Der Eid des Hippokrates/Ärztegelöbnis

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Der Eid des Hippokrates (Hippokrates - Onmeda: Medizin und Gesundheit):

Zitat: „(1) Ich schwöre und rufe Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen an, daß ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Fähigkeit und nach meiner Einsicht erfüllen werde.
Ich werde den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterhalt teilnehmen lassen, ihm, wenn er in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen, ohne Entgelt und Vertrag. Und ich werde an Vorschriften, Vorlesungen und aller übrigen Unterweisung meine Söhne und die meines Lehrers und die vertraglich verpflichteten und nach der ärztlichen Sitte vereidigten Schüler teilnehmen lassen, sonst aber niemanden.
(2) Ärztliche Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.
(3) Auch werde ich niemandem ein tödliches Mittel geben, auch nicht, wenn ich darum gebeten werde, und werde auch niemanden dabei beraten; auch werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel geben.
(4) Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.
(5) Ich werde nicht schneiden, sogar Steinleidende nicht, sondern werde das den Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben.
(6) In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewußten Unrecht und jeder Übeltat, besonders von jedem geschlechtlichen Mißbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven.
(7) Was ich bei der Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgang mit Menschen sehe und höre, das man nicht weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren.
(8) Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich Ansehen bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil.“
....
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Medizingeschichte(n): Medizinische Ethik – Der Eid des Hippokrates" (18.08.2006)
---------------------------------------------------------------------

Dieser Eid wird nicht mehr abgelegt. Er ist ersetzt worden durch das "Ärztegelöbnis":


Genfer Ärztegelöbnis

Im Zeitpunkt meines Eintritts in den ärztlichen Beruf verpflichte ich mich feierlich, mein
Leben dem Dienste der Menschheit zu weihen.
Ich werde meinen Lehrern die schuldige Achtung und Dankbarkeit wahren.
Ich werde meinen Beruf gewissenhaft und würdig ausüben.
Die Gesundheit meines Patienten wird meine erste Sorge sein.
Ich werde das Geheimnis dessen, der sich mir anvertraut, wahren.
Mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln werde ich die Ehre und die stolzen
Überlieferungen des Ärzteberufes aufrechterhalten.
Meine Kollegen sollen meine Brüder sein.
Ich werde es nicht zulassen, daß sich religiöse, nationale, rassische Partei- oder
Klassengesichtspunkte zwischen meine Pflicht und meine Patienten drängen.
Ich werde das menschliche Leben von der Empfängnis an bedingungslos achten.
Selbst Drohungen werden mich nicht dazu bringen, meine ärztlichen Kenntnisse entgegen den
Pflichten der Menschheit anzuwenden.
Ich gelobe dies feierlich, frei und auf meine Ehre.


Das "Genfer Gelöbnis", auch als „Serment d'Hippocrate, Formule de Geneve“ bezeichnet, wurde
1948 vom Weltärztebund in Genf formuliert und bildet - leicht modifiziert - seit 1950 die Präambel für
die Berufsordnungen der einzelnen deutschen Ärztekammern.
www.rzuser.uni-heidelberg.de/~g47/bauergnf.pdf


Uta
 
Moin Uta,

für mich klingt das nach schönen Worten - schade nur das sie zumindest in Deutschland keinerlei Wert haben.

Die Gesundheit des Patienten spielt nur eine untergeordnete Rolle - ganz besonders bei bestimmten Krankheiten. Man schaue sich nur mal an wie "gut" :rolleyes: Allergiker versorgt werden, besonders in und nach Notfällen. Und bei einigen anderen Erkrankungen sieht es genauso mies aus.

Leider sieht die Realität anders aus, wie die Theorie. Obwohl ich zugebe das die Theorie wirklich gut klingt. Wär schön wenn sie wieder Einzug in die Arztpraxen und Krankenhäuser finden würde.

