Asperger - Verhalten, Komorbidität, Diagnose, etc.

Hallo Shelley!

Schön wenn ich dir die "Nicht-Asperger" besser erklärt habe.Nur leider geht dass nicht mit wenig Worten.
Genau wie du manchmal nicht so genau weißt,wie so eine "Sache" richtig geht,ist es für mich schwer,die passenden Worte zu finden.

Ich finde deine Erklärung gut-dass du immer lustig guckst.Wenn ich das auf meine Tochter umlege,ist sie vielleicht nicht immer traurig auch wenn sie immer so guckt.;)(hoffentlich!)

Das mit deiner Einschätzung wie du auf andere Menschen wirkst,ist glaube ich ganz richtig.Wenn sie dich noch nicht richtig verstehen oder komisch reagieren, hilft es dir vielleicht daran zu denken-dass sie vieles anders wahr nehmen,als du es eigentlich meinst.(Nicht-Asperger sind auch nicht perfekt!)

Das mit der "notlüge" ist etwas schwierig zu erklären.Nicht das du glaubst,wir lügen nur.Nur trauen sich viele Menschen,nicht immer so ehrlich zu sein wie du.Da wir Mimik/Gestig/Körpersprache meist richtig deuten,kann man zB abschätzen,ob die Wahrheit mein Gesprächspartner verkraften kann.Im Grunde versuchst du das genau so.Du hast manchmal Angst,die ganze Wahrheit zu sagen und sagst nur ein Teil.Da uns dann Informationen fehlen,um zu wissen was du sagen willst,können wir nicht ahnen,dass du Angst hast-alles zu erzählen.Wenn du jetzt noch dabei lachst(für uns nicht nachvollziehbare Reaktion) glaubt man evtl. du verarscht einen.Könnten wir "Angst" in deiner Mimik/Gestig sehen,würden wir wahrscheinlich besser reagieren und dich verstehen.Da Asperger aber Probleme mit der siutationsabhängig-richtigen Mimik/Gestig/Körpersprache haben,müssen wir lernen euch zu verstehen.

Unsere "Notlügen" können auch so aussehen,dass wir nicht die ganze Wahrheit sagen.Da wir unsere Körpersprache aber besser einsetzen können,merkt unser Gesprächspartner meist nicht,wenn wir etwas auslassen(so wie du).
Wir unterscheiden dabei auch die Menschen/Gesprächspartner.ZB beste Freunde,Lebenspartner,Kinder,Familie,Bekannte,Nachbarn,Arbeitskollegen,Chef usw.Ich würde nie so offen die ganze Wahrheit einen ehr flüchtigen Bekannten erzählen(da er mir nicht so wichtig ist,vertraue ich ihm/ihr nicht).Das ist so eine Art Selbstschutz.Kann ich der Person vertrauen?Wenn nicht,oder ich weiß es noch nicht-ist man vorsichtig-was man denen erzählt(denn es gibt nicht nur"gute,nette"Menschen).Meine beste Freundin hingegen,erzähle ich die Wahrheit,ihr vertraue ich.Manche Menschen sind aber einfach zu sensibel,die ganze Wahrheit zu hören.Das spüren wir,oder sehen dass durch die Körpersprache,dann läßt man evtl. was beim erzählen aus(so wie du),oder lenkt vom Thema ab,um nicht weiter darauf einzugehen.(Nicht jeder kann das gleich gut abchecken-Frauen können das manchmal besser als Männer).Auch können sich die Beziehungen der "flüchtigen Bekannten zu uns(haben noch kein Vertrauen dazu,weil kennen wir zuwenig,oder mögen sie nicht), ändern.Manchmal mag man einen Menschen nicht und wenn man ihn besser kennen lernt,kann man merken,der ist doch ok.Dann kann dieser flüchtige Bekannte-ein bester Freund werden,mit vertrauen und großer Wichtigkeit.Andersrum kann ein guter Freund durch irgend einen Anlass(Streit) seine Wichtigkeit verlieren,oder man traut ihm/ihr nicht mehr,da er mich enttäuscht hat.Das kann sich auch wieder ändern oder für immer so bleiben.


Jetzt zu deiner Frage,sie ist nicht einfach zu beantworten.Ich versuche es mal.Gefühle beziehen sich auf viele Dinge.Situationen,-um welchen Menschen es sich handelt(ein wichtiger-dir nah stehender Mensch,oder ein "unwichtiger" Bekannter),-wie es dir selber geht(geht es mir schlecht,kann ich mich weniger um andere Dinge(Gefühle) kümmern),-Zeit (habe ich Zeit mich jetzt darum zu kümmern,oder kann ich es später tun),-wie wichtig es dir ist, -also kann ich auch mal was vergessen(unwichtige dinge).Ich mache mir evtl. nicht so viele Gedanken darum,sondern habe diesen "Filter" wohl im laufe der Jahre erlernt.Um das zu erlernen,ist es aber ganz wichtig-Körpersprache zu verstehen,Wichtig-von Unwichtig für dich zu trennen,auch mal Dinge nicht erledigen müssen-wenn andere Dinge wichtiger sind oder ich keine Zeit habe usw.

Es gibt für jeden Menschen andere wichtige und unwichtige Dinge.Jeder hat andere Interessen oder Bedürfnisse.Diese Dinge können auch im laufe der Zeit sich ändern.Was früher für mich wichtig war,kann heute unwichtig sein-weil ich mein Interesse nicht auf ALLES richten kann,dann wäre ich überfordert.Deshalb bin ich gezwungen,Dinge zu filtern-um dann diesen Dingen auch gerecht zu werden.(ZB hätte ich 5000 Freunde-fühlten sich bald welche benachteiligt,da ich nicht die Zeit hätte-mich um alle zu kümmern,ich wäre dann überlastet,deshalb habe ich weniger Freunde-um die ich mich auch kümmern kann,dann geht es meinen Freunden gut und mir)Da kommen dann auch wieder die Gefühle ins Spiel,meine Freunde will ich nicht verletzen,sagen uns die Wahrheit und haben genug Zeit für einander-braucht jemand hilfe,ist der Freund für ihn/ihr da.Deshalb filtern wir Dinge,weil wir das wissen und allen gerecht werden wollen.

Bei meiner Tochter vermisse ich manchmal diesen"Filter" auch.Sie hat auch Probleme mit was ist Wichtig(für sie) und was Unwichtig.Sie verdreht das oft,oder hält evtl. auch alles für Wichtig-aber da gibt es bei mir eine andere REIHENFOLGE-als bei ihr.Wenn meine Freundin mich braucht,lass ich zB die Bügelwäsche liegen ,denn meine Freundin ist wichtiger als die Wäsche,die mache ich später.
Bei meiner Tochter ist das anders.Erst erledigt sie "ihre Aufgaben" dann kommt die Freundin(andere Reihenfolge).Dadurch ist die Freundin aber evtl. sauer,enttäuscht und fragt warum sie keine Zeit hat.Meine Tochter versteht das Problem garnicht,denn sie hat sich ja an ihre Reihenfolge gehalten und in ihren Augen,nichts Falsch gemacht.
Ich muss also meine REIHENFOLGE mal ganz schnell ändern können,um andere Dinge sofort als WICHTIG einzuordnen und dafür mal Dinge liegen lassen,später erledigen oder gar nicht mehr erledigen.

