Asperger/Aufmerksamkeitsstörung bei Erwachsenen

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13.07.10
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Ich habe eine wichtige Frage: Ich bin 23 Jahre alt und leide seit vielen Jahren an den unterschiedlichsten Symptomen. Mir fiel es zunächst mit ca. 10 Jahren auf, dass ich sehr unruhig, unkonzentriert nervös etc wurde (neurologische beschwerden). Nachdem ich mit 16 pfeiffersches drüsenfieber hatte kamen körperliche beschwerden dazu. Die innere unruhe und nervosität ist bis heute immer schlimmer geworden. Vor allem habe ich ziemliche Probleme mit dem Umgang mit anderen Menschen, was die symptome auslöst.

Beim abgleich meiner beschwerden mit den symptomen des asperger syndroms stelle ich erhebliche übereinstimmungen fest. Mich macht allerdings stutzig, dass ich als kind kaum auffälligkeiten hatte. Auch weiß ich nicht ob es wirklich asperger ist, da ich denke dass es doch irgendwie aufgefallen wäre.(sprich: es ist nicht schlimm genug?!)

Wie auch immer. Ich will mich gar nicht festlegen was es ist. Bin mir aber 100%ig sicher, dass bei mir im kopf was nicht in ordnung ist (asperger,ads,aufmerksamkeitsstörung etc...).

Meine Frage ist nur wo gehe ich damit als erwachsener hin? Psychologen haben so lange anlaufzeiten. Sind die überhaupt richtig?
Zu anlaufstellen von asperger für erwachsene möchte ihc noch gar nicht unbedingt hin, sondern das erst allgemein abklären, aber wo??


Danke im voraus!
LG
 
Hallo Blackjack,

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In Deutschland leben schätzungsweise 600.000 Erwachsene mit einer sogenannten Autismus-Spektrum-Störung. Sprechstunden für betroffene Erwachsene sind wegen des großen Andrangs und der aufwendigen Diagnostik seit Jahren überlaufen.

Diese umfasst pro Patient insgesamt etwa zehn Stunden an Tests und Befragungen. "Von der Anmeldung bis zum Erstgespräch dauert es in der Regel ein Jahr", sagt Kai Vogeley, Leiter der Autismus-Sprechstunde an der Universitätsklinik Köln. Nur zwischen 30 und 50 Prozent der Patienten, die sich wegen des Verdachts auf Autismus vorstellen, bekommen die Diagnose. Von ihnen haben rund 90 Prozent ein Asperger-Syndrom.

Noch gibt es für Erwachsene nur wenige erprobte Autismus-Therapien. "Individuell gute Erfahrungen haben wir mit kognitiver Verhaltenstherapie gemacht, die auf die Stärken und Schwächen der Patienten fokussiert ist", sagt Riedel. Dabei werden in Gruppen mit Videofeedback adäquate Reaktionen auf bestimmte Gesprächssituationen trainiert. "Autisten kommunizieren nur auf der Sachebene", sagt Riedel. Die Therapie helfe ihnen, sich den nicht-inhaltlichen - aber für das Verständnis essentiellen - Anteil der Kommunikation anzueignen.
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Autismus: Ambulanzen und Sprechstunden sind überlaufen - SPIEGEL ONLINE

Falls Köln als Ansprechstelle für Dich in Frage käme, könntest Du Dich ja schon mal dort anmelden. Offensichtlich sind die Wartezeiten sehr lang.
Bis dahin könntest Du ja weiter suchen, ob Du einen geeigneten Therapeuten in Deiner Gegend findest oder selbst zu einem Entschluß kommst.

Wichtig wäre ja eigentlich vor allem, daß Du Hilfsmöglichkeiten findest, egal, ob nun Asperger oder nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Vielen Dank. Das ist schonmal eine gute Hilfe. Was genau meinst du mit "Therapeuten"? So wie ich das sehe gibt es eine Hand voll zb in köln, die sich da spezialisiert haben und überlaufen sind. Kann man mit sowas auch zu psychologen gehen oder wonach muss ich da suchen?
 
