Eure ersten Erfahrungen mit Alkohol

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Guten Abend.

In welchem Alter und in welchem Umfeld habt ihr zum ersten Mal Alkohol getrunken?
Wie wurde das in eurer Familie gehandhabt?
Und wie hat sich euer Verhältnis zum Alkohol später entwickelt?

In meinem Elternhaus wurde täglich Alkohol konsumiert.
Wir Kinder durften Schaum von Papas Bier kosten und am Sonntag gabs Wasser mit Rotwein und Zucker.
An mein erstes Betrunkensein kann ich mich nicht erinnern :D
Ich vermute, ich war so um 20 Jahre alt.
Danach hatte ich eine Phase, wo ich doch etwas übertrieben habe :eek:) , das hat sich dann aber auch wieder gelegt, als ich zum ersten Mal schwanger war.
Nach ein paar abstinenten Jahren habe ich heute ein entspanntes Verhätnis zu Alkohol und fühle mich gut dabei.

Und wie war das bei euch?

Neugierige Grüsse, Sine
 
hallo sine,

also wein habe ich noch nie in meinem leben getrunken.

vielleicht, als ich winzigklein war, nippend am glas meiner mutti bei einer einladung.
zu hause gab es nie alk.
nur eben bei so familienfesten zu weihnachten oder so.
aber dann nur ein wenig wein zum essen.

bier bekam ich als kind alkoholfreies im sommer, wenn der onkel mit uns im garten gearbeitet hatte.
unsere tante sah es nicht so ganz gerne, wenn wir kleine schweppes oder alkoholfreies bier tranken, doch onkel fand, wir hätten so fest in der hitze gearbeitet, dass das schon okay sei.
es handelte sich um die tessiner hitze.

ja und schnapps hatte ich einmal im leben ein gläschen.
das war als ich etwa 21 oder 22 jahre alt war.
am stephanstag.
wir sind auf dem fluss mit dem kanadier gefahren.
und da war es ja eisig kalt.
zum aufwärmen assen wir dann auf einem schiffssteg chilisuppe, welche wir auf einem so transportablen gasbrenner kochten.
den schnapps gab es dann, damit wir auf dem fluss nicht krank werden und genug warm haben, weil die fahrt sollte noch eine weile dauern.

sonst hatte ich alkohol nur schon in pralinen oder in pattiserie.
vielleicht mal ungewollt in einem stück kuchen oder in einem eis.
als wir klein waren, bekamen wir alkoholische pralinen nur, wenn es ein versehen war und wir vom confiseur angelogen wurden, indem er sagte, es sei alles ohne alk.
heute habe ich es manchmal noch gerne so mal ein bissen von einer punschkugel oder ein bissen von sonst was alkoholischem.
das geht aber erst, seit meine leber viel besser ist.

ach ja; so kirschstängeli oder so stängeli mit anderem alk finde ich auch manchmal - ganz selten - lustig, doch wird mir davon schwindelig.

ansonsten hatte ich alkohol nur schon, wenn ich eine ananas zu lange stehen liess.

ananas-alkohol trinken ja die gefangenen von breakdown palace.
weil dort ist alk ja verboten, ananas wird aber in der bäckerei für brotware gebraucht.
da können sich die arbeiterinnen aus der bäckerei manchmal ananas abzwacken und im geheimen alk brauen und teuer umtauschen oder verkaufen.
ananas-alk ist aber nicht gut.
billig und schlecht.

sonst früchtealk musste ich auch schon gehabt haben.
weil ich ja nicht so viel einkaufen kann und dann auch nicht immer essen mag, dann werden die sachen alt und ich brauche manchmal trotzdem was.

auch alkoholischen tee hatte ich schon.
wenn mutti mir tee kocht und er alt wurde und ich es zuerst nicht merke.
oder ist das fauler tee?
auf alle fälle schmeckt es gleich eklig wie alkoholische früchte.

eigentlich wollte ich auch nie alk trinken, weil ich ja emetophobie hatte.
jetzt, wo emetophobie besser ist und manchmal ganz weg, denke ich schon daran, alk zu trinken.
doch irgendwie; warum auch?

wenn alk, würde ich nur was edles wollen.
ich meine; wenn schon, dann schon.
doch woher weiss ich, was gut ist, wenn ich es nie trinke?

champagner soll gut sein.
den hatte ich schon alkoholfrei.
das gibt es extra.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Thread ist eine gute Idee Sine!