Asperger sind nicht flexibel genug ,um den gestörten Ablauf andersrum laufen zu lassen-wenn es sein muss.Funktioniert ein "Glied" in dieser Kette nicht(Körpersprache verstehen und richtig einsetzen,Wichtiges von Unwichtiges unterscheiden,Dinge mal liegen lassen,lernen aus Erfahrungen und dieses dann umsetzen usw) dann läuft etwas anders als bei "Nicht Aspergern".Und schon hast du den Konflikt von Verstehen und Verstanden weden.(leider:eek:))

Aber nicht verzweifeln,die Menschen müssen ALLE von einander lernen.

Ich hoffe du kannst diesen langen Text lesen.
Ich hoffe ich konnte es einiger Maßen erklären.Sonst frag nach!

Ich lerne auch von dir!:fans:

Liebe Grüsse:wave:
Maya3
 


hallo liebe maya3,

ich sage jetzt nicht, warum ich erst jetzt schreibe, weil das könnte einer ausrede gleich kommen, obwohl es keine wäre, aber vielleicht wäre es ja doch eine.

vergiss es. ich weiss nicht. es ist jetzt halt einfach so, dass ich erst jetzt schreibe und ja; sorry deswegen.

ich finde es irgendwie schade, dass deine tochter immer traurig statt glücklich guckt.
ich habe bald gemerkt, dass die menschen es gerne mögen, wenn man lächelt. ja und weil ich eine fröhliche natur bin und mich über alles nur erdenklich mögliche freuen kann, fällt mir das auch nicht so schwer. - nur leider geht es nicht mehr so gut, seit mir ein professor bei einer weisheitszahnoperation einen nerv durchgeschnitten hat. ja und die muskelschwäche verschlimmert es auch noch.

das mit lüge und wahrheit und wieviel menschen verkraften können, ist wirklich sehr schwer zu verstehen.

einmal zum beispiel meinte ich es wirklich nur gut mit einer ärztin. ich habe sie eigentlich total gemocht, stand "auf ihrer seite", wollte lieb sein zu ihr und ihr einen gefallen tun, als die pfleger ihr rumbefehlt haben, was sie zu sagen hat.

ich wollte ihr wirklich nur helfen und sagte ihr deswegen, sie solle einen kurs besuchen, in dem sie lernt, ihr selbstbewusstsein zu stärken, weil sie die chefin ist und den pflegern befehle erteilen muss und nicht umgekehrt.

ich habe nur die wahrheit gesagt, wollte ihr wirklich helfen und meinte es gut mit ihr.

am nächsten tag kam der chefarzt und hat mich 3 wochen zu früh entlassen.

ich verstehe das nicht: sagt man offen und ehrlich die wahrheit, wird man gleich aus dem krankenhaus geschmissen und sie machen die teste nicht, welche der behandelnde arzt angeordnet hat.

gestern habe ich diesem arzt angerufen und ihm gesagt, dass ich eben autistisch bin, man das aber wegen meiner hochintelligenz noch nicht gemerkt hat. er fand das glaub nicht mal doof, sondern tat so, als würde er es verstehen. na, ja. ich weiss ja nicht... auf alle fälle übernimmt er mich wieder als patientin, obwohl er vernommen hat, dass ich nicht einfach bin. der geduldigste arzt aus seinem krankenhaus hat mich ja aufgegeben und kein anderer arzt sonst will mich.

mit dem vertrauen habe ich es auch so: ich vertraue immer viel zu schnell und merke erst danach, dass es falsch war. die leute tun zwar am anfang so, als würden sie das toll finden, doch am ende bin ich doch immer die doofe und kriege echt probleme. dann bereue ich es.

:traurig:

etwas verstehe ich auch nicht:

ich dachte immer, autisten und somit asperger-leute hätten keine gefühle. doch irgendwie habe ich schon das gefühl, dass ich gefühle habe.

zum beispiel habe ich meine gefühle immer am kalvier "rausgelassen". je nach gefühl spielte ich andere musik.
wenn meine eltern fanden, ich dürfe kein klavier mehr spielen, habe ich sogar immer gedroht: "wenn ich kein klavier mehr spielen darf, werde ich auch nicht mehr sprechen!"
habe ich dann mal zwei tage spielverbot bekommen, sprach ich tatsächlich nicht. irgendwie hatte ich dann auch nichts zu sagen. die musik half mir, dass ich etwas zu erzählen habe.

wegen der krankheit kann ich ja fast keine musik mehr machen. zeitweise ging es wirklich gar nicht mehr. das war echt schlimm. zusammen mit den dingen, welche ich von gutachtern, versicherungen, und all dem medizinkram erleben musste, wurde ich sogar autoagressiv. ich wusste ganz genau: könnte ich klavier spielen, hätte ich keine psychischen probleme mehr. ich war oft total komisch drauf. plötzlich wollte ich jeden menschen, dem ich begegne umarmen, obwohl ich es ja so eklig finde und nicht mag. dann plötzlich hatte ich wieder genug von menschen, zog mich an ein plätzchen zurück und wartete nur, dass sie endlich wieder abhauen. das verstehe ich nochmals nicht; weil autisten umarmen ja nicht gerne menschen. hm.

nochmals zur wichtigkeit:

ich denke aber, was deine tochter macht, ist ganz normal.

wenn ich zum beispiel am geige üben war und meine freundin rief an, so liess ich ihr ausrichten, dass ich grad nicht kann und zurückrufen werde.
ich übte fertig und rief dann zurück.

das ist doch normal oder?

auch wenn ich jemanden anrufe, frage ich immer als erstes: "geht es dir gerade, oder soll ich später anrufen? um wieviel uhr kannst du mit mir telephonieren?"
wenn der andere dann eine zeit sagt, zu der ich gerade meine ruhezeit habe oder so, dann wars das eben. da rufe ich wieder an, sobald ich wieder kraft habe.

meine mediale kinesiologin war doch letztes mal auch so böse deswegen.

wir haben eben abgemacht, dass ich ihr um halb 16 uhr anrufe.
doch das war ja, als ich wieder viel im badezimmer war, weil ich ja erbrechen musste. mir ging es wirklich nicht gut und ich musste also zuerst schauen, dass ich überhaupt nochmals telephonieren kann.
also rief ich eine viertel stunde zu spät an.
da hat die frau doch grad losgelegt und mich zusammengeschissen. das ginge nicht, dass ich später anrufe, sie habe noch andere patienten. ich versuchte sie zu unterbrechen, warum ich überhaupt anrufe und dass ich eben wieder dauernd erbrechen muss. ich kam nicht zu wort. so fest hat sie losgeschimpft. erst, als ich sagen konnte, was mit mir ist, fand sie, dass das also dieses eine mal entschuldigt sei.