Meine Frage ist nur wo gehe ich damit als erwachsener hin? Psychologen haben so lange anlaufzeiten. Sind die überhaupt richtig?
Kommt drauf an, was du glaubst, was die Gründe für dieses Krankheitsbild sind (sofern es bei dir überhaupt zutrifft).

Ließ dich mal ein. Es gibt den einen Teil, die alleinig die Psyche als Ursache sehen, dann ist der Psychiater sicher der passende Ansprechpartner, andere, die organische Ursachen als den Hauptfaktor sehen. Je nach dem sind die Ansprechpartner verschieben.

Ich gehöre zu zweiteren. Therapeutisches hat mir gar nicht geholfen, nicht einen Milimeter, jedoch Darmsanierung, Entgiftung & Co haben bei mir geholfen (muss nicht bei jedem so sein). Wenn es dich interessiert, ließ dich hier im Forum ein zu den Themen ADHS, Asperger und Autismus. Themen sind zum Beispiel Vergiftungen, genetische Schwächen (Amy Yasko, Dr. Kurt E. Müller ...), Impfungen, Infekte (z.B. EBV), Keime (von Parasiten bis Borreliose ...), Darmdysbiose (GAPS ist ein gutes Buch), Allergien usw.
 
Hallo Blackjack,

Kann man mit sowas auch zu psychologen gehen oder wonach muss ich da suchen?
Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich zunächst einmal klar zu machen, daß ein Psychologe das Krankheitsbild, das "Asperger"genannt wird, kennen dürfte. Was allerdings wahrscheinlich auch klar sein dürfte ist, daß ein Psychologe über mögliche ernährungstechnische, Transmitter-gebundene, mängelbedingte Ursachen eher nicht Bescheid weiß. Das schränkt dann die Ursachen und Therapiemöglichkeiten doch ziemlich ein.
Besser ist - denke ich - ein mindestens zweigleisiges Vorgehen: einerseits die Abklärung von einer Stelle wie der in Köln. Und andererseits zunächst einmal die gute Information über "physische" Möglichkeiten. Die Ernährung und orthomolekulare Behandlung dürfte da einen breiten Raum einnehmen, und diese beiden Möglichkeiten bieten dem Patienten viele Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden.

Hast Du Dich schon in dieser Rubrik umgesehen?:
Ads, Adhs, Autismus - Das Ende der Symptombekämpfung

Weitere Links:
https://microtrace.de/fileadmin/uploads/pdf/de/Beat_Autism_Booklet1-Gen_Detox_g.pdf
Naturheilmagazin: AD(H)S
Cease Therapie

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mir geht es in erster linie um eine diagnose, sodass ich weiß woran ich bin. Bei diversen Heilpraktikern war ich schon aufgrung meiner beschwerden. Aber mir ist es einfach wichtig eine richtige diagnose zu erhalten um zb symptome abzugrenzen und das verhalten besser anpassen zu können.
 
Mir geht es in erster Linie um eine diagnose, sodass ich weiß woran ich bin. Bei diversen Heilpraktikern war ich schon aufgrund meiner Beschwerden. Aber mir ist es einfach wichtig eine richtige Diagnose zu erhalten um zb Symptome abzugrenzen und das Verhalten besser anpassen zu können.
Hallo Blackjack,

Soweit ich es mitbekomme (inzwischen erwachsener Sohn einer Freundin) scheint mir eine Entgiftung sehr erfolgversprechend - durch nahrungsumstellung (und weglassen von Noxen) könnte es Dir soweit besser gehen, dass Du in der Lage sein könntest, Dein Verhalten in Deinem Sinne zu kontrollieren oder anzupassen.....