Liebe Grüße,
Cailly
 
Ich glaube, das Thema ist viel zu wichtig, um es gleich wieder unter die Bewußtseinsschwelle sinken zu lassen. Also versuche ich es nochmal hervorzuheben. Gruß, Horaz
 
Genfer Ärztegelöbnis

Im Zeitpunkt meines Eintritts in den ärztlichen Beruf verpflichte ich mich feierlich, mein
Leben dem Dienste der Menschheit zu weihen.
Ich werde meinen Lehrern die schuldige Achtung und Dankbarkeit wahren.
Ich werde meinen Beruf gewissenhaft und würdig ausüben.
Die Gesundheit meines Patienten wird meine erste Sorge sein.

Ist es nicht sehr bezeichnend, dass dies
Ich werde meinen Lehrern die schuldige Achtung und Dankbarkeit wahren.
vor diesem
Die Gesundheit meines Patienten wird meine erste Sorge sein.
steht?

Die alte zünftige Struktur kommt in der Originalform noch unverfälscht zum Ausdruck:
Ich werde den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterhalt teilnehmen lassen, ihm, wenn er in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen, ohne Entgelt und Vertrag. Und ich werde an Vorschriften, Vorlesungen und aller übrigen Unterweisung meine Söhne und die meines Lehrers und die vertraglich verpflichteten und nach der ärztlichen Sitte vereidigten Schüler teilnehmen lassen, sonst aber niemanden.

Worum geht es zentral? Um das Exklusiv-Erhalten von Kenntnissen.
Macht- und finanzielle Interessen dahinter.

Weiterlesen? Z.B. Heinz Goerke: Arzt und Heilkunde, 1998 Parkland Verlag, Köln
 
Hallo Hakushi,

hast du mal von Julius Hackethal den "Meineid des Hippokrates" gelesen. Als Buch nicht ganz geglückt, aber sich intensiv mit der Problematik auseinandersetzend?
Dass Achtung und Dankbarkeit den Lehrern gegenüber als wichtiger als die Gesundheit der Patienten eingestuft werden, ist zwar ehrlich, aber bezeichnend und eine Frechheit dazu.

Viele Grüße, Horaz
 
hallo Horaz,
ich kenne fast alles von Hackethal und schätze es sehr. Was ich oben schrieb, resultierte aus dieser Lektüre.
Übrigens würde ich, was er zur Prostata und zu Urologen schrieb, jedem Mann WÄRMSTENS ans Herz legen. Statt PSA-Werte und sonem Zeugs.
Was Du als Frechheit bezeichnest, dem schließe ich mich vollinhaltlich an.
Interessant, dass die das sogar öffentlich tun. Sitzen offenbar sehr fest im Sattel, sonst würden sies verschleiern und immerhin proforma den Patienten an die erste Stelle setzen.
 
Hallo Zusammen,

Zitat aus Genfer Ärztegelobnis:
Ich werde es nicht zulassen, daß sich religiöse, nationale, rassische Partei- oder
Klassengesichtspunkte zwischen meine Pflicht und meine Patienten drängen.

Da Fehlen in dieser Satz doch zwei Punkte! :schock: Die die ja leider in der Praxis jetzt noch am meisten vorkommen.

Da mache ich mal ein "Ratespiel" draus. Ist zwar ein sehr seriöses Thema, und jetzt auch nicht gemeint das jetzt zu was "lustiges" zu machen, aber so wird das Thema mal wieder "hochgehoben" im Blickfeld, und wäre schön wenn mal darüber nachgedacht wird ;), was das wohl sei und warum ich finde dass das Geläubnis (offenbar leider) änderungsbedürftig ist.

Also welche zwei Punkte fehlen Da noch eurer Meinung nach? Eventuell anwesende Ärzte* sind auch herzlich eingeladen zum Antworten :) Das würde mich eigentlich besonderes freuen. ;) (*Auch wenn sie sich natürlich nicht als solches bekannt machen müssen.)

