weil das Geld keine Rolle spielt?

schuleplusessen: Qualitätsstandard

Abgesehen von Hygiene-Vorschriften, die evtl. die Weitergabe von nicht gegessener Schulverpflegung verbieten, gibt es noch ein Hindernis bei der Weitergabe, z.B. an die TAFELn:
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In Deutschland unterliegen auch Sachspenden an gemeinnützige Organisationen der Umsatzsteuer. Bemessungsgrundlage sind die Herstellungskosten der Lebensmittel, die das Finanzamt mit der Hälfte des Verkaufspreises angesetzt hat. „Die Gesetzeslage kann offenbar so ausgelegt werden, dass die Vernichtung der Lebensmittel steuerlich günstiger behandelt wird als deren Spende für wohltätige Zwecke. Dies ist bedauerlich, da es das soziale Engagement der Unternehmen im Landkreis lähmt und den Bedürftigen nicht zugutekommt“, betonte Birk.
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Lebensmittel: Wegwerfen ist billiger als Spenden | Südwest Presse Online

Ich weiß z.B. von einer Bäckerei-Kette im Münchner Umland, daß die ihre nicht verkauften Brote und Semmeln wegwerfen und nicht - wie früher - an soziale Organisationen geben. Früher wurden diese "Abfälle" auch an Schweinemäster gegeben, was angeblich heute nicht mehr erlaubt ist ...

Grüsse,
Oregano
 
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