:eek:

also ich lass dich mal wieder und freue mich, wenn du wieder schreibst mit mir.

viele liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:

hallo,

ich habe mich noch an komische verhaltensweisen von mir erinnert:

minikindzeit:

- bevor ich gesprochen habe, stand ich stundenlang am kochhert und machte: "sch----", "sch----", "sch----", "sch----", ....
- später, als ich rumspringen konnte, nahm ich einen ast, rante im kreis herum und machte rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr in rollendem r. immer und immer wieder. wenn ich unterbrochen wurde, habe ich geschrien und geweint.

grundschule:

- als wir direkte anrede lernten, sagte der lehrer, wir sollen "gänsefüsschen" malen. er sagte uns, dass diese "gänsefüsschen" oben an der oberen zeile "hängen". so zeichnete ich also "gänsefüsschen". richtige gänsefüsschen. die sahen so aus, wie ein "peace-zeichen" ohne kreis darum. ich war immer sehr lange damit beschäftigt, dass die gänsefüsschen auch wirklich wie gänsefüsschen aussehen. wenn ein lehrer oder eine lehrerin fand, ich solle keine richtigen gänsefüsschen malen, sondern eben "gänsefüsschen" schreiben, fand ich: "ja eben! gänsefüsschen! sie sagen es doch." und so malte ich weiter meine gänsefüsschen. irgendwann lernte ich, dass die "gänsefüsschen" eben nur zwei strichlein sind. da habe ich sowas herumgeschimpft und dem lehrer gesagt, er solle nicht sagen, ich solle gänsefüsschen malen, wenn er meint, ich solle einfach zwei strichlein an die obere zeile schreiben. dann solle er das auch so sagen. und so wurde ich wieder als "düpflischisser" bezeichnet und fand das gar nicht nett. deswegen schimpfte ich meiner lehrerin ins gesicht, dass man "düpfchen" gar nicht scheissen kann. nicht mal ziegen machen das, obwohl sie den "düpfchen" am nähesten kommen, weil sie eben kügelchen scheissen und kügelchen ja schon fast "düpfli" seien.

da verstehe noch einer die menschen....

gymnasium:

- ich wusste immer, welcher lehrer wieviele knöpfe an welchem hemd, wieviele davon offen und wieviele geschlossen, und wieviele schnürsenkellöcher er an seinen schuhen hat.

fremde menschen:

- gäste bekommen ihren eigenen stuhl, auf den ich mich nicht setze. ich habe meinen eigenen.
- gäste bekommen ihre eigenen gläser und tasse, welche ich nicht benutze.
- schon als kleines kind hatte ich mein eigenes geschirr und wenn das jemand brauchte oder ich anderes benutzen musste, hörte ich nicht auf zu schreien, weinen und schluchzen, bis ich fast erstickt bin.
- wenn ich als minikleinkind meine eltern umarmen musste, sei ich sehr aggressiv gewesen. später war immer mein stoffaffe zwischen mir und den eltern beim umarmen. manchmal hielt ich einfach den affen hin, um zu zeigen, dass ich sie gerne habe. so durften sie den affen umarmen. heute ist es mein koalabär, den sie umarmen dürfen, wenn ich ihnen zeigen will, dass ich sie liebe, aber eine umarmung nicht ertrage. oder der koala ist zwischen uns. wenn er mir besser geht, schaffe ich aber auch "normale" begrüssungsumarmungen. auch bei fremden menschen. je nachdem...

ist das eigentlich auch ein aspergerverhalten, wenn man immer im voraus wissen muss, mit welchen leuten man es zu tun haben wird, damit man sich darauf vorbereiten kann?

bei mir ist es so:

wenn ich nicht schon im voraus weiss, welche krankenschwester kommen wird, so bin ich ganz nervös und habe keine ruhige minute.
ich finde es durchaus unhöflich, wenn sich die krankenschwestern bei ihrem feierabend nicht bei allen patienten verabschieden gehen und sagen, wann sie wieder kommen. bei den anthroposophen machen sie das und mir hilft das sehr. im anderen krankenhaus machen sie es nicht. manchmal schaffte ich es, die angestellten fragen zu gehen und wenn ich sie verpasst habe.... ich fühle mich dann nicht wohl. irgendwie muss ich mich darauf einstellen können, wer wann kommen wird. es ist mir lieber, wenn ich weiss, dass jemand kommt, den ich nicht ertrage, als dass er dann unvorbereitet erscheint.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Shelly !

So wie ich das mitbekommen habe ist nicht jeder Aspi gleich "heisst" auch in Sachen Gefühle und Berührungen ! Bei meinen kleinen wird es meisst abgetan weil er auf Menschen zugeht aber mir wurde gesagt das es nicht eine Ausschlussdiagn. sein muss . Was mir bei meinen kleinen Auffällt is das er zwar auf Menschen zugeht aber den Kontakt nicht halten möchte bei mir sind Berührungen mehr Mechanisch also wie ein Ablauf *hoffe verstehst ein wenig wie ich meine* als ob er kein Gefühl reinlegt aber die Berührungen müssen sein als ob er spüren muss das er dazu gehört . Komisch zuerklären !

Lg
 
Hallo Kitkat:kiss:

so ist das bei mir und Sohenmann auch, wir können zusammen kuscheln ohne Ende..und er braucht das auch....von Anderen bekuschelt werden, ist dann schon eher problematisch und wird abgelehnt...jedenfalls auf längere Zeit..

auch die Kommunikation ist sehr wohl gut vorhanden..das ist was ich sage nicht jeder Asperger ist gleich..


bei Shelley geht es doch mehr in die andere Richtung eher zum Autismuss..

liebe grüße darleen:):wave:
 
hallo,

je mehr ich so asperger-sachen anschaue, da frage ich mich, ob nicht sehr viele überdiagnostiziert sind, oder ich das doch gar nicht habe...

grusse von der shelley :wave:
 
liebe Shelley

ich denke das bei dir der Asperger nicht so ins Bild passt, ist doch mehr so eine Autistische sache...aber ich bin auch nicht der Super-super Experte in Autismuss-Bildern..

liebe grüße deine darleen:kiss::wave:
 
Hallo Shelley!
Erstmal,brauchst du dich für nichts entschuldigen.Egal -WANN- du antwortest,ich finde es toll, DAS du antwortest:)

Ich finde es traurig,dass du wegen deiner Ehrlichkeit,manchmal so schlechte Erfahrungen gemacht hast.Dein Beispiel mit der Ärztin,die kein Selbstbewusstsein hat fande ich sehr interessant.Da siehst du mal,das man in unserer heutigen Gesellschaft nicht immer die "reine" Wahrheit sagen darf.Weil einige Leute die nicht vertragen.Soll man sich aus allem Raushalten?Nein,die Wahrheit ist schon wichtig und wie man sie sagt.Das ist aber sehr schwer abzuschecken,da da jeder anders reagiert!Aber da bist du nicht die einzigste der das schon passiert ist.Ich fande es aber SUPER von dir,dass du den Arzt angerufen hast,um die Situation aufzuklären.Manchmal muss das sein-hört der Arzt nur eine Seite-kann er deine Seite nicht beurteilen.Wenn du merkst-hier läuft etwas falsch-ist es am besten,offen zu erklären warum du etwas gemacht hast und aus welchen Grund.Leider nehmen sich die Menschen heute nicht immer selber die Zeit,mal nach der anderen Seite/Meinung zu fragen,denn dann würden sich viele Mißverständnisse von alleine klären lassen.