Tipp: Sind sie, die zwei punkte, so üblich/menschlich oder "generell Akzeptiertl" dass sie hier wohl übersehen wurden? :schock: Das hoffe ich doch mal nicht, oder dass es damals so selbstverständlich war sich nicht so zu verhalten und es daher nicht erwähnt wurde, jetzt aber dringend nötig wäre?

Ganz seriös, ich bin der Meinung dass (vielleicht liegt es also auch an der heutigen Zeit) der Genfer Ärztegelobnis dringend ergänzt werden müsste!

Herzliche Grüsse
Kim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Zusammen,

Zitat aus Genfer Ärztegelobnis:


Da Fehlen in dieser Satz doch zwei Punkte! :schock: Die die ja leider in der Praxis jetzt noch am meisten vorkommen.

Da mache ich mal ein "Ratespiel" draus. Ist zwar ein sehr seriöses Thema, und jetzt auch nicht gemeint das jetzt zu was "lustiges" zu machen, aber so wird das Thema mal wieder "hochgehoben" im Blickfeld, und wäre schön wenn mal darüber nachgedacht wird ;), was das wohl sei und warum ich finde dass das Geläubnis (offenbar leider) änderungsbedürftig ist.

Also welche zwei Punkte fehlen Da noch eurer Meinung nach? Eventuell anwesende Ärzte* sind auch herzlich eingeladen zum Antworten :) Das würde mich eigentlich besonderes freuen. ;) (*Auch wenn sie sich natürlich nicht als solches bekannt machen müssen.)

Tipp: Sind sie, die zwei punkte, so üblich/menschlich oder "generell Akzeptiertl" dass sie hier wohl übersehen wurden? :schock: Das hoffe ich doch mal nicht, oder dass es damals so selbstverständlich war sich nicht so zu verhalten und es daher nicht erwähnt wurde, jetzt aber dringend nötig wäre?

Ganz seriös, ich bin der Meinung dass (vielleicht liegt es also auch an der heutigen Zeit) der Genfer Ärztegelobnis dringend ergänzt werden müsste!

Herzliche Grüsse
Kim
Hallo Kim,
also die ökonomischen Gesichtspunkte liegen auf der Hand, aber was wäre Nr. 2 ?

Ich finde übrigens ein Arzt sollte nicht der Menschheit verpflichtet sein, sondern dem jeweiligen Patienten. Sie sind es jedoch eher den Krankenkassen, ihren wahren Auftraggebern. Zudem sind sie von der Pharmaindustrie korrumpiert. Medizinische Behandlung ist halt auch NUR ein Geschäft.
 
Naja, wenn man von der Person Patient ausgeht (in origin. Text "religiöse, nationale, rassische Partei- oder Klassengesichtspunkte"), würde ich vorschlagen:

- Geschlecht
- Alter

Naja, Punkt eins ist sicher besser geworden, aber noch in den 70er, 80er Jahren dachte man ja kranke Frauen müssen nur mal richtig im Haushalt anpacken oder mal ordentlich von ihrem Gatten (oder dem Arzt) begattet werden.

Punkt zwei ist hochaktuell: Wieviele ältere Herrschaft leiden darunter, dass keine Therapie, sondern lediglich Sedierung und Verwaltung angestrebt wird. Andererseits faulen Abertausende vor sich hin und werden gegen ihren Willen am Leben erhalten.

Betrachtet man das Geschehen insgesamt, muss natürlich (wie oben erwähnt) die Ökonomie eine Rolle spielen.
Und der Arbeitgeber, daher eine Ergänzung und zwei Alternativpunkte:

- Arbeitgeber
- Krankenkasse
 
Hallo Kim,

keine so leichte Frage am frühen Morgen ;)! Aber sehr interessant!

