CFS und Müdigkeit im Tagesverlauf

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22.08.10
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Hallo Leute,

bei mir wurden auch per LTT mehrere Erreger positiv getestet, u.a. EBV, Chlamydia pneumoniae, HSV etc.
Seit etwa 2-3 Jahren bin ich tagsüber zunehmend müde. Am auffälligsten ist aber, dass ich morgens nach dem Aufwachen total gerädert bin und auch oft mit schnellem Herzschlag aufwache.
Die Müdigkeit zieht sich durch den ganzen Tag, wobei ich mich abends irgendwie besser fühle und auch wacher bin.

Ist das bei euch auch so?
Oder seid ihr abends eher müder und morgens zumindest ein bisschen erholt?

Grüße
Fineliner
 
Hallo Fineliner,

kann ich bestätigen. Alle Symptome waren bei mir morgens immer am schlimmsten und wurden im Tagesverlauf langsam besser. Ich war zwar schon immer eine Nachteule, aber CFIDS betrifft ja über die Vernetzung der Systeme neben neuro-immunologischen auch endokrine Störungen. Kein Wunder also, wenn die hormonell gesteuerte "innere Uhr" aus dem Takt gerät.

Wie das Gehirn auf Schlaf schaltet

Das wichtigste in der Zirbeldrüse gebildete Hormon ist das Melatonin. Man konnte es zwar auch aus peripheren Nerven und anderen Teilen des Gehirns (insbesondere dem Hypothalamus = zentrales Regulationsorgan des Gehirns) isolieren, dort wird es jedoch
vermutlich nur gespeichert und nicht gebildet. In der Zirbeldrüse wird das Melatonin aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt (Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen und Eiweißverbindungen). Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die der Körper selbst nicht synthetisieren kann und die ihm deshalb mit der Nahrung zugeführt werden muß. Tagsüber wird daraus das Serotonin erzeugt, ein wichtiger Botenstoff, der im Gehirn Gefühle wie Ermüdung, Erschöpfung, Euphorie, aber auch Sättigung und Entspannung auslösen kann. Ein Serotoninüberschuß führt zu erhöhter Gehirnaktivität, ein Mangel zu Depressionen.

Mit dem Einsetzen der Dunkelheit wird das Serotonin über einige Zwischenstufen in das Melatonin umgewandelt. Die umgekehrte Reaktion, also von Melatonin in Serotonin, ist dagegen nicht möglich.


Mit Eintritt der Dunkelheit wird ein Enzym aktiv, das das Serotonin in das Melatonin umwandelt. Dieser Botenstoff „knipst“ nun gewissermaßen alle Vorgänge an, die den Schlaf einleiten und diesen eine Nacht lang andauern lassen: Die abendliche Bettschwere stellt sich ein, die einen Menschen dazu bringt, sich hinzulegen und schließlich einzuschlafen.


Die Ausschüttung weiterer Hormone, insbesondere von Wachstumshormon und Kortisol, wird stimuliert. So entsteht ein mehrere Stunden andauernder, Körper und Seele regenerierender Zustand, der Schlaf. Das Melatonin ist also die natürliche Schlafpille, die der Organismus produziert, wenn es Zeit zur Erholung von Körper und Geist ist.




Fällt am Morgen Licht in die Augen, so wird über das Rückenmark und einen Gehirnnerv in der Zirbeldrüse das Signal ausgelöst, das die Melatoninproduktion wieder drosselt, man wird wach und munter. Die Zirbeldrüse in Verbindung mit den Augen und der Haut als Messfühler ermöglicht die Registrierung von Licht und Dunkelheit. Die Melatononproduktion unterliegt bei Menschen einem lichtabhängigen Tagestythmus. Maxima treten zwischen Null und vier Uhr auf, Minima zwischen zehn und 20 Uhr. Ebenso kreist in kurzen Sommernächten weniger Melatonin im Blut als im Winter.


SYMPTOME EINES MELATONINMANGELS


Es gibt noch eine Reihe weiterer Beschwerden, die zusammen mit der Schlafstörung auf einen Melatoninmangel hinweisen:


- Schlafstörungen (Ein- oder Durchschlafstörungen, zu kurzer Schlaf, Schlafen wie „ein Toter“, das heißt Schlaf ohne Traumphasen)

- Unerklärbare Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
- Häufige Erkältungen und Virusinfektionen
- Konzentrationsstörungen und Gedächtnisschwäche
- Stimmungsschwankungen
- Depressionen und Symptome des Chronischen Müdigkeitssyndroms

(aus Hilgers/ Hoffmann: Melatonin - die Pille für Gesundheit und ewige Jugend? Eine kritische Betrachtung über Nutzen und Risiken)

Grüsse!
 
hallo castor,

danke für deine antwort.
das könnte es schonmal erklären, obwohl ich aber 5htp substituiere und die symptome damit natürlich nicht komplett verschwanden...

du schreibst, deine symptome WAREN so. darf ich fragen, was bei dir die ursache war und wie du sie losgeworden bist?

vg
fineliner
 
Wuhu fineliner,
willkommen an Board :)

Mir geht es ähnlich, war nie eine Nachteule, konnte aber immer durchschlafen, auch an Träume konnte ich mich früher erinnern; Um die 20 (vor ca 20 Jahren) gings aber los... unerklärliche Müdigkeit, aber noch nicht so schlimm, als dass sie unter "CFS" fiele... Dazu fiel mir im nachhinein eine Amalgam-Kontaminierung durch meine Mutter, und ich selbst durfte diese Gift-Karriere ab 16 starten :mad:

