Könnte das ADS sein und wenn ja, wo gibt´s Hilfe?

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04.12.08
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Hallo ihr alle!
Ich bin neu hier, habe aber an diesem Abend schon die ersten positiven Erfahrungen gesammlt und habe deshalb gedacht, ich schreibe mal einen Beitrag in dieses Forum, weil mir schon seit einiger Zeit etwas im Kopf rumschwirrt.
Ich glaube, dass mein Freund (22) ads haben könnte.

Er kann sich nur auf eine Sache konzentrieren und das ist sein Studium. Er ist diesbezüglich absolut übereifrig, lernt bestimmt 8 Stunden am Tag. Alles andere scheint er gar nicht mitzubekommen.
Die Hausarbeit mache ich in unserer Wohnung eigentlich komplett alleine. Er sagt er sieht das nicht, oder vergisst das. An Hobbys hat er auch kein wirkliches Interesse. Wenn ich ihn um was bitte, vergisst er das ganz oft oder aber, er hört mir gar nicht richtig zu. Am auffälligstn sind aber seine extremen Wutanfälle. Bereits bei einer Kleinigkeit (er soll spülen oder ich mache einen falschen Schritt beim Paartanz) rastet er völlig aus. Schreit mich an, wirft Gegenstände durch die Gegend und flucht. Manchmal schubst er mich auch oder zerquetscht mir die Hand.
Sein Jähzorn verschwindet allerdings auch meist recht schnell wieder (10-30Min) und ihm tut alles schrecklich leid. Er sagt immer, dass er das nicht kontrollieren kann und gar nicht richtig merkt, was er in so einem Moment überhaupt tut. Seine Eltern meinen, er wäre als Kind auch schon immer so schwierig gewesen. Er kann auch absolut nicht verlieren...mit ihm ein Spiel zu spielen ist der blanke Horror.

Naja, soweit dazu....
Auf ads sind wir vor einiger Zeit durch eine TV Reportage aufmerksam geworden. Er meinte, es würde auf ihn passen (und so ganz widersprechen kann ich da nicht).
Also, was denkt ihr? Könnte es ads sein? Und wenn ein Verdacht besteht, wie müssen wir jetzt weiter vorgehen? Es belastet unsere Beziehung teilweise wirklich sehr und ich würde gerne wissen was da bei ihm los ist...
Muss er erst zum Hausarzt gehen und sich zum Psychologen überweisen lassen?
Das Problem ist auch, er möchte auf gar keinen Fall alleine zu einem Therapeuten. Aber ich kann da doch nicht einfach mitgehen, oder? Wäre das denn überhaupt sinnvoll?
Fragen über Fragen, aber vielleicht hat ja einer von euch einen guten Rat für uns,
Liebe Grüße,
GreyEyes
 
Hallo Greyeyes

Adresse die helfen könnten kenne ich in D die Ärzte Vera Mehl, Brigitte Esser und Faraji.

Helfen bzw weitere Tips kann ich geben, wenn er einen fragebogen ausfüllen würde. Irgendwo im Forum ist er. Ansonsten sende mir die Mailadresse per PN zu, damit ich in zustellen kann.
 
Wenn Dein Freund AD(H)S hätte, wäre für mich die wichtige Frage: was tun?

Ein Faktor, der bei AD(H)S eine Rolle spielt, ist die Ernährung, und da wiederum kann es Histamin sein, das nicht richtig abgebaut wird.
Sicher spielen da auch die anderen Intoleranzen (auf Gluten, Laktose, Fruktose, Sorbit und eben Histamin) und Allergien eine Rolle.

Insofern wäre es gut, wenn Dein Freund mal ein Ernährungstagebuch (in dem auch die Getränke, Medikamente usw. drin stehen sollten) führen würde. Vielleicht stellt sich dann heraus, daß er Dinge zu sich nimmt, die ihn verändern. Histamin z.B. hat Einfluß auf die Emotionen...
www.tilactamed.de/ernaehrungs...gstagebuch.pdf

Im Forums-Wiki findest Du mehr Infos zu den Intoleranzen: https://www.symptome.ch/wiki/

Grüsse,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo GreyEyes,

hast du dich hier schon in den thread eingelesen? Oben angepinnt gibt es das Thema: ADS im Erwachsenen-Alter. Passt das auf deinen Freund?

