HPU und KPU erklärt

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Was ist die HPU? und was die KPU?
Die HPU (Hämopyrrollaktamurie) ist nach aktueller Erkenntnislage wohl eher eine genetisch veranlagte mitochondriale Stoffwechselstörung. Durch die von der HPU ausgelösten Störung kommt es dann zur Fehlbildung des Häm, was dann als eine Form der Porphyrie bezeichnet wird. Die Störung kann aber wohl auch durch Schwermetallbelastung und nitrosativen Stress ausgelöst werden (-> Epi-Genetik). Hier erst mal eine ganz kurze Erklärung zum Fachchinesisch:

  • Genetisch veranlagt / vermittelt -> Vererbbar bzw. durch Vererbung erworben -> Lebenslotto.
  • Mitochondrien -> Den “Energiekraftwerken” unserer Zellen -> Ohne die geht nix.
  • Stoffwechselstörung -> Die pathologischen (krankhaften) Abweichungen der Stoffwechselvorgänge -> Etwas geht schief.
  • Häm -> eine Eisenverbindung (Proteingruppe) und z.B. Farbstoff der roten Blutkörperchen -> Sauerstofftransport & Co.
  • Porphyrie -> Störung der Häm-Synthese -> Obergruppe unter die auch eine HPU fällt.
Wo bei einer HPU das ganze (eher) genetisch vermittelt ist – geht man bei einer KPU (Kryptopyrrolurie) von einer (durch irgendwelche Umweltfaktoren) erworbenen Störung der Häm-Synthese aus, bei der jedoch andere Komplexe betroffen sind ausgeschieden werden.
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Denn wenn es mit der Entgiftung nicht mehr so richtig klappt, dann sammelt sich ‘viel Müll’ in den Zellen und im Körper an bzw. wird nicht ordentlich entsorgt. Wie wichtig genug Taurin, Kreatin und Carnitin sind – darüber habe ich ja schon einen eigenen Artikel hier im Blog verfasst. Das ohne ausreichend Zink dann auch noch die Aktivierung von Vitamin B6 kompromittiert wird – ist dann schon ein Teufelskreislauf. Viel Homocystein (-> Blutwerte) muss also nicht unbedingt an einem B12 oder Folsäure-Mangel liegen.

Wichtig: Auch die Häm-Synthese ist kompromittiert – und Häm ist wiederum für die Cytochrome P450 Enzyme (Entgiftung Phase 1) und die NO-Synthase(n) (NOS) relevant. Funktionieren Entgiftung und / oder die NOS’en nicht richtig, dann gibt es eine vermehrte Bildung von freien Radikalen und in Folge u.a. Peroxinitrid (ONOO). So schreibt Dr. Strienz [5], das gerade HPU- und KPU’ler seiner Erfahrung nach Elektrosensibel sind. Das Thema Elektrosmog wird leider von fast allen – auch den Betroffenen – verdrängt…

Etwas zur (grundsätzlichen) Behandlung einer HPU
Hierzu finden sich im Internet allerlei ‘Rezepte’. Allerdings bedenken viele dieser Vorschläge nicht den jeweils individuellen Status der Menschen mit HPU und empfehlen wirklich (für mich) teils absurd hohe Dosen an aktiven Vitamin B6 (P5P), teils sehr viel Zink und auch hohe Mengen an Mangan. Dazu gibt es dann auch noch eine Reihe von HPU/KPU-Spezifisch vermarkteten Kombi-Präparaten – die jedoch die individuellen Umstände gleich mal gar nicht adressieren bzw. berücksichtigen (können).

Grundsätzlich jedoch basiert die Behandlung einer HPU auf folgenden Mikronährstoffen in Form von Supplementen [1]:

  • Zink
  • Aktives Vitamin B6 (P5P)
  • Magnesium
  • Mangan (… würde ich mit etwas Vorsicht genießen, also eher nur nach Kontrolle durch Blutwerte),
  • Sehr oft Taurin (und andere B6-abhängige Substanzen und Aminosäuren wie z.B. 5-HTP),
  • etc.
… wobei bei Zink & B6 in der Regel niedrige Einstiegsdosierungen gewählt werden.
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Dieser Artikel enthält so viele Informationen und Tipps, daß man ihn wirklich selbst gründlich studieren muß, wenn man sich mit HPU und KPU befasst. Das kann man nicht kurz zusammen fassen.

Grüsse,
Oregano
 
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