@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Was haben die letzten Beiträge noch mit Shelleys sehr genauen Beschreibungen ihres Empfindens und ihren sehr konkret gestellten Fragen zu tun, fragt sich


Gerd


als themenstartern sage ich, dass letztere diskssion für mich in ordnung war (kurze sätze, übersichtliche beiträge, konkrete fragen und antworten - soweit zum thema passend, dass sie zeigt, wie seelen aus dem jenseits - ; -) - mit diesseitigen kommunizieren), obwohl ich in der theorie eine grosse gegnerin von off topic (meist unleserliche gross-texte, wirklich ohne den kleinsten bezug zur thematik) bin und diese abneigung auch genügend in die praxis umsetze.

ich frage mich nur, was erdöl in diesem kapitel verloren hat.

:eek:
 
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@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Hallo hier fragt ein Asperger wie anderer Asperger die Welt wahrnehmen und ich finde es einen Akt der hölichkeit wenn hier nur welche was zum Thema Schreiben die selbst Asperger haben.
 
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@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

ja die diskussion hat sich schon nicht so entwickelt, wie ich es mir vorgestellt habe. doch das letzte gespräch mit postbote und fragenden fand ich trotzdem interessant und es zeigt ein wenig, wie betroffene "aus einer anderen welt" und nicht-betroffene unterschiedlich wahrnehmen, fühlen und empfinden.

wenn da aber normalos schreiben, finde ich das schon schwer, wenn man dann nicht weiss, ob sie doch betroffen sind oder einfach ihre phantasie spielen lassen und von ihren träumereien schreiben und gar nicht wissen, was ich eigentlich frage und meine.
betroffene verstehen das eher.

was ich voll daneben finde, wenn unwissende mit sozialphobie und schizophrenie kommen. das zeigt, dass sie wirklich total null ahnung haben und es beantwortet auf keinster weise meine frage.

also ich denke, ich interessiere mich auch dafür, als was sich normale fühlen und als was sie sich vorkommen, doch dann sollten sie schreiben, dass sie normale sind und einfach konkret meine frage beantworten, und vielleicht noch beschreiben, wie genau es sich für sie anfühlt, das ding, als das sie sich fühlen.

:wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

hallo liebe Shelley

also wie fühle ich mich als Aspie?

oft falsch verstanden, wiel ich nicht immer die richtigen Worte wähle...weil ich das oft nicht merke..und schon die komischsten Situationen herauf beschworen haben

nun Jeder er mich näher kennt weiß das und nimmt mir das nicht übel

so ein ganz andere Sache ist diese: ich fühle mich gelangweilt!!!!!!!

ich langweile mich ganz schnell an Menschen, alles was sie mir erzählen das interessiert mich nicht,es langweilt mich wenn da nichts Aufregenes/Tiefgründiges dabei ist...nicht gleich aber so nach 2 Monaten geht das los..


aber meine Höflichkeit verbietet mir das zu zeigen, so das man es sehen kann....

ich brauche immer neues Inputt, sonst fühle ich mich nicht gut..und denke ich verpasse etwas oder ich vertue meine Zeit, dann werde ich hippelig und unruhig..innerlich, aber auch das kann ich gut kaschieren..

ich weiß das das keine gute Eigenschaft ist aber so fühle ich nun mal

und damit habe ich meine Mutter die mich nie vertand auf die Palme gebracht

ich rede hier vom engeren privaten Bereich, nicht von *oberflächlichen* Kontakten...

liebe grüße darleen:wave:
 
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@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Hallo Shelley,

die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Ich habe viele verschiedene Phasen, Entwicklungen, Irrungen und Wirrungen, An- und Einsichten erfahren und dementsprechend vielfältig waren auch die Deutungsversuche für die eigene Identität.

Als Kind und Jugendlicher hätte ich meinen „Zustand“ sowieso noch nicht wirklich in Worte fassen können (und habe auch nie über innere Zustände mit jemandem kommuniziert). Das war erst viel später möglich, als ich auch genügend Vergleiche und indirekte Zugänge zur normalen Welt hatte.