Ich würde es auch einmla mit der Ernährung versuchen. Wir hatten damit den totalen Erfolg... und es gibt eine Sutdie die besagt, dass sich bei 50-80% von ADHS betroffenen die Symptome durch Diät bessern.
Also wäre es einen Versuch wert.

Viele Menschen mit AD(H)S haben eine oder mehrere Nahrungsunverträglichkeit. Diese äußern sich mit sehr unterschiedlichen Symptomen, die nicht nur körperlich sind.
Hat dein Freund auch noch andere Symptome..also körperliche: hat er z.B. viel Durst, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, hat er hohen/niedrigen Blutdruck, Herzraßen, schwitzt er viel, schläft schlecht etc.

Hat er besondere Vorlieben beim Essen... oder gar Heißhunger - z.B. auf Süßes... oder anderes?

Diese Infos könnten Hinweise liefern.

Lies dich mal im WIKI (oben zwischen FORUM und CHAT) über die Unverträgklichkeiten ein. Findest du da Anhaltspunkte, die passen könnten?
 
Hallo greyEyes,

Er kann sich nur auf eine Sache konzentrieren und das ist sein Studium. Er ist diesbezüglich absolut übereifrig, lernt bestimmt 8 Stunden am Tag. Alles andere scheint er gar nicht mitzubekommen.

Das spricht eher gegen ADS, denn gerade Lernen fällt ADSlern schwer.

Er kann sich nur auf eine Sache konzentrieren und das ist sein Studium. Er ist diesbezüglich absolut übereifrig, lernt bestimmt 8 Stunden am Tag. Alles andere scheint er gar nicht mitzubekommen.
Die Hausarbeit mache ich in unserer Wohnung eigentlich komplett alleine. Er sagt er sieht das nicht, oder vergisst das. An Hobbys hat er auch kein wirkliches Interesse. Wenn ich ihn um was bitte, vergisst er das ganz oft oder aber, er hört mir gar nicht richtig zu.

Insgesamt klingt das nach "typisch männlich" (sorry liebe männliche Leser).

Am auffälligstn sind aber seine extremen Wutanfälle. Bereits bei einer Kleinigkeit (er soll spülen oder ich mache einen falschen Schritt beim Paartanz) rastet er völlig aus. Schreit mich an, wirft Gegenstände durch die Gegend und flucht. Manchmal schubst er mich auch oder zerquetscht mir die Hand.

Kannst du ihn nicht so nehmen wie er ist, auch wenn es schwer fällt - vielleicht ist er dann weniger wütend? Immerhin tut er ja etwas, was für die Zukunft sehr wichtig ist. Er scheint sich überfordert zu fühlen. Sein Studium scheint ihm sehr wichtig zu sein, was durchaus lobenswert und anzukennen ist. Zu oft ist bei vielen Studenten das Gegenteil der Fall - sie kommen nicht in die Socken.

Es kann gut sein, dass ihm wichtige Mikronährstoffe fehlen, die ihn auch gelassener und fitter machen würden. Wie sieht denn seine Ernährung aus?

Hier habe ich an anderer Stelle einige Beispiele zur Wirkung von Mikronährstoffen aufgelistet:

Mikronährstoffe – „der Kraftstoff“ für reibungslos ablaufende Stoffwechsel- und Zellfunktionen

Nur einige wenige Beispiele ihrer Aufgaben: (Ich habe hier überwiegend Beispiele aufgeführt, die bei "ADSlern" aber auch bei anderen Krankheiten/Störungen/Auffälligkeiten eine Rolle spielen)

