- Beitritt
- 23.08.09
- Beiträge
- 37
Aber wenn man nicht mehr laufen kann, weil man getrunken hat....sind da Alarmsirenen. Wenn man schon vormittags den Stoff braucht, damit man noch funktioniert.
Da ich nun schon eine handvoll Menschen kenne, die trockene Alkoholiker sind (1 Exfreund, 2 Arbeitskollegen, 1 Vorstandsmitglied, 1 Nachbarin), kann ich nun mit ziemlich bestimmter Gewissheit sagen, dass Du die Gefahr einer Sucht massiv unterschätzt. Alle 5 Bekannte haben vor der Einlieferung in eine Klinik unter Tag NICHTS getrunken und gingen sogar arbeiten. Es ist sogar sehr bezeichnend für Alkoholiker, dass sie ihre Sucht nicht eingestehen und sich immer wieder Regeln setzen (vor 18 Uhr trinke ich nicht, ich trinke keine harten Getränke, einige Tage trinke ich nichts, ich trinke am Montag nichts,..).
Aber irgendwann werden die alkoholfreien Tage immer weniger. Das Problem am Abendtrinken ist, dass der Körper lange braucht, den Alkohol abzubauen, vor allem am Abend arbeitet der Körper nicht gerade auf Hochtouren. Wenn jemand nun bis 24 Uhr sich 2 Promille antrinkt, hat er noch bis am nächsten Abend Restalkohol im Blut. Bei einem gewissen Pegel baut der Körper eher schneller ab, aber gerade so die letzten 0,2 Promille werden langsamer abgebaut, da es ja nie ganz auf 0,0000 geht.
Und so steigert sich die körperliche Sucht langsam. Ein gefährdeter Trinker spürt vielleicht erst nach 3 Tagen die ersten leichten Entzugserscheinungen (Zittern, keine schöne Handschrift, Schlaflosigkeit, Unruhe). Ein arbeitsfähiger Alkoholiker empfindet vielleicht erst Entzugserscheinungen, wenn er weniger als 0,2 Promille hat. Dies ist dann typischerweise am Abend, wenn sich der Alkohol vom Vorabend dann fast abgebaut hat. Und bei schwereren Alkoholiker ist die Menge dann immer höher.
Aber auch für den arbeitsfähigen Alkoholiker kann es bereits zu spät sein! Deshalb wäre es für jeden ratsam, der sich Gedanken über die eigene Alkoholsucht macht, dass er beispielweise während der Fastenzeit konsequent 0 Alkohol trinkt. Erst dann weiss er mit Bestimmtheit, inwieweit seine Sucht schon fortgeschritten ist.