Kochen mit der Tajine (Tontopf)

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Vor etwa 30 Jahren war der Tontopf stark in Mode: man mußte unbedingt damit kochen. Dann ist er - vielleicht auch aus Platzmangel in der Küche - wieder eher verschwunden, und jetzt lese ich immer wieder davon, z.B. hier:
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Die Tajine ist ein Jahrtausende altes marokkanisches Kochgeschirr aus naturbelassener Lehmerde. Der Lehm ist dank seiner natürlichen Zusammensetzung und der traditionellen "Niedrigtemperatur-Brennweise"� frei von Schwermetallen und enorm hitzeunempfindlich. Auf giftige Glasuren oder Beschichtungen wird verzichtet.

Die Tajine hat einen planen Boden und kann daher auf allen Herdarten, im Backofen und in der direkten Flamme verwendet werden. Der Lehm, als guter Wärmespeicher, sorgt für gleichmäßige Hitzeverteilung und ermöglicht es, Zutaten im eigenen Saft schonend zu garen. Dadurch bleiben Nährstoffe und Eigengeschmack erhalten. Die Tajine ist eines der wenigen Küchengeräte, die durch den Gebrauch ihre Eigenschaften verbessert und immer schöner wird.
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https://www.soukdumaroc.de/wissenswertes/kochen-mit-der-tajine
... Die Tajine ist ein Dampfgarer, das heißt, das Gargut wird meist ohne die Zugabe von Flüssigkeit im eigenen Dampf gegart. Dies sorgt für eine besonders schonende Zubereitung des Essens. ...
https://utopia.de/ratgeber/rezepte-fuer-die-tajine-leckeres-aus-dem-nordafrikanischen-schmortopf/

Hier ein paar Rezepte damit:

https://www.chefkoch.de/rs/s0/tajine/Rezepte.html
https://www.essen-und-trinken.de/rezepte/60952-rzpt-gemuese-tajine

Grüsse,
Oregano
 
Wuhu,
dieses marokkanische Kochgeschirr aus naturbelassener Lehmerde verwenden - genauso wie unglasierte (deutsche) Römertöpfe - nur noch wenige, die meisten Angebote sind glasierte Ausführungen;

Die Leute wollen immer "sauberstes" Koch-Geschirr bzw muss es spülmaschinen-geeignet sein (sogar der nur teilweise glasierte Römertopf darf lt Hersteller in die Spülmaschine!?), was bei einem naturbelassenem Topf aber so nicht funktioniert - die sollte man nur per Hand, Bürste/Schwamm und Wasser ohne Spülmittel waschen;

Der Unterschied zwischen Tajiine aka Kasserolle (Wikipedia) und Römertopf ist, dass man letzteren nur im (Back-) Ofen, aber nicht darauf oder auf offener Flamme verwenden kann; Die naturbelassenen setzen mit der Zeit Patina an, was quasi einer zumindest inneren Glasur gleichkommt - in Oreganos Links zuvor wird das ja auch beschrieben;

Auf Amazon fand ich zwar unglasierte Tajine-Modelle - neben vielen anderen mit Glasur bzw sogar welche aus Edelstahl oder Gusseisen; Menschen mit Allergie-Problemen könnten auf reine Glas-Modelle ausweichen (Borosilikatglas, Glaskeramik, Schott-Zwiesel/Jenaer, Bohemia Cristal, Termisil, Pyrex, etc pp), die zugegebenermaßen nicht so exotisch/orientalisch anmuten wie Tajine, aber ihren Zweck auch erfüllen können;

Das Kochen/Braten/Backen in solchen Ton-Töpfen ist mit entsprechenden Rezepten jedenfalls ein Erlebnis - vor allem wenn man es auch als Servier-Geschirr verwendet und erst bei Tisch den Deckel hebt; Ich hab vor einigen Jahren so einen "originalen" geschenkt bekommen, leider hatte ich auch mal ein ungeschicktes Helferlein in der Küche und er ging zu Bruch...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Tontopf denke ich und wahrscheinlich auch die meisten der Deutschen in meinem Alter an den guten alten Römertopf. So ein Teil hat man einfach.

Ein Tajine sagte mir dagegen nichts, noch nie vorher gehört, und sieht auch ganz anders aus als der Römertopf. Man lernt doch immer noch dazu. Glaube aber nicht, dass ich sowas auch noch haben muss.
 
Hier schreibt eine Frau begeistert über ihre Tajine und erwähnt auch, was der Unterschied zwischen Römertopf und Tajine ist:
... Das Schöne an einer Emile Henry Tajine – und der Unterschied zum Römertopf – ist, dass man sie auf dem Grill, im Backofen, auf dem Herd und sogar in der Mikrowelle verwenden kann.
Ein weiterer Vorteil zum klassischen Schmortopf ist, dass man das Gargut darin vor dem Schmoren sogar leicht anbraten kann, um ein schönes Röstaroma zu erhalten. Dann einfach „Deckel drauf“, ein wenig kaltes Wasser in die kleine Mulde an der Deckelspitze füllen und bei niedriger Temperatur nährstoffschonend im eigenen Saft garen.

Durch die besondere Form und das kalte Wasser, steigt der Dampf beim Garen nach oben, kühlt ab, kondensiert und läuft an den Seiten wieder nach unten in den Topf hinein. So verteilt sich die Hitze schön gleichmäßig und das Aroma und die Bissfestigkeit, zum Beispiel von Gemüse, bleiben erhalten. ...
https://www.springlane.de/magazin/kochen-mit-der-emile-henry-tajine/

Grüsse,
Oregano
 
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