Vitamin B1: Notwendig für die Umwandlung von Zucker in Energie (Nervenzellen erhalten ihre Energie vor allem aus Zucker (Glukose). Es ist außerdem beteiligt an den Stoffwechselprozessen des Blutes, des Herzens und der Muskulatur.
Vitamin B2: Regelt den Energiehaushalt des Gehirns und die Sauerstoffversorgung für Gehirn- und Nervenzellen; es vermindert Reizbarkeit und nervöse Stimmungen; die Sehkraft wird günstig beeinflusst, vor allem die Anpassung an dem Wechsel von grellem Licht zu Dunkelheit
Vitamin B6: wird zur Bildung mehrerer Botenstoffe (Noradrenalin, Dopamin und Serotonin) benötigt; wichtiges Vitamin für die Funktion des Immunsystems; bewirkt Umbau des Eiweissbausteins Tryptophan zu Serotonin; natürliches Beruhigungsmittel; das gesamte Zentralnervensystem wird von ihm zusammen mit einigen Enzymen reguliert; unerlässlich für die Zerlegung von Eiweiß in Aminosäuren; steuert die Energieversorgung der Zellen, wirkt mit bei Wachstumsprozessen und Impulsvermittlung der Nervenzellen; je höher der Konsum an tierischem Eiweiß desto mehr Vitamin B6 ist notwendig.
Folsäure (Vitamin B9): unerlässlich für das seelische Wohlbefinden; die Kombination Methionin/Folsäure/Vitamin B 12 hat positiven Einfluss auf die Psyche; Mangel führt zu Aggressivität, Gereiztheit, geistiger Ermüdung, Depressionen, Durchblutungsstörungen, Verdauungsstörungen, Lernstörungen, Gedächtnisschwund, Schlafstörungen, Angst; die Kombination Folsäure/Vitamin B 12 soll das Hörvermögen verbessern.
Vitamin B12: Ein Mangel kann zu Gedächtnisschwäche, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Blässe, Apathie, depressive Verstimmungen, Ruhelosigkeit führen. Es ist für die Sauerstoffversorgung des Gehirns wichtig.
Vitamin C: Es schützt die Vitamine A, B1, B2, E, Folsäure und Pantothensäure vor Oxidation; es verbessert die Aufnahme von Eisen pflanzlicher Herkunft und unterstützt die Bildung von Adrenalin, Dopamin und Noradrenalin; es ist an sehr vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt; u.a. am Stoffwechsel des Hormon- und Nervensystems, Mangel führt zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Infekten, Schlafstörungen, Reizbarkeit und Depressionen; natürliches Vitamin C wird durch Pflanzenstoffe besser vor Zerfall geschützt und ist durch diese Begleitstoffe auch wirksamer; Wissenschaftler gehen davon aus, dass synthetisches Vitamin C ohne die Begleitstoffe nicht nur antioxidativ wirken könnte, sondern auch oxidativ.
Betacarotin (Vorstufe des Vitamin A): und steuert die Nähr- und Sauerstoffversorgung des Gehirns. Bei einem Mangel verhärten die Gehirnzellen und erleiden Funktionseinschränkungen.
Eisen: Hauptaufgaben sind Energiegewinnung, Mangel bewirkt Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Blässe, Depression, Leistungsschwäche, Nervosität, Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Schwindel; Mangel kann durch zu geringe Aufnahme von Vitamin B6 und B12 und phosphathaltige Lebensmittel entstehen.
Magnesium: wirkt dem Anstieg von Stresshormonen entgegen und sorgt somit für mehr Gelassenheit und weniger Aggressivität; bei Belastungen verringert sich das Magnesium in den Zellen; Magnesiummangel kann Muskelschwäche, Krämpfe, Durchfall, Herzfunktionsstörungen, Zahnverfall, Kribbeln in Armen und Beinen, Nervosität, Tics, Angstzustände, depressive Verstimmungen, Konzentrationsstörungen verursachen.
Mangan: Mangel führt zu Müdigkeit, Allergien, Asthma, Pessimismus, Traurigkeit, Unruhezustände, Ohrgeräusche, Schwerhörigkeit, Epilepsie.
Selen: Mangel kann zu Allergien, Blutdruckerhöhung, Depressionen, Wachstumsstörungen bei Kindern, Schwächung des Immunsystems führen; Schwermetalle oder Umweltgifte können nicht abgebaut werden; Selenmangel ist nicht selten, insbesondere bei Verdauungsstörungen, körperlichem und seelischem Stress.
Zink: Mangel kann zu Appetitmangel, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Erschöpfung, Allergien, Muskelschwäche, Depressionen führen; Sinnesleistungen können reduziert sein, da Zink Einfluss hat auf Hören, Riechen, Schmecken und auf den Stoffwechsel des Gehirns; die Bildung von Insulin und dessen Freisetzung ist geringer und der Transport von Zucker in die Zellen ist gestört; notwendig für die Synthese des Neurotransmitters Serotonin, der unser Wohlbefinden beeinflusst.
Sekundäre Pflanzenstoffe: verbessern die Abwehrreaktionen, stärken das Immunsystem, hemmen die Bildung freier Radikaler oder anderer schädigender Moleküle, beeinflussen den Blutzuckerspiegel positiv, wirken gegen Bakterien, Pilze und Viren, hemmen Entzündung, hemmen die Entstehung von Krebs, hemmen die Blutgerinnung, senken den Cholesterinspiegel, beeinflussen den Blutdruck positiv, fördern die Verdauung; sie sorgen u.a. für einen optimalen Transport der Mikronährstoffe in die Zellen.
Wichtig ist zu wissen, dass Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme) zusammenwirken = Kraft der Synergie. Es ist sehr wichtig, dass alles im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden ist. Alles andere kann die Balance durcheinander bringen und Schaden anrichten

