Als alkoholkrank gilt man...

Themenstarter
Beitritt
17.01.06
Beiträge
547
wenn man jeden Abend 2-4 Bier trinkt?!?!? Dann auch wenn einige Wochen/Monate nichts "trinkt"?! Oder den Tag über schon etwas alkoholisches zu sich nimmt, woran merkt man es denn das es zuviel ist?
Ist Alkoholiker der, der nicht nicht nur ein spezielles leichteres Getränk sondern auch lieber Hoch%iges bevorzugt?
 
Als Alkohol krank gilt man...

Definition Alkoholabhängigkeit / Alkoholmissbrauch

Um zu ermitteln ob ein Patient einen Alkholmissbrauch oder eine Abhängigkeit entwickelt hat, müssen bestimmte von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen Experten definierten Kriterien erfüllt sein

Die folgenden Symptome gelten für die Alkholabhängigkeit (man muss aber nicht gleichzeitig alle Merkmale aufweisen)

Toleranzentwicklung (man benötigt immer mehr Alkohol um noch die gleiche Wirkung zu spüren)
Psychische Abhängigkeit (man hat ein Verlangen nach Alkhol, das vielleicht nur leicht oder aber ausgesprochen stark ausgeprägt ist)
Entzugserscheinungen (wenn man nicht trinkt treten verschiedene körperliche Symptome des Entzugs auf)
Trinken von Alkhol um die Entzugssymptome zu begrenzen oder zu verhindern
Vergebliche Versuche den Alkoholgebrauch zu kontrollieren (oder zu stoppen)
Verbringt einen grossen Teil der Zeit mit dem Konsum von Alkohol bzw. den Folgen davon
Schädigende Auswirkungen durch den Alkholkonsum für die Person selber oder sein Umfeld (z.B. Probleme in Schule oder Arbeit, Konflikte mit Mitmenschen bzw. Familie, Vernachlässigung von Interessen und Hobbies, häufige Krankschreibungen oder Unfälle)
Das Trinken von Alkohol erfolgt häufiger und stärker als ursprünglich geplant (Kontrollverlust)
Alkohol wird getrunken, obwohl die betroffene Person von der schädlichen und gefährlichen Wirkung weiss

Zu Beginn einer Behandlung werden die Therapeuten zunächst den Schweregrad der Alkoholkrankheit ermitteln. Hierzu gibt es u.a. standardisierte Interviews und Fragebögen (Europäischer ASI = Addiction Severity Index).

Addiction Test - Free from the Relapse Prevention Specialists
Forschungsprojekt AQAH - Betroffene
Alkohol : Abhängigkeit : Sucht-Probleme Hilfe für Alkoholiker und Angehörige
Alkoholabhängigkeit Definition von Alkoholismus: Wann ist man alkoholabhängig?
(Hier läuft erst kurz ein Werbe-Video; einfach abwarten).

Gruss,
Oregano
 
Als Alkohol krank gilt man...

Das Entscheidende ist mMn.
Entzugserscheinungen (wenn man nicht trinkt treten verschiedene körperliche Symptome des Entzugs auf)
Während ich das
Alkohol wird getrunken, obwohl die betroffene Person von der schädlichen und gefährlichen Wirkung weiss
total nichtssagend und überzogen finde, weil es so für jeden gilt, der was trinkt. Während doch eigentlich das tägliche Glas Wein sogar gesund sein soll.

Im Einzelfall ist es manchmal schwer zu unterscheiden, ob wirklich eine schädigende Auswirkungen durch den Alkoholkonsum für die Person bzw. Suchtverhalten vorliegt, oder ob der Alkohol als Fluchtmittel vor vorh. Problemen und Konflikten genutzt wird.
Denn Alkohol als Problemverdecker ist in unserer Gesellschaft nun mal ein genau so legitimes, legales und beliebtes Mittel, wie als Gesellschaftsdroge.
 
danke euch...ich hab mal irgendwo gelesen das man schon als Alkoholkrank gilt wenn man 1-2 Bier täglich i.d.R. Abends trinkt...
Was sind das eigentlich für Symptome/Entzugserscheinungen die auftreten wenn man dann nicht trinkt?
 