Ich war 16 und mit einem Freund auf einer Radtour zu dessen Oma.
Bevor wir dort eintrafen, besuchten wir eine Kneipe, die er gut kannte.
Nach vielen Hallos tranken wir erst ein Bier und dann Pfefferminz-Soda.
Ich war so unerfahren wie ein zarter Jüngling nur sein kann.
Das Zeug schmeckte gut.
irgendwann wankte ich auf`s Klo und kam nicht mehr zurück.
Heftiges Pochen weckte mich aus dem Schlaf, den ich am Klo anheim fiel.
Mein Freund schleppte mich zur Oma, dort legte man mich auf irgendeine Couch.
Die kotzte ich im Lauf der Nacht voll.
An eine Heimfahrt mit dem Rad war bis auf weiteres nicht zu denken.
Telefonate fanden statt.
Am nächsten Tag wußte ich kaum noch was davon.
Pfefferminz-Soda habe ich für den Rest meines Lebens nicht mehr angerührt.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo sine,

ich kann mich noch gut erinnern, das war an Weihnachten und ich war noch ziemlich jung, da gabs zum Essen ein Gläschen 1976 Riesling. Ich war danach ziemlich albern, hat mir gut geschmeckt.

Später im Alter von 15 Jahren wurde mit von Rotwein und einer selbstgemachten Pizza richtig schlecht. Das war an Sylvester gewesen.
Ich hatte auch mal eine feuchtfröhliche Zeit mit Partys am Wochenende usw.
Später habe ich dann Weinseminare ect. gemacht, mich also richtig gebildet.
Heute trinke ich keinen Alkohol mehr. Ich habe festgestellt das sogut wie alle Menschen schon nach einem Glas Wein ihre Persönlichkeit verändern. Ich finde das interessant, aber auch irgendwie nicht so gut.

Grüsse von Juliette
 
Alkohol war bei "uns" stets präsent und wie so oft ein Zeichen der Entspannung sowie Ausdruck der Freude am Zusammensein - zumindest erschien das mir Stöpsel rückblickend so.

Ich selbst habe mit 15-16 heftig zu trinken begonnen. Und war in der Regel 2-3 Mal in der Woche volltrunken. Das ging dann so weiter bis ich mit Anfang 20 meine Sachen packte und 700 km weiter "heimisch wurde". Alkohol trank ich dann zwar weiterhin hin und wieder - aber nicht länger in der Variante "Kampftrinken". Heute kann ich 2-3 Biere oder einige Gläser Wein geniessen ohne den Drang zu haben mich daraufhin betrinken zu wollen. Je nach eigenem Empfinden und möglichen Anlässen.

Und das, was Juliette hier beschrieb - der Veränderung des Menschen durch Alkohol, hat auch mich mit der Zeit immer häufiger dahin gebracht viele Einladungen u.ä. auszuschlagen bzw. abzulehnen. Selbst die besten Freunde werden im Laufe eines Abends zu diesen komisch-verzerrten "Monstern", grenzüberschreitend, laut und damit beschäftigt, die Sau welche die ganze Zeit über eingesperrt war mal wieder so richtig "raus zu lassen". Ich gehe dann mitterweile immer vorzeitig. Das will und muss ich mir nicht mehr antun.



Es grüsst
Yazz
 
Der thread paßt ja auch super zu meinem.. danke!

Also wie schon im anderen thread erwähnt gab es bei uns zu Hause gelegentlich Alkohol.. war aber nie ein großes Thema. Wir durften auch einen Schluck probieren und Sonntags gab es wie bei Sine "Bierwasser".