Also wenn man schon einzelne Kriterien aufzählen muss und wenn nicht eine Redewendung wie "ohne jegliches Ansehen der Person" ausreicht, dann gehört von meiner Sichtweise her die finanzielle Situation schon konkret angesprochen. Denn es kommt immer wieder vor, auch in Mitteleuropa, dass Menschen unbehandelt bleiben, weil ihnen eine Versicherung fehlt, bzw. das Geld für die Behandlung.
Und die ökonomischen Bedingungen können durchaus von den "sozialen" abweichen.
Dies gilt meiner Meinung nach ganz besonders, wenn man den blick über den "europäischen Tellerrand" hebt und international denkt.

Da es immer mehr chronisch Kranke in den westlichen Gesellschaften gibt, wäre meiner Meinung nach ein Hinweis darauf auch sehr zeitgemäß: so in etwa wie "...ohne Ansehen von Art und Dauer der Erkrankung ..." .

Danke, für die sehr anregende Fragestellung! :)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ja, eine gute Frage, KimS :eek:).

Das Problem liegt aber doch leider nicht nur bei den Ärzten direkt sondern in dem ganzen Apparat begründet, in den sie eingebunden sind:
* Ärzte-Organisation wie der XY-Ärzte-Bund bzw. Heilpraktiker-Verband
* Krankenkassen, Krankenkassen-Oberverwaltung oder wie das heißt
* Länderverwaltungen
* Bundesministerium für Gesundheit
* Finanzministerium

Wenigstens sehe ich so die Abhängigkeiten. Wobei man auch zusätzlich weiß, daß alle diese Einzel-Organisationen auch nicht wirklich unabhängig sind sondern wiederum abhängig von anderen Gruppierungen (Lobby).

Gruss,
Uta
 
Hallo zusammen, :)

Da ist schon ganz was zusammengekommen, danke, und interessant :)

Vor allem auch die beide Punkte von Oli, Alter und Geschlecht.. das war mir noch nicht in Gedanken gekommen, aber auch da gibt es schon noch einiges zu machen.

Vor Allem wenn man da bedenkt, dass die Medizin sich oft immer noch hauptsächlig basiert auf ergebnisse aus Studien mit vor allem Männer. Wenn es um Medikamente geht, aber auch um Diagnostik anhand von Symptomatik. Männer sind nun mal wirklich biologisch andere wesen als Frauen, und eigentlich ist es einigermassen merkwürdig dass in der Medizin Frauen oft auch noch eine auf Männer standardisierte Behandlung erhalten, und dann noch mal nicht geredet von die beispiele die Oli da geschildert hat...

Aber... das war nicht was ich in Gedanken hatte.

Der andere Punkt - Finanzielle oder Ekonomische Interessen, das war indertat auch ein teil des Fehlenden tekstes.

Natürlich soll ein Arzt auch sein Geld verdienen, also geht es mir hier nicht um das Honorar für die Ärztliche behandlung, sondern um alle Finanzielle Interessen die nicht primär mit der normalen Patientbetreung zusammenhangen - Wie z.B. empfang von Gelder (u.A. für Teilnahme an experimentelle Studien bezüglich neue Medikamente (Rudi's Argument auch) oder gewinne die Verbunden sind mit dem Möglichst viel verschreiben von bestimmte Medikamente, ansonsten gibt es indertat auch die finanzielle Interessen verbunden mit Krankenkassen, aber auch Versicherungstechnische, und interessen in Zusammenhang mit Arbeitgeber.

