Das "Gesundheitswesen" in den USA: Michael Moores "Sicko"

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Binnie

Das "Gesundheitswesen" in den USA: Michael Moores "Sicko"

Habe mir gestern den Film "Sicko" von Michael Moore im Kino angesehen. Kann ich wirklich nur weiter empfehlen! Ein paar Zusammenhänge haben mir zwar schon gefehlt, beispielsweise auch das Zusammenspiel mit der Nahrungsindustrie, aber insgesamt könnten wohl einige andere Länder so einen Michael Moore auch gut gebrauchen, finde ich, v.a. auch Deutschland! Deutschland kommt übrigends bei seinen Positivbeispielen aus Europa auch gar nicht vor...

Der Vorwurf der Unseriösität wiegt besonders schwer in einem Land wie Deutschland, das Gesundheitspolitik exklusiv hochseriösen Fachkräften wie Horst Seehofer, Ulla Schmidt und diesem SPD-Professor mit der Fliege überlässt. Richtig an all dem Genörgel ist, dass "Sicko" immer dann am schwächsten ist, wenn Moore versucht, für etwas zu argumentieren.
WELT ONLINE - Michael Moore und die Kranken in Guantánamo - Nachrichten Kultur

Viele Grüße
Sabine
 
Das "Gesundheitswesen" in den USA

Michael Moore hat eine sehr amerikanische Art von Humor, aber wenn er einen Feind findet, an dem er sich festbeißen kann, wird er richtig gut. Das amerikanische Gesundheitssystem ist sicher kein Ruhmesblatt. Alles in allem ist es mir aber nicht so wichtig.

Ich finde das deutsche nämlich auch nicht gerade zukunftsgeeignet. Das jetzige ist fest in der Hand von Lobbys, die zwei Dinge garantiert nicht tun: Fehler zuzugeben und das System auf Gesundheit ausrichten, statt auf Krankheit, an der sich so prächtig verdienen läßt. Der Staat ist nickender Notar des ganzen, da ja auch alle Experten und Behördenvertreter Kinder des Systems sind. Die Preise zu erhöhen (Krankenversicherungen) und die Leistung zu drosseln (weiter steigende Zuzahlungen) können sich nur Monopole erlauben. Ist das wirklich die einzig denkbare Lösung?

Ich wundere mich, dass ich noch keinen Thread zu dem Thema gesehen habe. Gibt es kein Interesse dafür oder mag sich niemand die Mühe antun? Falls es Interesse gäbe, könnte ich mir vorstellen, einen Thread dazu zu eröffnen. Man könnte auch gut die Stärken und Schwächen an Hand der Systeme in der Schweiz und in Österreich miteinander vergleichen.

Viele Grüße, Horaz
 
Das "Gesundheitswesen" in den USA

Moin ihr Beiden,
naja also das Gesundheitssystem in den USA interessiert mich ehrlichgesagt gar nicht - ich werde da nichtmals Urlaub machen können (Urlaub hab ich eh nie), Leben sowieso nicht....

Das deutsche Gesundheitssystem betrifft mich direkt, von daher habe ich da schon interesse an dem was dort vorgeht und mir sind sehr viele Punkte klar, auch wenn ich nicht wirklich nachvollziehen kann wieso dies so ist.
Insbesondere die Tatsache das nicht eine "verbesserung" oder gar "einfache" Gesundheit das Ziel ist, sondern eben nur eine "Symptomlinderung" aber auch dieser nur in den Bereichen wo die "Verantwortlichen" sich "für" aussprechen, es geht weder um wirkliche "Erfolgsergebnisse" noch darum was "gefährlich sein könnte"....
Und ja ich hätte Interesse an so einer Diskussion ;)

Liebe Grüße,
Cailly
 
Das "Gesundheitswesen" in den USA

Ich finde es schon sehr wichtig, dass man auch mal über den eigenen Tellerrand hinaus und auch über die Grenzen Deutschlands hinaus blickt. Und gerade der Blick über den großen Teich lohnt sich im Nachhinein halt auch immer wieder, weil ja doch vieles von dort, früher oder später in irgendeiner Form auch hier ankommt. Die Auswüchse der Privatisierung von Staatsaufgaben kann man natürlich aber auch schon direkt hier vor Ort sehen, in übelster Form beispielsweise auch bei den auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Pflegeheimen.

Moore erklärt in seinem Film auch sehr gut, mit welchen Einschüchterungsmethoden es den „Mächtigen“ gelungen ist, das amerikanische Volk dahin zu bringen, wo viele davon wohl heutzutage sind. Und gerade auch das fehlende Bewusstsein dafür, dass es in anderen Ländern, sogar Nachbarländern ganz anders sein kann und (noch) ist, macht es den Politikern und Wirtschaftsbossen so einfach!

Für mich ist der Film wie eine Warnung, wo die Reise noch hingehen kann, wenn die Leute hier nicht langsam auch aufwachen und sich mal wieder mehr Gedanken über die Hintergründe von Entscheidungen der Politiker machen. Und dann am besten für ihre Überzeugungen auch mal auf die Straße gehen!

Eine Diskussion, wie von Horaz vorgeschlagen, könnte auch sehr interessant werden, denke ich. :wave:

Viele Grüße
Sabine
 
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