Neurofeedback bei ADHS

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ADHS: Neurofeedback wirkt

14.01.09 - Erstmals wurde in einer groß angelegten randomisierten, kontrollierten Studie die Wirksamkeit eines Neurofeedback-Trainings bei Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) nachgewiesen.

In den Problembereichen "Unaufmerksamkeit" und "Hyperaktivität-Impulsivität" - so die Studie in Erlangen, Göttingen und München mit 102 Kindern - konnte das Neurofeedback-Training die Symptomatik um durchschnittlich 25 bis 30 Prozent reduzieren .
ADHS: Neurofeedback wirkt (14.01.09) - aerztlichepraxis.de

Bedauerlicherweise ist in Deutschland meines Wissens Neurofeedback, das ja auch zu anderen Zwecken eingesetzt werden kann, eine Privatleistung.

Gruss,
Uta
 
Neurofeedback ist richtig eingesetzt so effektiv wie Ritalin und Co!!!
Wichtig ist die beste Methode, die von Sue Othmer zu wählen. Für mehr infos (alle in engl) bitte danach googlen
 
Hallo,

Neurofeedback kenne ich schon seit 7 Jahren als wissenschaftlich nachgewiesen. Meine Kinder haben es mal vor vielen Jahren 5 Tage lang während einer ADS-Kinderfreizeit gemacht. In unserer Tageszeitung wurde es vor einigen Tagen als Neuheit präsentiert.

Ja, leider muss man es selbst bezahlen.

Viele Grüße
Erika
 
Bei Neurofeedback holt man das allerbeste heraus, wenn man es nach der sue Othmers Methode macht. Die Resultaate kommen viel schneller, sind viel besser. Ich übertriebe nicht gerne, aber die Resultate können mit dieser Methode (aus Erfahrung auch mit anderen an sich schon guten Methoden) ganz phänomenal sein.
 
hallo ihr lieben,

immernoch besser als ritalin,
aber die ursache wird hier wiedereinmal nicht angegangen...

lg sascha
 
Das ist richtig, deshalb vertrete ich Neurofeedback als Begleitung ur Ursachenbehandlung. Wenn man nämlich die Ursachen aangehet, dann kann es sein, dass
- man nicht alle findet
- man nicht alle ganz kurieren kann
- man alle findet und kurieren kann, aber deswegen ist die hirnentwicklung immer noch schlechter. Neurofeedback kann da helfen, die neurologische entwicklung zu fördern etc.
 
Hallo,

immernoch besser als ritalin,
aber die ursache wird hier wiedereinmal nicht angegangen...

im Gegensatz zu sonstiger Symptombehandlung gibt es keine negativen Nebenwirkungen und die Veränderungen der Gehirnfunktionen durch Neurofeedback sollen bleibend sein, also nicht wieder alles beim Alten, wenn man es nicht mehr macht.

Viele Grüße
Erika
 
Hallo,



im Gegensatz zu sonstiger Symptombehandlung gibt es keine negativen Nebenwirkungen und die Veränderungen der Gehirnfunktionen durch Neurofeedback sollen bleibend sein, also nicht wieder alles beim Alten, wenn man es nicht mehr macht.

Viele Grüße
Erika

das ist mir klar,
aber die ursache ist nicht beseitigt!
dann denke ich "dass die Veränderungen der Gehirnfunktionen durch Neurofeedback bleibend sein sollen""
eine hypothese ist!

und wenn dem so ist,
sucht sich die ursache der erkrankung einen neuen herd,
an dem sie zeigen kann,
"hallo, mir,deinem körper, gehts nicht gut
und ich heile gerade hier,
also bitte nicht symptomatisch behandel" *lach

lg sascha

ps.: nichts-desto-trotz finde ich die lösung immernoch besser als ritalin...
 
Hallo Sascha,

Sascha schrieb:
das ist mir klar,
aber die ursache ist nicht beseitigt!

das ist mir auch klar :D. Ich bin ja auch für Ursachenbehebung, wobei "meine" Ursachen etwas anders aussehen als deine.

dann denke ich "dass die Veränderungen der Gehirnfunktionen durch Neurofeedback bleibend sein sollen""
eine hypothese ist!

