Themenstarter
- Beitritt
- 30.10.09
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Wir (meine bessere Hälfte, meine Eltern und ich) waren letzte Woche in Spanien in Sitges bei Barcelona und habe mir eine Erkältung eingefangen. Und vor zwei Tagen wurde es mir in der Früh, als ich aufstehen wollte und auf dem Rand des Bettes sah, plötzlich ziemlich übel. Na ja, das kenne ich, wenn die Leber/Niere mal wieder nicht richtig arbeiten. Ich schob das eben auf die Erkältung und CFS/ME.
Nach einigen Minuten bin ich dann ganz aufgestanden, ging wacklig ins Bad und frühstückte nur eine halbe Semmel, dann bin ich wieder ins Hotelzimmer und im Bett verschwunden. Ich sagte zu den anderen, daß sie ruhig was unternehmen können, ich bleibe halt hier und im Bett (das Hotel lag in der Fußgängerzone). Nach etwas Überreden machten meine bessere Hälfte und meine Eltern sich auf den Weg.
Nach einiger Zeit ging mein Atem immer schneller, ich meinte, daß ich keine Luft bekäme. Irgendwann atmete ich wie verrückt und es begann an den Händen zu kribbeln. Aber nicht wie Ameisen, sondern gröber, eher wie Käfer. Ich dachte, daß mir die Hände irgendwie eingeschlafen seien und streckte sie aus. Das Kribbeln wurde trotzdem stärker und es begann auch an den Füßen. Innerhalb kürzester Zeit kribbelte es überall, ich war total verkrampft/gelähmt, die Hände und Finger in einer grotesken Haltung, das Gesicht eine Grimasse und ich war komplett bewegungsunfähig. Der Geist war indes klar, ich konnte klar denken und alles hören, was um mich rum geschah und ich dachte, daß es nun vorbei sei, wenn das auf die Lunge und/oder das Herz übergriff. Kurz: Todesangst.
Kurz vor der totalen Lähmung/Verkrampfung konnte ich noch mit großer Mühe meine bessere Hälfte erreichen, die unterwegs, aber nicht weit weg war, sofort kam und gleich den Notarzt rief.
Der Notarzt war auch relativ schnell da und die Verkrampfung/Lähmung löste sich von den Füßen her wieder langsam. Ich war in Schweiß gebadet, das hat irrsinnige Mengen an Energie verschlungen.
Per Notarzt wurde ich ins Krankenhaus gebracht, sitzend, das ging wieder (meine erste Fahrt per Notarzt, und das in Spanien). Meine Bewegungen waren noch etwas unkoordiniert, die Hände fahrig und zittrig. Es wurde eine Blutuntersuchung gemacht, ich bekam mehrere Infusionen, mein Zustand besserte sich zusehends. Die Ärzte und Schwestern bemühten sich sehr, alle waren auch sehr freundlich. Mein Eindruck vom spanischen Gesundheitssystem ist jedenfalls positiv.
Auch das Personal vom Hotel und die Besitzerin legten sich richtig ins Zeug, unternahmen alles, daß es mir gut ging. Dieses Hotel werden wir auf jeden Fall wieder aufsuchen, da weiß man, daß man sehr gut aufgehoben ist.
Was wirklich los war, konnte nicht abschließend geklärt werden. Eine Vergiftung war es nicht, ein Allergieschock auch nicht. Manche Blutwerte waren zwar außerhalb der Norm, aber auch das gab keinen Hinweis auf die Ursache. Es wurde eine Kultur angesetzt, ob Bakterien im Spiel sind. Das dauert, das Ergebnis ist Ende der nächsten Woche zu erwarten, dann rufe ich im Krankenhaus an.
Ich habe ja schon viel mitgemacht, Schmerzen bis zur Bewußtlosigkeit und solche Dinge, aber sowas mit Todesangst ist wirklich der Gipfel. Das hat jetzt auch meine enorm starke Psyche heftig mitgenommen, sowas ist nicht so leicht zu verarbeiten. Auch nicht für die Angehörigen.