Woran ich mich aber noch gut erinnern kann, war ein Erlebnis, was ich mit ca. 4 oder 5 Jahren hatte. Ich hörte die Geschichte von Pinocchio und war zutiefst bestürzt, weil ich mich so stark mit dieser „sprechenden Holzfigur“ identifizierte. Ich wollte ja auch immer, ein „richtiger Mensch“ sein, wusste nur nie so genau, wie das wirklich geht. Ich hatte anscheinend immer die falsche „Gebrauchsanweisung“…
Ein paar Jahre später hatte ich eine Phase, in der ich eine gigantische Wut auf Gott bekam, weil er mich von Anfang an vor die Tore der Welt gesetzt hatte und ich noch nicht mal wusste, wofür ich so bestraft wurde. Im Anstarren der äußeren Glaswände fühlte ich mich oft wie ein gefangenes Tier, dass sowohl im außen als auch im inneren ständig Wände anrammte und auch in seiner eigenen kleinen „Höhle“ außer Ruhe wenig Schönes finden konnte.
Ich fühlte mich auch oft wie ein Zombie. Wie jemand, der seit seiner Geburt nie wirklich aus einer Narkose aufgewacht ist.

Manchmal kam ich mir wie adoptiert vor.
Ich hatte oft eine tiefe Sehnsucht nach einer Art Zwilling, einem geistig Verwandten oder jemand der mir mal halbwegs erklären könnte, warum ich mir immer wie „im falschen Film“ vorkam.

Als ich in die Schule kam, wurde aus purer Not eine Tugend und ich wurde ziemlich schnell zum „Anthropologen“, der die anderen wie Ameisen unter dem Mikroskop studierte. Ich war wie ein emsiger Registrator, ein Paar körperlose Augen und Ohren, die versuchten die Welt zu verstehen, aber sie nicht wirklich durchleben konnten.

Mit ca. 16J. begann ich mein soziales Wissen aktiver umzusetzen und wurde zur Raubkopie anderer Menschen, in der Hoffnung, so auf die „andere Seite“ zu kommen. Dabei habe ich viel gelernt, aber angekommen bin ich nur in totaler Selbstentfremdung…

Außerdem fühlte ich mich schon immer als „Neutrum“, d.h. ich entwickelte nie eine typische Geschlechtsidentität, obwohl mein Gehirn anscheinend sehr „männlich gestrickt“ war und ich ungefähr die ersten 14Jahre mit Frauen nur sehr bedingt was anfangen konnte.

Heute fühle ich mich als eine Art „Hybride“ und würde auch nicht mehr auf einen reinen „Asperger Planeten“ ausreisen wollen. (Als Kind/Jugendlicher hätte ich diese Idee vielleicht noch toll gefunden.)
Ich sehe mich als Wanderer zwischen verschiedenen (neuronalen) Welten, der immer noch an seiner eigenen „Geburt“ arbeitet...


Lieben Gruß
Iris
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Ein Kind stellte heute folgende Frage:

Ich muss einen Sachtext über Rassismus schreiben kann mir einer bitte helfen danke. :)

Es bekam folgende Antwort:

Gedankenchaos schrieb:
Rassismus ist die Ausgrenzung des Unbekannten im Erfaßbarkeitsbereich des Bekannten. Er kann unbewußt und bewußt stattfinden. Die Primärmotivation ist das natürliche Bedürfnis nach Unantastbarkeit der Indidividualität. Es definiert sich in der menschlichen Entwicklung am aktuellen Erkenntnisstand, der Biologie. Die Exklusivität des Indidividuums ist deren Kernkraft.

Wer Glück für sich allein sucht, wird an sich selbst scheitern, es empfinden zu können. Die Empfindung von Glück im Gemeinsamen ist nur über den Akt der aufrechten Teilung möglich. Alles andere führt zu emotionalen Spannungsmustern, die das rationale Erfassungsvermögen einschränken und prägen.

Ein anderes Kind fragte heute:

Hey ich muss für meine Lehrerin ein Text schreib "Warum man sich ein Schmetterlings Tatto auf die Schulter machen lässt"

Mir fällt nur leider nichts ein was ich schreib könnte und da der Text mindestens 1 seite haben muss. Wäre toll wenn ihr mir irgendwie helfen könntet.

Es bekam diese Antwort:

Das kann nur Deine Lehrerin selbst oder jemand, der für sich selbst darin eine Bereicherung empfindet. Deine Frage sagt mir, daß Du mit dieser Aufgabe nichts anfangen kannst.