Dass der einfluss von der Pharma-industrie überschätzt wird, das ist denke ich nicht der Fall, eher im Gegenteil. Letzte woche gab es Hierzulande einen ziemlichen aufwand wegen "Korruption" rundum die Gebährmutterhalskrebsimpfung, wobei es sogar zu Hausdurchsuchungen bei Pharmafirmen kam anlässlich einer investigative Fernsehreportage rundum das Thema... Und wenn man da ein bisschen weiter schaut, merkt man dass da einige sehr grosse Einflüsse eigentlich so üblich sind dass fast keiner dadrin mehr was böses sieht... oder sah... :schock: :confused:

Also, ich hätte doch gerne dass wenn ich zum Arzt gehe und er mich diagnostiziert, er nicht dabei denkt, "Ah, ehmm, dabei passt ja auch schön dies und das Mittel-Medikament, noch 3 Patienten, und ich habe mir die Reise in die Bahama's zusammenverdient.... :schock::eek:"


Bleibt ja natürlich noch der "zweite" Punkt... ;)

Herzliche Grüsse,
Kim

PS: Es geht mir nicht darum hier die ganze Ärzteschaft als was Böses darzustellen, aber ich denke dass für diejenigen in dieser Berufsgruppe die es schon betrifft, die die da eigentlich wieder, oder nicht mit als höchste Ziel, das direkte Patienteninteresse handeln, also anders motiviert..., dass dafür dringent "regulation" und "anpassung" benötigt wäre, auch um den Ruf der ganzen Berufsgruppe zu schützen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Zusammen,

Nun ja, als "Zweites" gab es schon einige Vorschläge. Was ich dabei in Gedanken hatte, war: Das der persönliche (berufs)Stolz oder Ehrgeiz nie über das Interesse des Patienten gestellt werden dürfte (das Interesse des Patienten, damit gemeint was die Heilung/Gesundheit betrifft, natürlich).

Ein Thema was manche Ärzte zwar bewusst ist, aber wo es offenbar in der Praxis doch ziemlich oft Probleme gibt die zu lasten des Patienten gehen. Beispiel davon ist u.A. dass Daten zurückgehalten werden, nicht freigegeben werden (obwohl es eine Gesetzliche Pflicht dazu gibt, aber dann sind sie eben einfach verschwunden... ) wenn der Patient darum bittet, z.B. im Rahmen einer Behandlung sonstwo. Oder dass (Beurteilungs)Fehler nicht zugegeben werden, aus Schäm, mit all dessen möglichen Folgen für den Patienten, oder .. oder ... oder....

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Klar kann der Eid des Hippkrates/Ärztegelöbnis eine Rolle spielen.
Was nützt es mir wenn man nur mit der Note 1.x Medizin studieren darf, aber alle sonstigen wünschenswerten Befähigungen außer Art gelassen werden.
1. Was nützt mir ein Arzt mit Eid, der aber ein sogenannter Fachidiot ist und verstaubtes Wissen anwendet.
2. Was nützt mir ein Arzt mit Eid, der aber als Mensch ein "Schwein" ist.

Mir wäre ein Arzt mit der Befähigungsnote von 3.X lieber, der aber auch die sonstigen Befähigungen mitbringt und einsetzt und z.B. nicht die Aufzählung 1&2 vorweist.

"Ein guter Arzt ist für mich jemand, der nicht nur ein umfangreiches medizinisches Fachwissen besitzt, sondern auch einfühlsam und respektvoll auf die Patienten im Hinblick auf ihre Persönlichkeit, ihre Emotionen und ihren psychosozialen Hintergrund eingeht.

Vor 10 Jahren sagte mir mal ein Arzt am Ende: Wenn ich schon sehe wie sie sitzen :eek:
Das ich wegen der akuten Sitzschmerzen dort war, war diesem "Schwein" scheinbar egal.
 
Hallo Mythentor,

Lasst uns das Tier Schwein doch kein Unrecht tun :).

Ich verstehe sehr wohl was Du meinst, ausser dem was Du erwähntest, fehlt es m.E. auch im Wissen über die Grundlagen der Gesundheit, Ernärung und Vitalstoffe sind, glaube ich, wohl in der normalen medizinische Ausbildung nicht wirklich ein grosses Thema...

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Hallo KimS,
da hast du Recht, heute leider noch so aktuell wie vor 20 Jahren.

