Keine Höhenflüge im Flugzeug ;)

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Kein Sex an Bord

Zunächst ein Hinweis aus der Chefredaktion: Die folgende Sendung ist für Hörerinnen und Hörer unter 16 Jahren nicht geeignet. Was übersetzt bedeutet: Verschwindet, ihr Gören! Ab an die Playstation, denn jetzt knistert die Erotik im Radio! Na ja, ´n bisschen wenigstens.

Wer wollte leugnen, dass die Vorstellung etwas Animierendes hat: Luft-Verkehr 12.000 Meter über dem Meer! Stellt das nicht alles, was die der körperlichen Liebe zugetane Menschheit schon ausprobiert hat, in den Schatten? Ich meine, wir haben ja alle mal bescheiden angefangen. Damals, als wir auf dem Schulhof hinter vorgehaltener Hand die Scherzfrage stellten: Wozu hat der Käfer die Halteschlaufen an der B-Säule? Hahaha! - Im Praxistest erwies sich das dann später als zwar immer noch tollkühn, aber auch als eher unbequem. Auch das durch Schlagerlyrik romantisch veredelte Bett im Kornfeld entpuppte sich meist als pieksige, krabbelige und von stechwütigen Insekten durchsetzte Unterlage. Da lob ich mir die gräulich-weißen Laken in den Schlafwagenabteilen der Bahn. Das Geratter und Gerumpel auf den Gleisen kann ja, wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, durchaus stimulierend wirken. Doch spätestens, wenn einer der Partner im Rausch der Ekstase von der handtuchschmalen Pritsche auf den braungeblümten Teppichboden knallt, erstickt die Lust im Lachkrampf.

Nun also die Edelversion! Ein flauschig-weiches Doppelbett, garniert mit Rosen, Champagner, Kaviar an Bord des A 380 auf dem Weg von Singapur nach Sydney - buchstäblich das Höchste der Gefühle! Da geht sogleich die Phantasie mit uns durch. Schon der kolossale Schub beim Start bringt uns in Stimmung, wir wünschen uns für die romantischen Stunden nach dem Dinner klamm heimlich ein paar sanfte Turbulenzen und stellen uns vor, mit welcher Wonne wir dann der Anschnallpflicht genügen! Ja, wir fragen uns frivol, ob denn bei einem plötzlichen Druckabfall - keine Sorge, Schatz, das kann doch jedem mal passieren! - wirklich Atemmasken aus der Kabinendecke purzeln?

Schade nur, dass uns Singapore Airlines diesen erotischen Höhenflug nicht gönnt. Wir fallen aus allen Wolken angesichts der lustfeindlichen Ansage: Sex im First-Class-Séparée sei verboten. Andererseits: Was hatten Sie denn gedacht? Dass die schnuckeligen Singapore-Girls in ihren hautengen Sarongs an Bord auch noch Spielanleitungen verteilen?

Dann kennen Sie aber Singapur schlecht. Die feine Staatslinie ist das beste Aushängeschild des für seine zahllosen Verbote bekannten Stadtstaates in Südostasien und funktioniert auch genau so: Sauber wie ein Operationssaal, vorschriftsmäßig bis zu den Zehenspitzen. Das gilt für die Demokratie als Ganzes wie für den leuchtend roten Nagellack der Stewardessen. Alles verführerisch und steril zugleich, bildschön, aber nicht ernst gemeint. Guckt mal, aber Finger weg! Und Lümmeln in der Luft? Ich bitte Sie! Singapore Airlines teilt mit: Passagiere haben sich so zu verhalten, dass Andere keinen Anstoß nehmen.

Naja....darüber ließe sich doch noch reden!


Autor: Jürgen Hanefeld

NDR Info - Programm - Sendungen
 
Also, ich sehe das locker! Ich weiß noch viele andere Orte, die auch extrem geil sein könnten. Sollen doch die Singapuriens sich gegenseitig Strafen verpassen. Etwas wichtiger halte ich die Frage mit wem? Und da ist hoffentlich Freude an der Phantasie angebracht. Flugzeuge oder Schmetterlinge im Bauch sind viel wichtiger als nur noch im Flugzeug sich abgehoben zu fühlen.

Viele Grüße, Horaz
 
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