Diese Aufgabe ist kopflos gestellt worden. Eine Lehrerin sollte den Identifikationsgehalt einer Aufgabe in ihrer Darstellung verifiziert nutzen. Nicht in einem Theroem, einer Annahme, diese Zugangsvoraussetzung sei gegeben. Hier ist ihr ein Elementarfehler unterlaufen und diese Aufgabe für Dich nicht lösbar.


Es ist die unbewußte Infragestellung einer Voraussetzung der gegenüberliegenden Autorität. Asperger dulden keine solche, instabile Autorität für sich selbst. Sie sind nicht fähig, zu ihren Konditionen daran erfüllende Teilhabe zu finden. Wohl aber sind sie Fähig, ihre Konditionen zu erklären, daruzstellen, wenn man es zuläßt. Es sein darf.
 
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@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Hey ich muss für meine Lehrerin ein Text schreib "Warum man sich ein Schmetterlings Tatto auf die Schulter machen lässt"

Mir fällt nur leider nichts ein was ich schreib könnte und da der Text mindestens 1 seite haben muss. Wäre toll wenn ihr mir irgendwie helfen könntet.


ich würde einen text darüber schreiben, warum ich nicht beurteilen kann, warum "man" sich ein schmetterlings tattoo auf die schulter machen lässt.
wahrscheinlich würde ich noch schreiben, dass ich nicht "man" bin, obwohl ich mich oft als "man" bezeichne.
vielleicht würde ich noch darüber spekulieren, bzw. in fragen stellen, warum der aufgabensteller gerade die schulter und ein schmetterlinks-tattoo gewählt hat für die aufgabestellung.

na, ja.

ich sehe jetzt da aber auch nicht so wirklich, was das alles noch mit meiner fragestellung des themas zu tun hat.

:wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Liebe Shelley,

es sind Beispiele aus dem realen Leben, wie auch Asperger es leben. Völlig beiläufig trifft man auf kommunikative Schmerzfreiheit gegenüber jenen, denen man einen guten Weg der Bildung zu Gute kommen lassen möchte.

Die Definition von Rassismus ist das Sahnehäubchen auf der Torte.

Unbewußter Rassismus wird induziert durch eine Annahme, das Kind würde sich vorstellen können, ein solches Schmetterlingstattoo auf die Schulter machen lassen. Ein Asperger ist irritiert. Runde 1: Er fragt. Ehrlich, wer hats bemerkt, dieses Besondere, was Asperger auszeichnet? ;)

Der unterbewußte Rassismus ist der treibende Keil auf beiden Seiten, der die Isolation vorantreibt.

Ich würde die Frage von Dir etwas verfeinern.

Als was fühlt Ihr Euch / kommt Ihr Euch vor und wie seid Ihr zu diesen Empfindungen gekommen? Welche Situationen haben Euch geprägt?


liebe Grüße
der Postbote
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

also wie fühle ich mich als Aspie?

oft falsch verstanden, wiel ich nicht immer die richtigen Worte wähle...weil ich das oft nicht merke..und schon die komischsten Situationen herauf beschworen haben

so ein ganz andere Sache ist diese: ich fühle mich gelangweilt!!!!!!!


hallo darleen,

ich kann gut nachvollziehen, was du meinst.

aber ich denke, ich habe meine frage aders verstanden als du.

du fragst, wie du dich als aspie fühlst?

ich meinte weniger "wie fühle ich mich als aspergerbetroffene", sondern: "als was" fühle ich mich?

ich weiss nicht, ob man sich als asperger-betroffener fühlen kann, wenn man es ist und das nur eine definition eines herrn aspergers ist, aber nicht eigentlich aussagt, wie sich ein betroffener vorkommt.

oder ich weiss nicht, ob es die definition gibt:

"ein asperger-betroffener fühlt sich als xy, mit der vorraussetzung, xy = aspie."

ich denke auch nicht, dass es die definition gibt:

"ein asperger-betroffner fühlt sich als xy, also ist ein leut, welcher sich als xy fühlt, ein aspie."

was bedeutet xy? was ist xy? gilt die obige definition auch, wäre xy = aspie. was ist ein aspiegefühl?

das mit dem falsch verstanden fühlen, kenne ich sehr gut. doch ich fühle mich nicht "als falsch verstanden". wenn, dann als "falsch verstanden wordene". dieses gefühl nenne ich einfach: "ich fühle mich als falsch, fremde, etc. (ich schrieb es schon in meinem ersten beitrag.)

mit deiner aussage: "ich fühle mich gelangweilt", habe ich mühe. fühlst du dich als gelangweilte? wie fühlt man sich als gelangweilte? ist langeweile ein gefühl?

bei mir ich langeweile eher ein "ist-zustand". ich wusste nicht, dass das ein gefühl ist.

