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Drittes Reich: Als die Nazis "Nature" verboten - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE - NachrichtenNature, im Jahr 1869 gegründet, gilt neben dem US-Blatt "Science" als das weltweit renommierteste wissenschaftliche Fachmagazin. Die Veröffentlichung eines Artikels in einem der beiden Blätter kommt für die beteiligten Forscher einem Ritterschlag gleich - auch wenn es unter Wissenschaftlern durchaus Kritik an der Markt- und Meinungsmacht der großen Fachblätter gibt.
Für den Geschmack der Nazis hatte "Nature" allzu kritisch über die Vertreibung jüdischer Wissenschaftler berichtet, so das Fazit von Hoßfeld und Olsson. Bernhard Rust, Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, verbot "Nature" mit seinem Dekret vom 12. November 1937 an deutschen Bibliotheken. Seine Begründung: Das Magazin habe "unerhörte und niedrige Angriffe gegen die deutsche Wissenschaft und den nationalsozialistischen Staat" veröffentlicht....
Hans Rügemer, Autor des in der "Zeitschrift für die gesamten Naturwissenschaften" erschienenen Pamphlets, greift diesen Text auf. Besonders verärgert zeigt er sich darüber, dass der "Nature"-Autor alle betroffenen jüdischen Forscher mit Namen im Anhang des Artikels auflistete - darunter Forscherpersönlichkeiten wie Max Born, Mathematiker und Physiker, der nach seiner Vertreibung nach England emigrierte und 1954 den Nobelpreis für Physik erhielt - für Forschungsergebnisse, die 1926 in Göttingen entstanden waren.
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Uta