Hier eine Aufzählung der Entzugserscheinungen. Ich denke, daß die verschieden ausfallen, je nachdem, wie abhängig man ist:

Entzugserscheinungen bei Absetzen des Alkoholkonsums

Alkohol: bei Alkoholikern ist der Glutamat-Haushalt gestört, so dass der Glutamatspiegel nur stimmt, wenn der Abhängige regelmäßig Alkohol trinkt

Die folgenden Symptome können einzeln oder zusammen Anzeichen für einen Entzug sein.

Physische Entzugserscheinungen

Schwindel
Zittern (Tremor)
Übelkeit, Erbrechen („trockenes Kotzen“)
Durchfall
Gähnen
Störung der Temperaturregulation
Frieren
Schwitzen, Schweißausbrüche
Schneller Herzschlag, (Tachykardie)
hoher Blutdruck (Hypertonie)
Gliederschmerzen (z. B. in Rücken o. Beinen)
Krämpfe
tränende Augen
Schnupfen

Psychische Erscheinungen

Schlaflosigkeit (bis zu 6 Wochen)
Nervosität
Depressionen
innere Unruhe, Schlafstörungen
aggressives Verhalten und Zorn
Wahrnehmungsstörungen, Halluzinationen oder ein Delirium
Bewusstseinsstörungen
Epileptische Anfälle
www.suchthilfe-magazin.de/alkohol/entzugserscheinungen/

Grüsse,
Oregano
 
Wenn man schon morgens den Grund sucht sich einen zu kippen.


Wenn man nervös zur Uhr schaut, ob bald der Termin zum offiziellen Saufen bimmelt.

Schätze man weiß den Zeitpunkt.
 
Wenn man schon morgens den Grund sucht sich einen zu kippen.


Wenn man nervös zur Uhr schaut, ob bald der Termin zum offiziellen Saufen bimmelt.

Schätze man weiß den Zeitpunkt.

Ich denke es hatt auch viele die erst am abend beginnen mit trinken. Den ganzen tag über keinen alk trinken. auch das sind alkoholiker.

Meiner Meinung nach wer regelmässig trinkt und ihm etwas fehlt wenn er es einmal aulssen muss, Ja, auch der ältere Herr der sein täglich Glas Wein trinkt ist streng genommen ein Alki:
 
Ja, auch der ältere Herr der sein täglich Glas Wein trinkt ist streng genommen ein Alki:
Sorry, aber das halte ich schlichtweg für eine vollkommen überzogene Ansicht.

Jeder, der schon richtige Alkoholiker erlebt hat, die sich in einer fortgeschrittenen Phase fast nur noch von Alkohol ernähren, wird zu einer solchen Aussage nur schmunzeln können.:rolleyes:
 
Sorry, aber das halte ich schlichtweg für eine vollkommen überzogene Ansicht.

Jeder, der schon richtige Alkoholiker erlebt hat, die sich in einer fortgeschrittenen Phase fast nur noch von Alkohol ernähren, wird zu einer solchen Aussage nur schmunzeln können.:rolleyes:

Ich weiss, aber streng genommen sind auch die süchtig. (ich weiss das es völlig überzogen ist, aber wo fängt es an, ab wann wirds wirklich gefährlich..:rolleyes:)
 
Ja es ist schwierig, und ich denke jeder muss für sich selbst herausfinden ab wann es "bedenklich" wird und man sein trinkverhalten überdenken sollte! (sofern man das noch kann)

Mir ist noch etwas eingefallen, gibt es die Möglichkeit, mit Homeopatie... Schüssler Salze oder Globuli, den Körper wieder zu reinigen, also ihm zu helfen sich durch den Alkohol verursachten "Stress" schneller zu erholen?
 
Ich weiss, aber streng genommen sind auch die süchtig.
Wenn jemand den Tag mit 1 Glas Wein abschließt, dann ist das sogar gesundheitlich positiv und kann wie ein gutes Steak einen persönlichen Genuss darstellen, der weder charakterliche, noch soziale Konsequenzen hat.
Der Süchtige würde es doch erst gar nicht bei 1 Glas Wein belassen können.:eek:)
(... aber wo fängt es an, ab wann wirds wirklich gefährlich..:rolleyes:)
MMn. wenn ein Genussmittel den Menschen (permanent oder phasenweise-Quartalssäufer) dominiert. Wenn er sein Suchtmittel braucht, um das Leben zu meistern.
Der Übergang vom Spaß- oder Problemtrinker zur Sucht ist fließend. Aber nicht für jeden endet eine Phase des Spaß- oder Problemtrinkens in der Sucht.