Bald darauf (mit 23) hatte ich eine Unterleibs-OP, seit dem "künstliche" Hormon-Therapie, und seit dem gings nur noch berg ab; Extremer ungewöhnlich grippeartiger "Zusammenbruch" 1998, kurzem "Aufrappeln" um 2000, mit erneutem schlimmen Absturz; Mit einem "kurzem Erwachen" ca 2003 - 2004 mit stressbelasteter Arbeitsstelle; Durch imensen Stress (krebskranke Mutter) ab 2005 und einer bunten Sammlung an Chemotherapeutika - ja, natürlich, wieder mehr als "ganz unten"; War bis um die 20 immer eine "Frühaufsteherin", musste (und wollte) aber auch immer entsprechend Schlaf haben, wie schon erwähnt, auch mit Erinnerung an Träume; Dieses Erinnern verlor sich allerdings, kann nicht mehr genau sagen, ab wann, hat sich wohl "eingeschlichen"; Natürlich auch die langen Erhohlungsphasen nach oft nur relativ kurzer (körperlicher, geistiger, machmal gleichzeitig) Anstrengung;

Also habe ich mittlerweile seit fast 20 Jahren Symptome, die von der Schulmedizin - bis heute - fehlgedeutet wurde; Das erste und "beste" - ua - Mittel: Psychopharmaka; Schlafen, wann und wo auch immer ich wollte, und immer zusätzlich zu den immer 8 - X Stunden Nacht-Schlaf; Aber morgens immer aufwachen, als ob ich schon ewig nur immer ein paar Minuten Nacht-Schlaf vorhanden gewesen wären; Angeblich ist mein Nacht-Schlaf (2 x mobile Überwachungsgeräte) aber "o.B."; Das hört man ja leider öfter, wenn man mit unsren Symptomen von A bis Z pilgert; Oft bis Mittag musste ich im Bett bleiben, über Stunden zog sich der "Aufwachprozess" hin; Bis zum Abend wurde es idR aber immer so gut, dass meine Familie auch wieder mein sonst so fröhliches Gemüt zu Gesicht bekam;

Entgültig mit diesem Forum bzw schon kurz vorher hier wurde mir vieles klarer, leider gibts noch immer viele Nebelschwaden zu lüften; Habe vor etwa 3 Jahren alle Medikamente außer den Hormonen (über die Haut) abgesetzt und einige Tipps aus diesem Forum brachten mir auch ein bisschen Besserung; Aktuell wird bei mir die Schilddrüse auffällig bzw untersucht - was mich aber auch nicht mehr verwundert - könnte gut sein, dass ichs schon eben seit Jahrzehnten chronish mit ihr hab; Auch spiegelt die SD wohl anderes (unentdeckte Infekte) irgendwann mal sicher wider, ich bin vorsichtig...
 
Fühle mich auch am Morgen oder sogar in der Nacht am besten. Habe aber auch einen ziemlich verschobenen Tag-Nacht-Rhythmu. Es ist nich selten, dass ich erst ca. um 3.00 bis 4.00 ins Bett gehe und dann um 12.00 aufstehe. Allerdings war ich schon immer ein ziemlich extremer Nachtmensch.

Nur habe ich mich früher deswegen morgens nicht schlecht gefühlt, was jetzt auch anders ist. Bezüglich der Träume ist es bei mir aber genau umgekehrt. Früher konnte ich mich nie an meine Träume erinnern und habe aber perfekt geschlafen. Mittlerweilen wache ich auf und kann mich an jedes kleine Detail der vergangenen Nachtträume erinnern. Sehe aber nicht, wieso das wünschenswert sein sollte, ich habe sogar das Gefühl, dass diese intensive und gefühlmässig dauernde Träumerei ein Grund für meinen schlechten Schlaf ist.

Vielleicht probiere ich es auch mal mit Melatonin.
 
Wuhu,
... an jedes kleine Detail der vergangenen Nachtträume erinnern. Sehe aber nicht, wieso das wünschenswert sein sollte, ich habe sogar das Gefühl, dass diese intensive und gefühlmässig dauernde Träumerei ...
der Mensch (und wohl auch einige andere Säugetiere) träumen, um zuvor erlebtes besser verarbeiten zu können; Somit ist Träumen sehr wichtig - wenn man sich an seine Träume nicht mehr erinnern kann, scheint das doch ein Hinweis auf ein anderes (organisches?!) Geschehen im Körper zu sein...

Schließlich kann man sogar trainieren, seine Träume selbst zu beeinflussen; Manche machen dazu extra Seminare, manche Menschen können das von selbst; Konnte ich auch, aber das war eben zu meinen "besseren" Zeiten, noch unter 20 Jahren...
 
Ich weiss schon, dass Träumen an sich wichtig und auch normal ist, unabhängig davon, ob man sich daran erinnern kann. Aber mein Schlaf war halt jahrelang sehr gut und erholsam und wurde immer weniger erholsamer je mehr ich bewusst träumte bzw. mich daran erinner konnte.

Ich habe mich nie darum bemüht, mich besser erinnern zu können (etwa um Klarsichtträume haben zu können), es hat so ziemlich auf einen Schlag angefangen. Daher denke ich, dass ich mich eigentlich schon immer gut hätte erinnern können, früher aber einfach weniger (stark) träumte. Von daher wäre ich äusserst froh, nichts mehr davon mitbekommen zu können.

Vielleicht können wir ja tauschen...
 
mein Körper wacht auf gegen 17 Uhr, jede Abend habe Angst davor schlafen zu gehen, weil ich wusste wie der Vormittag wird....
 
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