Soweit ich mich erinnere, ist das nachgewiesen - keine Hypothese. Ich habe mich nur am Rande vor einigen Jahren mit Neurofeedback beschäftigt und kann mich nicht mehr zu 100 % an alles erinnern. Jedenfalls ist das Gehirn ein Leben lang lernfähig, sagt auch z.B. Manfred Spitzer Lernen: Gehirnforschung und die Schule des Lebens: Manfred Spitzer: Amazon.de: Bücher. Man müsse nur die Nutzungsbedingungen ändern. Durch Neurofeedback lernt das Gehirn. Ob das Gelernte dann präsent bleibt, hängt anschließend -abgesehen von nicht behandelten Ursachen - auch von vielen anderen Faktoren ab, u.a. auch davon, ob der Betroffene anschließend weiterhin z.B. von Lehrern wie ein Depp behandelt wird oder ev. trotz verbesserten Gehirnfunktionen auf einer Förderschule bleibt und nicht gefordert wird.

und wenn dem so ist,
sucht sich die ursache der erkrankung einen neuen herd,
an dem sie zeigen kann,
"hallo, mir,deinem körper, gehts nicht gut
und ich heile gerade hier,
also bitte nicht symptomatisch behandel" *lach

Da hast du Recht. Neurofeedback kann aber trotzdem eine sehr gute Unterstützung sein. Und leider ist es auch so, dass Ursachen, die aus früher Säuglings- oder Kindheit stammen z.B. das Kiss-Syndrom dafür gesorgt haben, dass die frühkindliche Entwicklung anders verlaufen ist und sich einiges, z.B. Hören, Sehen, Motorik und auch Gehirnfunktionen anders entwickelt haben. Einiges bleibt trotz Ursachenbehebung anders bzw. kann durch besondere Förderung verbessert werden. Zu dieser zusätzlichen besonderen Förderung kann man auch Neurofeedback zählen.

Viele Grüße
Erika
 
Neurofeedback ist eine wirklich Hilfe:
In einer Studie:
51 erhielten auch EEG-Biofeedback, langsame Theta-Aktivität sollte durch schnellere Betaaktivität ersetzt werden. Beide Gruppen (ohne und mit Biofeedback besserten sich, jedoch nur die Gruppe mit Biofeedback erreichte in der Verhaltensbeurteilung Werte wie nicht betroffene Kinder. Eine Woche nach Absetzen der Medikamente hatten sich die Kinder ohne Biofeedback wieder verschlechtert, die Kinder, die Biofeedback erhalten hatten, bewahrten ihre Fortschritte dann auch ohne Ritalin®. Die Gehirnaktivität war bleibend schneller in der Biofeedbackgruppe und blieb dies auch ohne Ritalin®. ...

Bewertung der Studie durch mich: Die erste große solide Studie zu Biofeedback bei ADHS. Die nicht hinreichende Ritalinwirkung kann durch nicht individuell genug erfolgte Ausdosierung bedingt gewesen sein. Der zusätzliche Nutzen des Biofeedback wird dadurch nicht in Frage gestellt, denn beide Gruppen wurden gleich (schlecht) mit Ritalin® behandelt.

Langzeiteffekte des Neurofeedbacktrainings: ...
Nachuntersuchung nach 6 oder 12 Monaten nach Studienende:
Die Effekte blieben so wie direkt am Studienende, die Patienten nach Biofeedback behielten stabile Veränderungen, 80% von ihnen konnten die Stimulanzienmedikation ohne Verlust in der Verhaltensbewertung halbieren, während in der Gruppe ohne Biofeedback 85% die Dosis steigern mussten.
www.dr-kuehle.de/Neurofeedback_Anhang.htm

Gruss,
Uta
 
:applaus:Hallo Erika

Einiges bleibt trotz Ursachenbehebung anders bzw. kann durch besondere Förderung verbessert werden. Zu dieser zusätzlichen besonderen Förderung kann man auch Neurofeedback zählen.
Denke prägnater, kürzer und besser kann man es wirklich nicht sagen!!

:klatschen
 
hallo erica,

in allen dingen kann ich dir zu 99,9% sagen,
"sehe ich genauso!",
aber:
Und leider ist es auch so, dass Ursachen, die aus früher Säuglings- oder Kindheit stammen z.B. das Kiss-Syndrom dafür gesorgt haben, [...]

im homöopathischen "erkrankungsweltbild",
ist keine erkrankung, die ursache einer erkrankung!:)

meist sind "chemie" in jeglicher form ursachen einer erkrankung :)

lg und gute nacht an alle
 
Hallo Sascha,

im homöopathischen "erkrankungsweltbild",
ist keine erkrankung, die ursache einer erkrankung!

Ja, das ist wohl so.