Als ich 17 war, haben wir mit ein paar Freunden eine Geb. Party für einen Kumpel vorbereitet. Wir haben alles hergerichtet, Musik, Gläser, Deko etc... im Jugendzentrum der Pfarre. Aber wurden früher fertig als angenommen.. es waren noch keine Gäste dar und uns wurde langweilig. Da begannen wir die Getränke "vorzukosten". Da gab es eine Flasche Himbeerlikör.. der war so lecker, dass ich die Flasche alleine leerte. Als das Geb. Kind dann kam saß ich draußen an einem Baum gelehnt und hatte einen Moralischen. Er hat mich dann beruhigt und getröstet und blieb bei mir bis mein Freund (mein jetziger Mann) von der Arbeit nachkam.
Der hatte so eine Angst mich so nach Hause zu bringen, dass er mit mir rauf auf den Berg fuhr und dort mit mir 3 Std. im Kreis maschiert und mich quasi ausnüchterte. Meine Mutter hat es trotzdem gemerkt. Zu meiner Überraschung gab es aber nur ein Mitleidiges Lächeln und die Frage: Was war es denn?

Danach ist mir dann noch 2 x ein Whiskiy-Rausch mit Blackout passiert, da war ich so 19-20 .. aber der wurde mir mit Cola "untergejubelt".. also viel Cola.. wenig Whisky.. ich merkte erst gar nichts und dann war Filmriss.
Die "Einflößerin" war übringens meine Schwiegermutter... seitdem ich mitbekomme, was in der Familie meines Mannes bezüglich Alkohol abgeht (2 Geschwister meines Mannes sind auf Dauer-Entzug... eine ist zusätzlich spielsüchtig etc., hat ihre 3 Kinder verlassen) meide ich Alkhol eigentlich.

Ab und zu ein Glas Wein.... oder ein kleines Bier....mehr nicht.
 
Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist schon ein alarmierendes Thema, aber der frühe Verbrauch muss nicht unbedingt mit dem späteren Alkoholismus zusammenhängen. Die Jugend neigt zum Terribilismus und da gehört leider auch der Alkoholkonsum dazu. Selbst wenn der Sohnemann mal besoffen nach Hause kommt ist das nicht unbedingt ein Grund zur Panik. Wichtig ist dass man mit dem Kind darüber redet. Kommunikation ist immer wichtig.
 
Das ist so insgesamt nicht ganz richtig. Also wenn mein Junge besoffen nach Hause kommt, da rege ich mich selbstverständlich auf. Man muss mit diesen Situationen vorsichtig rumgehen, man kann ja nie wissen in was für Kreise der Junge gerät. Und bei einem Mädchen ist die Gefahr ja doppelt so hoch.
 
Als ich mit 19 Jahren in die USA auswanderte, haben mir die ersten Cockails ausgezeichnet geschmeckt, und ich konnte sprachliche und andere Hemmungen ein wenig reduzieren. :fans:

Die üblichen Cocktails vor dem Dinner wurden allerdings in Amerika später zu einem grösseren Problem (aus 1 wird 2 und 3.......) und sind heute nicht mehr "in". :greis:
 
Soweit ich mich erinnern kann, galten diese Dinner-Cocktails als besonderer Genuss der Hollywood-Leute. Das war so eine elegante Weise sich vollzusaufen. Tja, Zeiten ändern sich nun mal.. heutzutage reicht es bei den Amerikanern mit dem Chef zum Teamentwicklung zu gehen und nach dem ersten Pärchen Biere, donnert es von allen Seiten durch die Gegend: "Nochmal Acht!" Tja, Hollywood-Leute, die wussten was Klasse ist, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte auch nicht ausser Acht lassen, dass - ob man das nun akzeptiert oder nicht - das "Saufen" ein Ritual ist und eine Funktion erfüllt. In einem Lebensalltag, der keinerlei "Übergangsrituale" wie zB Initiationen u.ä. mehr kennt, entstehen dann auch jene, die schnell destruktiven Charakter erhalten. Ein wichtige Phase des Übergangs hin zur Adoleszenz ist nun mal auch jene, in der Grenzerfahrungen gemacht werden.

Was sich in der Trinkkultur heutzutage meiner Meinung nach ausdrückt, ist die "Ich-Schwäche", fehlender Rückhalt und fehlende Reife. Und das muss sich nicht notwendigerweise nur auf Jugendliche beziehen.

Man muss sich nur mal offenen Auges am Wochenende in Kneipen die Leute anschauen. Unangenehm. Aber vielleicht bin ich da auch nur besonders empfänglich.