Das mit dem Telefontermin ist auch ein gutes Beispiel.Mir ist das auch schon passiert,dass ich aus wichtigen Gründen(wenn es dir nicht gut geht-ist das ein wichtiger grund) einen Termin nicht pünktlich einhalten konnte.Schade nur das deine "Ärztin" so rumgebrüllt hat.Aber toll von dir,dass du so lange gewartest hast,bis du Erklären konntest,warum es so war.
Viele Menschen machen Fehler(wie zB rumbrüllen-ohne nach einen Grund für die Verspätung zu Fragen) und merken es noch nicht einmal.Versuche immer die Situation zu erklären-denn das war ja nicht ein Fehler von dir(denn du konntest ja nicht früher)-sondern ein Fehler von IHR weil sie nicht nach einen Grund gefragt hat.

Das du nicht mehr Musik machen kannst,tut mir leid.Meine Tochter liebt auch Musik.Sie singt viel und hört ständig Musik.Vielleicht ist es für dich ja auch angenehm,wenn du deine Musik die du gerne magst nur hörst.

Deine Erklärung mit den "Gänsefüsschen" ist toll.Das habe ich bei meiner Tochter schon oft festgestellt.Asperger nehmen die Sprache seht WÖRTLICH.
Gerade wenn man etwas nicht kennt,wie "GÄNSEFÜSSCHEN" malt man genau diese,da der Lehrer es ja so gesagt hat.Hat sogar mein Sohn so gemacht,aber dann ganz schnell bei seinem Klassenkammeraden gesehen-das diese Gänsefüsschen,nur Striche sind.Ich vermute,dass Asperger zu sehr auf sich konzentriert sind und nicht bei anderen schauen wie die das machen,da der Lehrer es ja auch anders gesagt hat.Redewendungen,einige Witze oder Scherze versteht meine Tochter auch falsch,wenn sie sie nicht kennt.Man lernt ja auch dazu und das was sie kennt,versteht sie auch jetzt richtig!

Auch das du wissen möchtest,welche Krankenschwester zu dir kommt ist verständlich.Meine Tochter kann auch schlecht -vor vollendeten Tatsachen gestellt werden.Sie ist nicht so nervös,wenn sie die Personen kennt,die dann kommen oder die Situation kennt,die dann passiert.
Ich bin vor manchen unbekannten Situationen auch unsicher,aber gehe da wohl ohne zu viel zu Überlegen durch.Ich mache mir garnicht soviele Gedanken dazu,merke aber bei meiner Tochter,dass sie bei Situationen,die sie vorher nicht genau durchplanen konnte-sehr nervös ist.
Vielleicht hilft es dir im Krankenhaus auch,dass du hier mit offenen Karten spielst und das so deinen Arzt sagst.Wenn es möglich ist,kann man ja für dich evtl. eine Lösung finden,dass du kurz vorab informiert wirst.Dann ist die Situation für alle wahrscheinlich angenehmer.
Bist du unsicher,weil du es nicht vorher weißt-reagierst du evtl. auch anders zB unfreudlicher,oder genervt.Weißt du aber wer kommt,läuft die Situation besser ab.
Manchmal lässt sich in einem stressigen Klinikalltag nicht jeder extra Wunsch der Patienten berücksichtigen.Wenn du denen aber klar machen kannst,wie wichtig das für dich ist und das dann evtl. die Situationen schneller erledigt werden können,ist doch beiden Seiten geholfen.

Viele liebe Grüsse:wave:
Maya3
 
Hallo Shelley!
Ich weiß nicht ob ich das überlesen habe,aber hast du denn eindeutig eine Asperger Diagnose bekommenWenn ja hast du Tests gemacht? Und wenn welche?
Asperger gibt es in verschiedenen Ausmaßen(von ganz leicht bis schwer).Es gibt ja auch nicht nur Asperger,zB auch den Atypischen Autismus,Autismus und noch andere Syndrome!!
Viele liebe Grüsse:wave:
Maya3
 


hallo maya3,

ich habe nicht ganz verstanden: ich habe ja nicht dem arzt angerufen, dem ich sagte, er solle sein selbstbewusstsein stärken. aber ich habe dem arzt angerufen, der mich ins krankenhaus schickte, aus dem sie mich eben deswegen rausgeschmissen haben.

na, ja. ich habs nicht verstanden, was du da jetzt gemeint hast.

für mich ist es leider nicht so angenehm, die musik, welche ich mag, zu hören.
ich musste sogar aufhören zu hören, weil ich ja das absolute gehirn hatte und es so fest weh tut, weil fast alle menschen so falsch spielen und maschinen das wesentliche von der musik weglassen. nämlich das, was zwischen den tönen passiert.
ich konnte auch nicht mehr in live-konzerte gehen, weil sogar die besten orchester falsch spielen. nur hören das die leute anscheinend nicht. aber mir tut es so weh im herz, dass es fast zerspringt und dann muss ich die flucht ergreifen.

wie gesagt: ich habe bewusst das hören entlernt. aber wenn ich dann ohne zu hören musik höre; also da ist es einfach traurig für mich, weil es mich daran erinnert, dass ich sie nicht mehr selbst machen kann. eines der grössten gefühle ist es, auf der bühne zu stehen und versuchen, menschen mit schöner musik eine freude zu machen. wobei ich dann weniger an die menschen als an die musik denke. ber es ist eben anders auf einer bühne im licht der scheinwefer, als zu hause im stillen kämmerlein. weil in einem konzertsaal ist die akkustik nochmals anders. es gibt zwar viele räume mit schrecklicher akkustik. in vielen ist es, als würde man in einer schuhschachtel stecken und spielen. da ist es bei uns zu hause besser, weil unser wohnzimmer eine supertolle akkustik hat.
zu hause aber fehlt aber eben auch das puplikum, welches gelangweilt herumhüstelt, weiter fehlt das quitschen der hosenboden auf den stuhlsitzen, welches entsteht, wenn die leute nicht mehr ruhig sitzen können. oder das leise schnarchen fehlt und ja; auf einer bühne ist es eben anders als zu hause. so die "atmosphäre" eben. die geschichte, welche ich mit der musik erzähle, nimmt eine ganz andere farbe an, wenn ein puplikum da ist.
oder eh; im orchester: das ist einfach toll. das zusammenspiel.