Beispiel Kiss-Syndrom: Ev. entsteht bzw. wird das Kiss-Syndrom ausgelöst durch bestimmte Geburtsvorgänge (Zange, Saugglocke, Kaiserschnitt, kristellerscher Handgriff). Die Ursache ist vielleicht eine zu schwache Muskulatur, ev. verursacht durch falsche Ernährung der Mutter vor und während der Schwangerschaft. Egal wie es zustande gekommen ist - vielleicht auch durch Chemie oder Amalgam - es ist es nun da und wird bei vielen Kindern erst spät oder überhaupt nicht festgestellt. Das Kiss-Syndrom hat u.a. Einfluss auf die Entwicklung des Gleichgewichts. Das Gleichgewicht hat wiederum Einfluss auf andere Entwicklungsstufen s. hier https://www.bredner.de/assets/docs/WS-Studie 3.pdf Seite 10 . Das Kind entwickelt sich anders, Hören Sehen, Fühlen, Motorik, Zusammenarbeit der Gehirnhälften usw.

Daran kann die Homöopathie auch nichts ändern - ev. unterstützend helfen, aber nichts ungeschehen machen. Die Fehlstellung der HWS oder sogar irreparable Schäden daran kann man nicht mit Homöopathie beseitigen. Die Stoffwechselstörungen, die dadurch meistens entstehen, kann man mindern oder verhindern entweder mit Ernährungsoptimierung, Nahrungsergänzung, ev. Homöopathie, was auch zu verbesserten Hirnfunktionen führt.

Neurofeedback ist auch eine Möglichkeit, Hirnfunktionen zu verbessern ohne aber Stoffwechselstörungen, Nährstoffdefizite zu beseitigen.

Wir hatten uns neben Kiss-Behandlung für INPP, Prismenbrille, Hörverarbeitungstraining und später (weil ich früher nichts von der Wirksamkeit wusste) für Ernährungsoptimierung entschieden. Neurofeedback hatte ich immer im Hinterkopf behalten, war aber dann nicht mehr erforderlich. Wenn es nicht so teuer und zeitaufwändig gewesen wäre, hätte ich es auch gemacht, allerdings nicht als Ersatz für Ernährungsoptimierung sondern zusätzlich.

Neurofeedback ist jedenfalls eher anzuraten als Ritalin und Co.

Viele Grüße
Erika
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

Bin zufällig über Neurofeedback auf dieses Forum gestossen und habe diesen Thread gelesen.

@Beat: Es freut mich, dass du auf die Methode Neurofeedback als sinnvolle Begleitmassnahme siehst. Das sehe ich genau so (bin selber Neurofeedback-Trainer und Vizepräsident des Neurofeedback-Verband Schweiz NFS).

Auf der andern Seite gibt es bisher keine studienmässigen Anhaltspunkte, dass die Othmer-Methode besonders wirksam ist. Gerade die hier angesprochene Studie wurde nicht nach Othmer gemacht, sondern beinhaltet das Theta/Beta-Protokoll nach Lubar und das Training der langsamen cortikalen Potenziale, was beides im Othmer-Protokoll nicht vorkommt.

Studienmässig am besten erforscht sind bisher die Trainingsprotokolla nach Sterman, Lubar, Trainings nach erfolgtem Quantitativen EEG und Trainings mit Slow Cortical Potentials, die allesamt gute Erfolge in der Arbeit mit ADS-Klienten zeigen.

Herzliche Grüsse

Stephan
 
Hallo Odi,

Du bist ja offensichtlich bestens informiert. Könntest Du nicht mal ein paar Fallgeschichten hier bringen, die zeigen, wie Biofeedback funktionieren kann?

Grüsse,
Uta
 
Hallo Stephan

Schön, dann solltest du Dich für diese Methode einsetzen.

Auf der andern Seite gibt es bisher keine studienmässigen Anhaltspunkte, dass die Othmer-Methode besonders wirksam ist.
Das mag sein, aber die relativen praktischen Vergleiche sind teilweise so frapant viel besser, das ich (der sonst sehr auf Studien steht) keine Studie mehr brauche!!!
Habe inkl einige andere Kinder Erdfahrungen mit konventionellen und HEG Feedback. Erfolge waren langsam aber recht gut, aber ein mehrfaches weniger stark und schnell als naxch Sue Othmers. Die Methode ist auch theoretisch allem anderen überlegen, da die Messpunkte von den Gehirn-MRI Erkenntnisse abgeleitet sind und es zu jedem Beschwerdebild schon vorgeschlagene Grund"behandlungs"punkte gibt.
U.a. kann man deshalb sogar diverse Defizite in den Neurotransmitterhaushalt feststellen, da man eben aus dem MRI die entsprechenden Stellen inkl die dazugehörenden Probleme kennt.
Kann Dir nur seeeeeehr empfehlen, eine entsprechende Weiterbildung zu machen und meine Aussagen selbst zu testen.

