Leben mit einem Asperger-Mann

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31.07.10
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28
Guten Morgen,

ich lebe seit 37 Jahren mit einem Mann zusammen, der plötzlich die Symptomatik von *2 Gesichtern* hatte. Und dies ist bis heute geblieben.

Niemand kam auch die Idee, dass das Asperger-Syndrom die Ursache sein könnte.
Mit kleinen Schritten tendiert er selber in diese Richtung - will jedoch keine Therapie, findet sich total in Ordnung, will einfach seine Ruhe, ist viel Müde und das Leben ist nur gut, wenn es so gelebt werden kann wie er es will.

Er ist jedoch noch im Arbeitsprozess .....

Als Partnerin wird es immer schwieriger dies auszuhalten. Was kann man tun? (ausser Geduld haben und freundlich sein?)

Gibt es in diesem Forum Partner oder Partnerinnen zum Austausch?

Grüessli Monja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Monja,

ich habe keinen Asperger-Partner, aber ich kenne die Problematik aus der Familie.
Ich bin immer mehr davon überzeugt, daß man am Partner nichts ändern kann. Aber man kann selbst etwas für sich tun:
- Eine Möglichkeit ist, weg zu gehen, weil man keine andere Lösung sieht.
- Eine Möglichkeit ist es, selbst Hilfe zu suchen, auf verschiedene Art und Weise, z.B.
. durch Meditation
. durch andere Entspannungstechniken wie TaiChi, QiGong, Ausdauersport, Selbsthilfegruppen
. durch Austausch im INternet. Da gibt es viele Anlaufstellen:
https://www.google.de/search?client...&oe=UTF-8&gfe_rd=cr&ei=oWgjV7OLLdLG8AeOtY2QAQ
usw. usw.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,
ganz lieben Dank für deine Reaktion und deine Tips!

Ich habe mich auf diesem Forum umgeschaut. Das Problem ist, dass diese eben meistens für Betroffene sind und nicht für Partner von..... und eben vielfach für Eltern mit Asperger-Kindern.

Ich möchte keine Total-Lösung, ich hätte mir einen Austausch gewünscht.

Es hat mir gut getan zu lesen, dass doch jemand achtsam ist! DANKE!

Mit lieben Gedanken Monja
 
Hallo Monja,

diese Gruppierung z.B. wendet sich auch an Angehörige:

...
In dieser Gruppe
sollen Eltern, bei deren Kindern ein Asperger Syndrom oder Autismus diagnostiziert wurden, die Möglichkeit haben, mit anderen Eltern oder Betroffenen zu reden und sich auszutauschen,

sollen Angehörigen von Erwachsenen und Kindern jeglichen Alters, mit und ohne Diagnose Asperger Syndrom die Möglichkeit haben, mit betroffenen Eltern, Partnern und Angehörigen über die täglichen Probleme ihrer Lebenspartner, Kinder, die diese zu Hause, im Kindergarten, in der Schule oder im Erwachsenenalter im Beruf haben, zu reden.

Diese Gespräche sollen helfen, mit dem bisher gemachten Reaktionen seitens des Umfeldes, der Familie, Lebenspartner, Freunde und Bekannten oder in der Erziehung etwas falsch gemacht zu haben, besser umgehen zu können.

Weiterhin sollen sie dazu beitragen, bestehende Vorurteile abzubauen.
...
Startseite Asperger Syndrom

Ich habe den Eindruck, daß die Erkenntnis "ich lebe mit einem Asperger-PartnerIn zusammen" noch gar nicht so alt ist und erst langsam überhaupt wahr genommen wird?
Deshalb werden in solchen Situationen wohl auch immer wieder Psychotherapien empfohlen, die - denke ich - nicht erfolgversprechend sind, weil Asperger-Menschen ja gar keine Einsicht in die Schwierigkeiten haben, die andere Menschen mit ihnen erleben. Im Gegenteil: sie werden eher noch "aspergerischer", weil sie sich zu Unrecht angegriffen fühlen und sich eben nicht in die Situation des Partners einfühlen können.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen Oregano,

ganz lieben Dank! Im Asperger-Forum habe ich mich ja schon umgesehen..... da das Zusammenleben mit einem Asperger-Partner ist erst in der Entdeckungsphase - so empfinde ich es auf jeden Fall.
Das ist schade, jedoch wie du in deinen *Motto* schreibst - alles hat 3 Seiten!

Es geht leider viel an Empathie und auch Liebe kaputt, wenn man von einer Minute zur andern einen *fremden* Menschen vor sich hat....

Ich bin und auf der Suche nach diversen Büchern, die mir etwas Verständnis aufzeigen könnten.
Kinder sind bevorzugt - was auch gut ist - aber ich wundere mich über die Häufigkeit....
Natürlich interessiert mich auch der medizinische Bereich sehr.

