Hallo Asking,
eine Überweisung zum Neurologen ist bei Dir prinzipiell nicht falsch bei Deinen Symptomen.
Nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass so gut wie kein Neurologe richtig weiß, was M. Wilson ist.
Ich war vor meiner Diagnose bestimmt bei mehr als 15 Neurologen und keiner wäre auf die Idee gekommen, M. Wilson zu untersuchen.
Darunter waren auch Chefärzte von neurologischen Kliniken. Die Krankheit wird einfach zu wenig beachtet und da es viele seltenere Krankheiten gibt, ist es auch irgendwie verständlich, dass sich nicht jeder mit all diesen Krankheiten auskennt.
Natürlich könnte Deine Hausärztin mal die relevanten Laborwerte bestimmen. Wenn sie das nicht tun will, so kann das folgende Gründe haben:
1. Sie traut sich nicht zu, die Werte zu interpretieren.
2. Die Werte sind teuer und sie will ihr "Budget" nicht belasten.
3. Sie hält es für richtiger, dass ein Facharzt das in die Hand nimmt.
Vielleicht hat sie noch andere Überlegungen angestellt, schwer zu sagen.
Um die Blutwerte untersucht zu bekommen, wäre als Facharzt der Gastroenterologe oder ein Internist besser als ein Neurologe. Neurologen untersuchen oft gar nicht das Blut. Es gibt einige wenige, die das tun und wenn sie das tun, so ist es auch bei denen keine Routine. Ob ein Neurologe überhaupt eine Zentrifuge hat, um das Blut zu zentrifugieren? Ich kenne hier bei uns keinen, der das hat. D. h. wenn das Blut nicht zentrifugiert wird, wird es nichts mit einer korrekten Blutuntersuchung....
Da die Laborwerte, wie ich bereits schrieb, sehr empfindlich sind, sollten sie bei einem Arzt bestimmt werden, der täglich Blutuntersuchungen macht.
Besser noch, man würde Dir eine Überweisung zum Labor gebem und Du fährst in ein Labor, das die Werte selbst auch untersucht (d. h. sie nicht in einem 2. Labor bestimmen läßt). Ich fahre zu vielen meiner Blutentnahmen direkt zum Labor, da ich mittlerweile weiß, dass sehr viele Blutwerte unkorrekt werden, wenn Fehler bei der Blutabnahme passieren oder wenn das Blut zu lange braucht, bis es im Labor ist.
Klar, wenn Du einen Kayser-Fleischer-Ring hast, wäre das so gut wie eine Diagnose. Dann würde ich mit dem Befund gleich zu einem Arzt gehen, der im Verzeichnis der MW-Ambulanzen zu finden ist.
Aber: Ich bin skeptisch, was gute Augenärzte anbelangt. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass kaum ein Augenarzt je einen Patienten mit einem Kayser-Fleischer-Ring gesehen hatte. D. h. die Augenärzte sind sich dann unsicher. Einer wußte bei mir nicht mal, wo er den Ring suchen sollte.
Aber vielleicht triffst Du auf einen, der gut ist. Man muss es einfach mal abwarten.
In Deinem Alter werden viele der MW-Patienten mit neurologischem MW auffällig und dann oft auch diagnostiziert. Das Alter würde gut auf einen neurologischen MW passen, weil die Symptomatik beim neurologischen MW im jungen Erwachsenenalter stärker wird.
Gruß
margie