USA: Aus Angst Internetnutzung stark zurück gegangen

Clematis

Hallo,

Amerikaner reduzieren ihre Online-Aktivitäten wegen Sicherheitslecks und Ängsten bezüglich Privatsphäre
Daten der US-Regierung sind eine ernüchternde Lektüre

Americans cutting back on online activity over security and privacy fears
Data from US government makes for sober reading

Americans cutting back on online activity over security and privacy fears • The Register

Auszüge aus diesem Text:
Fast die Hälfte aller Amerikaner führen normale Aufgaben nicht bzw. nicht mehr Online durch, aus Sicherheitsbedenken und um persönliche Daten zu schützen.

41.000 Haushalte wurden befragt:
45% gaben an, daß sie kein online-banking oder keine Warenkäufe oder keine Beiträge in sozialen Netzwerken einstellen, weil sie sich sorgten, was dann geschehen könnte. Knapp ein Drittel von ihnen berichtete, daß sie aus diesen Gründen mehrere der genannten Aktivitäten nicht durchführen.

Eine außergewöhnlich hohe Anzahl dieser Haushalte, nämlich 19% von ihnen, auf die gesamten USA bezogen fast 24 Millionen Haushalte, waren von einem Sicherheitsleck allein im vergangenen Jahr betroffen.

Das ist wohl nicht überraschend, wenn man bedenkt, daß die größten, für Verbraucher relevanten Firmen, von solchen Sicherheitsmängeln betroffen waren.

Jene, die Opfer eines Datenlecks wurden, sind verständlicherweise eher geneigt, online Aktivitäten einzuschränken. Durchschnittlich waren es bei dieser Studie neun Prozent.

Es wird noch schlimmer
Je mehr man im Internet macht, umso größer die Wahrscheinlichkeit, daß die eigenen Daten kompromittiert werden. Dies zeigt sich in der Tabelle so:
Ein angeschlossener Computer oder Laptop 6% Betroffene
Bei weiteren Onlinegeräten - wie Handy, Tablet, Notebooks usw.
1 weiteres: 9%
2 weitere: 14%
3 weitere: 19%
4 weitere: 25%
5 oder mehr weitere: erschreckende 31% Betroffene!

(siehe auch hier: https://www.symptome.ch/threads/ueberwachung-und-datenhandel-superwanze-smartphone.129021/)

Der Identitätsdiebstahl bereitet die größten Sorgen: 63% nennen ihn. Es folgen:
Kreditkarten und Bankbetrug 45%
Datensammelei der Onlinedienste: 23%
Kontrollverlust über die eigenen Daten: 22%
Datensammelei der Regierung: 18%
Bedrohung der eigenen Sicherheit: 13%

Die befragende Behörde gibt an, daß sie nur an der Oberfläche gekratzt hat, daß aber dennoch klar wurde, daß hier unbedingt etwas unternommen werden muß, um das Vertrauen zurückzugewinnen. Dabei geht es weniger um die Sicherheit des Einzelnen, sondern um Umsatzeinbrüche beim Onlinehandel, dem sich immer mehr Unternehmen bedienen.

Rechnet man diese Zahlen auf 114,8 Millionen (2010) Haushalte hoch, kommt eine erkleckliche Anzahl zusammen.
https://www.census.gov/prod/1/pop/p25-1129.pdf
2015 betrug die Gesamtbevölkerung der USA rund 321,6 Millionen Einwohner.
USA - Gesamtbevölkerung bis 2016 | Statistik
2010 waren es "nur" 308,74 Millionen Einwohner... Heute also einige Haushalte mehr, die das Internet immer weniger nutzen.

Einige Berichte über massive Sicherheitslecks - hochaktuell:
Yet another SE Asia bank hit by a SWIFT credentials hack
SWIFT - internationaler Interbanken-Zahlungsverkehr wurde gehackt, Banken ausgeraubt. Namen der Banken und entwendete Beträge werden geheim gehalten. Vorbei die Zeiten, wo man Schweißgerät oder Pistolen brauchte ;)
Yet another SE Asia bank hit by a SWIFT credentials hack • The Register

36 idiots running SAP under attack after flubbing 2010 patch
US-CERT issues first-ever alert for SAP users, advising them to become competent
36 Idioten mit SAP mißachten Sicherheitsupdates seit 2010. Dabei handelt es sich um weltweit tätige Unternehmen!
36 idiots running SAP under attack after flubbing 2010 patch • The Register

Compression tool 7-Zip pwned, pain flows to top security, software tools
Attackers can score user privileges thanks to heap corruption hassle
Das beliebte, kostenlose 7-Zip Komprimierungstool räumt Angreifern Administratorenrechte ein.
Compression tool 7-Zip pwned, pain flows to top security, software tools • The Register

Researcher arrested after reporting pwnage hole in elections site
Savage Havij

Ein Forscher/Hacker, der Lecks in Systemen aufdeckt, verschaffte sich Zugang zu den Wahlunterlagen in Florida und meldete die Lücken, ohne die Daten zu mißbrauchen. Weil er sich Kennwörter und Personendaten verschaffte, mit diesen dann noch weitere, wurde er verurteilt. Er verwendete das Havij security tool aus dem Internet, mit dem man Sicherheitslecks aufspüren kann, um sich selbst zu schützen, vergleichbar mit Malwarebytes.
Researcher arrested after reporting pwnage hole in elections site • The Register

Dies ist allerdings nur eine winzige Spitze des Eisbergs...
Sicherheitsupdates sind im Grunde genommen ein Witz, wie vor längerer Zeit ein Forscherteam der Uni Zürich nachwies. Ab Entdeckung einer Lücke vergehen bis zu 18 Monate, bis sie gestopft wird! Bis dahin haben sich Hacker längst reichlich bedient! Vor allem sichern neue, erfolgreiche Angriffe den Absatz der Antiviren & Co. Software! Ein Schelm, der sich Böses dabei denkt?