Sei lieb gegrüsst und einen erfreulichen Sonntag wünscht dir
Monja
 
Ja lieber Oregano,

Allein zu zweit, kenne ich - dieses Buch hat uns ja überhaupt mal darauf aufmerksam gemacht...

das andere kenne ich noch nicht!

Danke und einen wundersamen Sonntag wünsche ich dir von Herzen!
Monja
 
Hallo Monja,

du schriebst "plötzlich die Symptomatik von zwei Gesichtern". Wie plötzlich kam das denn, und meinst du damit, er hat diese Verhaltensweisen nur zeitweise?
Asperger-Syndrom klingt für mich ja auch nur wie eine Diagnose- Stellung und nicht die Ursache für etwas; vielmehr frage ich mich dann, was ist die Ursache für das Asperger-Syndrom? Ich muss aber gestehen, dass ich mich nicht beschäftigt habe mit den Ansätzen, welche die Forschung dafür bis jetzt möglicherweise gefunden hat.

ich wollte nur am Rande bemerken, dass man bei einer Toxin-Belastung im Gehirn auch "autistische" Tendenzen entwickeln kann. Wenn Kinder mit zu viel Toxin-Belastung im Gehirn geboren werden, sind sie bald einmal ADHS-Kinder oder gar autistisch, und können u.U. durch Entgiftung geheilt werden. Erwachsene, die Intelligenz und Verhaltensweisen gelernt haben, bevor sie langsam mehr Toxine im Gehirn speichern, werden nicht autistisch sondern können einiges kompensieren, und dann bezeichnet man ihr Verhalten als Asperger-Syndrom! Einer der erfolgreichsten Spezialisten in den USA für Neurotoxin-Erkrankungen sagt er erkennt das Problem zuerst anhand des Beziehungsverhaltens - und das Verhalten wird dann eben so beschrieben wie du das mit deinem Mann anscheinend erlebst.
Das Thema gewinnt heutzutage an Bedeutung, weil gerade die Entgiftung von Gehirn und Nerven (Körpersysteme der menschlichen Elektrizität) von Schwermetallen durch elektromagnetische Felder behindert wird, die in den letzten 20 Jahren ganz exorbitant zugenommen haben (v.a. am Schlafplatz wichtig, da der Körper nachts entgiftet). Dementsprechend steigen auch die Fälle von neurologischen Erkrankungen und Alzheimer, sowie ADHS/Autismus.

Aber wenn Männer nicht einsichtig sind, wenn oder dass sie abnormes Verhalten an den Tag legen, wird es vielleicht auch schwierig, sie von einem Entgiftungsversuch zu überzeugen.

Mehr kann ich nicht beisteuern, denn ich bin eher selber betroffen in dem Sinne dass ich seit einem Jahrzehnt unter einer Neurotoxin-Erkrankung leide, und nicht der Partner. Ich weiß jedenfalls dass man dann gerne seine Ruhe hat und zB. lieber schreibt als redet, wo man weniger spontan interagieren muss etc... :rolleyes:

Liebe Grüße :wave:

Prema
 
Hallo Monja,
Ich bin und auf der Suche nach diversen Büchern, die mir etwas Verständnis aufzeigen könnten.
evtl. könnten dir die Bücher von Peter Schmidt (selbst Autist mit Asperger-Syndrom) weiter helfen.

Man bekommt einen sehr guten Einblick darüber wie Autisten unsere Welt erleben bzw. mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Ich warte schon gespannt auf sein 4. Buch, "Der Straßensammler"

Grüssle
Freesie
 
Hallo zusammen :)

entschuldigt wenn ich mich erst jetzt wieder melde, ich habe eure Beiträge eben erst gelesen. Ich glaube wenn man nicht selber in dieser Situation lebt, kann man es kaum nachvollziehen!

Um doch etwas positives über meinen Asperger-Mann sagen zu dürfen ist, dass ich im Mai die Diagnose Darmkrebs bekommen habe - 2 grosse Operationen hinter mir - einen künstlichen Darmausgang - und von meinem Asperger fantastisch betreut werde! Allerdings klar analytisch und ohne grosse Gefühle. Trotzdem gibt es mir Sicherheit!

Ich grüsse euch mit lieben Gedanken
Monja
 
Liebe Monja,
da ich keine Erfahrung im Zusammenleben mit einem Asperger - Partner hatte,konnte ich dir leider nicht auf deinen ersten Beitrag antworten.

Nun möchte ich dir aber von ganzem Herzen wünschen,dass du weiterhin gemeinsam mit deinem Mann gut über diese schwere Zeit kommst.
Ich finde es toll,dass er dir die nötige Sicherheit und Kraft gibt.

Alles,alles Gute und liebe Grüße von Wildaster
 
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