Der in der Regel leicht verlaufende Herpes kann mit verschiedenen in Deutschland dafür zugelassenen örtlichen Medikamenten behandelt werden. Hierzu gehören z. B. Aciclovir, Melissenextrakt, Zinksulfat in Form von Cremes oder Salben. In oraler Form kann bei schweren Verläufen innerhalb der ersten Tage z. B. Aciclovir oder Valaciclovir eingesetzt werden.
Auch zahlreiche Hausmittel, wie das Aufstechen, Auftragen von Zahnpasta, Teebaumöl sowie das Einreiben mit fein gemahlenem schwarzen Pfeffer werden probiert. Erfolgsaussichten hat das Auftragen von Honig, dem Wirksamkeit nachgewiesen wurde. Aber auch die bereits erwähnten, lokal anzuwendenden und frei verkäuflichen Medikamente sowie Homöopathika, sind in ihrer therapeutischen Wirkung nicht immer zuverlässig. Was bei dem einen Erkrankten hilft, wirkt bei dem anderen überhaupt nicht. Durch eine Eigenbluttherapie kann allgemein die Immunabwehr gestärkt werden.
Ein relativ neues und durchaus wirksames Therapieprinzip stellt die Behandlung mit einem batteriebetriebenen Stift dar, der durch ein gerichtetes Gleichstromfeld den pH-Wert der Lippenhaut kurzfristig unter 2 senkt und die Ausbreitung des Herpesvirus verhindern kann.
Eine hautärztliche Abklärung von Lippenbläschen sollte in jedem Fall zur Sicherung der Erst-Diagnose erfolgen. Nicht selten werden Bläschen um den Mund jahrelang als Lippenherpes verkannt, während es sich um eine bakterielle Infektion mit Staphylokokken handelt.