also wie gesagt: wenn ich ohne zu hören musik höre, da macht mich das einfach nur traurig. vor allem auch, weil ich immer gleich spielen muss, was ich höre. ja und wenn ich zu krank bin zum spielen; also da macht mich hören einfach nur fertig.

wobei ich sagen muss: während dem ich hätte sterben können, hat mir die musik geholfen, dass ich weiter leben wollte. mein lehrer hat mir versprochen, er würde eine gruppe zusammenstellen, mit der ich ein bestimmtes quartett spielen darf. so habe ich dieses quartett immer und immer gehört und mich so darauf konzentriert, zu überleben, damit ich es eben spielen kann.
fact: 5 jahre danach durfte ich es immer noch nicht spielen und das scheisst mich langsam alles an, weil es nicht so aussieht, als würde ich es jeh spielen.

das mit dem wörtlich nehmen macht mir auch immer probleme beim kochen.
wenn dann in einem rezept steht: "die suppe 3 minuten halb zugedeckt köcheln lassen und immer wieder umrühren." wie bitte kann ich eine suppe rühren, wenn sie halb zugedeckt ist? da komme ich mit der rührkelle fast nicht rein.
ich musste heute mutti sagen, dass ich diesen letzten punkt nicht erfüllen kann, weil das nicht geht.
zuerst sah ich auch nicht, dass stand, wie lange man es halb zugeedckt köcheln lassen muss und immer wieder umrühren. so gab ich es meiner mutti und fand, ich könne es nicht machen, weil ich nicht weiss, wie lange. aber da zeigte sie mir eben, dass das mit den 3 minuten eben an einem anderen ort als die anleitung stand, geschrieben wurde.
auf alle fälle war das mit dieser suppe heute eh so eine sache. die hälfte davon ist mir über den herd gelaufen, weil ich nicht weiss, wie man einen herd einstellen muss, wenn es heisst: "köcheln lassen". unter "köcheln lassen" verstehe ich die hälfte von "kochen" und wenn ich den herd zum kochen auf nummer 9 einstelle, stelle ich zum köcheln lassen den herd eben auf 4,5 ein, aber irgendwie klappt das nie.
na, ja. es war das erste mal, dass mutti nicht ausgerastet ist, als die das ergebnis meiner kochkünste gesehen hat, und vati musste sogar lachen, als ich sagte: "schau! ich habe es genau so gemacht, wie es in der anleitung steht und jetzt ist das da passiert!"
vielleicht hilft es ja doch, dass ich mutti gesagt habe, ich sei autistisch und deswegen so durchgeknallt.

bis später wieder;

viele liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
Hallo Shelley,


nachdem ich diesen Thread durchgelesen habe, muss ich mich doch sehr wundern.
Bei dem, was du bereits aus frühester Kindheit berichtest, hättest du eigentlich schon längst eine Diagnose dieser Art haben müssen.
Außerdem bist du hier sehr aktiv und liest viel, daher staune ich, wieso du erst jetzt darauf kommst.

Diese Sache mit den allerfrühesten Erinnerungen (Baby), klingt zwar phantastisch, aber so was gibt es tatsächlich, wenn auch sehr selten.
Wenn ich mich recht entsinne, kommen solche Beschreibungen auch in diesem Buch vor:
Heute singe ich mein Leben: Eine Autistin begreift sich und ihre Welt: Amazon.de: Dawn Prince-Hughes, Barbara Röhl: Bücher

Auch frühes Sprechen in einer fremden (Phantasie-) Sprache, kommt recht häufig vor.

Was Komorbiditäten bzw. auch (positive) Begleiterscheinungen (hört sich nicht ganz so nach Gespenstern an ;) ) angeht , wirst du unter vielem anderen in diesem Buch fündig:
Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom: Alle Fragen alle Antworten: Von Kindheit bis Erwachsensein: Was Menschen mit Asperger-Syndrom weiterhilft: Amazon.de: Tony Attwood, Rainer Döhle: Bücher

Ist nach wie vor meine erste Empfehlung, wenn sich jemand möglichst umfassend über das Asperger Syndrom informieren möchte und neben anschaulichen Texten von Selbstbetroffenen, ist es insgesamt sehr übersichtlich gestaltet.

Die Gründe, warum du eine Diagnose haben willst, sind allesamt wichtig, nur wie hier schon erwähnt wurde, solltest du nicht allzu viel Hoffnung auf umfassendes Verständnis deiner Mitmenschen setzen.
Meine Erfahrungen sind in der Hinsicht alles andere als positiv, aber dennoch treffe auch ich immer wieder mal aufgeschlossene Menschen, die sich nicht scheuen, eine ungewohnte Perspektive einzunehmen und auch eine gewisse Neugier mitbringen.

Seit einiger Zeit gibt es verschiedene Versionen von (Notfall-) Flyern für Betroffene, damit so kurz und bündig wie möglich, dem Gegenüber erklärt wird, wo die Schwierigkeiten (meist synonym für Missverständnisse...) liegen.

So etwas findest du als Anregung für eine eigene Gestaltung unter anderem auch auf dieser Homepage:
ASPIE-NA UND/ Asperger-Syndrom Autismus

Einen Weg zur Musik solltest du unbedingt wieder finden.
Ich kenne einige Leute aus dem autistischen Spektrum, für die Musik das ultimative Lebenselixier ist und sie könnten ohne nicht leben. Besonders wenn Musik der einzige Weg ist, um Gefühle zum Ausdruck zu bringen bzw. überhaupt zu erfahren, dürfen diese "Ventile" nicht verstopft werden.

Warst du selbst kreativ in deinem Spiel, kannst du improvisieren und komponieren, oder hast du deine Gefühlslage eher durch (perfektes) Nachspielen dazu passender Stücke zum Ausdruck gebracht?


Viele Grüße
Iris
 
Hallo Shelley!
Ich weiß nicht ob ich das überlesen habe,aber hast du denn eindeutig eine Asperger Diagnose bekommenWenn ja hast du Tests gemacht? Und wenn welche?
Asperger gibt es in verschiedenen Ausmaßen(von ganz leicht bis schwer).Es gibt ja auch nicht nur Asperger,zB auch den Atypischen Autismus,Autismus und noch andere Syndrome!!
Viele liebe Grüsse:wave:
Maya3


hallo maya3,

zuerst gab mir im krankenhaus ein psychologe die diagnose (ohne sie bei namen zu nennen), obwohl ich eigentlich nichts von mir erzählt habe. er hat mich einfach gecoacht und so ein wenig gesehen, wie ich funktioniere. ja und im zimmer sah er, wie es um mich herum ist.

danach kam der arzt und erzählte mir von inselbegabung, welche ich nicht als insel, sondern breitgefechert hätte und dass diese leute oft defizite hätten und wenn ich gesund wäre, wäre ich ein zweiter newton und hätte den nobelpreis bekommen für irgendwas und fand, dass der psychologe sagt, ich hätte asperger und bei mir schon so sachen da sind.
irgendwie.

so wollte ich eben klarheit haben. deswegen ging ich zu einem aspergerspezialisten.

bei dem hatte ich zuerst einfach ein gespräch. er fand, es deutet alles auf asperger hin. wobei es bei mir schwer sei, weil ich noch andere dinge wie die hochbegabung hätte - vielleicht inselbegabung, aber das gebiet kann er bei mir nicht testen, weil er für kinder und jugendliche ist. weiter ist bei mir die synästhesie da, welche macht, dass man nicht so schnell merkt, dass ich keine empathie habe. aber vom autistischen her, sei für ihn schon ziemlich klar, dass es asperger sein muss.

danach hat er mit meinem bruder telephoniert. er fand, dass sich noch mehr puzzleteile zusammengefügt hätten. ich hätte so viele merkmale, welche sehr eindeutig darauf hin passen.

am ende füllte er mit mir noch einen fragebogen aus, weil ich das alleine nicht konnte. (obwohl mir die sozialhelfer nicht helfen wollen, weil ich ja so intelligent sei...)

ich fragte ihn wegen anderem autismus, doch ich weiss nicht mehr ob er fand, dass der noch zu wenig differenziert erforscht ist. auf alle fälle fand er, dass asperger viele gesichter hätte. das argument, dass ich asperger und nicht einen anderen autismus hätte sei, weil ich mich sehr differenziert ausdrücken kann - vor allem schriftlich. (ich hab ihm eine mil geschrieben.) anscheinend könne man bei anderem autismus nicht so differenziert worte verwenden. wobei; von mir aus: ich weiss nicht mehr: wenn ich ja so viele komorbiditäten habe: kann es nicht sein, dass die auch bei anderen autismusformen als bei asperger vorkommen und das eben einfach dann unter asperger gemixt wird?

so gesehen habe ich nicht mehr klarheit, doch ich bekomme einen bericht, welchen ich den ärzten und so geben kann unter der hoffnung, dass es dann nicht mehr so kompliziert sein wird, wenn es eben probleme gibt.

die anderen sachen (mensa-test, synästhesie, und was da noch ist), muss ich dann eben einzeln testen gehen. so dass man dann die puzzleteile zusammen fügen kann.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 


hallo iris,

ja man kann sich wirklich wundern, dass bei mir nicht früher gemerkt wurde, dass ich autistisch bin.
nach dem gespräch des asperger-spezialisten mit meinem bruder wurde mir das auch irgendwie bewusst.

doch du musst auch denken: meine eltern haben es nicht einfach gehabt, bevor sie sich gefunden haben.
da war ja der krieg, die bomben, der vater war im kz und erlebte alles unschöne.
die mutter scheint mir auch autistisch zu sein. doch ich will ihr nichts andrehen, was nicht wirklich da ist.

auf alle fälle waren da eben zwei eltern, welche es wirklich nicht einfach hatten. ja: man sollte es sich zweimal überlegen, ob man dazu bereit ist, eine familie zu gründen. doch wer macht das? man freut sich über die kinder und wenn sie da sind, kommt man auf die welt.
dass man sich da noch zu autismus erkundigen sollte, kommt einem ja nicht einfach so in den sinn. und so war ich halt der kleine tyrann in der familie, welcher aber auch immer wieder alle zum lachen brachte wegen seinen clownereien.

was ist dabei?

dazu kommt ja, dass ich durch die synästhesie und die begabungssache schon bald künstlerin in der anpassung an "normalos" war. na, ja. immer klappte es eben nicht und einfach war es auch nicht...

du schreibst, ich würde hier sehr viel lesen. dem ist nicht so. ich lese hier im forum fast nichts. nur wenn ich fragen habe, lese ich die antworten. lange, unübersichtliche texte überfordern mich aber meist. am besten gehen konkrete antworten auf konkrete fragen.
wenn ich bei anderen schreibe ist das meist dann, wenn die leute kurze sachen oder übersichtliche dinge schreiben. oder ich weise darauf hin, dass ich nur den ersten beitrag, aber nicht die ganze diskussion gelesen habe.

beat vom forum wies mich ja schon vor drei jahren auf asperger hin. ich ging zum arzt, wollte es testen lassen, doch machte er es nicht und weiter hatte ich nicht kraft, mir einen spezialisten zu suchen und hinzugehen. dass sich mir jetzt jemand anbot, mich hinzufahren ist auch nicht normal. hätte er es nicht getan, wäre es mir nicht möglich gewesen, die sichere diagnose zu holen und so etwas unsicheres wie vom psychologen und von meinem ex-arzt passt mir nicht.

danke für deinen link von dem buch von der, welche sich auch bis sehr früh erinnert.

du schreibst von meiner "phantasie"-sprache, welche ich schon in die wiege mitgebracht habe. aber ich muss dir sagen, dass du da was falsches schreibst: diese sprache gibt es wirklich. ich habe ein kassettchen damit in ein sprachinstitut über einen russischprofessor schicken lassen und die leute dort haben die sprache analysiert.

danke auch für den link mit dem buch von tony attwood. es wurde mir auch schon empfohlen. ich kam noch nicht dazu, mich damit zu befassen und/oder es mir zu wünschen.
manchmal frage ich mich auch, warum man ein buch über sein eigenes verhalten kaufen soll. ich kenne mein verhalten ja. hm.

hier im forum ist das halt was anderes. da ging es mir um den austausch. ich finde es besser, wenn man sagen kann: "hast du das auch? ich habe es so. und du?", etc.
es ist mir irgendwie direkter als ein trockenes buch.

ich habe jetzt mal ein paar menschen getestet.
also wenn man ihnen sagt, man sei autistisch.
einer lachte drauf los. aber wir lachen immer darüber, wenn ärzte wieder was bei mir testen und finden. also kann ich ihn nicht so zu den testpersonen zählen.
die meisten anderen: zuerst wollen sie es mir ausreden. finden: "ach quatsch! das kann doch nicht sein!" wenn ich dann mehr erzähle von kompensieren und dinge aus der kindheit, springen sie plötzlich über und finden, sie seien auch autistisch und es hätte ihnen ja auch schon mal jemand gesagt, sie seien autistisch und wenn man mir das schon von verhalten aus der kindheit nachredet, so sei ich einfach damals schon körperlich krank und stoffwechselentglitten gewesen.

ich staune echt, wieviele leute plötzlich autistisch sind, wenn man ihnen sagt, man sei davon betroffen...

wie ist das mit diesen notfall-flyern genau?
ich verstehe das nicht.
und warum braucht man die nochmals?

