Mein Partner trinkt

Themenstarter
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11.07.12
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Hallo Zusammen,

ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen. Mein Partner ist wahrscheinlich Alkoholiker. Und ich bin co-abhängig.

Er trank schon, als ich ihn kennenlernte. Nur damals nicht in meiner Nähe. Seit kurzem gehe ich in eine Selbsthilfegruppe. Das weiß er. Dort haben sie mir geraten zu ihm auf Distanz zu gehen. Dies ist nun schon 4 Wochen her und wir sehen uns kaum. Wenn wir uns sehen geht sie Stichelei los.

Soviel habe ich für ihn aufgegeben, um ihm nahe zu sein. Jetzt, wo ich auf Distanz bin merke ich, wie einsam ich doch geworden bin. Ich unternehme inzwischen viel für mich. Aber er fehlt mir. Ich habe ihm vor 1 1/2 Wochen auch gesagt, daß ich nichts mehr für ihn tun kann, solange er trinkt. Aber es tut mir im Herzen weh, wenn er mit ungebügelten Hemden zur Arbeit geht.

Aber kann es so nicht mehr weiter gehen. :traurig:

Viele Grüße
Sunny Rainbow
 
wundermittel
Hallo SunnyRainbow,
deine Geschichte macht mich betroffen.....ich kenne sie. Meine Frau (also jetzt ExFrau) hatt ähnliches durchgemacht. Hatt begonnen vieles alleine zumachen (mir egal) hatt sich getrennt (mir egal) aber sie hatt für uns beide und die Kinder das einzig richtige gemacht....durch die Trennung hab ich gemerkt was wie sinnlos und völlig dämlich saufen doch ist.......im nachinein ist es mir nicht mehr so egal:eek:)

Wir sind heute die besten Kollegen. Ich bin ihr unheimlich dankbar dass sie den Mut hatte zu gehen.......

Ich denke wenn er sich nicht besinnt und jetzt noch merkt was er anrichtet ist die einzige Lösung dass was du noch nicht willst..............
rede mit ihm, versuch ihn wachzurütteln.....obwohl, wenn er so ist wie ich wirds nichts bringen....

alles Gute und liebe Grüsse
Therakk
 
Hallo Therakk,

danke für Deine Worte. Deine Geschichte macht mir wenig Mut.

Aber die Distanz scheint meinen Partner nun wachzurütteln. Er kommt jetzt liebevoll auf mich zu. Ist öfter Zuhause, und was ganz überraschend ist, er kommt am Wochenende auch nach einem Streit am Abend angetrunken nach Hause - statt nachts im schwankenden Zustand.

Er hört mir auch zu, wenn ich das wenige, was ich über die Selbsthilfegruppe erzählen kann, mit ihm teile. Es scheint ihn zu interessieren. Und er beginnt mir zu erzählen, wieviel er trinkt (nur.... Bier) und daß er öfter ein Wasser mit Zitrone trinkt (es schmeckt).

Diese Entwicklung überrascht mich und überfordert mich zugleich. Ich weiß im Moment nicht, wie ich damit umgehen soll. Und vor allem, wie ich mit ihm reden soll. Heute morgen hat er mir aus seinem Job von einem Alkoholiker erzählt. Ich habe ihn aufgeklärt, warum er wahrscheinlich Weihnachten im Krankenhaus war und woher die Probleme beim Gehen (Rollator) wohl kommen. Und er hat mir zugehört. Ich gebe zu, daß es mich skeptisch macht. Er nimmt die Dinge positiv auf. Und ich verstehe es nicht.

Liebe Grüsse an einem heißen Sommernachmittag :wave:
Sunny Rainbow
 
naturheilkunde
Hallo sunny rainbow,

kennst Du das Buch "Kraft zum loslassen" von Melody Beatty erschienen im Heyne-Verlag?

Es ist von der Arbeit bei den Al Anon Leuten (Antialkoholiker) geprägt und in meinen Augen bei weitem das beste Buch auf dem Markt und nicht nur für Alkoholiker oder Co-Abhängige eine sehr große Hilfe für jeden, der in alten Mustern festklebt.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
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