ciao mondvogel
 
Nachdem ich mit 16 pfeiffersches drüsenfieber hatte kamen körperliche beschwerden dazu. Die innere unruhe und nervosität ist bis heute immer schlimmer geworden. Vor allem habe ich ziemliche Probleme mit dem Umgang mit anderen Menschen, was die symptome auslöst.
Was genau löst denn was für Symptome aus? Ich finde es hlt interessant das es nach der INfektion schlimmer wurde oder vlt erst richtig los ging da du ja wohl als Kind unauffällig warst.
Deine Probleme könnten durchaus daher herühren. Was bringt es dir, wenn du dir eine sehr stigmatisierende Diagnose verpassen lässt, die du auch nicht wieder los wirst, und dann nachher fest stellst, das es eigentlich ein anderes Problem ist, das sich behandeln und vlt sogar heilen lässt.
Also was versprichst du dir von einer solchen Diagnose und bist du dir über die Folgen die sie nach sich ziehen würde imklaren??
LG
 
Hallo Emillia,
danke für deine Antwort. Was meinst du genau mit Folgen?

Die Symptome fingen bei mir ca 10-12 Jahren an, d.h. ab da habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich war immer sehr nervös, unruhig, konnte mich nicht mehr konzentrieren, schreckhaft und sehr reizbar. Im umgang mit anderen Menschen war ich immer schon sehr sehr zurückhaltend und habe kaum etwas gesagt. Dies wurde dann immer schlimmer. Mit 16 bekam ich pfeiffersches drüsenfieber. Seitdem bin ich nicht mehr in der Lage sport zu machen, weil meine muskeln zu schwach sind. Symptome wie starke lärmempfindlichkeit, lichtempfindlichkeit kamen hinzu. Ich habe heftige stimmungsschwankungen. Ich war seitdem bei etlichen ärzten, aber niemand hat so wirklich was gefunden. Da ich aber immer so extrem angespannt bin, vor allem im kontakt mit menschen und ich der meinung bin, dass meine muskeln derart überlastet sind, dass sie selbst bei erholung nicht mehr richtig leistungsfähig sind. Mmn durch stress und anspannung ausgelöst und dieses möchte ich einfach abklären, da mir seit 12 jahren kein arzt weiterhelfen konnte und ich wirklich ALLES ausprobiert und körperlich nahezu ALLES abgeklärt habe. Dass da vielleicht die ein oder andere körperliche beschwerden (wie zb die viren) dann dazu beigetragen haben mag sein, aber so wie ich das derzeit einschätze belastet der dauerhafte stress einfach mein immunsystem zu stark, sozusagen als hauptauslöser. Durch eine diagnose hoffe ich mir vor allem auch zu lernen damit umzugehen und damit den stress zu reduzieren.

Die anspannung habe ich bei jeder begegnung und anwesenheit von anderen menschen. Ich habe das gefühl, dass ich nicht weiß wie ich mich verhalten muss. Durch die unsicherheit werde ich nach außen total ruhig, sage kaum was und innerlich bin ich sehr sehr nervös und angespannt. Es reichen zb viele leute auf engem raum oder viele eindrücke wie licht, lärm, menschen auf engem raum.Unbekannte situationen machen mir angst oder als beispiel begrüßungen, wo ich nicht weiß ob ich jemandem die hand geben muss, umarmen muss oder ob ein einfaches "hallo" reicht. Hört sich vllt doof an, aber selbst sowas überfordert mich.
Auch Anrufe sind für mich teilweise eine große herausforderung. Häufig äußerst sich die unruhe auch in hyperaktivität. So kann ich dann mal dampf rauslassen. Bei anwesenheit "fremder" habe ich das aber vollkommen im griff, allerdings auf kosten der extremen anspannung.


Es gibt natürlich noch weitere symptome, aber das würde zu lange dauern. Eine diagnose möchte ich auch nur aus dem grund, damit ich weiß was ich habe (oder was nicht) und ich dann eben lerne damit umzugehen.
 
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