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- 30
Tod der Mutter, bisher nicht ans Grab getraut - Ursache für inneren Druck?
Hallo,
es ist schwer zu umschreiben, ich reisse es mal an: Ich bin männlich, 36, vor einem Jahr ist bei mir eine Angsterkrankung ausgebrochen (allergische Reaktion auf Medikamente), gegen die Angst bekam ich Benzodiazepine und genau in diese Zeit hinein ist meine Mutter verstorben. Ich habe die gesundheitlichen Probleme meiner Mutter (wurde übrigens als Baby adoptiert, genau genommen ist es also meine Adoptivmutter) nie ernst genommen bzw. überspielt, mit dem Tod im familiären Umfeld hatte ich bis dahin auch nie Berührungspunkte (z.B. durch Angehörige).
Ich konnte mich von meiner Mutter noch verabschieden, unser Verhältnis war jedoch immer sehr angespannt, ich konnte als Kind schon kaum Berührungen zulassen. Die Nachricht, dass meine Mutter im Sterben liegen würde, traf mich aus dem Nichts als ich gerade mit meinen Panikattacken bereits unter Benzodiazepinen in einer psychosomatischen Klinik war. Faktisch konnte ich das alles wohl gar nicht richtig fassen. Die Worte meiner Mutter waren: "Ich habe immer an Dich geglaubt, Du schaffst das!".
Was mir enormen Druck macht: Ich habe zwischenzeitlich die Benzos abgesetzt (bereits Anfang November 2010), habe viele der Begleiterscheinungen durchlebt (Zwangsgedanken, Zittern, Muskelanspannungen, Depressionen), habe aufgehört zu rauchen (seit Januar 2011) und vieles mehr. Aber im Moment schnürrt es mir die Kehle zu, ich stehe total unter Druck weil ich bis heute nicht am Grab meiner Mutter war (sie ist 120km von meinem Heimatort entfernt beerdigt). Ich habe noch immer Unruhe vor langen Autofahrten aber am meisten: Vor meinen Gefühlen.
Angst davor, am Grab zusammen zu brechen, Angst davor, diese emotional sehr starke Belastung nicht abfangen zu können, Angst davor noch zu labil zu sein. Meine Partnerin jedoch meint: "Fahr hin, es wird Dir den Druck nehmen, auch wenn es weh tut!". Natürlich kann nur ich das entscheiden, natürlich ist jeder Mensch anders, aber ich weiß weder vor, noch zurück. Soll ich? Soll ich nicht? Später? Jetzt? Schiebe ich nur auf? Bin ich feige?
Wer kennt solche Situationen und mit welchen Möglichkeiten kann man sich diesen Situationen stellen?
Hallo,
es ist schwer zu umschreiben, ich reisse es mal an: Ich bin männlich, 36, vor einem Jahr ist bei mir eine Angsterkrankung ausgebrochen (allergische Reaktion auf Medikamente), gegen die Angst bekam ich Benzodiazepine und genau in diese Zeit hinein ist meine Mutter verstorben. Ich habe die gesundheitlichen Probleme meiner Mutter (wurde übrigens als Baby adoptiert, genau genommen ist es also meine Adoptivmutter) nie ernst genommen bzw. überspielt, mit dem Tod im familiären Umfeld hatte ich bis dahin auch nie Berührungspunkte (z.B. durch Angehörige).
Ich konnte mich von meiner Mutter noch verabschieden, unser Verhältnis war jedoch immer sehr angespannt, ich konnte als Kind schon kaum Berührungen zulassen. Die Nachricht, dass meine Mutter im Sterben liegen würde, traf mich aus dem Nichts als ich gerade mit meinen Panikattacken bereits unter Benzodiazepinen in einer psychosomatischen Klinik war. Faktisch konnte ich das alles wohl gar nicht richtig fassen. Die Worte meiner Mutter waren: "Ich habe immer an Dich geglaubt, Du schaffst das!".
Was mir enormen Druck macht: Ich habe zwischenzeitlich die Benzos abgesetzt (bereits Anfang November 2010), habe viele der Begleiterscheinungen durchlebt (Zwangsgedanken, Zittern, Muskelanspannungen, Depressionen), habe aufgehört zu rauchen (seit Januar 2011) und vieles mehr. Aber im Moment schnürrt es mir die Kehle zu, ich stehe total unter Druck weil ich bis heute nicht am Grab meiner Mutter war (sie ist 120km von meinem Heimatort entfernt beerdigt). Ich habe noch immer Unruhe vor langen Autofahrten aber am meisten: Vor meinen Gefühlen.
Angst davor, am Grab zusammen zu brechen, Angst davor, diese emotional sehr starke Belastung nicht abfangen zu können, Angst davor noch zu labil zu sein. Meine Partnerin jedoch meint: "Fahr hin, es wird Dir den Druck nehmen, auch wenn es weh tut!". Natürlich kann nur ich das entscheiden, natürlich ist jeder Mensch anders, aber ich weiß weder vor, noch zurück. Soll ich? Soll ich nicht? Später? Jetzt? Schiebe ich nur auf? Bin ich feige?
Wer kennt solche Situationen und mit welchen Möglichkeiten kann man sich diesen Situationen stellen?