Übermäßige Blähungen werden heutzutage immer noch von Fachidioten abgetan mit: Dann müssen sie beim Essen weniger reden, dann schlucken sie auch weniger Luft :eek:

Ein Beispiel: Der Darm ist für die Schulmedizin nur ein Thema wenns bereits um das "Schneiden" geht (fünf nach zwölf)
 
Fragt man sich, wie es dazu kommen konnte, daß die praktizierte Medizin sich so weit von den wirklichen Bedürfnissen der Patienten entfernen konnte, ist ein Blick auf die entscheidenden Weichenstellungen aufschlußreich: Zum einen natürlich die Tatsache, daß der Chemiker(!) Louis Pasteur mit seiner Infektionstheorie in der Öffentlichkeit mehr Akzeptanz fand als die Pleomorphismus-Theorie des Antoine Béchamp. Zu der anderen, der faktischen Monopolisierung in den USA als Folge des "Flexner-Reports" schreibt Hans Tolzin in einem Aufsatz über die Polio-Forschung:

...Doch nicht nur beim Polio-Thema war das Institut Meinungsführer,
wie die Universität Wien auf ihrer Webseite vermerkt:

"Das Rockefeller-Institut gilt als der Ort mit den meisten größeren
Durchbrüchen innerhalb der Biomedizin des 20. Jahrhunderts – es
gibt keinen vergleichbaren anderen Platz auf der Welt mit einer
ähnlichen Dichte an biomedizinischen Basisinnovationen."(46)

Ob diese "Basisinnovationsdichte" der unabhängigen medizinischen
Forschung gut getan hat, sei dahingestellt. Das Institut wurde, wie
der Name schon sagt, von der Rockefeller-Familie finanziert, einer
der reichsten in der ganzen USA, der neben Banken und Ölkonzernen
bereits damals Firmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie
gehörten.

Deshalb ist es wohl nicht weit hergeholt, hier einen gewissen Inte-
ressenkonflikt zu vermuten. Dieser könnte sich darin äußern, dass
das Institut und sein Direktor ihren enormen Einfluss dazu benut-
zen, das Ziel und den Weg der Polioforschung ausschließlich auf die
Erzeugung von Impfstoffen festzulegen, die dann natürlich u.a. von
Rockefellers Impfstoff-Firmen geliefert würden.

Der pharmakritische Buchautor Hans Ruesch beleuchtet in seinem Buch
"Das Pharmakartell" sehr kritisch die Entstehung und Zielsetzung
der Rockefeller-Stiftung, die nach starken politischen Widerständen
wegen der bekannt rücksichtlosen Vorgehensweise Rockefellers 1913
nur sehr zögerlich von der Regierung als Stiftung anerkannt wurde.

Ruesch: "Auf diese Weise war der Boden für die 'Erziehung' der
amerikanischen Öffentlichkeit vorbereitet, die das Ziel hatte, eine
arzneiabhängige Bevölkerung zu schaffen, schon bei Kindern mit
Hilfe der Schulen, dann bei Erwachsenen durch direkte Reklame, und
endlich durch den Einfluss der Medien, die ihrerseits von ihren
Einkünften aus der Werbung abhängig waren."(47)

Die bekannten alternativmedizinischen Autoren Harvey und Marilyn
Diamond, von denen das zweibändige Werk "Fit for Life" ("Fit fürs
Leben") stammt, schreiben über die Tätigkeit Rockefellers: "Wissen
Sie, warum Institute, die Lehrgänge über alternative Medizin anbie-
ten, nicht zugelassen werden? Anfang dieses Jahrhunderts gewährten
die Rockefeller- und die Carnegie-Stiftung den medizinischen Hoch-
schulen hochherzige Zuschüsse. Ihr Ziel war es, einen achtbaren,
medizinischen Berufsstand für Leute aus der oberen Schicht zu
schaffen, einen Stand, dessen Lehrmeinung auf medikamentöser Thera-
pie aufbaut – zufälligerweise waren die Rockefellers zu diesem
Zeitpunkt schon in der Pharmaindustrie tätig. Es gab damals viele
verschiedene Richtungen in der Gesundheitsvorsorge.(48)