Man kann natürlich warten, bis man aus Schaden klug wird, doch vorbeugen und es den 45% Amerikanern nachmachen, halte ich für besser und verfahre schon seit einigen Jahren wie sie.


Fordert eine Webseite ohne Grund zur Registrierung auf bzw. dieses oder jenes abzuschalten, dann bin ich ganz schnell wieder weg!

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wen wundert`s... :D

Zitat Clematis:

"Fordert eine Webseite ohne Grund zur Registrierung auf bzw. dieses oder jenes abzuschalten, dann bin ich ganz schnell wieder weg!"

Jepp, ich auch! :bang:

Liebe Grüße Tarajal :bier:
 
Paßt ganz gut hierher - die Monster-Unternehmen sitzen ja in den USA:
Facebook kauft WhatsApp: Datenschützer Weichert empfiehlt Boykott - SPIEGEL ONLINE

Übernahme durch Facebook: Datenschützer ruft zu Boykott von WhatsApp auf
WhatsApp sei eine "Datenschleuder, die technisch nicht ausgereift ist", sagte der Datenschützer. Er gehe davon aus, dass Facebook die Daten der WhatsApp-Nutzer für kommerzielle Zwecke ausbeute. Weichert warnte davor, dass durch den Facebook-Deal die Konkurrenz weitgehend ausgeschaltet werde.

Das Online-Netzwerk Facebook hatte am Mittwoch mitgeteilt, den beliebten Kurzmitteilungsdienst WhatsApp für 19 Milliarden Dollar zu übernehmen. WhatsApp ermöglicht es, Textmitteilungen, Fotos, Videos und Audiodaten kostenlos übers Internet zu verschicken. Der Dienst hat derzeit nach eigenen Angaben 450 Millionen Nutzer weltweit. WhatsApp soll weiter ein unabhängiges Unternehmen bleiben. Auch für seine Nutzer soll sich zunächst nichts ändern.
Meines Erachtens ist der Boykottaufruf viel zu kurz gefaßt: dazu gehören sollten auch Facebook, Twitter, Google, Wikipedia - insbesondere die deutsche Version, eBay, PayPal usw. Also all die großen Datensammelkraken ... :mad:

Und was soll der Vorteil von WhatsApp sein? Solche Daten kann man verlinken oder per e-mail verschicken.

Gruß,
Clematis
 
Mir wurde von vielen Freunden immer wieder erzählt, dass ich unbedingt Whats App "brauche",
tue ich aber immer noch nicht, es geht auch anders. :)

Auch mit Fratzebock und dem Zwitscherstübchen kann ich nix, aber auch gar nix anfangen, die wollen alle nur meine Zeit klauen und nicht nur das... :cool::idee:

Nee ihr dummen Abzocker, mit mir nicht!!! :zunge:

Liebe Grüße Tarajal :hexe:
 
Ja, die lieben Freunde...
wollen mir einreden, ich bräuchte unbedingt ein Handy :mad:
Bin 71 Jahre ohne ausgekommen, kein Problem! Was soll ich also mit diesem extrem teuren und spionierendem Gerät mit Höchstgebühren für Verbindungen? :rolleyes: Ist doch nur Abzocke in mehrfachem Sinne!

Liebe Grüße,
Clematis :kraft:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Handy habe ich, weil ich viel zu weit entfernt lebe um ein Festnetz zu bekommen.

Aber das ist ein Handy mit großen Tasten, die treffe ich sogar mit Gartenhandschuhen und außer Telefonieren (und das nur wenn es nicht anders geht) bin ich für restlichen Möglichkeiten sowieso viel zu doof. :D

Nur weil alle alles haben muss ich doch längst nicht alles haben nur weil alle es haben - und das, wo ich das doch überhaupt nicht brauche. :)

Früher ging es doch auch ohne.

Ohne fertige Suppenbrühen, ohne Fertiggerichte, ohne Weichspüler, ohne Chlorreiniger und ohne soviel Chemiemüll.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Ich habe auch immer noch kein Handy. Alle in der Familie haben ein Handy, sogar meine Mutter, nur ich nicht. Ich finde es echt amüsant. :))) Der einzige Mensch ohne Handy, den ich kenne, ist ein älterer Bekannter. Er hat aber auch kein Internet, seine Frau hat dafür beides.

Ich bin aber nicht elektro-sensibel, sondern finde das Ding einfach überflüssig und lästig. :zunge: Mich persönlich belustigen diese Handys, Smartphones und dergleichen. Manchmal beobachte ich die Leute, wie sie überall und ständig auf ihre Handys starren und ihre Finger unaufhörlich darauf herumtänzeln lassen, sogar im Gehen. :D Oft telefonieren sie mit anderen und erzählen total belangloses Zeug. Vermutlich Langeweile oder man hat sich nichts wichtiges zu sagen, weil alles schon 1000 mal gesagt wurde.

Liebe Grüße :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
Und in Warteräumen beim Arzt, im Bahnhof, bei Behörden sitzen Paare, Freunde nebeneinander, jeder mit dem eigenen Handy beschäftigt...
Keine Zeit mehr für den Gefährten. Haben diese Menschen sich nichts mehr zu sagen?

Andere nehmen es mit auf die Toilette - da wunderte ich mich mal wegen seltsamer Nebengeräusche ;).

Gruß,
Clematis
 

Ähnliche Themen

Antworten
2
Aufrufe
1.843
Clematis
Oben