Das beste Verhältnis findet man in Lebensmitteln - je natürlicher, frischer, unverarbeiteter, desto besser. Zusatzstoffe und viel Zucker (insbesondere in Süßgkeiten enthalten) sollte man meiden.

Viele Grüße
Erika
 
Hallo an alle und danke schon mal für die Antworten!
Also ich habe mir natürlich erstmal den Beitrag über ads im Erwachsenenalter durchgelesen und ich fand schon, dass es recht gut auf ihn passte. Natürlich nicht gnadenlos alles, aber einiges. Da stand auch, dass sich manche ads Patienten ganz extrem mit einer Sache auseinandersetzen und alles um sich herum vergessen.
Was mein Freund über den Tag verteilt so isst, kann ich nicht sagen...wir wohnen zwar zusammen, aber sehen uns trotzdem eher selten...eigentlich fast nur zum schlafen :-(.
Ich glaube nicht, dass er einfach nur ein typisch männliches Problem hat was den Haushalt betrifft.^^
Und lobenswert ist sein Verhalten auch in keinster Weise. Er übertreibt es einfach maßlos. Bei ihm ist es Überehrgeiz, gepaart mit absolut überzogenen, unkontrollierbaren Wutausbrüchen. Ich habe oftmals schon richtig Angst vor ihm, weil er mich ja auch körperlich attackiert.
Erst habe ich gedacht, er sollte einfach mal ein anti-Aggressionstraining machen, aber irgendwie...seine Mutter betont ja immer, dass er als Kind schon so schwierig war, immer im Mittelpunkt stehen wollte. Ansonsten hat man das Gefühl, dass er mit seinem Leben überhaupt nicht klar kommt (was eigentlich verwunderlich ist, weil ich ja zum größten Teil alles alleine organisiere). Es ist auch nicht so, dass ich alles an mich reißen würde, nur irgendwann hat man einfach keine Lust mehr zu warten oder zu bitten.
Jedenfalls werde ich ihn mal fragen wegen seiner Ernährungsweise.
Mal schauen, vllt hilft uns das ja weiter.
LG GreyEyes
 
@GreyEyes: ich hab mir das auch teilweise gedacht, wie ErikaC: typisch Mann.
Meiner kann auch immer nur eine Sachen machen. Essen und gleichzeitig zuhören geht z.B. nicht. Oder wenn der mit dem Handy telefoniert und wir gerade spazieren gehen, dann bleibt er immer stehen.
Es gibt einige Unterschiede zwischen Mann und Frau, die sich nicht nur auf die Geschlechtsteile beschränken :eek:) wenn man das mal weiß, dann sieht man einiges anders, lockerer.

Aber manches was du schreibst, klingt dann schon nicht mehr normal. Besonders, dass mit dem attackieren. Ich würde mir das nicht gefallen lassen.
Was kommt als nächstes?
Interessiert er sich denn auch für sein "Problem"? Oder ist es für ihn gar keines?
Ich würde mit ihm reden und sagen, dass er eine Lösung finden muss, bzw. zeigt, dass er daran arbeitet. Sei es mal die Ernährung zu checken, zu einem Psychologen zu gehen, der ADS oder anderes feststellen kann. Schilddrüse, Vitam und Mineralhaushalt checken etc.
Ich würde im ein Ultimatum stellen.
Klingt beinhart... aber du musst dir auch selbst helfen, sonst bleibst auf die Dauer auf der Strecke.
 
Hallo Greyeyes.

und ich möchte einen kleinen Hinweis nicht auslassen, dass etliche der unter AD(H)S beschriebenen Symptome unglaublich ebenfalls auf umgeschulte Linkshänder zutreffen.