Interessanterweise war es ausgerechnet Abraham, der Bruder von
Simon Flexner, der den Weg für eine rein auf medikamentöse Behand-
lung ausgerichtete medizinische Ausbildung bereiten sollte: Abraham
Flexner hatte im Jahre 1910 im Auftrag der Carnegie-Stiftung den
sog. "Flexner-Report" erstellt, in dem er dem größten Teil der
medizinischen Schulen in Kanada und den USA einen "unzureichenden
wissenschaftlichen Standard" bescheinigte, ungeeignet für Zuschüs-
se, über deren Empfehlung er selbst entscheiden sollte – nicht etwa
Zuschüsse von staatlichen Stellen, sondern von der privaten Carne-
gie- und Rockefeller-Stifung, wohlgemerkt.

Wie die Diamonds in ihrem Zitat bereits andeuteten, erhielten in
erster Linie jene Schulen, deren Lehrstoff nicht vornehmlich auf
medikamentösen Therapien beruhte, von diesem "Report" eine schlech-
te Bewertung.

Nach Auskunft der Britannischen Enzyklopädie entschied Flexner in
der Folge über die Vergabe von 500 Millionen Dollar aus der Rocke-
feller-Stiftung an die von ihm entsprechend bewerteten Institutio-
nen.(49) Berücksichtigt man den enormen politischen und finanziel-
len Einfluss der Rockefeller-Stiftung und der mit ihr kooperieren-
den Institute, war der weitere Weg der Polio-Forschung im Grunde
vorgezeichnet:

- Die ausschließliche Suche nach der Bestätigung der Virustheorie

- Die Vernachlässigung anderer möglicher Ursachen für Polio

- Entwicklung eines Impfstoffes, auf der Grundlage der Virushypo-
these, die jedoch weder im Jahre 1909 noch später – wie wir noch
sehen werden – keineswegs bewiesen worden war.
...

Impf-Report Nr. 17/2004

Hier wurde also ein Medizinsystem von privater Hand und für private Interessen etabliert, ganz nach John D. Rockefellers Credo "Konkurrenz ist Sünde".

Gruß von bartel
 
Fragt man sich, wie es dazu kommen konnte, daß die praktizierte Medizin sich so weit von den wirklichen Bedürfnissen der Patienten entfernen konnte, ist ein Blick auf die entscheidenden Weichenstellungen aufschlußreich: Zum einen natürlich die Tatsache, daß der Chemiker(!) Louis Pasteur mit seiner Infektionstheorie in der Öffentlichkeit mehr Akzeptanz fand als die Pleomorphismus-Theorie des Antoine Béchamp.

Chemiker an sich wäre ja noch nix schlimmes ;)


Etwa 70 Jahre nach seinem Tod übergab 1964 die Familie Pasteurs seine privaten Aufzeichnungen (100 Notizbücher) der Bibliothèque Nationale de Paris. Dr. Gerald L. Geison vom Historischen Institut der Universität Princeton in New Jersey, der etwa 20 Jahre die Aufzeichnungen von Pasteur studierte, entdeckte in den privaten Einträgen Pasteurs u. a. eine Reihe gravierender Abweichungen zu seinen tatsächlich publizierten Arbeiten. Laut Notizbuch benutzte Pasteur z. B. einen anderen Impfstoff gegen Milzbrand, als er in seinen Veröffentlichungen angegeben hatte. Durch die Veröffentlichung dieser Notizbücher geriet das Ansehen Pasteurs nachträglich etwas ins Wanken. Französische Zeitungen berichteten damals über Wissenschaftsbetrug.