Yazz
 
morgen,

Betrunkene oder angeheiterte Leute können immer ein Problem werden, nich selten kahm ich in das zweifelhafte Vergnügen, schon in aller Frühe, eine dem Alkohol zugetahene Kundschaft zu bedienen, wobei ich sehr darauf achtete das die Theke zwischen uns blieb (schauder, aleine vom Athem konnte man schon betrunken werden) und oft begegnen mir auch solche Leute in der U-Bahn/Bim/Bus und zwar durchaus gemischte Altersgruppen.

Mein erstes Mal war warscheinlich an Silvester, ein Sekt-Orange, konnte mich aer nie so wirklich an den geschmack gewöhnen und erst mit 22J geschmack dafür entwickelt.

Mag aber bis Heute eher Cocktails, Spätlesen und süßen Sekt.

Bei uns im Freundeskreis war es nie ein Problem wenn man nur ein oder zwei Gläser alk getrunken hat und dann zu Antialk gewechselt ist, deswegen wurde keiner gehänselt oder gar ausgeschlossen.

lg,
ursu
 
Ich habe das erste Mal zuviel getrunken, als ich als Lehrling bei Siemens einige (4-5) Schnäpschen getrunken habe. Da war ich so an die 15 Jahre Alt. Mir wurde furchtbar übel, und ich mußte mich übergeben. Naja, dann war das Zeug wieder draussen :))

Außerdem war ich in einer Münchener Motorrad-Clique, die Hanebergler. Ein Freizeitheim in München Neuhausen. Naja, wie unter den Jungendlichen damals üblich, war man(n) wer, wenn man viel Alk vertragen hat. Und ich habe nach einigen Jahren "Übung" gut was vertragen. Besonders in der Bundeswehr Zeit, da war es der Zeitvertreib. Eine Flasche Whisky habe da schon auch mal locker am Abend weggesteckt und ging dann aber ohne Stress ohne besoffen zu sein nach Hause. Also man glaubte mir dann auch noch, daß ich nur 1-2 Bierchen und ein Gläschen Whisky getrunken habe. Nach der Bundeswehr war ich dann ein paar Jahre LKW Fahrer, und da war natürlich der Alk nicht so toll, habe da auch kaum was getrunken. Als ich dann wieder den Job wechselte, sind wir in ganz Deutschland herumgefahren, und habe Telefonanlagen bei der Bundeswehr und der Polizei gebaut. Da habe wir nur manchmal am Abend, wenn wir mit der Arbeit fertig waren im Hotel noch was getrunken. Oft auch nur Kaffee, oder auch Kaffee mit Schuß. Dann war ich ein paar Jahre in der Entwicklungsabteilung, habe Hard- und Software entwickelt für Bundeswehr und Polizei Telefontechnik. Da war untertags immer Kaffe an Tisch, und abends, wenn wir fertig waren kam der Whisky auf den Tisch. Da gabs immer noch 2-3 Gläschen zum Quatschen, und dann gingen wir eben heim.

Dann wurde ich Vater, und wir haben geheiratet, dann änderte ich meine Gewohnheiten. Das Bierchen nach Feierabend gab es nicht mehr, und Zuhause haben wir eh nichts getrunken, außer wir hatten Gäste. Das ist eigentlich auch heute noch so. Es ist schon eine Seltenheit geworden, wenn ich mal ein Bierchen trinke, oder ein paar Gläser Wein. Da sind oft mal 1-2 Wochen dazwischen wo ich gar keinen Alk sehe, jedenfalls nicht in meiner Hand.

Ja, zusammenfassend kann man sagen, früher war ich stolz auf das was ich vertragen habe, heute bin stolz auf das, was ich nicht mehr vertrage. Warum ich damals nicht Alki geworden bin weiß ich nicht, ich hatte jedenfalls zu keinem Zeitpunkt eine Abhängigkeit. Ich glaube das hat was mit den Genen zu tun.

Aber ich muss auch sagen wir sind NIE losgezogen um uns die Birne vollzusaufen, sondern wir hatten unsern Spaß, und manchmal waren wir eben zu lange unterwegs. Dann hatten wir am nächsten Tag eben Kopfschmerzen. Heute zieht man los, knallt sich mit billigen Fussel die Birne zu, um dann mit den Kumpels in der Kneipe nicht mehr so viel teuren Schnaps trinken zu müssen, bis der Arzt kommt. Eine traurige Entwicklung.

Schönen Abend
Franz :)
 
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