Wer über Jahre fast jeden Abend Party macht und sich die Kanne gibt, muss deshalb noch lange kein Alkoholiker sein. Wenn er durch einen Wechsel der Lebensumstände einfach keine Lust mehr darauf hat und damit aufhören kann, hat er nie eine Abhängigkeit entwickelt und war niemals Alkoholiker.

Wer aber plötzlich schon am frühen Morgen den ersten Schluck nehmen muss um den Tag auf die Reihe zu bekommen, von anderen unbemerkt immer mehr heimlich tagsüber trinken muss (um das intern steigende Alkoholniveau zu halten), es ohne Alkohol nicht aushält, anfängt Alkohol zu verstecken und sich charakterlich zu verändern, sein soziales Leben und seine Arbeit vernachlässigt, der ist Alkoholiker.

Was nun genau dazu führt, warum manche sich einen trinken ohne jemals davon abhängig zu werden und warum andere Alkoholiker werden, darüber streitet sich die Wissenschaft doch immer noch.:rolleyes:

Weil der Übergang vom Trinken zum Alkoholiker fließend ist und Alkoholismus nicht alleine vom Konsum abhängig gemacht werden kann, ist es ja so schwierig mit der Beurteilung.
 
Als alk - krank gilt der, der den Alk nicht mehr ab und zu aus Genuss trinkt, sondern um irgendetwas "wegzuspülen".
Und der, der ihn dann nicht mehr stehen lassen kann - dabei spielt die Länge der Pausen weniger eine Rolle als die Haltung, die hinter dem Trinken steht.
Sicherlich passiert es dem einen oder anderen auch mal, dass er aus Frust sich einen kippt - und dann nie wieder.
Aber die meisten, die diese Erfahrung der (scheinbaren) "Erleichterung" gemacht haben, werden sie in der nächsten Stresssituation wiederholen - und der Weg in die Sucht ist geebnet.

LG

eure traurige Jerina
 
Ja, sorry, dass ich diese vergaß zu erwähnen. Die AAs und eine Suchtberatung (Diakonisches Werk, Caritas o.ä.) sollten im Zweifelsfall immer eine der ersten Anlaufstellen sein.
Sie kennen sich aus und können genau sagen, inwieweit jemand gefährdet ist und wie ausgeprägt der Grad dieser Gefährdung ggf. schon ist.

LG

Jerina
 
Sie kennen sich aus und können genau sagen, inwieweit jemand gefährdet ist und wie ausgeprägt der Grad dieser Gefährdung ggf. schon ist.

LG

Jerina
Das ist aber auch nur ungefähr so, als würde jemand einem Autofahrer ausrechnen, wie hoch sein Unfallrisiko anhand der zu fahrenden Kilometer ist. Verunglücken muss er deshalb noch nicht.

PS: Carlina, dass es Hilfe gibt, steht doch ausser Frage. Die ist schliesslich in diesem Unterforum oben unter Wichtig festgepinnt.
Etwas ganz anderes ist es jedoch bis ein wirklich Abhängiger erkennt, dass er abhängig ist. Und ein noch weiterer Weg aus dieser Erkenntnis heraus dann Hilfe zu suchen, anzunehmen und aktiv gegen seine Sucht vorzugehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
da hast du vollkommen Recht, logisch gibt es Hilfe hätte ich vielleicht nicht erwähnen sollen/ brauchen...dachte aber unter dem Link steht ein Test und wenn man den ehrlich beantwortet, das man sich dann wirklich Gedanken machen sollte.

Wie du eben schon geschrieben hast, erkennen und aktiv dagegen angehen.
 
Papa hat das sehr gut beschrieben, so sehe ich das auch.....wenn die Hand morgens zittert und man sich den Alkohol in den Frühstückskaffee schmeißt..hat man Probleme.