Wecarelife - Folgen einer Umschulung auf Rechts
Lebt ein umgeschulter Linkshänder als Pseudorechtshänder weiter, so können sich auch unterschiedliche Sekundärfolgen manifestieren:

  • Minderwertigkeitsgefühle, Unsicherheit
  • Zurückgezogenheit, Depression
  • Überkompensation durch erhöhten Leistungseinsatz, Perfektionismus
  • Angstzustände, Panikattacken, Versagensängste
  • Aggression, Trotzhaltungen, Widerspruchsgeist, Imponier- und Provokationsgehabe
  • Neurotische und/oder psychosomatische Symptome
  • Kommunikationsprobleme, Beziehungsprobleme

Da ich selbst eine solche war, hat es bei mir bei deinem Satz
Und lobenswert ist sein Verhalten auch in keinster Weise. Er übertreibt es einfach maßlos. Bei ihm ist es Überehrgeiz, gepaart mit absolut überzogenen, unkontrollierbaren Wutausbrüchen
"geklingelt". Symptome wie angeführt Stottern und Stammeln, Nägelkauen etc. müssen bspw. überhaupt nicht auftreten: Je intelligenter der Umgeschulte ist, desto besser kann er kompensieren oder / und sich den Erwartungen der Umwelt, anerzogen oder durch Beobachtung festgestellt, anpassen. Was aber bleibt ist der permanente Anspruch an sich selbst, immer besser sein zu müssen als andere, und eine innere Unausgeglichenheit, auch gerade beim Lernen. Linkshändergehirne (die rechte Hirnhemisphäre) haben andere optimale Lernformen als Rechtshändergehirne (linke Hirnhemisphäre). Leider steckt die Erforschung gerade noch in den Kinderschuhen, und ist mit etlichen zu beweisenden Vorurteilen belastet, also darf mensch auch hier nicht alles glauben was er so liest. Aber in der Essenz sind mittlerweile doch viele Anhaltspunkte auch übers web zu finden.

Wenn es so wäre, wäre sein Verhalten unter dieser erheblichen Anspannung in der Lernsituation mit Erfolgsdruck durchaus erklärbar im Sinne von "verständlich".

Und noch ein Link, der die Gemeinsamkeiten der Symptomatik erkannt hat:
www.hypies.com/linkhand
Wir meinen, daß diese Menschen ganz klar in das ADD eingeordnet würden,
wenn die Ursache für die Probleme nicht erkannt wird. Daher müßte jeder ADD-
Fragebogen um diesen Punkt ergänzt werden.

"Der umgeschulte Linkshänder"

Nur ein Ansatz, muss es nicht sein, kann aber. ;)

Lieben Gruss,
Christiane
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine erregbare, impulsive Persönlichkeit gibt es auch ohne ADHS. Histamin könnte da eine Rolle spielen (L- Methionin , und andere Stoffe würden helfen) : siehe Histadelie.
 
Hallo GreyEyes

Ich schliesse mich in allen Punkten Erika an.

Und: Ich erkenne mich in vielen Dingen, die du erwähnt hast wieder. Ich studiere auch und übertreibe es manchmal auch fast ein wenig. Ich habe einen sehr grossen Ehrgeiz (-> Perfektionismus).
Männer sehen allgemein Dreck und Hausarbeiten weniger, ist bei mir in der WG genau gleich.

Ich denke eher nicht, dass dein Freund ADS hat. Eher Richtung Asperger, die können sich doch extrem in eine Sache reinkniehen, die für andere unverständlich ist.

Habe ich das richtig verstanden, dass du die Wutausbrüche deines Freundes damit entschuldigst, "dass er als Kind schon immer sehr schwierig war"?
Ich finde ein erwachsener Mensch sollte gelernt haben sich zu beherrschen.
Das ist meine persönliche Meinung, aber ich denke, eines Tages könnte es auch zu Gewalt in der Beziehung kommen. Die "Veranlagung" dazu ist ja anscheinend nicht abzustreiten.
Mache ihm unmissverständlich klar, dass du seine Wutausbrüche (insbesondere schubsen und Hand zerquetschen) nicht akzeptierst.
Wutausbrüche und Gewalt sind für manche Menschen eine Art von Kommunikation. Vielleicht würde ihm der Besuch bei einem Psychologen helfen, anders zu kommunizieren.

Liebe Grüsse
Johanna
 
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