was du zur musik schreibst:

es ist nicht einfach, einen weg zur musik zu finden, wenn man so schwach ist und so viele schmerzen hat und noch viele andere dinge, welche einem daran hindern.

ich kann eigentlich schon improvisieren und komponieren, aber das mache ich nur, wenn es gar niemand hören kann. weil das ist meine sache und die geht niemanden was an. ich habe mit mir selbst klar zu kommen. das genügt. die anderen haben schon genug anderes mit mir zu tun.

ja und deswegen spiele ich nur ab blatt. auswendig habe ich wegen der hirnfunktionsstörung vom unfall her ein wenig probleme. im notfall gehen aber gewisse dinge auf gewissen instrumenten.
wobei ich dann auswendig spiele, aber die noten zur unterstützung dabei habe.
oder wenn ich im chor singe, da nehme ich einfach die melodie von dem, der neben mir steht - beziehungsweige ergibt sich die melodie aus den akkorden zuvor, der text ergibt sich auch und bei englischem text muss ich dann einfach mehr auf den mund vom dirigenten schauen und hoffen, dass er den text mitmacht auf den lippen.

also wie gesagt: ich nehme einfach noten, die ich noch nicht kenne und spiele die.

ich habe kürzlich meinem ehemaligem klavierlehrer auch gebeichtet, dass ich vor 18 jahren nie geübt habe.
wenn er mir ein neues stück gab, so habe ich extra ein paar fehler eingebaut, obwohl ich es schon beim ersten mal spielen gekonnt hätte.
zu hause spielte ich dann ganze notenbücher für mich durch.
wieder im unterricht spielte ich also das stück und liess ein paar fehler weg, damit der lehrer meinte, ich hätte geübt.
so machte ich das, bis ich keine lust mehr auf das stück hatte und also es so spielte, wie ich es schon beim ersten mal gekonnt hätte.
so hatte ich zu hause genug zeit, die ganzen sonatenbücher und klavierkonzerte, orchesterstücke, und vor allem die klavierbegleitungen zu sämtlichen violin-stücken und anderen musiken durchspielte.
hört ich was im radio, musste ich sofort die noten holen und es spielen.
damals wollte ich auch nicht nach gehör spielen, damit es niemand merkt, später konnte ich es wegen dem unfall eben nicht mehr.
ich habe ja auch alle instrumente heimlich gelernt. wenn niemand zu hause war oder dann verkroch ich mich in den keller, wo mich niemand hören konnte.
alles heimlich und alleine.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
ich weiss zwar nicht, wie es in das kapitel passt, aber ich habe kurz rasch eine frage an normale menschen:

wenn mir etwas wichtig ist und jemand sagt, dass ihm dieses etwas egal ist. bin ich ihm dann auch egal?

:wave:
 
ich weiss zwar nicht, wie es in das kapitel passt, aber ich habe kurz rasch eine frage an normale menschen:

wenn mir etwas wichtig ist und jemand sagt, dass ihm dieses etwas egal ist. bin ich ihm dann auch egal?

:wave:
Liebe Shelley,

es kommt darauf an. Grundsätzlich meine ich eher "nein".

Wenn du z.B. Blumensträuße liebst und ein anderer sich nichts draus macht, dann hat das mit dir nichts zu tun.

Es gibt jedoch andere Themen, bei denen sieht es ganz anders aus.

Wenn du den Grund für deine Frage ein wenig genauer ausführst, können "wir Normalos" (von denen es meiner Ansicht nach allerdings keine richtigen gibt :D) dir allerdings genauer antworten.

Liebe Grüße,

Laxxmi
 
hallo laxxmi,

danke für deine antwort!

irgendwie weiss ich jetzt auch nicht weiter.

also ein beispiel:

ich habe eine lichterkette und mir ist sie sehr wichtig.

dann kommt einer und sagt: "deine lichterkette ist mir gerade sowas von egal."

dann bin ich todunglücklich und schimpfe fest mit diesem menschen, warum er so böse zu mir ist, danach beleidige ich ihn, weil für mich heisst das eben, dass ich ihm egal bin und für mich ist das ein persönlicher angriff in form einer beleidigung, welche ich ihm zurück gebe, damit er merkt, wie weh er mir tut, wenn meine sachen, die mir wichtig, ihm egal sind.

oder ist das keine beleidigung, wenn einem jemand sagt, dass man ihm egal ist?

und wenn es ja eben auf das selbe raus kommt, wenn ihm meine lichterkette egal ist, obwohl sie mir wichtig ist...

hm.

also; ich meine: die lichterkette gehört ja dann zu mir, weil alles, was mir wichtig ist, gehört zu mir und wenn jemandem ein teil von mir egal ist... also das finde ich ja gar nicht lieb.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Liebe Shelley,

"egal" heißt soviel wie "gleich-gültig".

Wenn dem anderen also deine Lichterkette egal ist, dann kann das bedeuten, dass es ihm genauso viel bedeutet, dass da eine Lichterkette hängt, als wenn da keine hängen würde.

Kannst du meine Erklärung nachvollziehen?

Ich persönlich würde es nicht als Beleidigung meiner selbst ansehen, wenn ihm meine Lichterkette nichts bedeuten würde.

Wenn er sie allerdings kaputt macht (muss nicht mal absichtlich sein) und dann keine Anstalten zeigt, sie mir zu reparieren oder zu ersetzen, weil ihm das "egal" ist, dann würde mich das treffen.

Wo ich persönlich auch sehr betroffen wäre:

Wenn ich Wert darauf lege, dass jemand pünktlich kommt (z.B. zum Essen) und er kommt dann erst viel zu spät (ohne dass er eine Entschuldigung wie Auto kaputt o.ä. vorweisen kann) oder gar nicht, weil ihm die Einladung nichts bedeutet, weil er "etwas Besseres" vorhat. Weil es ihm "einfach egal" ist.

Liebe Grüße,

Laxxmi (kann heute nicht besonders gut formulieren)
 
hallo liebe laxxmi,

komisch: ich finde es unhöflich, wenn menschen zu früh kommen.
ja und pünklich zu kommen: das geht gerade noch, grenzt aber schon an unhöflichkeit.
höflich finde ich, so eine verspätung zwischen fünf bis zehn minuten.
ab 15 minuten mache ich mir langsam sorgen.
bis 30 minuten darf er zu spät kommen.
da finde ich es aber dann höflich, wenn er zehn minuten nach termin anruft und sagt, er komme ein wenig später. vor allem, wenn es dann 28 minuten sind.
aber wenn er dann über 30 minuten zu spät kommt. da werde ich böse, weil ich mir so fest sorgen mache um ihn oder auch angst habe, dass er nicht mehr kommt. ja und das wird dann schon ein wenig schlimm.
ist er eine stunde zu spät, habe ich ihn vergessen.
kommt er dann doch noch, finde ich das komisch, weil ich ihn dann aus meinem plan gestrichen habe und was anderes vor habe.