Wichtig ist...dass die Personen dann dazu stehen und Hilfe annehmen.

LG, Difi
 
Zu 2 Sachen möchte ich Bezug nehmen:

1. Wenn die Hand am Morgen zittert, ist es für die meisten schon zu spät. Dann steckt man wirklich in der Tinte und nur wenige schaffen den Absprung in ein trockenes Leben. Auch steht man ohne Alkohol sehr viel standfester im Leben. Man kann besser mit Problemen umgehen und Sorgen verarbeiten. Es haut einem nichts so schnell um. Dies ist in meinen Augen die riesige Gefahr, in die sich regelmässige Alkoholtrinker begeben, auch wenn sie im Moment den Konsum im Griff haben. Wenn irgendwann - wie Gott will - Schicksalsschläge geschehen, steht man als regelmässiger Trinker plötzlich näher am Abgrund, als einem lieb ist. Dies muss nicht für alle gelten, aber das Risiko kann man im Vornherein kaum abschätzen. Und ja, diese Schicksalsschläge passieren. Eines Tages werden die Eltern, Freunde, Geschwister und nahe Mitmenschen sterben. Es sei denn, man stirbt als erster an Leberzirrhose:rolleyes:

2. Es ist nicht wirklich bewiesen, dass Alkohol selbst in kleinen Mengen gesund ist. Die Studien sind sehr wohl schon zerlegt worden und man hat wichtige Schwachstellen gefunden, welche die Ergebnisse verzerren. Dazu muss man wissen, dass man in der Studie ausschliesslich alte Menschen nach ihren Trinkgewohnheiten gefragt hat. Dabei kam heraus, dass diejenigen, welche sich als abstinent bezeichneten, in den darauffolgenden Jahren eher starben. Nun muss man aber wissen, dass zum einen bei den alten Menschen a) wenige streng abstinent leben und b) die meisten dies aus einem bestimmten Grund machen. Und nach den Gründen für die Abstinenz hat keiner gefragt. Nun kann man nur vermuten, dass jemand, der schon vor der Befragung krank war, es auch vom Arzt empfohlen bekommen hat, auf Alkohol zu verzichten. Und diese Menschen haben natürlich schon von vornherein schlechtere Voraussetzungen, was nichts darüber aussagt, ob man nicht besser ganz ohne Alkohol lebt.

--> Und auch falls 1 Glas Wein am Abend rein von der Alkoholmenge für mich gesund wäre, was ich ja mit meinen 48kg bezweifle, würde das ja nur heissen, dass ich so etwa 10 Gramm Alkohol am Tag problemlos konsumieren kann. Dabei wird aber ignoriert, dass ich auch über die sonstige Ernährung Alkohol aufnehme (Früchte, Fruchtsäfte, Essig) und Gärungsprozesse in Gang setze. Dann würde die Maximalmenge von alkoholischen Getränke sogar noch weiter runterpurzeln.
 
Institut für Sporternährung e.V. - Alkohol

Alle wissenschaftlichen Daten zeigen, dass eine gesundheitliche Gefährdung durch einen häufigen Verzehr von Lebensmitteln, die in Spuren Alkohol enthalten, nicht gegeben ist. Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen wird eine gesundheitliche Gefährdung durch die Aufnahme dieser Spuren ausgeschlossen. Vielmehr wird eine erhöhte Zufuhr von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln wie Brot und Apfelsaft für eine verbesserte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ausdrücklich empfohlen. Eine durch diese Lebensmittel erleichterte Gewöhnung an Schnaps oder Bier ist nicht möglich.
.

Ich könnte zig Studien reinstellen, die Alkohol positiv bewerten. Meine Weinbauerfamilie ist immer sehr alt geworden. Hatten auch keine Probleme. In Frankreich bekommen schon die Kinder den Wein. In meiner Familie, gibt es keinen Alkoholkranken! Und da ist in gewissen Zeiten nichts mit einem Gläschen. Da wird probiert, gerochen und diskutiert.

Keiner der mal krank war oder sogar ins Krankenhaus musste, hatte Probleme mit Alkohol. Finde so einfach kann man das nicht beantworten. Da gibt es noch ein paar andere Faktoren.


LG, Difi
 
Oben