Louis Pasteur ? Wikipedia
 
Guten Morgen,

mich verwundert und beängstigt, dass gerade diese Berufsgruppe überhaupt Regeln braucht und gar einen Eid ablegen muss. :schock::D

Gruß
Sema
 
Gerade habe ich diesen Eid wieder einmal gefunden und stelle ihn erneut hier ein:

Maßstab für die ärztliche Tätigkeit ist das "Gelöbnis", das für jeden Arzt gilt:

"Bei meiner Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand gelobe ich feierlich, mein Leben in den Dienst der Menschheit zu stellen.
Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde ausüben. Die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit meiner Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein.
Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse wahren.
Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und die edle Überlieferung des ärztlichen Berufs aufrechterhalten und bei der Ausübung meiner ärztlichen Pflichten keinen Unterschied machen weder nach Religion, Nationalität, Rasse noch nach Parteizugehörigkeit oder sozialer Stellung.
Ich werde jedem Menschenleben von der Empfängnis an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden. Ich werde meinen Lehrern und Kollegen die schuldige Achtung erweisen.
Dies alles verspreche ich feierlich auf meine Ehre."
Die Rechtsbeziehungen zwischen Arzt und Patient im Überblick

Da auch dieses Gelöbnis unter den aktuellen Gesundsheitsmarkt-Bedingungen in Gefahr gerät, wird hier ein neues Gelöbnis vorgeschlagen:

VORSCHLAG FÜR EINEN NEUEN ÄRZTE-EID – EIN AUSZUG

* Ich gelobe, während der Ausübung meiner ärztlichen Tätigkeit folgende Berufspflichten nach meiner Kraft und Fähigkeit zu respektieren und ihnen gemäß zu handeln:

* Ich stelle die Sorge um die Behandlung meiner Patienten und deren Interessen immer voran, wende jeden Schaden von ihnen ab und füge ihnen auch keinen solchen zu.

* Ich betrachte das Wohl meiner Patienten als vorrangig, respektiere ihre Rechte und helfe ihnen, informierte Entscheidungen zu treffen.

* Ich betreibe eine Medizin mit Augenmaß und empfehle oder ergreife keine Maßnahmen, die nicht medizinisch indiziert sind.

* Ich instrumentalisiere meine Patienten weder zu Karriere-noch zu anderen Zwecken und sehe von allen Maßnahmen ab, die nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Linderung ihrer Beschwerden, der Heilung ihrer Krankheit oder der Verhütung einer Erkrankung stehen.

* Ich mute meinen Patienten nichts zu, was ich auch meinen liebsten Nächsten oder mir selbst nicht zumuten würde.

* Ich begegne meinen Patienten ebenso wie meinen Kolleginnen und Kollegen immer mit Freundlichkeit und Respekt. Ich bin zu ihnen ehrlich und wahrhaftig.

* Ich fördere die Gesundheitskompetenz meiner Patientinnen und Patienten.

* Ich nehme mir für das Gespräch und für die menschliche Begegnung mit den Patienten (und mit ihren Angehörigen) die erforderliche Zeit und spreche mit ihnen auf eine verständliche und angemessene Weise.

* Ich respektiere und wahre grundsätzlich die Willensäußerungen meiner Patienten.

* Ich setze die mir zur Verfügung stehenden Ressourcen wirtschaftlich, transparent und gerecht ein.

* Ich nehme für die Zuweisung und Überweisung von Patienten keine geldwerten Leistungen entgegen.

* Ich gehe keinen Vertrag ein, der mich zu Leistungsmengen, zu nicht indizierten Leistungen oder zu Leistungsunterlassungen nötigt.

Ausgearbeitet von der Arbeitsgruppe (Eidkommission) des schweizerischen Instituts Dialog Ethik, einer Non-Profit-Organisation in Zürich
Ärzte: Zeit für einen neuen Eid | ZEIT ONLINE

Grüsse,
Oregano
 
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