Gerade die hier angesprochene Studie wurde nicht nach Othmer gemacht, sondern beinhaltet das Theta/Beta-Protokoll nach Lubar und das Training der langsamen cortikalen Potenziale, was beides im Othmer-Protokoll nicht vorkommt.Eben, dann stell Dir vor was daraus geworden wäre, häötte man es sogar nach Othmers gemacht.

Studienmässig am besten erforscht sind bisher die Trainingsprotokolla nach Sterman, Lubar, Trainings nach erfolgtem Quantitativen EEG und Trainings mit Slow Cortical Potentials, die allesamt gute Erfolge in der Arbeit mit ADS-Klienten zeigen.
Da zweifle ich gar nicht. Da Othmers Studien fehlen, weiss man natürlich nicht, wie diese Methode abgeschnitten hätte. Aber wie gesagt, die Erfahrungen von denen ich weiss, zeigen ausnahmslos die noch bessere Wirksamkeit von Othmer.
 
Lieber Beat,

Nicht dass du mich falsch verstehst. Der Othmer-Ansatz hat durchaus seine Berechtigung, ist aber studienmässig nicht fundiert. Auch die Theorie ist m.E. nicht geklärt - wie soll beispielsweise ein Feedback für eine sehr tiefe Frequenz, z.B. 0.01 Hz generiert werden, wenn die Produktion eines solchen Wellenzyklus' mehr als 2 Minuten benötigt???

Aufgrund der Studienlage bleiben die Erfolge anekdotisch, wie übrigens auch bei vielen andern Methoden. Ich selber kenne Klienten, die mit dem Othmer-Ansatz überhaupt keine Erfolge erzielten, die jedoch gut auf den QEEG-basierten Ansatz ansprachen, kenne aber durchaus auch solche, die mit dem Training dieser tiefen Frequenzen gute Erfahrung gemacht haben. Wie gesagt, verallgemeinern kann man hier nicht, da keine Studien da sind. Somit kann man den Ansatz kaum als "überlegen" bezeichnen, hat aber durchaus seine Berechtigung.
Uebrigens habe ich selber bei Sieg und Sue auch schon ne Weiterbildung besucht, kenne den Ansatz also schon, arbeite selber aber nicht danach.

Herzliche Grüsse

Stephan
 
Hallo Uta,

Vielleicht hilft dir dieser Artikel weiter, den ich für das Schweizerische Heilpädagogische Journal verfasst hatte:

www.neurofeedback-verband.ch/images/download/23_Neurofeedback%20bei%20ADHS%20-%20Odermatt.pdf

Für weitere Fragen zu Neurofeedback und deren Anwendung stehe ich dir gerne zur Verfügung.

Herzlich

Stephan
 
Hallo Stephan

Der Othmer-Ansatz ....ist aber studienmässig nicht fundiert.
Klar, darauf habe ich ja geantwortet.

Auch die Theorie ist m.E. nicht geklärt
Das stimmt so nicht. Einer der grössten Unterschiede sind die Punkte und gerade die sich durch das MRI sehr gut belegt.

- wie soll beispielsweise ein Feedback für eine sehr tiefe Frequenz, z.B. 0.01 Hz generiert werden, wenn die Produktion eines solchen Wellenzyklus' mehr als 2 Minuten benötigt???
Meine Tochter schaffte es relativ schnell, keine Minute nach dem Beginn. Also kann diese Aussage zumindest bei ihr nicht stimmen.

Ich selber kenne Klienten, die mit dem Othmer-Ansatz überhaupt keine Erfolge erzielten, die jedoch gut auf den QEEG-basierten Ansatz ansprachen
Ich kenne keine solche, wobei man bedenken muss, das es schon eine Weiterbildung braucht, um es richtig zu machen. Das heisst natürlich nicht, dass die erwähnte Erfahrung nur deshalb nicht so gut ist. Kann nur sagen, dass ich kein ADS und autistisches Kind kenne, wo schlechte Erfahrung mit Othmers machte.

Somit kann man den Ansatz kaum als "überlegen" bezeichnen, hat aber durchaus seine Berechtigung.
Vielleicht hast Du recht, die Erfahrungen von jemanden der jahrelang anders therapierte und jetzt nach Othmers, widersprechen dem aber.

Wenn Du die Weiterbildung besucht hast, wieso versuchst Du es nicht einmal bei ADS oder wenn Du hast autistische Kinder? Ich habe keine finanzielle Interessen an der einen oder anderen Methode. Ich möchte das die Kinder das beste bekommen und laut meinen Erfahrungten ist Othmer das beste! Solltest Du es probieren und zum gleichen oder einem anderen Resultat kommen, dann lass es mich wissen.
 
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