Mein Verdacht: CFS/ME in extremer Form, evtl. kurzfristiges komplettes Versagen von Leber/Niere (wobei im Blut keine derartigen Auffälligkeiten waren). Hat schon jemand hier eine solche Tortur hinter sich bringen müssen? Kommt CFS/ME für sowas wirklich in Betracht?
Grüße
Harry
Nach einigen Minuten bin ich dann ganz aufgestanden, ging wacklig ins Bad und frühstückte nur eine halbe Semmel, dann bin ich wieder ins Hotelzimmer und im Bett verschwunden. Ich sagte zu den anderen, daß sie ruhig was unternehmen können, ich bleibe halt hier und im Bett (das Hotel lag in der Fußgängerzone). Nach etwas Überreden machten meine bessere Hälfte und meine Eltern sich auf den Weg.
Nach einiger Zeit ging mein Atem immer schneller, ich meinte, daß ich keine Luft bekäme. Irgendwann atmete ich wie verrückt und es begann an den Händen zu kribbeln. Aber nicht wie Ameisen, sondern gröber, eher wie Käfer. Ich dachte, daß mir die Hände irgendwie eingeschlafen seien und streckte sie aus. Das Kribbeln wurde trotzdem stärker und es begann auch an den Füßen. Innerhalb kürzester Zeit kribbelte es überall, ich war total verkrampft/gelähmt, die Hände und Finger in einer grotesken Haltung, das Gesicht eine Grimasse und ich war komplett bewegungsunfähig. Der Geist war indes klar, ich konnte klar denken und alles hören, was um mich rum geschah und ich dachte, daß es nun vorbei sei, wenn das auf die Lunge und/oder das Herz übergriff. Kurz: Todesangst.
Kurz vor der totalen Lähmung/Verkrampfung konnte ich noch mit großer Mühe meine bessere Hälfte erreichen, die unterwegs, aber nicht weit weg war, sofort kam und gleich den Notarzt rief.
Der Notarzt war auch relativ schnell da und die Verkrampfung/Lähmung löste sich von den Füßen her wieder langsam. Ich war in Schweiß gebadet, das hat irrsinnige Mengen an Energie verschlungen.
Per Notarzt wurde ich ins Krankenhaus gebracht, sitzend, das ging wieder (meine erste Fahrt per Notarzt, und das in Spanien). Meine Bewegungen waren noch etwas unkoordiniert, die Hände fahrig und zittrig. Es wurde eine Blutuntersuchung gemacht, ich bekam mehrere Infusionen, mein Zustand besserte sich zusehends. Die Ärzte und Schwestern bemühten sich sehr, alle waren auch sehr freundlich. Mein Eindruck vom spanischen Gesundheitssystem ist jedenfalls positiv.
Auch das Personal vom Hotel und die Besitzerin legten sich richtig ins Zeug, unternahmen alles, daß es mir gut ging. Dieses Hotel werden wir auf jeden Fall wieder aufsuchen, da weiß man, daß man sehr gut aufgehoben ist.
Was wirklich los war, konnte nicht abschließend geklärt werden. Eine Vergiftung war es nicht, ein Allergieschock auch nicht. Manche Blutwerte waren zwar außerhalb der Norm, aber auch das gab keinen Hinweis auf die Ursache. Es wurde eine Kultur angesetzt, ob Bakterien im Spiel sind. Das dauert, das Ergebnis ist Ende der nächsten Woche zu erwarten, dann rufe ich im Krankenhaus an.
Ich habe ja schon viel mitgemacht, Schmerzen bis zur Bewußtlosigkeit und solche Dinge, aber sowas mit Todesangst ist wirklich der Gipfel. Das hat jetzt auch meine enorm starke Psyche heftig mitgenommen, sowas ist nicht so leicht zu verarbeiten. Auch nicht für die Angehörigen.
Mein Verdacht: CFS/ME in extremer Form, evtl. kurzfristiges komplettes Versagen von Leber/Niere (wobei im Blut keine derartigen Auffälligkeiten waren). Hat schon jemand hier eine solche Tortur hinter sich bringen müssen? Kommt CFS/ME für sowas wirklich in Betracht?
Grüße
Harry