:idee:

hm. man lernt jeden tag dazu.

wie gesagt: ich würde eher sagen: "ich bin gelangweilt oder ich habe langeweile und fühle mich deswegen als ausserirdische, weil die leute um mich, welche sich menschen nennen, nicht gelangweilt sind und auch keine langeweile haben und deswegen anders empfinden und anders sein müssen als ich. da sie normale menschen sein sollen, kann ich kein normaler mensch sein. was sind unnormale menschen? leute von einem anderen stern? ja in dem fall habe ich das gefühl, ausserirdisch zu sein."

hm. ja.

nochmals die frage:

als was fühlst du dich, darleen?

als gelangweilter mensch?

als falsch verstandener mensch?

ergo fühlst du dich als mensch, aber einfach als "anderer" mensch?

oder fühlst du dich doch als "was anderes"?

was ist dieses "was anderes" für dich?

viele grüsse von shelley :wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?



hallo iris,

danke für deine antwort!

die sehnsucht nach so etwas wie einem zwilling kenne ich.
ich habe mir sogar oft gewünscht, ein "kuckuckskind" zu sein, und irgendwo meine familie finden zu können, weil ich mich in meiner echten familie so fremd vorkam. leider gleiche ich aber meinen eltern und den geschwistern zu stark, als dass ich bei der geburt vertauscht worden sein könnte. (dieses fremdgefühl bedeutet nicht, dass ich meine familie nicht liebe!)

sich als hybride zu fühlen finde ich interessant.

mir ist der begriff zu kompliziert und nicht schön im klang (zu viele spitze, helle, grelle buchstaben), als dass ich mich so fühlen könnte.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Ich würde die Frage von Dir etwas verfeinern.

Als was fühlt Ihr Euch / kommt Ihr Euch vor und wie seid Ihr zu diesen Empfindungen gekommen? Welche Situationen haben Euch geprägt?


ja super, danke!

so habe ich es mir etwa vorgestellt, doch konnte ich es nicht formulieren.

kussigrüsse von deiner shelley :kiss:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

sorry liebe Shelley

typisch für darleen, nicht richtig hingucken beim lesen und dann munter drauflosschreiben.....zum späteren Zeitpunkt werde ich dir das beantworten und dann auch richtig...;):D:D:D:D:D:D:p)

liebste grüße darleen:kiss:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Liebe psychologische shelley und alle echten "Aspies",

tatsächlich ging es mir nicht um das Material Erdöl, sondern um das Verfahren Probebohrung bzw. im Kern um dessen Ergebnis. Danke, dass ich mich einmischen durfte in euren exklusiven Zirkel. Es war das erste und letzte Mal.
:schock:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

so liebe Shelley

wie fühle ich mich als Aspie:

als zweigeteiltes Etwas

die mit vielen Menschn nichts anfangen kann. Weil ich ihre Gedankengänge nicht nachvollziehen kann..ist mir fremd....

ich lebe das Leben wie es für eine funktionierene Familie angebracht ist.

und ich habe meine Nischen, die ich mir geschaffen habe, die nur mir alleine gehören, abseits des Familienlebens..ich bin im Laufe der Jahre genügsam geworen und habe gelernt zwichen den 2 Welten eine für alle Beteiligte gute Balance zu finden in der ich mich nicht eingeengt fühle..
klar gibt es auch mal Zeiten wo ich ausbrechen möchte, aber die sind selten geworden..

mein Mann lässt mich so leben wie ich möchte, lässt mich so sein wie ich bin...

umgekerht genauso..und es funktioniert hervorragend.....

er wusste auf was er sich einlässt..

liebe grüße darleen:wave:
 
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@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

liebe Shelley

warum traurig??

grüßi darleen
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

ich will nicht zweigeteilt sein. ich will etwas ganzes sein.

aber ich weiss ja nicht, ob ein sternenmännlein besser ist als ein zweigeteiltes etwas...

:brav:
 
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