ich habe aber freunde, bei denen weiss ich, dass sie nicht eine stunde nach abmach-termin kommen, sondern noch später. da kann man sich dann auch schon wieder darauf einstellen, aber es ist schon sehr, sehr anstrengend. warten ist anstrengend und braucht so viel kraft. beim arzt muss ich deswegen immer hinliegen und früher schlief ich dann, weil das warten mich so fertig macht.

also ich habe das jetzt geschrieben, weil ich vernommen habe, dass es bei asperger normal sei, dass man sehr auf pünktlichkeit zählt.

ich zähle eben nicht darauf. wobei ich schon eine gewisse pünktlichkeit habe. nur definiere ich sie anders und deswegen bin ich immer überall zu spät. wobei das laut meiner definition eben püntklich ist. acht minuten zu spät... bin ich mehr zu spät, bin ich total nervös und plappere dann die leute total voll, weil - weiss gar nicht. vielleicht, weil es mir nicht recht ist oder ich denke, dass sie deswegen denken, ich sei ein ganz böses.

sorry; das war jetzt schon wieder ein neues thema....

ah ja übrigens: zum essen bin ich immer zu spät gekommen, weil wenn man 8 minuten nach dem rufen kommt, ist das essen immer noch zu heiss und dann muss man eh warten und am esstisch vor dem heissen essen warten ist doof. ich komme lieber erst, wenn das essen schon kalt ist... da entfällt das doofe warten.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
du laxxmi,

irgendwie verstehe ich es trotzdem nicht.

wie ist denn das, wenn einem jemand liebt?

kann das dann auch sein, dass ihm meine sachen, welche mir wichtig sind und deswegen zu mir gehören, egal sind, aber er mich trotzdem liebt?

ich meine; ich bin doch ich mit meinen sachen. ohne meine sachen bin ich nicht mehr ich, sondern jemand anderes. oder ist das nicht so?

also wenn ich jemanden gerne habe, sind mir seine sachen eben nicht egal. dann schaue ich sogar, dass ich ihm mit seinen lieben dingen eine freude machen kann, weil ich denke, dass das menschen eine freude macht, wenn sie dinge bekommen, welche sie mögen.

zum beispiel habe ich eine freundin, welche mathematikerin ist und abakus total gerne mag.
jetzt will ich ihr einen abakus-ketten-anhänger schenken, obwohl ich sie nie mit einer kette gesehen habe. ich weiss nicht, ob sie ketten hasst.
aber ich denke, mit einem abakus-kettchen könnte sie sich mehr frau fühlen und das gefällt ihr doch dann bestimmt. nicht?

und gerade kommt sie mit ihrem baby und ich muss gehen. und wollte noch schlafen vorher... sie ist zu früh! so unhöflich! jetzt habe ich nicht geschlafen.
*grummel*

liebe grüsse, shelley :wave:
 
du laxxmi,

irgendwie verstehe ich es trotzdem nicht.

wie ist denn das, wenn einem jemand liebt?

kann das dann auch sein, dass ihm meine sachen, welche mir wichtig sind und deswegen zu mir gehören, egal sind, aber er mich trotzdem liebt?

Na klar liebt er dich trotzdem!

Weißt du: Ich betone es nicht, dass mir z. B. meine indischen Kochbücher wichtig sind - eigentlich, wenn ich es näher betrachte, sind mir die meisten Güter nicht sonderlich wichtig. Über die, die ich habe, freue ich mich, fände es aber auch nicht sonderlich schlimm, wenn ich sie nicht mehr hätte.

(Ich hab dir vorher schon geschrieben, dass ich heute nicht gut denken kann - sei also bitte ein bisschen gnädig mit meinen Äußerungen ;))

Ich muss nicht über meine Kochbücher sprechen. Tue ich es dennoch, will ich allerdings nicht hören, dass sie "doof" sind. Wenn jemand anderes sich nicht für die Kochbücher interessiert, beziehe ich das nicht auf mich, sondern merke halt, dass er sich für dieses Thema nicht interessiert. Ist für mich in Ordnung. Ich interessiere mich ja schließlich auch nicht für alles, für das sich die anderen interessieren, die ich mag ...



ich meine; ich bin doch ich mit meinen sachen. ohne meine sachen bin ich nicht mehr ich, sondern jemand anderes. oder ist das nicht so?

Du bist Shelley. Ob mit oder ohne Sachen. Ohne sogar noch mehr als mit, denn dann gibts nichts, hinter dem du dich verstecken kannst ;)

also wenn ich jemanden gerne habe, sind mir seine sachen eben nicht egal. dann schaue ich sogar, dass ich ihm mit seinen lieben dingen eine freude machen kann, weil ich denke, dass das menschen eine freude macht, wenn sie dinge bekommen, welche sie mögen.

zum beispiel habe ich eine freundin, welche mathematikerin ist und abakus total gerne mag.
jetzt will ich ihr einen abakus-ketten-anhänger schenken, obwohl ich sie nie mit einer kette gesehen habe. ich weiss nicht, ob sie ketten hasst.
aber ich denke, mit einem abakus-kettchen könnte sie sich mehr frau fühlen und das gefällt ihr doch dann bestimmt. nicht?

So jemanden wie dich wünschen sich die meisten Menschen, denke ich mir.

Ich überlege mir auch immer, was anderen Menschen gefallen könnte und versuche dann, ihnen damit eine Freude zu machen.

Das, denke ich, ist "völlig normal".

Und ob sich deine Freundin mit Kette mehr als Frau fühlt oder nicht, ist eigentlich "egal". Hauptsache ist, dass sie ihr gefällt. Und wenn sie sie selbst nicht tragen will, dann hängt sie sie vielleicht dekorativ im Zimmer auf oder später dann ihrer Tochter um.
Mit Geschenken weiß man nie, ob man auch hundertprozentig den Geschmack des anderen trifft.
Warum, meinst du, wird gerade nach Weihnachten so vieles umgetauscht? Nicht nur, weil sich "die Schenker" zuwenig Gedanken machen über die Interessen der "Beschenkten" ;)

und gerade kommt sie mit ihrem baby und ich muss gehen. und wollte noch schlafen vorher... sie ist zu früh! so unhöflich! jetzt habe ich nicht geschlafen.
*grummel*

liebe grüsse, shelley :wave:

Zu früh zu kommen, finde ich auch äußerst unhöflich. Entweder hab ich da noch nichts an, oder ich schlafe noch, oder bin beim Herrichten/Aufräumen/...

Ich wünsche dir eine schöne Zeit mit Freundin und Baby.

Und: Ich bin mir sicher, du bist "auf dem richtigen Dampfer".
Schade, dass du so viel darüber nachdenkst, ob du richtig oder falsch handelst. Ich denke, du machst ganz viel intuitiv "richtig" (wenn man überhaupt etwas "richtig machen kann").

Viele liebe Grüße,

Laxxmi
 
Oben