Diagnose = Durchblick - Wer hat den nach der Diagnose?
Eine DIA-GNOSE - auf Deutsch: DURCH-BLICK - ist es, wenn der Betreffende und danach auch die Betroffenen DEN DURCHBLICK HABEN.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer akzeptiere ich infolgedessen eine Diagnose sofort, wenn der Diagnostiker sofort dazu wenigstens ein konkretes Beispiel berichten kann, wie er solche Probleme schon gut gelöst hat. Wenn er von Problemlösung keine Ahnung hat, kann er sich seine "Diagnose" sonstwo hinstecken; dann soll er erstmal schweigen und lernen, wie es geht.
Jede Diagnose ist zunächst nichts weiter als eine SUGGESTION. Wir alle sind verantwirtlich dafür, dass die Suggestion keine Unheils-Suggestion wird.
Eine Suggestion - und das ist schon eine hingeworfene Bemerkung und oft noch weniger - kann vernichtender wirken als so manche Krankheit. Ich denke da z.B. an die Patientin, die bei Coué durch Autosuggestion spontan ihr Gehör wiedererlangte und die sich dann, von der seelischen Last befreit, daran erinnerte, gehört zu haben, wie der Arzt im Nebenzimmer gesagt habe, sie würde wohl taub werden.
Ob amtliche Diagnose oder Bemerkung nebenbei, alles hat SUGGESTIVKRAFT.
Wenn wir mit der Diagnose Autismus der Wirklichkeit auch nur einigermaßen gerecht werden wollen, müssten wir längst klar und deutlich aussprechen, wie autistisch unsere Gesellschaft und sehr viele ihrer Vertreter in sog. Führungspositionen sind. Dass der liebe Gott uns Kinder vor die Nase setzt, die genauso stur wie wir uns unseren Autismus spiegeln müssen, bis wir verstanden haben, sehe ich als echte Chance des Lebens.
Wir machen alle nur immer stur unser Ding runter und walzen alle und alles platt und nennen das auch noch Förderung. Wenn Kinder still sind und schweigen, dann halten wir nicht die Klappe und lernen ihre feine Sprache sondern wir quasseln umso mehr und immer plumper und reden ihnen ein, dass sie defekt sind. Wer ist denn da defekt???
Von was für Torturen habe ich Eltern berichten hören, die man ihren Kindern angetan hat, bloß weil man keine Ahnung hatte, was man machen kann! Dass über solcher Be=Miss-Handlung das Problem erst zum Problem und immer noch größer wurde, wird nicht angetastet.
Auch bei "Autismus" müssen wir von dieser absolutistischen Diagnosterei loskommen und die Augen aufmachen: Wir müssen registrieren, ob die Behandlung mehr Autismus verursacht oder mehr gesunde menschliche Entwicklung und Lebensglück. Allein das wäre schon ein Riesenfortschritt.
Wir müssen die Diagnosesteller endlich in die Verantwortung nehmen: Wenn sie nach 100 Diagnosen keinen Lösungserfolg aufweisen können, dürfen sie keine Diagnosen mehr stellen, bis sie KÖNNEN gelernt haben.
Ich habe durchaus Lösungserfahrungen und habe diese auch publiziert. Eben deshalb brauche ich im Grunde die Diagnose nicht. Wer es kann, tut es, und wer es nicht kann, macht eine Wissenschaft daraus. Das sag ich jetzt mal hoffentlich provokant genug.
Autismus als modische Fehldiagnose gehört gründlich diskutiert.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe